"Mit der Kirche im Clinch" - Wallfahrt

Allgemein Katholisches.
Geronimo

"Mit der Kirche im Clinch" - Wallfahrt

Beitrag von Geronimo »

Nach der positiven Resonanz im letzten Jahr bietet das Kloster Einsiedeln vom 25. bis 28. August 2004 wieder eine Wallfahrt unter dem Titel "Mit der Kirche im Clinch" an.
Näheres unter:

http://www.clinch-wallfahrt.ch/


Geronimo

max72
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Re: "Mit der Kirche im Clinch" - Wallfahrt

Beitrag von max72 »

Geronimo hat geschrieben:Nach der positiven Resonanz im letzten Jahr bietet das Kloster Einsiedeln vom 25. bis 28. August 2004 wieder eine Wallfahrt unter dem Titel "Mit der Kirche im Clinch" an.
Näheres unter:

http://www.clinch-wallfahrt.ch/


Geronimo
Ist ja eine gute Intention. Aber ich wundere mich immer wieder, warum es in Deutschland (und Schweiz?) politisch korrekt fuer einen Katholiken ist mit der "Kirche im Clinch" zu sein. Da sagen selbst Moenche im "Spiegel" "natuerlich sind wir anderer Meinung als der Papst."

Wirbt da die Kirche nicht um die die Kirchenfernen indem sie sich anbiedert und sagt "seht, wir glauben auch nicht was die Kirche und der Papst sagt; wir sind genauso anti-Kirche wie ihr"? Ob das der richtige Weg ist?

Gruesse

Max

Gast

Re: "Mit der Kirche im Clinch" - Wallfahrt

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.

max72
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Beitrag von max72 »

Was ich nur meine ist, dass mir das in Deutschland viel mehr auffaellt als anderswo. Die Deutschen sind sich dessen vielleicht nicht bewusst, aber im Ausland haben die Deutschen wirklich den Ruf, dauernd am Meckern zu sein ("always complaining"). Wenn Deutsche zusammensitzen, dann wird meist ueber irgendwas sich aufgeregt, wie schlecht dies und das ist.

Und das ist halt bei deutschen Katholiken aehnlich. Da bin ich solche Gespraeche ueber "hast Du gehoert was die Kirche jetzt wieder angestellt hat" ziemlich leid...

Wie gesagt, es ist schoen so eine Initiative zu starten, aber es muss insgesamt stimmen.

Gruss

Max

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

max72 hat geschrieben:Was ich nur meine ist, dass mir das in Deutschland viel mehr auffaellt als anderswo. Die Deutschen sind sich dessen vielleicht nicht bewusst, aber im Ausland haben die Deutschen wirklich den Ruf, dauernd am Meckern zu sein ("always complaining"). Wenn Deutsche zusammensitzen, dann wird meist ueber irgendwas sich aufgeregt, wie schlecht dies und das ist.

Woanders nimmt man die Vorschriften der Kirche nicht so ernst, da macht man einfach stillschweigend, was man machen möchte und amüsiert sich über die ordentlichen Deutschen, die Positionen der Kirche, wie z.B. bei der Verhütung, noch ernst nehmen.
Kann ich verstehen.
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Julia Wolf hat geschrieben:
max72 hat geschrieben:Was ich nur meine ist, dass mir das in Deutschland viel mehr auffaellt als anderswo. Die Deutschen sind sich dessen vielleicht nicht bewusst, aber im Ausland haben die Deutschen wirklich den Ruf, dauernd am Meckern zu sein ("always complaining"). Wenn Deutsche zusammensitzen, dann wird meist ueber irgendwas sich aufgeregt, wie schlecht dies und das ist.

Woanders nimmt man die Vorschriften der Kirche nicht so ernst, da macht man einfach stillschweigend, was man machen möchte und amüsiert sich über die ordentlichen Deutschen, die Positionen der Kirche, wie z.B. bei der Verhütung, noch ernst nehmen.
Kann ich verstehen.
Für die jungen Kirchen Asiens und Afrikas kann ich das nicht bestätigen, ganz im Gegenteil. Da schüttelt man den Kopf über Deutschland, dass bei allem, was nach Rom riecht und Vorschrift schmeckt einen Ausschlag bekommt.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Edith
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Beitrag von Edith »

max72 hat geschrieben:Was ich nur meine ist, dass mir das in Deutschland viel mehr auffaellt als anderswo. Die Deutschen sind sich dessen vielleicht nicht bewusst, aber im Ausland haben die Deutschen wirklich den Ruf, dauernd am Meckern zu sein ("always complaining").
Max
und wir wollen auch immer alles GAAAANZ genau wissen, die genaue Rechtslage, die genauen Grenzen... usw. Und wenn uns dann jemand die Grenzen aufzeigt,... regen wir uns entsetzlich drüber auf, daß sie da sind und daß sie so sind, wie sie sind, und überhaupt.

Wie sagte eine bayrische alte Nonne mal "Wer viel fragt, geht viel irr". :D


Ist das jetzt eine Diskussion oder hat dazu noch jemand eine Frage?

max72
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Beitrag von max72 »

Für die jungen Kirchen Asiens und Afrikas kann ich das nicht bestätigen, ganz im Gegenteil. Da schüttelt man den Kopf über Deutschland, dass bei allem, was nach Rom riecht und Vorschrift schmeckt einen Ausschlag bekommt.
Eben. Ich wohne seit 10 Jahren in Ausland, und mirt faellt das auch auf, gerade wenn man in Deutschland zu Besuch ist. Und das ist nicht nur mit der Kirche so.

Meine Theorie ist, dass das mit unserer Vergangenheit zu tun hat. Wir wollen zeigen, dass wir nicht noch mal das Opfer einer ungerechten Authoritaet werden und der blind zu gehorchen wie vor 50 Jahren. Als Folge machen wir genau das Gegenteil.

UNd die Kirche bietet da ja eine gute Sache, wo man zeigen kann dass man was gelernt hat und sich nichts mehr sagen laesst. Muss mal sehen ob ich das noch finde, aber da war ein Artikel letztens irgendwo, der verschiedene Laender beschrieb und in einem Satz genau das sagte: Typisch fuer Deutschland, dass man bei allem was aus Rom kommt sofort dagegen ist.

In den USA sind die Leute zu unkritisch. In Deutschland finde ich sie zu sehr kritisch.

Das mag jetzt so klingen, als ob das vom Thema abgeht, aber es geht darum "mit der Kirche im Clinch" zu sein. Gerade in Deutschland hat man dieses "ich bin katholisch, aber natuerlich finde ich den Papst doof." Damit wirbt der Katholik um Verstaendnis bei denen, die nicht katholisch sind.

Klar, das sind nur Tendenzen und in den Gemeinden erlebt ihr das sicherlich teils sehr anders. Aber Tendenzen machen den Charakter aus eines jeden Landes.

Ich sehe gerade, das Thema wird auch hier angeschnitten:

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=827

Gruss

Max
Zuletzt geändert von max72 am Mittwoch 18. Februar 2004, 14:16, insgesamt 1-mal geändert.

Geronimo

Re: "Mit der Kirche im Clinch" - Wallfahrt

Beitrag von Geronimo »

Margarete G. hat geschrieben:
Ich kenne niemanden, der sich zu irgendeiner Zeit aus irgendeinem Anlaß, wenn auch in jeweils unterschiedlichem Maß inicht mit "der Kirche im Clinch" befunden hätte - d.h. mit irgendwelchen kirchlichen Positionen zeitweise oder auch auf Dauer im Widerstreit gelegen hätte bzw. läge.

Margarete
Jetzt kennst du jemanden - mich. Und ich kenne auch noch jemanden - meine Frau. Da wären schon zwei, die mit der Kirche nie im Clinch gelegen haben ... :huhu:

Geronimo

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umusungu
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Re: "Mit der Kirche im Clinch" - Wallfahrt

Beitrag von umusungu »

Geronimo hat geschrieben:Jetzt kennst du jemanden - mich. Und ich kenne auch noch jemanden - meine Frau. Da wären schon zwei, die mit der Kirche nie im Clinch gelegen haben ... :huhu:
dann seid ihr beiden besser als Petrus und Paulus ........

Geronimo

Re: "Mit der Kirche im Clinch" - Wallfahrt

Beitrag von Geronimo »

umusungu hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:Jetzt kennst du jemanden - mich. Und ich kenne auch noch jemanden - meine Frau. Da wären schon zwei, die mit der Kirche nie im Clinch gelegen haben ... :huhu:
dann seid ihr beiden besser als Petrus und Paulus ........

Ja, wir putzen auch jeden Morgen unseren Heiligenschein :D :D

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Edith
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Beitrag von Edith »

Thema gesplittet und unter "Aids in AFrika" in "Sonstiges Weltgeschehen verschoben.

Gast

Re: "Mit der Kirche im Clinch" - Wallfahrt

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.

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otto
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Re: "Mit der Kirche im Clinch" - Wallfahrt

Beitrag von otto »

Geronimo hat geschrieben:Jetzt kennst du jemanden - mich. Und ich kenne auch noch jemanden - meine Frau. Da wären schon zwei, die mit der Kirche nie im Clinch gelegen haben ... :huhu:
Dann wären da noch meine Frau und ich und schon sind es vier! die mit der Kirche nie im Clinch gelegen haben ... :huhu:
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Was würde es für Euch bedeuten, wenn Ihr mal mit der Kirche im Clinch liegen würdet? Würde das das Ende des Glaubens bedeuten? Wie würdet Ihr Euch verhalten? Oder haltet Ihr es für unmöglich, dass es geschieht?
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Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Julia Wolf hat geschrieben:Was würde es für Euch bedeuten, wenn Ihr mal mit der Kirche im Clinch liegen würdet? Würde das das Ende des Glaubens bedeuten? Wie würdet Ihr Euch verhalten? Oder haltet Ihr es für unmöglich, dass es geschieht?

Warum sollte ich? Weils modern ist? Ich hab halts nichts auszusetzen ... :mrgreen:

Nein, im Ernst- was soll's? Ich liebe Kirche, Gott und meinen Glauben und ich wäre ja blöd, wenn ich's anders wollte.

Geronimo

Und ja ... ich halte es für unmöglich. Es ist eine große Liebe und wie bei jeder wirklich großen Liebe (die auch gleichzeitig die Liebe zu Jesus ist), gbit es für nichts und niemanden einen Möglichkeit, uns auseinanderzudividieren. Das ganze bildet für mich eine Einheit.

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Geronimo hat geschrieben:
Warum sollte ich? Weils modern ist? Ich hab halts nichts auszusetzen ... :mrgreen:

Nein, im Ernst- was soll's? Ich liebe Kirche, Gott und meinen Glauben und ich wäre ja blöd, wenn ich's anders wollte.

Geronimo

Und ja ... ich halte es für unmöglich. Es ist eine große Liebe und wie bei jeder wirklich großen Liebe (die auch gleichzeitig die Liebe zu Jesus ist), gbit es für nichts und niemanden einen Möglichkeit, uns auseinanderzudividieren. Das ganze bildet für mich eine Einheit.

Nun, ich hatte auch mal das Gefühl, nichts könnte mich von der katholischen Kirche mehr trennen, und die paar kleinen Kritikpunkte - na unwichtig. Bis sie auf einmal wichtig wurden.

Heißt aber nicht, dass es allen so gehen muss wie mir. Und ich war damals wahrscheinlich unreflektierter als Ihr.
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Beitrag von Geronimo »

Julia Wolf hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:

Heißt aber nicht, dass es allen so gehen muss wie mir. Und ich war damals wahrscheinlich unreflektierter als Ihr.
Ob das mit reflektiert was zu tun hat, bezweifle ich eigentlich. Vielleicht lass ich mich nicht so leicht aus dem Konzept bringen? Oder sehe die Dinge nicht so .. eng?
"Du stellst meine Füßé auf weiten Raum." So empfinde ich das. Wenn's eng wird, kommt es nicht von der Kirche und Gott. Sondern das ist dann von mir hausgemacht.

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Geronimo hat geschrieben:
Vielleicht lass ich mich nicht so leicht aus dem Konzept bringen? Oder sehe die Dinge nicht so .. eng?
"Du stellst meine Füßé auf weiten Raum." So empfinde ich das. Wenn's eng wird, kommt es nicht von der Kirche und Gott. Sondern das ist dann von mir hausgemacht.

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Hast Du schon einmal einen Menschen, der an der Kirche verzweifelt ist, wirklich geliebt? Z.B. so wie man Eltern, Ehepartner, Kinder liebt.

Wenn Du so einen Menschen liebst und dann Dich nicht aus dem Konzept bringen läßt, dann bist Du ganz anders als ich.
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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Julia Wolf hat geschrieben:Hast Du schon einmal einen Menschen, der an der Kirche verzweifelt ...
Tut mir leid. Ich bin von früher her immer noch Zyniker, auch wenn ich weiss, dass sich das nunmehr für einen Christen nicht mehr gehört. An der Kirche verzweifelt, ja, solche Leute gibt es. Aber von 100, die das sagen, behaupte ich mal als altgedienter Zyniker, sind 99 nicht an der Kirche, sondern an sich selber verzweifelt. Die Kirche, das ist dann der "dankbare" Watschenmann (irgendwer muss ja schuld sein, und selber will und kann man's nicht sein).
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Julia Wolf hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:
Vielleicht lass ich mich nicht so leicht aus dem Konzept bringen? Oder sehe die Dinge nicht so .. eng?
"Du stellst meine Füßé auf weiten Raum." So empfinde ich das. Wenn's eng wird, kommt es nicht von der Kirche und Gott. Sondern das ist dann von mir hausgemacht.

Geronimo

Hast Du schon einmal einen Menschen, der an der Kirche verzweifelt ist, wirklich geliebt? Z.B. so wie man Eltern, Ehepartner, Kinder liebt.

Wenn Du so einen Menschen liebst und dann Dich nicht aus dem Konzept bringen läßt, dann bist Du ganz anders als ich.
Ich versteh den Zusammenhang nicht, Julia.

Geronimo

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Tut mir leid, aber ich werde hier nicht detailliert die Erfahrungen der Menschen mitteilen, die mir sehr am Herzen liegen. Das mag ich in der Öffentlichkeit nicht tun, da kann ich nur für mich sprechen.

Allerdings finde ich es einfach, immer zu unterstellen, der andere ist an sich selbst verzweifelt. Ich empfinde das als arrogant. Da muss der andere schon mal in einer ähnlichen Situation gewesen sein und beweisen, dass er damit ganz anders klar kommt.
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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Julia Wolf hat geschrieben:Tut mir leid, aber ich werde hier nicht detailliert die Erfahrungen der Menschen mitteilen, die mir sehr am Herzen liegen. Das mag ich in der Öffentlichkeit nicht tun, da kann ich nur für mich sprechen.

Allerdings finde ich es einfach, immer zu unterstellen, der andere ist an sich selbst verzweifelt. Ich empfinde das als arrogant. Da muss der andere schon mal in einer ähnlichen Situation gewesen sein und beweisen, dass er damit ganz anders klar kommt.
Und woher willst Du wissen, dass ich das nicht war? Und ja, ich bin anders damit klar gekommen. Indem ich den Mut hatte mir einzugestehen, dass mein Mist mein Mist ist, und nicht der anderer Leute. Dieses "die Eltern sind schuld", "die Gesellschaft", "das System" oder halt auch "die Kirche"... pah! Irgendwann mal muss man sich schon auf die eigenen Hinterbeine stellen.

Wie gesagt: Du magst Deine Erfahrungen haben, ich habe meine. Und die sind (für mich) nicht weniger wahr.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Erich Dumfarth hat geschrieben:
Und woher willst Du wissen, dass ich das nicht war? Und ja, ich bin anders damit klar gekommen. Indem ich den Mut hatte mir einzugestehen, dass mein Mist mein Mist ist, und nicht der anderer Leute. Dieses "die Eltern sind schuld", "die Gesellschaft", "das System" oder halt auch "die Kirche"... pah! Irgendwann mal muss man sich schon auf die eigenen Hinterbeine stellen.

Wie gesagt: Du magst Deine Erfahrungen haben, ich habe meine. Und die sind (für mich) nicht weniger wahr.

Woher willst Du denn wissen, wovon ich geredet habe, von welchen Erfahrungen? Ich habe nicht von meinen Erfahrungen geredet, sondern von denen anderer Menschen, die mir sehr nahe stehen. Und da kannst Du nun wirklich nicht mitreden, ob Du die schon mal gehabt hast oder nicht.
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Beitrag von Geronimo »

Julia Wolf hat geschrieben:Tut mir leid, aber ich werde hier nicht detailliert die Erfahrungen der Menschen mitteilen, die mir sehr am Herzen liegen. Das mag ich in der Öffentlichkeit nicht tun, da kann ich nur für mich sprechen.

Allerdings finde ich es einfach, immer zu unterstellen, der andere ist an sich selbst verzweifelt. Ich empfinde das als arrogant. Da muss der andere schon mal in einer ähnlichen Situation gewesen sein und beweisen, dass er damit ganz anders klar kommt.

Julia, keiner hat von dir verlangt, die Erfahrungen anderer Menschen hier auszuplaudern. Bitte, Julia ...du hast mir eine Frage gestellt, bei der ich den Zusammenhang nicht entdecken kann zu dem vorher Gesagten. Es ist doch nicht unbillig, dass ich da mal nachfrage, was du meinst ...
Was haben von mir geliebte Menschen, die an der Kirche verzweifeln, damit zu tun, wie ich auf die Kirche reagiere? Das war die Frage, die ich nicht verstand.

Geronimo
Zuletzt geändert von Geronimo am Freitag 20. Februar 2004, 00:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Ist aus Deinem nächsten Umkreis, also Eltern, Frau oder Kinder jemand wirklich an der Kirche verzweifelt?

Wenn nicht, verstehe ich Dein Nicht-Verstehen, sehe mich aber auch nicht in der Lage, Dir zu erklären, wie ich es meine.
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Ralf

Beitrag von Ralf »

Wer ist denn mit "der Kirche" überhaupt gemeint? Ich verzweifel oft an "der Kirche", nur sind das seltenst Amtsträger in ihr, sondern gemeines Fußvolk wie ich.

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Ralf hat geschrieben:Wer ist denn mit "der Kirche" überhaupt gemeint? Ich verzweifel oft an "der Kirche", nur sind das seltenst Amtsträger in ihr, sondern gemeines Fußvolk wie ich.
Verzweifelst Du denn wirklich? Ich habe einfach Probleme mit dieser Verzweiflungsinflation. Jemand der mir sehr nahe stand, hat aus Verzweiflung Selbstmord begangen.
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Ralf

Beitrag von Ralf »

Na juut, verzweifeln ist übertrieben. Und übrigens ist das Hauptobjekt meiner Enttäuschung der, der mich im Spiegel anschaut.

Auch der ist Kirche.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Julia Wolf hat geschrieben:Ist aus Deinem nächsten Umkreis, also Eltern, Frau oder Kinder jemand wirklich an der Kirche verzweifelt?

Wenn nicht, verstehe ich Dein Nicht-Verstehen, sehe mich aber auch nicht in der Lage, Dir zu erklären, wie ich es meine.

Zumindest ausgetreten aus der Kirche ...ja, klar. Wir sind sozusagen von Ausgetretenen umgeben, die alle ihre eigenen Gründe dafür haben ...
ja und? Ich liebe meine Eltern wirklich, aber was hat das mit der Sache jetzt zu tun? Und wie meine Kinder mal in zehn Jahren reagieren - woher soll ich das wissen? Ja, und meine Schwester und mein Schwager sind Atheisten ...
Was aber hat das damit zu tun?

Geronimo

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