Liturgische Gerätschaften + Erklärung
- Knecht Ruprecht
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Christi Himmelfahrt Gottesdienst
Heute war die Kirche zu einem 1/3 gefüllt und der Priester führte ohne diakonische Unterstützung den Gottesdienst. So konnte bei der Wahl des Kommuniongebers nichts mehr schief gehen. Der Priester scheint noch ein Trainee zu sein, da er sich öfters versprochen hat beim vorlesen. Auch fehlt es noch an einem Schrank, um die Kelche und Schüsseln aufzubewahren, die auf einem gedeckten Tisch nebden dem Altar während der Messe standen. Die Kommunion ist dafür fest in der Mitte der Altarwand in einem Kasten verschlossen.
Schlecht finde ich das Singen während der Priester am Altar wichtige Dinge macht, wie den Altar oder die Osterkerze mit Weihrauch zu beweihräuchern. Denn wenn man ins Gesangsbuch guckt, dann kann man dem Priester dabei nicht zu sehen und das ist ja wohl interessanter und wichtiger.
Schlecht finde ich das Singen während der Priester am Altar wichtige Dinge macht, wie den Altar oder die Osterkerze mit Weihrauch zu beweihräuchern. Denn wenn man ins Gesangsbuch guckt, dann kann man dem Priester dabei nicht zu sehen und das ist ja wohl interessanter und wichtiger.
- Johannes XXIII.
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Re: Christi Himmelfahrt Gottesdienst
Schön. Ein Baptist hätte die Messe nicht kenntnisreicher beschreiben können.Knecht Ruprecht hat geschrieben:Heute war die Kirche zu einem 1/3 gefüllt und der Priester führte ohne diakonische Unterstützung den Gottesdienst. So konnte bei der Wahl des Kommuniongebers nichts mehr schief gehen. Der Priester scheint noch ein Trainee zu sein, da er sich öfters versprochen hat beim vorlesen. Auch fehlt es noch an einem Schrank, um die Kelche und Schüsseln aufzubewahren, die auf einem gedeckten Tisch nebden dem Altar während der Messe standen. Die Kommunion ist dafür fest in der Mitte der Altarwand in einem Kasten verschlossen.
Schlecht finde ich das Singen während der Priester am Altar wichtige Dinge macht, wie den Altar oder die Osterkerze mit Weihrauch zu beweihräuchern. Denn wenn man ins Gesangsbuch guckt, dann kann man dem Priester dabei nicht zu sehen und das ist ja wohl interessanter und wichtiger.
Übrigens: Den Tisch, auf dem während der Wortfeier die Kelche etc. aufbewahrt, nennt man Kredenz, und das ist liturgisch korrekt so, die gehören nicht "in den Schrank".
If only closed minds came with closed mouths.
@ Knecht
Solltest Du mit dem "Schrank" zufällig den Tabernakel gemeint haben, in den gehört die Hostie - vor und nach der Messe, nie aber während der Messe.
Der Kelch gehört dort so oder so nicht hinein.
Ansonsten schliesse ich mich dem an, was Stephen schrieb.
"Danke" für diese "kenntnisreiche" Beschreibung der Messe.
Gruß, Pit
Solltest Du mit dem "Schrank" zufällig den Tabernakel gemeint haben, in den gehört die Hostie - vor und nach der Messe, nie aber während der Messe.
Der Kelch gehört dort so oder so nicht hinein.
Ansonsten schliesse ich mich dem an, was Stephen schrieb.
"Danke" für diese "kenntnisreiche" Beschreibung der Messe.
Gruß, Pit
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Vielleicht gibt es auch noch ein anderes Wort? Bei uns heißt das Ding "Credence", das habe ich schlicht übersetzt.Petra hat geschrieben:"Kredenz" heißt das also, habe ich noch nie gehört. Wieder was gelernt. Man sollte wirklich mal eine Kirchenführung mitmachen, wenn man schon nicht Messdienerin war.
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siehe auch hier:Petra hat geschrieben:"Kredenz" heißt das also, habe ich noch nie gehört. Wieder was gelernt. Man sollte wirklich mal eine Kirchenführung mitmachen, wenn man schon nicht Messdienerin war.
Was ist die Kredenz?
Die liturgischen Möbel werden meist als "Sedilien" bezeichnet.Petra hat geschrieben: Aber die Bank, auf der der Priester während der Messe sitzt, heißt nicht "Chaiselongue" oder so?
Was sind Sedilien?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Keine Ahnung, ich weiß es wirklich nicht.Stephen Dedalus hat geschrieben:Vielleicht gibt es auch noch ein anderes Wort? Bei uns heißt das Ding "Credence", das habe ich schlicht übersetzt.
Noch nicht einmal, wo dieser Tisch bei jeder meiner "Hauptkirchen" steht. Ich habe meist die Nase Richtung Gesangbuch und war nie Messdienerin.
Man könnte ja mal neben "Moderne Kirchenbauten" einen Thread "Klassische Kirchenarchitektur" beginnen. Und dort erklären, wie die wichtigsten Räume und Gegenstände heißen: Sakristei, Tabernakel, Taufbecken etc. Vielleicht auch so Fragen wie: Hat jede Kirche einen Kreuzweg? Das ist doch sicher auch für Nichtchristen interessant.
Zuletzt geändert von Petra am Freitag 18. Mai 2007, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
Aaah, Danke. Die Bamberger kennen ihre Pappenheimer und stellen die Erklärungen gleich ins Netz.Raimund Josef H. hat geschrieben:siehe auch hier:Petra hat geschrieben:"Kredenz" heißt das also, habe ich noch nie gehört. Wieder was gelernt. Man sollte wirklich mal eine Kirchenführung mitmachen, wenn man schon nicht Messdienerin war.
Was ist die Kredenz?Die liturgischen Möbel werden meist als "Sedilien" bezeichnet.Petra hat geschrieben: Aber die Bank, auf der der Priester während der Messe sitzt, heißt nicht "Chaiselongue" oder so?
Was sind Sedilien?
- Knecht Ruprecht
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Viel entscheidender ist doch die Frage, wieso die Gottesdienstbesucher durch das Orgelspiel und das Einblenden der Seitenzahl im Gesangbuch grade dann zum singen animiert werden, wenn der Priester wichtige religiöse Tätigkeiten verübt und diese durch das singen abgelenkte Gottesdienstbesucher nicht mitbekommen.
"Kredenz" ist richtig. Wir haben bei großen Festen noch eine weitere "eucharistische Kredenz", wo dann, nach Bedarf, der Kommunionvorrat aus dem Tabernakel während des Agnus Dei hingebracht und in leere Hostienschalen umgefüllt wird. Nach der Kommunionausteilung purifizieren dort die Diakone die heiligen Gefäße. Diese Kredenz ist mit einer weißen Decke (manchmal auch so eine alte bestickte, die der Küster bei eBay abgestaubt hat) versehen, die beiden anderen (für Kerzen, Meßbuch, Kelch/e, Hostienschale/n, Konzelebrationstexte, Kelchtücher, Lavabogeschirr usw.) sind unbedeckt.
"Sedilien" nennt man meines Wissens alle Sitzgelegenheiten im Altarraum außer dem Priestersitz bzw. dem Bischofsthron (Kathedra).
"Sedilien" nennt man meines Wissens alle Sitzgelegenheiten im Altarraum außer dem Priestersitz bzw. dem Bischofsthron (Kathedra).
"Scio cui credidi"
Bei den wirklich wichtigen Sachen wird doch nicht gesungen???? In welche Kirche gehst du denn?Knecht Ruprecht hat geschrieben:Viel entscheidender ist doch die Frage, wieso die Gottesdienstbesucher durch das Orgelspiel und das Einblenden der Seitenzahl im Gesangbuch grade dann zum singen animiert werden, wenn der Priester wichtige religiöse Tätigkeiten verübt und diese durch das singen abgelenkte Gottesdienstbesucher nicht mitbekommen.
Musst du denn jedes Fingerkrümmen des Priesters beim Purifizieren beobachten?
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Überholt
Ich tät ja dem Knecht Recht geben. Bei der Gabenbereitung wird eben nicht nur purifiziert. Ich meine, warum haben wir denn den Volksaltar eingeführt?
Wie schon mal erwähnt, wird bei uns während der Gabenbereitung nicht gesungen. Aber gut, mein Pfarrer hat auch einen Organisten, dem man gern zuhört.
Nur: Das Ganze ist ja demnächst überholt, wenn der Hochaltar wieder eingeführt wird. Dann siehste nix mehr ausser dem Rücken des Priesters. Nun kann bekannt ein schöner Rücken auch entzücken,aber Chiara hat ja schon darauf hingewiesen, dass am Altar auch Männer watscheln.
Dann singen wir alle wieder gern. Und werden höchstens vom Geldsuchen abgelenkt, es sei denn, wir waren so klug, es passend bereitzuhalten.
Oh, da fällt mir ein: Wie wäre es denn mit einer Durchsage vor Beginn der Messe mit etwa folgendem Text: "Wir bitten die Gläubigen, ihre Handys abzuschalten und das Opfergeld bereitzuhalten." Vielleicht ergänzt mit Hinweisen auf die Voraussetzungen der Berechtigung zum Kommunionempfang?
sofaklecks
sofaklecks
Wie schon mal erwähnt, wird bei uns während der Gabenbereitung nicht gesungen. Aber gut, mein Pfarrer hat auch einen Organisten, dem man gern zuhört.
Nur: Das Ganze ist ja demnächst überholt, wenn der Hochaltar wieder eingeführt wird. Dann siehste nix mehr ausser dem Rücken des Priesters. Nun kann bekannt ein schöner Rücken auch entzücken,aber Chiara hat ja schon darauf hingewiesen, dass am Altar auch Männer watscheln.
Dann singen wir alle wieder gern. Und werden höchstens vom Geldsuchen abgelenkt, es sei denn, wir waren so klug, es passend bereitzuhalten.
Oh, da fällt mir ein: Wie wäre es denn mit einer Durchsage vor Beginn der Messe mit etwa folgendem Text: "Wir bitten die Gläubigen, ihre Handys abzuschalten und das Opfergeld bereitzuhalten." Vielleicht ergänzt mit Hinweisen auf die Voraussetzungen der Berechtigung zum Kommunionempfang?
sofaklecks
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Wir sollten vielleicht mal wirklich Erklärungen zu einzelnen liturgischen Gerätschaften zusammenschreiben - um sich auch mal wieder selbst zu vergewissern, was man wo und wie benutzt, wenn mann es benutzt...
Wem "fehlt" noch eine Erklärung zu einem "Möbelstück", einem bestimmten Gewand oder einem Gegenstand?
Wem "fehlt" noch eine Erklärung zu einem "Möbelstück", einem bestimmten Gewand oder einem Gegenstand?
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Sehr schön finde ich die Glocken (Schellen, Klingeln) der Ministranten. Haben die eigentlich einen lateinischen Namen? Ich bevorzuge diese traditionellen Handschellen (Griff mit mehrern Glöckchen). Eine Art "Gong" halte ich dagegen eher weniger für geeignet.
Man sollte sich dem Sinn und Zweck dieses "Signals" bei der Wandlung auch immer wieder bewußt machen. Nämlich nicht ein in sich versunkendenes auf den Boden schauen ist angebracht, sondern ein "Wachrütteln" durch lautes Klingeln: "Seht her, daß ist der Leib des Herrn"/"Seht her, daß ist das Blut Christi".
Früher bei der Fronleichnamsprozession wurde zum eucharistischen Segen an jedem Altar immer auch noch mit Böller geschossen. Manchmal so laut, daß alle regelrecht zusammenzuckten. Sehr eindringliche Momente waren das.
Man sollte sich dem Sinn und Zweck dieses "Signals" bei der Wandlung auch immer wieder bewußt machen. Nämlich nicht ein in sich versunkendenes auf den Boden schauen ist angebracht, sondern ein "Wachrütteln" durch lautes Klingeln: "Seht her, daß ist der Leib des Herrn"/"Seht her, daß ist das Blut Christi".
Früher bei der Fronleichnamsprozession wurde zum eucharistischen Segen an jedem Altar immer auch noch mit Böller geschossen. Manchmal so laut, daß alle regelrecht zusammenzuckten. Sehr eindringliche Momente waren das.
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Also einen Gottesdienst mit Hochaltar habe ich noch nie live besucht und ob der Priester nun mit dem Rücken zum Gottesdienstbesucher steht spielt ja keine Rolle, solange die Gottesdienstbesucher nicht zum ins Gesangbuch gucken animiert werden während der Priester die Kommunion bricht oder die Osterkerze beweihräuchert. Also ob die Animation zum ins Gesangsbuch gucken extra gemacht wird, um wichtige Gottesdienstmomente zu verpassen.
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Niemand wird gezwungen ins Gesangbuch zu schauen.Knecht Ruprecht hat geschrieben:solange die Gottesdienstbesucher nicht zum ins Gesangbuch gucken animiert werden während der Priester die Kommunion bricht oder die Osterkerze beweihräuchert. Also ob die Animation zum ins Gesangsbuch gucken extra gemacht wird, um wichtige Gottesdienstmomente zu verpassen.
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Es steht Dir frei nicht mitzusingen. Dann hörst Du eben den Gesang zu. Ebensogut kannst Du auch beides machen, mitsingen und beobachten. Oder Du konzentrierst Dich aufs Singen, weil Du ohnehin genau weisst, wie das ausschaut, wenn eine Osterkerze beweihräuchert wird.Knecht Ruprecht hat geschrieben:Also läuft es auf ein nicht mitsingen im Gottesdienst heraus, wenn man das Beweihräuchern des Altars und der Osterkerze und das Kommunionhochheben und -brechen nicht verpassen möchte.
Es gibt auch Gotteshäuser die mitunter so voll sind, daß es jede Menge Plätze gibt, von denen aus überhaupt keine Sicht auf den Priester möglich ist.
@Sofaklecks: Gabenbereitung ohne Gesang wäre hier undenkbar. Die Leute singen gern und wollen singen. Meistens dauert ja die Gabenbereitung (vor allem wenn auch Weihrauch im Spiel ist) länger als der Gesang. Die Zeit kann man dann mit Orgelspiel überbrücken.
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Re: Überholt
In Heiligenkreuz durchaus üblich, daß ein Mönch während der Kommunion der Mönche vor das Chorgestühl tritt und sagt: "Jene Gläubigen, die in rechter Weise disponiert sind, also die einstündige eucharistische Nüchternheit eingehalten haben und sich keiner schweren Sünde bewusst sind, sind herzlich eingeladen, zum Tisch des Herrn hinzuzutreten."sofaklecks hat geschrieben: Vielleicht ergänzt mit Hinweisen auf die Voraussetzungen der Berechtigung zum Kommunionempfang?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Wenn du regelmäßig dem Gottesdienst beiwohnen würdest und damit Präsenz der Christenheit in deinem Gebiet demonstrieren würdest, könntest du auch vom Gottesdienst berichten.Pit hat geschrieben:@ Knecht
Solltest Du mit dem "Schrank" zufällig den Tabernakel gemeint haben, in den gehört die Hostie - vor und nach der Messe, nie aber während der Messe.
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Ich wäre übrigens dafür jeden Sonntag die Straßenprozession durchzuführen, dass wäre viel präsenter als das Glockenleuten.