Das Evangelium nach Spiegel

Allgemein Katholisches.
max72
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Das Evangelium nach Spiegel

Beitrag von max72 »

aaahhh.... Ich wusst's doch dass ich es haette lassen [Punkt] Und ich hab's doch getan.... Ich Idiot. Hab mir den Spiegel gekauft und den "Mordfall Jesu" gelesen. Und mich so geaergert. Nennt sich das theologische Wissenschaft?? Ohne Begruendung heisst es, Jesu habe wohl dieses und wohl jenes nicht getan. "Kein Exeget glaubt noch dass Jesu Wunder wirkte" Die Theorie, nach der alles gemessen ist dass die Evangelisten nachtraeglich alles aenderten (also zu deutsch einfach Luegner und Verfaelscher waren). Die Moeglichkeit, dass es so geschah wie berichtet wird ueberhaupt nicht in Betracht gezogen.

Der Laie sieht die verzweifelten und unglaubwuerdigen Rettungsversuche der Theologen ("das haben die ja alles gaaanz anders gemeint") und wendet sich kopfschuettelnd anderen Religionen zu...

Gibt es denn nicht theologische Literatur, die das alles auch noch anders sieht? Ich wuerd mich da gerne mehr einlesen, um ein paar Argumente parat zu haben. Gerhard Kroll's "Auf den Spuren Jesu" habt ihr mal erwaehnt (und das ist wirklich gut).

Gibt's da mehr in die Richtung? Andere Buchtipps?

Danke!

Gruesse

Max

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Ungläubige Menschen glauben halt nicht an die Echtheit der Evangelienberichte. Dass kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen. Viel mehr geärgert hat mich, dass der Spiegel sich tatsächlich auf die Aussagen von Theologen, stützen kann. :motz:

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Edi
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Beitrag von Edi »

Fragt sich nur was das für "Theologen" sind. Ein Herr Lüdemann z.B. argumentiert so dumm und fadenscheinig mit Bibeltexten, dass er der Menschheit mehr dienen würde, wenn er Strassen fegen würde. Mich wundert nur, dass viele so einen unlogischen Unfug auch noch glauben und wie solche Leute zu ihrem Job kamen. In der Naturwissenschaft wäre er wohl schon längst weg vom Fenster. Ich habe ihm mal etwas geschrieben über seine Art von Logik, die kein normaler Mensch mit mittlerem IQ nachvollziehen kann und solche Typen wollen andere belehren. Der Spiegel ist ohnehin bekannt, dass er sehr unsauber recherchiert, wenn es um Glaubensfragen geht. Das geht bis ins Lächerliche.
Zuletzt geändert von Edi am Freitag 16. April 2004, 13:49, insgesamt 2-mal geändert.

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Erich_D
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Re: Das Evangelium nach Spiegel

Beitrag von Erich_D »

max72 hat geschrieben:Gibt es denn nicht theologische Literatur, die das alles auch noch anders sieht? Ich wuerd mich da gerne mehr einlesen, um ein paar Argumente parat zu haben. Gerhard Kroll's "Auf den Spuren Jesu" habt ihr mal erwaehnt (und das ist wirklich gut).

Gibt's da mehr in die Richtung? Andere Buchtipps?
Die Bücher von Carsten Thiede, etwa "Ein Fisch für den Kaiser", "Der Jesus-Papyrus" ua. Thiede ist von seiner akademischen Herkunft eigentlich Historiker und Papyrologe, und vielleicht deshalb nichts so verkrampft wie viele Theologen, die sozusagen "auf Teufel komm raus" ihre Seriosität wahren und beweisen wollen. Jedenfalls sind seine Bücher angenehm zu lesen und recht interessant.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

max72
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Re: Das Evangelium nach Spiegel

Beitrag von max72 »

Erich Dumfarth hat geschrieben:
Die Bücher von Carsten Thiede, etwa "Ein Fisch für den Kaiser", "Der Jesus-Papyrus" ua. Thiede ist von seiner akademischen Herkunft eigentlich Historiker und Papyrologe, und vielleicht deshalb nichts so verkrampft wie viele Theologen, die sozusagen "auf Teufel komm raus" ihre Seriosität wahren und beweisen wollen. Jedenfalls sind seine Bücher angenehm zu lesen und recht interessant.
Sieht man an einer Leserrezension bei amazon :D
Als ich mir dieses Buch kaufte, hoffte ich, eine wissenschaftliche Abhandlung zum Thema "Bibel als historisches Dokument im Hinblick auf Jesus Christus." zu erhalten. Jedoch wurde meine Erwartung von diesem Buch enttäuscht. Es war mir nicht bewusst, dass der Autor nicht nur ein angesehener Papyrologe ist, sondern auch ein überzeugter Christ, was sich leider auf seine Herangehensweise an dieses Thema ungünstig ausgewirkt hat. Carsten Peter Thiede macht in diesem Buch keinen Hehl daraus, dass er die Bibel für einen Tatsachenbericht hält. Also zieht er an keiner Stelle in Betracht, dass dieses Buch Erfundenes beinhalten könnte.


Von Klaus Berger habe ich viel gehoert, einige gute Artikel. Der ist vielleicht auch was?

Gruss

Max

Marlene
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Re: Das Evangelium nach Spiegel

Beitrag von Marlene »

max72 hat geschrieben: Von Klaus Berger habe ich viel gehoert, einige gute Artikel. Der ist vielleicht auch was?
Zumindest ist es ein bekennend gläubiger! Theologe, lehrt evangelische Theologie in Heidelberg, ist aber katholisch (fragt mich nicht, wie das geht) und hat eine Affinität zur zisterziensischen Spiritualität.

Schreibt öfter mal in der FAZ. Sein Buch "Biblische Spiritualität" fand ich eher etwas .. unergiebig. Mehr kenne ich nicht von ihm. Aber das Neue Testament kennt er in- und auswendig, er hat es nämlich komplett neu übersetzt, einschließlich aller apokryphen Texte. Ist eine ganz interessante Geschichte.

In einer seiner Vorlesungen hat er übrigens mal ziemlich Ärger mit seinen Studis gekriegt, als er den Vorschlag machte, die Lehrveranstaltung mit einem gemeinsamen Gebet zu beginnen .... Gegenargument der Studis: Ist kein Prüfungsgegenstand und damit Zeitverschwendung ....

Edith
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Re: Das Evangelium nach Spiegel

Beitrag von Edith »

Marlene hat geschrieben: In einer seiner Vorlesungen hat er übrigens mal ziemlich Ärger mit seinen Studis gekriegt, als er den Vorschlag machte, die Lehrveranstaltung mit einem gemeinsamen Gebet zu beginnen .... Gegenargument der Studis: Ist kein Prüfungsgegenstand und damit Zeitverschwendung ....
Die werden sich in der "Jüngsten Prüfung" aber mal wundern... :D

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Mariamante
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Spiegel und Vorspiegelung falscher Tatsachen

Beitrag von Mariamante »

Vor Jahren erging mal ein Leserbrief an den bekannten Kämpfer gegen den Glauben, R. Augstein:

Sehr geehrter Herr Augstein! Vielen Dank für ihre aufschlußreichen Erklärungen. Nun weiß ich durch Ihre Darlegungen:
1. dass Jesus Geschwister hatte
2. dass Jesus nie existiert hat :freude:

Manche liberalistische und atheistische Kritiken an Evangelium, Kirche, Glauben erinnern mich unweigerlich an jenen Stelle im 2. Timotheusbrief wo geschrieben steht, dass eine Zeit kommen wird, wo man die gesunde Lehre nicht mehr verträgt, sondern sich Lehrer sucht die in den Ohren kitzeln. Der Wahrheit schenkt man kein Gehör, aber Fabeleien wendet man sich zu.

Eine große Tragik scheint mir in diesem Zusammenhang der Fabeleien, dass manche "Theologen" nicht Jesus Christus und das Evangelium verkünden, sondern eigene Ideen, ihre Person, oder ihre super- neue und noch nie dagewesene "Auslegung" des Evangelium als non-plus- ultrader Glaubensweisheit darstellen.

Da erinnere ich mich unweigerlich an den bekannten Satz:
Manche halten ihren eigenen Vogel für den Heiligen Geist.
Gelobt sei Jesus Christus

Marlene
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Re: Das Evangelium nach Spiegel

Beitrag von Marlene »

max72 hat geschrieben:Gibt es denn nicht theologische Literatur, die das alles auch noch anders sieht? Ich wuerd mich da gerne mehr einlesen, um ein paar Argumente parat zu haben. Gerhard Kroll's "Auf den Spuren Jesu" habt ihr mal erwaehnt (und das ist wirklich gut).

Gibt's da mehr in die Richtung? Andere Buchtipps?
Ganz anders als Kroll, aber ein Klassiker ist "Der Herr" von Romano Guardini.
Ich würde es am ehesten als eine Meditation entlang der Evangelien bezeichnen. Wenn man Guardinis Sprache mag (mir ist sie ein wenig zu pathetisch), ein Labsal für die Seele.

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