Rettet die Schweizergarde!

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cantus planus
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Rettet die Schweizergarde!

Beitrag von cantus planus »

Bild
Wie man seit längerer Zeit vernimmt, hat es die Schweizergarde immer schwerer, sich gegen die Gendarmerie zu behaupten.

Jammerschade! Da ist es doch angebracht, für diese tapfere und traditionsreiche Truppe, die übrigens im Gegensatz zu landläufigen Gerüchten keine Folkloretruppe ist, einen Unterstützungsthread zu eröffnen.

RETTET DIE SCHWEIZERGARDE! :ja:
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Linus
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Beitrag von Linus »

Cantus, nimmst du jetzt die Schweizerische Bürgerschaft an?

Im Übrigen hab ich den Durchblick nicht. Es gab ja ursprünglich 6 verschiedene Sicherheitskräfte im Vatikan - von denen mEn nur noch 2 bestehen. Stimmt das?
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Zu den Fragen über die Schweizer Garde findet man hier genaueste Informationen.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Linus hat geschrieben:Cantus, nimmst du jetzt die Schweizerische Bürgerschaft an?

Im Übrigen hab ich den Durchblick nicht. Es gab ja ursprünglich 6 verschiedene Sicherheitskräfte im Vatikan - von denen mEn nur noch 2 bestehen. Stimmt das?
Als "päpstliche Garden" werden derer immer vier benannt:

Die Palatingarde (römische Bürger), die Nobelgarde (Adelige), die Schweizer Garde und das Gendarmeriekorps.

Mitglieder der Palatingarde wurden auch im zweiten Weltkrieg aktiv beim Schutz der Asylanten in Castel Gandolfo in Kämpfe mit der SS verwickelt und hatten Blutzoll zu erleiden.

Auf zenit.org gibt es einen Artikel zur Geschichte des Gendarmeriekorps.
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Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

Palatingarde und Nobelgarde wurden abgeschafft.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich glaube nicht daß der hl. vater soetwas zuläßt

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Linus
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Beitrag von Linus »

was? die andern garden sind ja schon weg...
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich meinte daß die schweizer verdrängt werden

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:ich glaube nicht daß der hl. vater soetwas zuläßt
Da kann ich Dir nur zustimmen, ich glaube vor allem nicht, daß der Heilige Vater so etwas zuläßt. Er kennt die Gardisten seit Jahrzehnten und weiß genau, was er an ihrer Zuverlässigkeit hat, die eine italienische Gendarmerie niemals in gleicher Weise garantieren kann (das traue ich mir zu sagen, obwohl ich die Italiener sehr schätze). Die Schweizergarde zu verdrängen, wäre etwa so, als würde man die Sixtinische Kapelle abreißen. (Die Cappella Musicale Pontificia "Sistina" aufzulösen hingegen wäre ein Segen für die Heilige Kirche.)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

taddeo hat geschrieben:Die Schweizergarde zu verdrängen, wäre etwa so, als würde man die Sixtinische Kapelle abreißen.
Von mir aus sollte man lieber die Sixtinische Kapelle abreißen. Ich mag den Schuppen nicht.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Wir müssen uns dringend mal treffen Robert. Die Sixtina ist ein monströser Laden - ich habs dort keine 5 Minuten ausgehalten (und ich war zu einer Ruhigen Zeit dort ca 20 Leute drin)
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Die Schweizergarde zu verdrängen, wäre etwa so, als würde man die Sixtinische Kapelle abreißen.
Von mir aus sollte man lieber die Sixtinische Kapelle abreißen. Ich mag den Schuppen nicht.
Wegen der vielen bunten Bildchen drin oder weil da immer die bösen Päpste gewählt werden? :D

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Vermutlich hat grad der Chor gesungen. :D
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Vermutlich hat grad der Chor gesungen. :D
Ja, DAS wäre natürlich eine nachvollziehbare Erklärung.

(Aber da kann ja das Gebäude nichts dafür, das wäre eher ein Fall für Linus mobile Kirchenreinigungsfirma...)

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich versteh nicht was aus dem chor geworden ist

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Linus hat geschrieben:Wir müssen uns dringend mal treffen Robert. Die Sixtina ist ein monströser Laden - ich habs dort keine 5 Minuten ausgehalten (und ich war zu einer Ruhigen Zeit dort ca 20 Leute drin)
Kann ich gut nachvollziehen, ich war zweimal in Rom und habe es in der sixtinischen Kapelle auch nicht lange ausgehalten. - Aber es gibt überall so "Touristenkirchen", in denen man gerne so schnell wie möglich draußen ist, dazu gehört z. B. auch die Wieskirche, wenn Touristen dort sind.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

ottaviani hat geschrieben:ich versteh nicht was aus dem chor geworden ist
Es wäre ein guter nächster Schritt der liturgischen Reform, die Capella Sistina zu entlassen und die Regensburger Domspatzen oder die Windsbacher dafür in Rom zu installieren.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

wie war der chor den unter dem alten kapellmeister

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:wie war der chor den unter dem alten kapellmeister
Unter Bartolucci war es kaum besser als heute unter Liberto. Beide waren bzw. sind in erster Linie Priester, und erst dann Chorleiter, während für so einen Job einfach nur ein absoluter Chorprofi geeignet ist, der dann gerne auch noch Priester sein kann (aber nicht unbedingt müßte). In musikalischer Hinsicht war und ist das Hauptproblem die fehlende Disziplin des ganzen Haufens, da sind sie einfach sehr italienisch. Georg Ratzinger hat mal so schön gesagt "für einen Knabenchor gibt es nur eine denkbare Regierungsform, und das ist die uneingeschränkte Diktatur des Chorleiters", alles andere reicht auf Dauer nicht, um wirklich auf ein Spitzenniveau zu kommen. Wenn da etwa einer zu laut singt, dann muß man den sofort korrigieren, sonst singen in kürzester Zeit seine Nebenleute auch lauter als sie sollen - und dann hast Du das sixtinische Geschrei, das heute zu hören ist. Wenn der Chorleiter das nicht selber bemerkt und umgehend abstellt, dann ist er einfach unfähig.

Um sowas aber sinnvoll durchzuführen, braucht man im Grunde die tägliche Probenarbeit, wie sie alle Spitzen-Knabenchöre haben. Inwieweit das in Rom möglich ist, weiß ich nicht.

Und schließlich ist ein Kernproblem die Aufgabenstellung für die Cappella Sistina. Unter JPII piae memoriae wurde die Liturgie immer beliebiger, synkretistischer, zusammengestrickter nach den kreativen Ideen der Zeremoniare, wie soll ein Chor da eine klare musikalische Linie verfolgen? Wann hat man im Petersdom zuletzt was vom "Glanz edler Einfachheit" gehört, der die Kirchenmusik auszeichnen soll (übrigens eine der schönsten Formulierungen des II. Vaticanums, wie ich finde)? Bartolucci und auch Liberto bestreiten einen Großteil des Repertoires mit ihren eigenen, meiner Meinung nach höchstens drittklassigen "Produktionen", anstatt auf die reiche Tradition an "hauseigenen" Komponisten zurückzugreifen. (Palestrina wird zwar viel gelobt, aber nie gesungen - aber dafür müßte man halt mal ausgiebig proben, denn die Alten Meister singen sich nicht so von selbst wie Libertos neoromantisch-kirchenschräges Homophoniegesülze.)

Gebe Gott, daß Papst Benedikt in den Mußestunden mit seinem Bruder (der Ende April wieder für einige Zeit nach Rom kommt) ein Konzept entwickelt, um auch für diesen wahrlich himmelschreienden Mißstand bald eine würdige Lösung zu finden. Eine bessere Konstellation dafür als die Ratzinger-Brüder wird es in den nächsten 500 Jahren nicht mehr geben. Keine Enzyklika der Welt könnte soviel Gutes bewirken, als wenn endlich die päpstliche Liturgie wieder eine Kirchenmusik bekäme, die diesen Namen auch verdient. Ich hege die Hoffnung, daß der Papst hinter den Kulissen bereits an dieser Sache arbeitet, aber dies in seiner gewohnten Art ohne großes Aufsehen tut - allerdings sollte er sich nicht mehr gar zu viel Zeit damit lassen, immerhin sind er und sein Bruder nicht mehr die Jüngsten.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Raphaela hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Wir müssen uns dringend mal treffen Robert. Die Sixtina ist ein monströser Laden - ich habs dort keine 5 Minuten ausgehalten (und ich war zu einer Ruhigen Zeit dort ca 20 Leute drin)
Kann ich gut nachvollziehen, ich war zweimal in Rom und habe es in der sixtinischen Kapelle auch nicht lange ausgehalten. - Aber es gibt überall so "Touristenkirchen", in denen man gerne so schnell wie möglich draußen ist, dazu gehört z. B. auch die Wieskirche, wenn Touristen dort sind.
Äh 20 "Touristen" (es waren alle von der Pilgergruppe mit der ich unten war) um 7.00 Morgens (ja wir hatten sondererlaubnis, und deswegen alleine.) waren nicht das Problem. eher die michelangelo'sche Kakophonie an Monstrositäten.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

vielleicht trägt der ort auch dafür, daß die Konklave immer erfreulich kurz sind ;D

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Ich fürchte, daß man es beim Chor mit einer total verkrusteten Gemengelage aus Beamtenmentalität, Anstellungen auf Lebenszeit, menschlichen Befindlichkeiten wie Stolz und Bequemlichkeit, falsch verstandenen Traditionsbewußtsein sowie ganz einfach mangelnden Qualitätsanforderungen ("good enough") zu tun hat. Vermutlich traut sich noch nicht mal direkt jemand zu sagen, daß der Chor besser sein könnte und müsste.

vgl. auch hier
"Ich wurde vom Papst ernannt und diese Ernennung musste vom Staatssekretär gegengezeichnet werden. So ist das bei uns. Ich habe mich an genaue Vorschriften zu halten. Nach den von Paul VI. 1970 festgelegten Chorstatuten verfügt die Capella Sistina über 20 erwachsene Kantoren, darunter sechs erste Tenöre, fünf zweite Tenöre, vier erste Bässe, fünf zweite Bässe und die 30 Knaben der Scuola Puerorum. Wir können nicht einfach singen was wir wollen, wir sind nicht autonom, wir sind nur Mitarbeiter."
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

taddeo hat geschrieben:Wann hat man im Petersdom zuletzt was vom "Glanz edler Einfachheit" gehört, der die Kirchenmusik auszeichnen soll (übrigens eine der schönsten Formulierungen des II. Vaticanums, wie ich finde)?
Klingt ein bißchen abgekupfert bei Winckelmann.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Maurus
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Beitrag von Maurus »

ottaviani hat geschrieben:ich versteh nicht was aus dem chor geworden ist
Verstehe nicht, warum das nicht besser läuft. Kann doch nicht so schwer sein.

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