Hallo,
ich habe gestern zufällig hier über Alan Ames gelesen und möchte auch meine Erfahrungen dazu schreiben.
Ich habe 2004 zum ersten mal von ihm im August auf kath.net gelesen, dass er nach Heiligenkreuz kommt. Ich bin relativ unvoreingenommen dorthin, da ich ausser von seiner Fähigkeit zu heilen nichts gewusst habe, ganz bewusst. Heilungsgottesdienste waren mir ohnehin völlig neu und ich war wegen der besonderen Location überhaupt nicht skeptisch. Ich war auch zu diesem Zeitpunkt in einer besonderen Krise und erhoffte mir natürlich irgendetwas.
Mein Mann musste mich hinausfahren und tat dies sehr widerwillig, eigentlich extrem widerwillg und er entschied während des Gottesdienstes spazierenzugehen. (Schöne Gegend

)
Ich hatte also keine Ahnung. Die Hl.Messe zelebrierte P. Bernhard Vosicky, es war der Tag der Hl.Hildegard von Bingen, eine Jugendgruppe gestaltete die Hl. Messe. Es war eine wunderbare angenehme Atmosphäre, mit extrem vielen Leuten aller Altersgruppen. Nach der Hl. Messe stellte er sich vor, erzählte seine Lebensgeschichte mitsamt seiner Bekehrung, rief immer wieder zur Hl.Beichte auf und alles war sehr sehr katholisch und für mich somit ok und auch vom Bischof von Perth lt. Übersetzerin gut abgesegnet. Es wurde auch noch ein Körbchen für eine Spende für diese Veranstaltung durchgereicht.
Dann gab er noch Heilungen bekannt und ich hatte das Gefühl dabei persönlich angesprochen worden zu sein. Anschließend mussten wir aufstehen und uns mit geschlossenen Augen eine Begegnung mit Jesus vorstellen. Dann gingen die Leute nach vorne, das Allerheiligste war die ganze Zeit ausgesetzt und mit einem schnellen Kreuzerl und ein paar Worten, einer kurzen Handauflegung wurden wir alle persönlich gesegnet. Es ging alles sehr schnell und schon sah ich die ersten Leute umfallen. Ich habe gehofft nicht dazuzugehören und so war es dann auch.
Alles lief gut, ruhig und ohne extatische Anfälle oder so ab, ich hatte das Gefühl etwas Richtiges getan zu haben. Gegen Ende der Segnung traf ich dann auch meinen Mann, der doch dageblieben war und trotz seiner Ablehnung sich segnen ließ. Was uns auch positiv auffiel war, dass ganz viele Leute zur Hl.Beichte gingen, das haben wir noch nie gesehen.
Anschließend kauften wir noch ein paar Hefte mit Rosenkranz und noch kleine Bücher.
Ermattet zu Hause angekommen fielen wir ins Bett. Während mein Mann noch las hatte ich dann ein seltsames Erlebnis. Ich nahm plötzlich intensiven Rosenduft wahr, der sich wie eine Welle um mich herum bemerkbar machte. Mein Mann war so vertieft in die Bücher, dass er nicht auf mein Wahrnehmung reagierte und so bekam er nichts davon mit. Nach einigen Minuten war alles vorüber und ich begann nach der Ursache zu suchen, konnte aber keine Erklärung finden, den von Rosenduft ohne Rosen verstand ich überhaupt nichts.
Dann begann ich die Bücher zu lesen und ich muss sagen, ich legte sie schon nach wenigen Seiten ungelesen und enttäuscht zur Seite. Das was er so beschrieb und erlebt haben sollte kam mir so unmöglich und abstrus vor, dass ich damit nichts anfangen konnte.
Ich wollte daran eigentlich gar nicht mehr denken und behielt das Gute, das ich in Heiligenkreuz erlebt hatte im Gedächtnis.
Aber die Bücher waren für mich echt für den Müll, muss ich leider sagen, da bin ich doch zu sehr realistisch.
Ich war dann aber trotzdem noch bei den weiteren jährlichen Veranstaltungen in der Kirche in Simmering am Enkplatz, ich habe das dort auch wieder recht gut gefunden, obwohl die Stimmung schon eine andere war als in Heiligenkreuz, Heiligenkreuz war soz. einmalig.
Ein Hauch von Skepsis blieb leider schon, aber es war bzw. ist doch alles "von oben" abgesegnet, also mit dem Ausgesetzten Allerheiligsten, was kann passieren. Aber ich habe meine anfängliche Begeisterung doch etwas eingeschränkt und gehe am Bücherstand jetzt schnell vorüber( bekommt man übrigens auch in div. einschlägigen Votiv-Buchhandlungen in Wien auch). Ich kann mir nicht helfen, dass alle Heiligen und die Apostel bei ihm so ein und ausgehen, damit habe ich einfach ein Problem, das gehört für mich in den Bereich der Privatoffenbarungen, aber verdammen kann ich ihn insgesamt eigentlich nicht. Aber mich beschäftigen seither schon ziemlich intensiv diese neuen Strömungen, die ich im Grunde mit Skepsis und allesamt ausgehend von den Evangelikalen orte....wage ich leise und vorsichtig zu behaupten und bin froh mit meinem Gefühl nicht alleine zu sein, wenn ich hier so lese.
Netten Gruß aus Wien
Gratia