Wie man in Österreich Seminaristen vorbereitet

[Amandus]

Der mutmaßliche Übergriff des angehenden Seminaristen fand nach dem Propädeutikum statt, da hatte er drei Monate Semesterferien für sich frei zu gestalten. Das am Ende dieser Zeit begangene Delikt ist so unmenschlich, das wohl auch ein besser aufgezogenes Propädeutikum kaum was am Ergebnis hätte ändern können ...

Das ist in gewisser Weise natürlich auch spekulativ. Ich stimme dem bereits geäußerten Hinweis zu, daß das Potential zu solchen Untaten in jedem Menschen steckt. Dies ist sehr realistisch so zu sehen, wie der Fall zeigt.

Einführung und Konzept des Propädeutikums wurde von der Österreichischen Bischofskonferenz so beschlossen. Die Kandidaten, die dorthin verpflichtet werden, können sich zumindest schon die Tugend des Gehorsams gutschreiben .

[Pit]

Hallo Peregrin,

wenn ich das von Dir geschriebene mal kurz zusammenfassen darf:
1) Auf dem Bild wird ein Seminar oder eine Veranstaltung in einem Priesterseminar gezeigt.
2) Du kritisierst die abgebildete Methode (ob berechtigt oder nicht, kann ich nicht sagen, da ich nicht genau sagen kann, was dort gemacht wurde), gibts aber auch zu, noch nie in einem Priesterseminar gewesen zu sein, und - kannst somit die genauen Ausbildungsmethoden dort nicht kennen.

Vorschlag meinerseits:
Einfach mal Menschen ansprechen, die eine Ausbildung im Priesterseminar erlebt haben, da diese Deine Eindrücke sicher bestätigen und negieren können.

Gruß, Pit

Ich kenne keine Priesterseminare von innen, aber ich erkenne auf den ersten Blick eine "Methode", die sich in den letzten zwei Jahrzehnten ausgebreitet hat wie eine Epidemie und alle möglichen Arten von Kursen und Aus-, Weiter- und Fortbildungsseminaren durchseucht und so bereits die Debilisierung eines großen Teils der Bevölkerung bewirkt hat.

Das Bild scheint zu beweisen, daß sie jetzt auch in Priesterseminaren angekommen ist. Das ist Grund genug, sich Sorgen zu machen, nämlich wenn man sich um die Qualität der Priesterseminare Sorgen macht.

[Raphael]

@ Robert

Weshalb kam auf meine Frage eigentlich keine Antwort?

Weil sie zu unangenehmen Überlegungen führen könnte!

[Robert Ketelhohn]

Zu welchen?

[Raphael]

Zu welchen?

Diese Überlegungen gehen von der Erkenntnis des Aurelius Augustinus aus, der da sinngemäß feststellte: "Es gibt welche, die meinen sie wären in der Kirche, sind aber in Wahrheit außerhalb derselben; und es gibt welche, die sind zwar formell außerhalb von ihr, sind aber in Wahrheit mittendrin!"
Im ersten Teil dieser Aussage schwingt ein anthropologischer Pessimismus mit, der subjektiv niederdrücken kann, wenn ihm nicht geistlich begegnet wird.

Die geweihten Amtsträger im para physin sind - ob sie es wollen oder nicht und ob es ihnen bewußt ist oder nicht - in besonderem Maße Vorbildgestalten des christlichen Lebens. Denn: Wie kann aus der Kirche überhaupt etwas Gutes kommen, wenn schon im Vorfeld Kinderpornos beglotzt oder junge Mädchen vergewaltigt werden; schlimmer noch: Manche Geweihte vergreifen sich an kleinen Ministranten.

Es bleibt auf das Jesuswort hinzuweisen: Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde. (Matthäus 18, 6) ..... und den eisernen Besen aus der Abstellkammer zu holen!

[Edi]

"Hingegen sind gruppendynamische Rollenspiele, Selbsterfahrungsgruppen und andere psychologische Experimente weniger dazu geeignet und können eher Verwirrung und Unsicherheit schaffen."

http://www.kath.net/detail.php?id=15175

[Ecce Homo]

"Hingegen sind gruppendynamische Rollenspiele, Selbsterfahrungsgruppen und andere psychologische Experimente weniger dazu geeignet und können eher Verwirrung und Unsicherheit schaffen."

http://www.kath.net/detail.php?id=15175

Hoffentlich lesen das auch die deutschen Regenten und auch die Ausbilder von Religionslehrern und [Punkt] *hoffnungsvoll guck*

[johann]

"Hingegen sind gruppendynamische Rollenspiele, Selbsterfahrungsgruppen und andere psychologische Experimente weniger dazu geeignet und können eher Verwirrung und Unsicherheit schaffen."

http://www.kath.net/detail.php?id=15175

Mögen die deutschen Bischöfe den päpstlichen Worten Taten folgen lassen!

[Edi]

Mögen die deutschen Bischöfe den päpstlichen Worten Taten folgen lassen!

Ich glaube fast, da erwartest du zuviel. Als ob die Bischöfe nicht wüssten, was in den Priesterseminaren ihrer Diözese vor sich geht, zumal es andere Leute, die keine Bischöfe sind, auch längst wissen.

Und wenn einer das nicht weiss, dann ist er ohnehin am falschen Platz als Bischof. Also lassen sie es stillschweigend zu wie so vieles andere auch. Solange in den Diözesen keine andern Bischöfe eingesetzt werden, bleibt alles beim alten. Der Papst kann doch nicht immer alles bis ins Detail per Befehl durchsetzen, sondern braucht Bischöfe, die selber der Lehre treu sind und da mangelt es.

[johann]

Der Papst kann doch nicht immer alles bis ins Detail per Befehl durchsetzen, sondern braucht Bischöfe, die selber der Lehre treu sind und da mangelt es.

Gebe ich Dir Recht: Der Fisch stinkt vom Kopf. Allerdings trifft bei der Argumentation natürlich denjenigen Päpsten eine Mitschuld, die jene deutschen Bischöfe berufen haben, die sich in besonderer Weise durch Feigheit und Unsichtbarkeit auszeichnen.

Mir ist bei einer Diskussionsrunde neulich, und insgesamt aufgefallen, dass es Menschen gibt, die sich per Zitat auf ehemalige deutsche Bischöfe berufen. Gerne werden Leute wie Faulhaber, Frings, von Galen o.ä. zitiert, um eine bestimmte gesellschaftliche Sichtweise zu untermauern. Daraus leitet sich ab, wie hoch deren Autorität war.

Auf die heutigen Bischöfe beruft sich fast niemand mehr. Oder hat von Euch mal jemand einen katholischen Politiker sagen gehört: "Um mit den Worten von Bischof Mussinghoff zu sprechen...."

Ich bin sicher, würden die Bischöfe Bedeutsames sagen, man würde sich auf sie selbst dann berufen, wenn man nicht katholisch wäre. Sie sind weitestgehend unsichtbar. Es kommt bei mir als Feigheit rüber.

[Edi]

Allerdings trifft bei der Argumentation natürlich denjenigen Päpsten eine Mitschuld, die jene deutschen Bischöfe berufen haben, die sich in besonderer Weise durch Feigheit und Unsichtbarkeit auszeichnen.

Das sage ich schon lange. Wobei ich allerdings nicht ganz durchblicke, inwieweit der Papst hiertzulande wegen des preussischen Konkordats eingeschränkte Möglichkeiten der Ernennung hat.

Eine Firmenchef setzt doch auch nicht unfähige Leute ein und wenn ihm das mal passieren sollte, weil er ja nicht immer im Voraus wissen kann, wer sich in der Praxis bewähren wird oder nicht,
dann wird derjenige eben versetzt oder entlassen, bevor er allzusehr Unfug machen kann.