Der "gute" Katholik im "Alltagsleben"

Allgemein Katholisches.
HeGe
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Beitrag von HeGe »

Clemens hat geschrieben:
Albert hat geschrieben: Natürlich missionierst du, hier ein paar Körnchen da ein bisschen kath. Glaubensgut letztendlich läuft alles bei dir auf Selbsterlösung hinaus.
Soviel, geschätzter HeGe, zum Thema Umgangston.

Ich habe es schon einmal geschrieben: ich bin mit Staubkorns Theologie in einigem nicht einig.
Aber sie als Missionarin des Buddhismus zu diskreditieren, obwohl sie sich vielfach klar und eindeutig zu Jesus als dem Christus bekannt hat, finde ich ziemlich daneben.
Ich bin auch ein Skeptiker bzgl. des interreligiösen Dialogs, aber ich betrachte diejenigen, die sich für ihn engagieren, deswegen noch nicht als vom Glauben abgefallen!
Hä? Kann es sein, dass du dich da irgendwo verschrieben hast? Weder heiße ich Albert, noch habe ich das geschrieben, was du zitiert hast. :ikb_crutch:
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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Eine Freundin die gerade neben mir sitzt fragt Euch:

1. Was ist die Hauptaussage und die Hauptlehre von Jesus?
2. Was ist die Hauptaussage und die Hauptlehre von der katholischen Kirche?
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Staubkorn hat geschrieben:Eine Freundin die gerade neben mir sitzt fragt Euch:

1. Was ist die Hauptaussage und die Hauptlehre von Jesus?
2. Was ist die Hauptaussage und die Hauptlehre von der katholischen Kirche?
Ad 1: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzem Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Gemüte und aus allen deinen Kräften. Das ist das größte und erste Gebot. Ein anderes aber ist diesem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mt 22, 37-40)

Ad 2: Credo in unum Deum, patrem ominpotenten, factorem caeli et terrae etc.

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende!

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Staubkorn hat geschrieben:Maria Magdalena, ich finde es auch gut, wenn man seine Bedenken äußert- allerdings kann ich persönlich mit einigen "Bedenken" nicht allzuviel anfangen. Versucht man nämlich, ich zum Beispiel einige Bedenken aus dem "Wege zu räumen" wird einem gleich eine Nicht- katholische oder Nicht- Christliche Einstellung unterstellt und man wollte für den Hinduismus missionieren und weiterhin wird provoziert mit Fragen, wie man zu "Menschenopfer und Tempelprostitutution" steht.
Was kann dann entstehen?
Dieser Mensch der zuvor offen war für das Christentum und für die Kirche, verschließt sich mehr und mehr und geht, wie Barbara bereits erwähnt hat (die Frauen die die Sonnenwendfeier besuchen) nicht mehr in den Gottesdienst.
Das wäre eine Erklärung, kurz angerissen..für mehr bleibt gerade nicht die Zeit, muss packen. ;)
Nur, und so denke ich, kann man dann aber auch bei einigen Menschen nach dem Warum fragen, wenn sie sich einen öffnen.
Und kann manchmal feststellen, dass der Grund in enttäuschten Erwartungen oder den " ganzen Regeln" ,die der Glaube haben soll
beheimatet sind. So hätte man vielleicht, wenn der Gegenüber dazu bereit wäre eine Möglichkeit mit ihn/ ihr ins Gespräch zu kommen und das eine oder Andere zu klären. Nicht, wie es leider oft passiert mit einer Form von Druck, sondern nur durch das Aufzeigen von Möglichkeiten, die vielleicht dazu führen könnten, dass sich der Betreffende doch mal wieder in eine Kirche zu einem kleinen Gebet begibt. Denn mir scheint es, wir die noch im Glauben stehen und zum Gottesdienst gehen, erwarten oft einfach zu viel von denen, die uns, aus welchen Grund auch immer, im Glauben fern stehen; und so prallen wieder zwei unterschiedliche " Erwartungshaltungen", die halt nicht zusammen passen, auf einander ;und schon zieht sich jeder erneut in seine Ecke zurück, nur weil man den Graben zwischen einander, anstatt langsam per Annäherung zur verringern ,doch nur wieder tiefer gemacht hat.

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Barbara hat geschrieben:Hallo Maria Magdalen!
Sorry, ich habe schon verstanden, dass du sehr ausgewogen geschrieben hattest. Ich bin auch ganz deiner Meinung, 100%ig, nur ist diese Diskussion recht komplex, habe mein Posting auf die kritischen Punkte reduziert. :/
"Mit Speck fängt man Mäuse" wäre vielleicht nicht meine Formulierung, aber in der Sache ist es richtig. Wir wollen niemanden fangen, aber wir sind doch allesamt Menschenfischer, nicht wahr. Mein einschlägiges Lieblingszitat (aus dem Marketing) heißt: "Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!" ;D
In diesem konkreten Fall schmeckt der Wurm allerdings auch dem Angler, die Feier, von der wir reden, ist nämlich eben keine Show, sondern hat tatsächlich liturgische Elemente, die ehrlich und mit Überzeugung gefeiert werden. Ich finde es schlimm, dass übers TV so ein komisches Bild rübergekommen ist. Es war so viel von uns drin (obwohl wir so eine kleine Gemeinschaft sind), aber alle reden nur von dieser einen Veranstaltung. Ja, du hast recht: wenn der Eindruck entsteht, dass "wir so sind", dann ist das ein Problem.
Ich hoffe, jetzt hab ich mich besser ausgedrückt. 8)

Liebe Barbara,

ich habe den einen Satz etwas hervorgehoben, weil gerade hier das Problem ,im Grunde ,liegt. Denn ob bewußt oder unbewußt, scheinen wir gerade via TV nur noch das zu sehen/ wahrzunehmen, was uns irgendwie aufregen kann. Vorallem ,wenn wir einen Beitrag mit einer ganz anderen Grunderwartung schauen und schon kommt da halt ein Bild zustande, was so vielleicht garnicht gemeint war, aber so, wie gesendet, vom Zuschauer als wahr angenommen wird.

Albert
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Beitrag von Albert »

Maria Magdalena hat geschrieben:
Staubkorn hat geschrieben:Maria Magdalena, ich finde es auch gut, wenn man seine Bedenken äußert- allerdings kann ich persönlich mit einigen "Bedenken" nicht allzuviel anfangen. Versucht man nämlich, ich zum Beispiel einige Bedenken aus dem "Wege zu räumen" wird einem gleich eine Nicht- katholische oder Nicht- Christliche Einstellung unterstellt und man wollte für den Hinduismus missionieren und weiterhin wird provoziert mit Fragen, wie man zu "Menschenopfer und Tempelprostitutution" steht.
Was kann dann entstehen?
Dieser Mensch der zuvor offen war für das Christentum und für die Kirche, verschließt sich mehr und mehr und geht, wie Barbara bereits erwähnt hat (die Frauen die die Sonnenwendfeier besuchen) nicht mehr in den Gottesdienst.
Das wäre eine Erklärung, kurz angerissen..für mehr bleibt gerade nicht die Zeit, muss packen. ;)

(...) Denn mir scheint es, wir die noch im Glauben stehen und zum Gottesdienst gehen, erwarten oft einfach zu viel von denen, die uns, aus welchen Grund auch immer, im Glauben fern stehen; und so prallen wieder zwei unterschiedliche " Erwartungshaltungen", die halt nicht zusammen passen, auf einander ;und schon zieht sich jeder erneut in seine Ecke zurück, nur weil man den Graben zwischen einander, anstatt langsam per Annäherung zur verringern ,doch nur wieder tiefer gemacht hat.
Erfreulich wenn du dich zu denen zählst, die noch im Glauben stehen, und Zeugnis gibst.

Die (hohe) Erwartung an die "möglichen" Glaubensfernen ist doch ein Gebot der Nächstenliebe.

Jemand auf eine Krankheit und einen Fehler aufmerksam zu machen, in Liebe wohlgemerkt, ist doch ein Ausdruck von Liebe.
Was wäre das für ein Arzt, der mich nicht auf eine lebensbedrohende Lebensweise aufmerksam machen würde.

Einen gesegneten Tag wünscht dir
Albert

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Lupus
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Beitrag von Lupus »

Wahrcheinlich stochere ich jetzt in ein Wespennest. Aber sei´s drum!

Es ist immer wieder das selbe:

Es werden Gedanken geäußert, so weit, so gut!
Im Verlauf der Diskussioin ergibt es sich, dass Gedanken zu Meinungen werden, die aber unabänderlich sein sollen.

Wenn dann Gegenargumente gebracht werden und im Verlauf der Debatte ernste Einwände oder Fragen gebracht werden, ist man zutiefst gekränkt und stellt diese "Anfragen" hin als Vorwürfe oder Verurteiluingen.

Dabei, so mein Eindruck, wollte man lediglich seine festgefügte Auffassung darlegen und war nicht bereit, auf Gegenargumente einzugehen und dann zieht man sich tränenreich , als beleidigte Leberwurst zurück!

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lifestylekatholik
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Beitrag von lifestylekatholik »

Kilianus hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben: Sie haben unterschiedliche Wege, weil sie je verschiedene Ausgangspunkte haben. Bist du all diese Wege gegangen, dass du so sicher bist, dass sie verschiedene Ziele haben? :)
Wenn Person A sagt, sie will nach Rom, Person B sagt, sie will nach Paris, dann müssen beide jeweils nach Rom und nach Paris hatschen, um herauszufinden, daß Rom und Paris nicht dieselbe Stadt sind?
Vielleicht, ist mir auch egal; denn was hat das mit dem zu tun, worums hier geht: Jede Religion hat Gott und den Menschen zum Ziel, verbindet den Menschen mit Gott.
Kilianus hat geschrieben:Und umgekehrt: Bist Du all diese Wege gegangen, wenn Du Dir so sicher bist, daß sie alle ans Ziel führen?
Ich nehme die Menschen ernst, die mir von ihrer Begegnung mit Gott berichten, ob sie sich nun Christen nennen, Muslime, Juden, wie auch immer. Du scheinst schon vorher nach dem formellen Kriterium der Religionszugehörigkeit auszusondern.
Kilianus hat geschrieben:
Religionen der Vergangenheit sind immer schwierig. Wir verstehen häufig schon die Menschen des Mittelalters kaum mehr. Wie viel schwieriger ist das bei noch weiter zurückliegenden Zeiten, zumal dann, wenn es keine Anhänger mehr gibt, die wir fragen könnten, ob wir sie auch tatsächlich richtig und zutreffend interpretieren.
So schlecht ist die Quellenlage zum Manichäismus auch nicht.
Ich habe nicht von schlechter Quellenlage geredet. Ich habe gesagt: Es ist kein Heutiger mehr da, der als heutiger Gläubiger uns Heutigen seinen Glauben erklären und gegen eventuelle unabsichtliche Entstellungen verteidigen könnte. Deshalb wäre es ungleich geeigneter, eine Religion heranzuziehen, deren Anhänger heute noch Stellung nehmen können.
Kilianus hat geschrieben:Übrigens: Mani hat nach Jesus gelebt. Die Bibel müßte für Dich mindestens genauso unverstehbar sein.
Der allergrößte Teil der Texte der Bibel stammt sogar aus der Zeit vor Jesus.

Verständnisschwierigkeiten bei den Texten der Bibel gibt es ständig, nicht nur für mich. Es ging mir aber vor allem auch darum, dass bei einer ausgestorbenen Religion keine Anhänger mehr da sind, die erklären können, wie sie die Texte und ihre Religion verstehen. Das scheint für dich unbedeutend zu sein. Hört sich fast so an, als seist du evangelisch. ;)
Kilianus hat geschrieben:Außerdem waren die Manichäer ja nur ein Beispiel. Die Transferleistung auf andere, zeitgenössische Religionen traue ich Dir durchaus zu.
Ich habe nicht vor, potenziell fehlerhafte Schlussfolgerungen, die ich mir noch nicht einmal zu eigen gemacht habe, auf andere Religionen zu übertragen. Statt Trockenübungen an Kadavern zu machen, wie wärs, du nimmst dir mal eine tatsächliche Religion vor?
Kilianus hat geschrieben:Auf die Gefahr hin, mir jetzt wieder eine Meta-Diskussion über den nicht-religiösen Charakter und die Pluriformität des Buddhismus einzufangen:
Du kennst die Gegenargumente also selber schon.
Kilianus hat geschrieben:Und was ist mit ausdrücklich antichristlichen Elementen im Islam, formuliert als Widerspruch zum vorhandenen und zumindest rudimentär bekannten Christentum? Auch ein Weg zu Gott, nur mit anderem Ausgangspunkt?
Ja, auch der Islam ist ein Weg zu Gott. Du drückst dich seit Anbeginn um die Frage: Willst du tatsächlich den Muslimen absprechen, auch aufgrund ihrer Religion eine Beziehung zu Gott zu haben?
Kilianus hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Willst du allen Ernstes behaupten, Christen würden zu Gott finden, weil man sie einmal mit Wasser übergießt?
Das sind äußere Formen, die uns verstehen helfen sollen, uns unterstützen sollen. Es ist aber falsch, diese Wegweiser selbst für Gott zu halten.
Gegenfrage: Wodurch erhoffst Du für Dich Erlösung?
Durch Gott und seine Liebe für die Welt und zu uns Menschen, die wir annehmen und beantworten.
Kilianus hat geschrieben:
Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Aber viele Wege führen nach Rom. Jesus ist nicht eifersüchtig und sagt nicht: Du darfst keine anderen Wege gehen, nur ich, nur ich, nur ich. Jesus ist offen.
Das ist eine These. Belege? (Ist Dir eigentlich aufgefallen, wie nahe Deine Formulierung am Dekalog ist - nur im Widerspruch dazu: "Ich, der Herr, Dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott...")
Glaubst du das wirklich? Das tut mir Leid.
Kilianus hat geschrieben:
Oder meinst du tatsächlich, wirkliche Gotteserfahrung ist nur im Christentum möglich, alle anderen Menschen haben kein Verhältnis zu Gott sondern zu - - - ja, zu was eigentlich? - Erzähle das mal gläubigen Muslimen oder Juden. Das würde mir doch etwas überheblich erscheinen.
Ein Großteil der gläubigen Muslime oder Juden dürfte Dir mithin aber ebenfalls überheblich erscheinen - weil er genau das für jeweils seine Religion in Anspruch nimmt. Oder haben die ihre Religion auch nicht richtig verstanden, so wie ich das Christentum?
Wir sind alle nur Menschen, machen Fehler und können noch dazulernen.
Kilianus hat geschrieben:Was das Thema Gotteserfahrung in anderen Religionen angeht: Ich verweise auf Nostra aetate, in diesem Forum bereits gepostet, Du hast sogar zwei Übersetzungen zur Auswahl. ;)
Du drückst dich fortwährend um eine eigene Antwort. Schade.
Kilianus hat geschrieben:
Jesus sagt: Lasset die Kinder zu mir kommen, denn so wie sie ist das Königreich Gottes. Er sagt nicht: Erst müsst ihr nur mir Treue schwören, nein, wie sie sind, ohne Vorbehalte dürfen sie kommen.
Na, aber daß sie zu ihm kommen, darauf scheint er ja schon einen gewissen Wert zu legen.
Natürlich.
Kilianus hat geschrieben: Ich verweise an dieser Stelle im übrigen noch mal auf den in allen Evv überlieferten Taufbefehl und auf den Johannes-Prolog (Joh 1,18: "Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.") Nein, eigentlich auf das gesamte Johannes-Evangelium.
Ich sehe da keinen Widerspruch: Es geht Jesus darum, möglichst alle Menschen in die Liebe Gottes miteinzubeziehen, also auch die, die noch fern sind. Sie sollen in die Gemeinschaft mit aufgenommen werden. Wer aber schon in Gemeinschaft mit Gott steht, der ist schon aufgenommen und braucht nicht neu aufgenommen zu werden.

Ist doch eigentlich ganz einfach. ;)

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Lupus hat geschrieben:Wahrcheinlich stochere ich jetzt in ein Wespennest. Aber sei´s drum!

Es ist immer wieder das selbe:

Es werden Gedanken geäußert, so weit, so gut!
Im Verlauf der Diskussioin ergibt es sich, dass Gedanken zu Meinungen werden, die aber unabänderlich sein sollen.

Wenn dann Gegenargumente gebracht werden und im Verlauf der Debatte ernste Einwände oder Fragen gebracht werden, ist man zutiefst gekränkt und stellt diese "Anfragen" hin als Vorwürfe oder Verurteiluingen.

Dabei, so mein Eindruck, wollte man lediglich seine festgefügte Auffassung darlegen und war nicht bereit, auf Gegenargumente einzugehen und dann zieht man sich tränenreich , als beleidigte Leberwurst zurück!
Lieber Lupus,

liegt dies nicht in der Natur des Menschen?
Denn ich könnte zum Beispiel, etwas als Frage oder Einwand schreiben, was ich eigendlich nicht als eine Art Angriff auf etwas was Du geschrieben hast meine, aber trotzdem könnte Deine Reaktion ,für mich, anderes ausfallen, als vielleicht erwartet ; und schon hätten wir den " Salat", weil wir einfach ausseracht gelassen haben, das wir zwar die gleiche Sprache benutzen, sie aber unterschiedlich gebrauchen. So ist der Eine eher sehr direkt und deutlich, ein Anderer geht eher vorsichtig an das Thema. Und ganz lustig wird es, wenn Beide am Ende feststellen, sie haben eigendlich die gleiche Meinung. Dies nur mal so als Gedanke.

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Albert hat geschrieben:
Maria Magdalena hat geschrieben:
Staubkorn hat geschrieben:Maria Magdalena, ich finde es auch gut, wenn man seine Bedenken äußert- allerdings kann ich persönlich mit einigen "Bedenken" nicht allzuviel anfangen. Versucht man nämlich, ich zum Beispiel einige Bedenken aus dem "Wege zu räumen" wird einem gleich eine Nicht- katholische oder Nicht- Christliche Einstellung unterstellt und man wollte für den Hinduismus missionieren und weiterhin wird provoziert mit Fragen, wie man zu "Menschenopfer und Tempelprostitutution" steht.
Was kann dann entstehen?
Dieser Mensch der zuvor offen war für das Christentum und für die Kirche, verschließt sich mehr und mehr und geht, wie Barbara bereits erwähnt hat (die Frauen die die Sonnenwendfeier besuchen) nicht mehr in den Gottesdienst.
Das wäre eine Erklärung, kurz angerissen..für mehr bleibt gerade nicht die Zeit, muss packen. ;)

(...) Denn mir scheint es, wir die noch im Glauben stehen und zum Gottesdienst gehen, erwarten oft einfach zu viel von denen, die uns, aus welchen Grund auch immer, im Glauben fern stehen; und so prallen wieder zwei unterschiedliche " Erwartungshaltungen", die halt nicht zusammen passen, auf einander ;und schon zieht sich jeder erneut in seine Ecke zurück, nur weil man den Graben zwischen einander, anstatt langsam per Annäherung zur verringern ,doch nur wieder tiefer gemacht hat.
Erfreulich wenn du dich zu denen zählst, die noch im Glauben stehen, und Zeugnis gibst.

Die (hohe) Erwartung an die "möglichen" Glaubensfernen ist doch ein Gebot der Nächstenliebe.

Jemand auf eine Krankheit und einen Fehler aufmerksam zu machen, in Liebe wohlgemerkt, ist doch ein Ausdruck von Liebe.
Was wäre das für ein Arzt, der mich nicht auf eine lebensbedrohende Lebensweise aufmerksam machen würde.

Einen gesegneten Tag wünscht dir
Albert
Lieber Albert,

Da hast Du wohl Recht. Nur kann ich es dem Kranken ganz direkt sagen oder meine Worte, wie ich es ihn nahe bring so wählen, dass er die Wahrheit erkennen kann und sich nicht vor den Kopf gestossen fühlte. So hätte ich vielleicht ,trotz der schmerzlichen Wahrheit ,doch noch die Möglichkeit ihm hilfreich zur Seite zu stehen und könnte ihn, wenn er den Wunsch äussert ,noch ein Stück des Weges begleiten.

Auch Dir noch einen gesegneten Tag
Maria

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:Auf die Gefahr hin, mir jetzt wieder eine Meta-Diskussion über den nicht-religiösen Charakter und die Pluriformität des Buddhismus einzufangen:
Du kennst die Gegenargumente also selber schon.
Buddhismus ist für Dich also ausdrücklich kein Weg zu Gott?
Ja, auch der Islam ist ein Weg zu Gott. Du drückst dich seit Anbeginn um die Frage: Willst du tatsächlich den Muslimen absprechen, auch aufgrund ihrer Religion eine Beziehung zu Gott zu haben?
Ich sehe im Islam viele richtige Vorstellungen - und viele falsche. Bsp: Bekennt der Islam Gott als jenen, der "nicht gezeugt hat", so will er damit Jesus eine göttliche Natur ausdrücklich absprechen und die Trinität leugnen. Trotzdem kann der einzelne Muslim durchaus eine Beziehung zu Gott haben. Er hat dabei, bedingt durch die Vorstellungen seiner Religion, ein in vielen Punkten falsches Verständnis von Gott.

Der gläubige Muslim wird das übrigens umgekehrt auch von mir behaupten. Das beleidigt mich nicht, von seinem Standpunkt aus ist es ja logisch. Ich sehe umgekehrt auch keinen Grund, daß er durch meine Haltung beleidigt sein müßte.
Durch Gott und seine Liebe für die Welt und zu uns Menschen, die wir annehmen und beantworten.

Welche Rolle spielen Sterben und Auferstehung Jesu dabei für Dich?
Glaubst du das wirklich? Das tut mir Leid.

Belege für Deine These sind das noch nicht direkt. Woher hast Du Deine Vorstellung von Gott? Persönliche Inspiration?
Ich sehe da keinen Widerspruch: Es geht Jesus darum, möglichst alle Menschen in die Liebe Gottes miteinzubeziehen, also auch die, die noch fern sind. Sie sollen in die Gemeinschaft mit aufgenommen werden. Wer aber schon in Gemeinschaft mit Gott steht, der ist schon aufgenommen und braucht nicht neu aufgenommen zu werden.
Wo ist diese Gemeinschaft verwirklicht? Steht der Polytheist in der Gemeinschaft? Der Atheist? Der gott-lose Buddhist? Der Animist? Der Deist? Der Dualist? Der Pantheist?

Magnifikat
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Registriert: Sonntag 9. September 2007, 22:44

Beitrag von Magnifikat »

Staubkorn hat geschrieben:1. Was ist die Hauptaussage und die Hauptlehre von Jesus?
"Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird."
(Joh. 3,16-17)


Staubkorn hat geschrieben:2. Was ist die Hauptaussage und die Hauptlehre von der katholischen Kirche?
"Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.

Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater (und dem Sohn) hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Amen."

(Nicäno-Konstantinopolitanisches Glaubensbekenntnis)
Selig, die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land erben. (Mt. 5,5,)

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Magnifikat, Deine Erklärung war verständlicher. Meine Freundin und ich können nämlich beide kein Latein, deshalb haben wir Kilianus zweiten Satz nicht verstanden.
Trotzdem empfinde ich die Antworten als unbefriedigend.

Zu dem "Wespennest" von Lupus.
Es ist immer wieder das selbe:
Es ist nie im Leben das selbe.;)
Es werden Gedanken geäußert, so weit, so gut!
Im Verlauf der Diskussioin ergibt es sich, dass Gedanken zu Meinungen werden, die aber unabänderlich sein sollen.
Die Gedanken sind von vorneherein bereits festgefahrene" Meinungen. Deshalb diese andauernde Diskussion um die "Religionen".
Wenn dann Gegenargumente gebracht werden und im Verlauf der Debatte ernste Einwände oder Fragen gebracht werden, ist man zutiefst gekränkt und stellt diese "Anfragen" hin als Vorwürfe oder Verurteiluingen.
Es gibt kein IMMER.
Dabei, so mein Eindruck, wollte man lediglich seine festgefügte Auffassung darlegen und war nicht bereit, auf Gegenargumente einzugehen und dann zieht man sich tränenreich , als beleidigte Leberwurst zurück!
Diesen Eindruck habe ich nicht. Denn "fast" jeder beteiligt sich auch immer wieder an der Diskussion.Außerdem wäre sowas ein Gedanke der zu einer festen und unabänderlichen Meinung geworden ist, wie Du oben über "andere" geschrieben hast.

"Lieber locker vom Hocker, als hektisch übern Ecktisch". :mrgreen:
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Raphael

Beitrag von Raphael »

Staubkorn hat geschrieben:
Lupus hat geschrieben:Es ist immer wieder das selbe:
Es ist nie im Leben das selbe.;)
Hey, Staubkorn, werd doch protestantisch! 8)
Die sagen auch immer "Nein", wenn Katholiken "Ja" sagen ..........

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Ich sag doch nicht immer NEIN! ;D
JA sag ich zu der Dominikanerin (obwohl die Vergangenheit...tztztz) und zu dem liebenswürdigen Franziskaner. :P
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

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lifestylekatholik
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Beitrag von lifestylekatholik »

Kilianus hat geschrieben:Buddhismus ist für Dich also ausdrücklich kein Weg zu Gott?
Das behaupte ich nicht.
Kilianus hat geschrieben:
Ja, auch der Islam ist ein Weg zu Gott. Du drückst dich seit Anbeginn um die Frage: Willst du tatsächlich den Muslimen absprechen, auch aufgrund ihrer Religion eine Beziehung zu Gott zu haben?
Ich sehe im Islam viele richtige Vorstellungen - und viele falsche. Bsp: Bekennt der Islam Gott als jenen, der "nicht gezeugt hat", so will er damit Jesus eine göttliche Natur ausdrücklich absprechen und die Trinität leugnen. Trotzdem kann der einzelne Muslim durchaus eine Beziehung zu Gott haben. Er hat dabei, bedingt durch die Vorstellungen seiner Religion, ein in vielen Punkten falsches Verständnis von Gott.
Er hat in einigen Punkten ein anderes Verständnis, ja. Aber warum muss das deiner Meinung nach ein falsches sein? Warum ist nicht deines in diesen Punkten falsch?

Oder ist es nicht möglich, dass es auf einer höheren Ebene eine Synthese gibt? Beispiel: Ist Licht ein Teilchenstrom oder eine Welle? Licht weist Eigenschaften beider auf. Ein striktes Entweder-oder wäre hier falsch.

Und: Streben nicht letztlich die Gottesbilder aller Religionen auf ein gemeinsames Zentrum hin? - Ich denke, das tun sie. Und in dem Grad, wie sie den Menschen dort hinführen, bringen sie ihn näher zu Gott.

Sie können auch gar nicht anders, denn so wie alle Wässer nach unten fließen, so streben die Menschen zu Gott. Und wie Flüsse manchmal seltsame Wege einschlagen, mäandern, versumpfen, so fließt doch alles Wasser letztlich ins Meer, aus dem es gekommen ist.
Kilianus hat geschrieben:Welche Rolle spielen Sterben und Auferstehung Jesu dabei für Dich?
Liebende Hingabe bis zur Selbstentäußerung.
Kilianus hat geschrieben:
Ich sehe da keinen Widerspruch: Es geht Jesus darum, möglichst alle Menschen in die Liebe Gottes miteinzubeziehen, also auch die, die noch fern sind. Sie sollen in die Gemeinschaft mit aufgenommen werden. Wer aber schon in Gemeinschaft mit Gott steht, der ist schon aufgenommen und braucht nicht neu aufgenommen zu werden.
Wo ist diese Gemeinschaft verwirklicht? Steht der Polytheist in der Gemeinschaft? Der Atheist? Der gott-lose Buddhist? Der Animist? Der Deist? Der Dualist? Der Pantheist?
Die Frage verstehe ich nicht. Jeder, der in der Gemeinschaft mit Gott steht, steht in der Gemeinschaft mit Gott. Was meinst du damit: "Wo ist diese Gemeinschaft verwirklicht?"

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Staubkorn hat geschrieben:
JA sag ich zu der Dominikanerin (obwohl die Vergangenheit...tztztz)
Was in ihrer Vergangenheit meinst Du? :hmm:

Das tztztztz entlocken mir eher die Dominikaner der Gegenwart...

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Glauben heißt ja, zu glauben, was Unser Gott offenbart hat. Und Gott hat nicht offenbart, dass es ausreichend sei, allein dadurch von Sünde und Tod erlöst und gerettet zu werden, indem man eine irgendwie geartete Form der Gemeinschaft mit Ihm sucht und ein lieber, guter, anständiger Mensch ist. Und weil Gott sich nicht irren kann, haben wir auch vorbehaltlos Seinem Wort zu gehorchen.

Gott schuf den Menschen nach Seinem Ebenbild und er war heilig und gerecht. Mit dem Sündenfall verlor der Mensch dieses göttliches Ebenbild und es kamen Sünde und Tod in die Welt. Seither werden die Menschen in Sünde empfangen und geboren.. Der Mensch ist daher auch nicht imstande, ein gottgefälliges Leben zu führen und somit in Sünde und Tod gefangen. (Nach katholischer Lehre ist der Mensch zum Bösen geneigt, nach protestantischer seiner Natur nach ganz verdorben). Denn der Sold der Sünde ist der Tod. Da der Mensch von sich außerstande ist, durch die Befolgung der göttlichen Gebote und Verbote ohne Sünde zu leben, hatte sich Gott durch die Verheißung des Erlösers erbarmt. Dadurch, dass der Mensch in der Sünde tot ist, kann er sich auch nicht durch eigenes Bemühen mit Gott versöhnen. Um an der Erlösung teilzuhaben, ist es zwingend erforderlich, an Jesus Christus als Herr und Gott sowie als Heiland und Erlöser zu glauben sowie sich taufen zu lassen. Jesus Christus war es schließlich, der das Gesetz Moses für uns erfüllte und uns mit Seinem Sühnenopfer am Kreuz von den Sünden „loskaufte“. Somit wurde Seine Gerechtigkeit von Unserem Himmlischen Vater als unsere angenommen. Mit der Taufe wird der Mensch zugleich als Christ dem Leib Christi – der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche – eingegliedert. Alle anderen Wege führen nicht zur Erlösung sowie zum ewigen Leben.

Als Christen sind wir gehalten die Wahrheit zu bezeugen und in ihr zu verharren. Das schließt zwar Gespräche und Zusammenkünfte mit anderen Christen sowie mit Andersgläubigen nicht aus, wohl aber eine Relativierung des christlichen Absolutheitsanspruches gegenüber Andersgläubigen sowie Kirchen- und Kommunionsgemeinschaft mit Christen aus anderen Konfessionen. Denn die Reduzierung des Glaubens sowie die Begründung einer Gemeinschaft auf den kleinsten gemeinsamen Nennen um der gegenseitigen Toleranz sowie der Gemeinschaft willen führt zwangsläufig zum Glaubensabfall auf dem größten Nenner. Insoweit kann es aus der Sicht einer wahrheitslieben Kirche, Glaubensgemeinschaft, Gemeinde (je nach Verständnis) auch nicht egal sein, was die einzelnen Glieder und andere Menschen glauben. Daher sollte gerade die beiden „Volkskirchen“ wieder dem Missionsauftrag nachkommen. Aber diese werden ja leider von mehr liberalen als konservativen Kräften geleitet. Bei den Landeskirchen sieht es dabei ganz schlecht aus, während es in der Katholischen Kirche mit Kardinal Meisner, Erzbischof Marx und den Bischöfen Mixa und Müller (fallen mir gerade ein) noch ein paar Hoffnungsträger gibt.

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Barbara
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Beitrag von Barbara »

Raphael hat geschrieben:werd doch protestantisch!
Die sagen auch immer "Nein", wenn Katholiken "Ja" sagen ..........
Das erklärt’s: mein Vater ist Protestant, deswegen diskutiere ich also so gerne und hänge stundenlang in diesem Forum rum, bin erblich belustigt! ;D
Kilianus hat geschrieben:Das tztztztz entlocken mir eher die Dominikaner der Gegenwart...
Achtung: „Feind hört mit!“ :P
livestylekatholik hat geschrieben:Oder ist es nicht möglich, dass es auf einer höheren Ebene eine Synthese gibt? ...
Und: Streben nicht letztlich die Gottesbilder aller Religionen auf ein gemeinsames Zentrum hin? - Ich denke, das tun sie. Und in dem Grad, wie sie den Menschen dort hinführen, bringen sie ihn näher zu Gott.
Ich habe natürlich nicht alles von Dir gelesen, aber was ich gelesen habe, findet meine volle Zustimmung! :jump:
Die Meinung unserer Mutter Kirche zum obigen Zitat (aus Nostra aetate):
„Alle Völker sind ja eine einzige Gemeinschaft, sie haben denselben Ursprung, da Gott das ganze Menschengeschlecht auf dem gesamten Erdkreis wohnen ließ; auch haben sie Gott als ein und dasselbe letzte Ziel.“

Mich hat mal das Bild von dem Berg beeindruckt, dessen Gipfel alle erreichen wollen: Natürlich sind die Wege verschieden, aber das Ziel ist das gleiche. Wichtig ist eigentlich nur, dass jeder seinen Weg konsequent bis zum Ende geht.
Maria Magdalena hat geschrieben: ...sondern nur durch das Aufzeigen von Möglichkeiten, die vielleicht dazu führen könnten, dass sich der Betreffende doch mal wieder in eine Kirche zu einem kleinen Gebet begibt. Denn mir scheint es, wir die noch im Glauben stehen und zum Gottesdienst gehen, erwarten oft einfach zu viel von denen, die uns, aus welchen Grund auch immer, im Glauben fern stehen;...
Finde ich auch: ich singe immer wieder ein „Lob der kleinen Schritte“
Zu deinem TV-Beitrag: o ja, Bilder sind sehr mächtig.
Leguan hat geschrieben:
Barbara hat geschrieben:Dieser Brauch wird nicht irgendwie auf Christus bezogen, auf die Sommersonnenwende wurde das Johannisfest gelegt, sechs Monate später, auf die Wintersonnenwende (passte dann auch zur biblischen Überlieferung) das Weihnachtsfest. Damit die heidnischen Germanen diese christlichen Feste besser annahmen! Dazwischen liegen Mondfeste, darauf hat man Marienfeste gelegt. Solche Sachen erzählt Klarissa den Frauen.
Woher stammt diese Information? Im neuheidnischen Umfeld wird dies viel erzählt (im Normalfall um das Christentum schlechtzumachen), aber aus historischer Sicht erscheint mir dies nicht schlüssig.
Ich kann das nicht belegen, sicher ist aber, dass in diesem Fall das Christentum nicht schlecht gemacht werden soll. Es geht mehr um die Erforschung der eigenen Wurzeln und auch um die Versöhnung der christlichen Identität mit den heidnischen Vorfahren. Wir haben ja einfach überall noch Spuren des Heidentums. Die kann man verteufeln, ignorieren oder versuchen zu erklären und verstehen.

HeGe hat geschrieben: Sinn und Zweck der Liturgie ist aber nicht das menschliche Wohlbefinden im Diesseits, sondern die Verehrung Gottes, nicht wahr?
Ja, sehe ich auch so. Ich habe allerdings nichts dagegen, wenn Menschen sich in der Kirche wohlfühlen. Damit widerspreche ich Dir nicht, es ging Dir ja um die Priorität, da bin ich völlig d’accord, nur finde ich, man darf (gerade in der Kirche) nicht immer nur fragen, ob der Zweck erfüllt wurde.

Aus dem gleichen Grund hatte ich mich ja immer zurückgehalten mit der Antwort auf die Frage nach dem „Effekt“ der Sommersonnenwende:
Gab es konkret Frauen, die nach dem Besuch dieser Veranstaltung auch sonst den Weg zurück in die volle Gemeinschaft mit der Kirche gefunden haben?
Inzwischen kam sie aber so oft, dass ich mich erkundigt habe. Ja, es gab Frauen, die durch diese Veranstaltung wieder zum „richtigen“ Glauben gefunden haben.
HeGe hat geschrieben: Der kontemplative und betende Aspekt der dominikanischen Spiritiualität, der ja eigentlich eine nicht unerhebliche Rolle spielt, kam für mich im Film überhaupt nicht rüber. Stattdessen wurde sehr viel Wert auf die caritative Arbeit gelegt, was zwar auch sehr wichtig ist, aber worauf meines Erachtens ja die dominikanische Spiritualität nicht unbedingt primär abzielt. Das Apostolat des Wortes ist doch eher die primäre Ausrichtung, nicht unbedingt die Tat.
Zum Schluss nur noch eine Erklärung: Das war mal etwas, das der Film richtig dargestellt hat. Zumindest zahlenmäßig sind die kontemplativen Nonnen die kleinste Gruppe (ca. 4000 weltweit), wenngleich die Kontemplation natürlich für alle Dominikaner wesentliches Fundament ist. "Das Apostolat des Wortes" ist im wesentlichen den Männern (Priestern) vorbehalten, eine Wort-zum-Sonntag-Sprecherin wie Sr. Jordana ist ja eher die Ausnahme. Dominikanerbrüder und –patres gibt es weltweit ca. 6000. Dazu kommen dann die über 30.000 apostolisch tätigen Schwestern z.B. in der Mission, in Schulen oder wir in den Kinderdörfern. Auch die Brüder sind z.T. caritativ tätig, wie im Film gut gezeigt wurde. Ebenso kommen ungezählte dominikanische Laien dazu, die in der Welt leben und sich dabei unserer Spiritualität verbunden fühlen.
Die „primäre Ausrichtung“ unseres Ordens sehe ich in der Verkündigung zum Heil der Menschen. Verkündigen kann ich aber nicht nur von der Kanzel (sonst wären die Dominikaner ein reiner Priesterorden) sondern auch durch mein Lebenszeugnis.

(P.S.: HeGe, soviel zu meinem Vorsatz, mich aus diesem tröööt zurückzuziehen... :/ )
"Frau, wen suchst du?" (Joh 20,15)

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

lifestylekatholik hat geschrieben: Er hat in einigen Punkten ein anderes Verständnis, ja. Aber warum muss das deiner Meinung nach ein falsches sein? Warum ist nicht deines in diesen Punkten falsch?
Natürlich kann es auch sein, daß nicht der Muslim sich irrt, sondern daß ich mich irre. Ich schließe aber aus, daß beide Systeme recht haben, wenn sie sich in einem bestimmten Punkt pfeilgenau widersprechen (bzw. das eine System überhaupt erst als ausdrücklicher Widerspruch zum anderen entstanden ist.) Wenn A sagt, die Wand sei schwarz, und B sagt, die Wand sei weiß, dann gehe ich davon aus, daß sich einer von beiden irrt. Mindestens.
Oder ist es nicht möglich, dass es auf einer höheren Ebene eine Synthese gibt? Beispiel: Ist Licht ein Teilchenstrom oder eine Welle? Licht weist Eigenschaften beider auf. Ein striktes Entweder-oder wäre hier falsch.
Du schreibst "hier". Wenn dieses kleine Wörtchen sagt, daß es um bestimmte, nicht um alle religiösen Fragen geht, gebe ich Dir recht. (Klassiker wären in dem Zusammenhang die (weitgehend beigelegten) christologischen Differenzen zwischen Altorientalen einerseits und Orthodoxie/Katholiken/Protestanten andererseits.)

Um es am Bild des Weges deutlich zu machen: Da behauptet der eine, man müsse nach Preßburg, und der andere, man müsse nach Bratislava. Und ständig treffen sie sich auf ihrer Reise und streiten sich ums richtige Ziel...

Es gibt vielleicht auch Gruppen, die glauben, man müsse nicht nach Preßburg/Bratislava, sondern nach Paris. Aber irgendwie landen sie trotzdem in Preßburg, vielleicht, weil sie ihre eigene Karte falsch herum gehalten haben.

Andererseits gibt es vielleicht Gruppen, die wollen zwar nach Preßburg, marschieren aber konsequent Richtung Westen. Wenn sie ihren Fehler nicht rechtzeitig umdrehen, werden sie nicht ankommen.

Und dann könnte es auch Gruppen geben, die sagen, man müsse nicht nach Preßburg, sondern nach Paris, und dann laufen sie auch einfach nach Paris, und dann kommen sie eben auch nicht nach Preßburg.
Und: Streben nicht letztlich die Gottesbilder aller Religionen auf ein gemeinsames Zentrum hin? - Ich denke, das tun sie. Und in dem Grad, wie sie den Menschen dort hinführen, bringen sie ihn näher zu Gott.
Nochmal: Was ist mit jenen Strömungen des Buddhismus, die gar nicht an die Existenz eines Gottes/von Göttern glauben? Was ist mit einer zum quasireligiösen Bekenntnis gesteigerten atheistischen Weltanschauung?

Bist Du nicht in der Gefahr, Dein Verständnis Gottes (Gott ist die Liebe, hattest Du weiter oben angeführt) in die anderen Religionen schlicht und einfach hineinzuinterpretieren?

Ist es wirklich der Gipfel des Respekts für den anderen, wenn man sagt: "Ok, Du widersprichst mir, aber eigentlich meinst Du das gleiche wie ich, Du weißt es nur nicht?"
Sie können auch gar nicht anders, denn so wie alle Wässer nach unten fließen, so streben die Menschen zu Gott.
Von der Idee des freien Willens des Menschen scheinst Du nicht so viel zu halten, oder?
Kilianus hat geschrieben:Welche Rolle spielen Sterben und Auferstehung Jesu dabei für Dich?
Liebende Hingabe bis zur Selbstentäußerung.
Mit welcher Relevanz? Ist es der Akt der Erlösung?

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Barbara hat geschrieben:
livestylekatholik hat geschrieben:Oder ist es nicht möglich, dass es auf einer höheren Ebene eine Synthese gibt? ...
Und: Streben nicht letztlich die Gottesbilder aller Religionen auf ein gemeinsames Zentrum hin? - Ich denke, das tun sie. Und in dem Grad, wie sie den Menschen dort hinführen, bringen sie ihn näher zu Gott.
Ich habe natürlich nicht alles von Dir gelesen, aber was ich gelesen habe, findet meine volle Zustimmung! :jump:
Die Meinung unserer Mutter Kirche zum obigen Zitat (aus Nostra aetate):
„Alle Völker sind ja eine einzige Gemeinschaft, sie haben denselben Ursprung, da Gott das ganze Menschengeschlecht auf dem gesamten Erdkreis wohnen ließ; auch haben sie Gott als ein und dasselbe letzte Ziel.“

Mich hat mal das Bild von dem Berg beeindruckt, dessen Gipfel alle erreichen wollen: Natürlich sind die Wege verschieden, aber das Ziel ist das gleiche. Wichtig ist eigentlich nur, dass jeder seinen Weg konsequent bis zum Ende geht.
Was unsere Mutter Kirche, und zwar bei gleichem Anlaß, auch noch gesagt hat:
"Der einzige Mittler Christus hat seine heilige Kirche, die Gemeinschaft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, hier auf Erden als sichtbares Gefüge verfaßt und trägt sie als solches unablässig; so gießt er durch sie Wahrheit und Gnade auf alle aus." (Lumen Gentium 8, Hervorhebung durch mich)

Nur so der Vollständigkeit halber. Wobei Lifestylekatholik jetzt wohl wieder die These vertreten wird, daß damit natürlich gemeint sei, daß ER seine Gnade auch durch das Drehen von Gebetsmühlen, durch Mekka-Wallfahrten und durch das Liegen auf Nagelbrettern vermittelt.

Albert
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Beitrag von Albert »

lifestylekatholik hat geschrieben: (...)
Und: Streben nicht letztlich die Gottesbilder aller Religionen auf ein gemeinsames Zentrum hin? - Ich denke, das tun sie. Und in dem Grad, wie sie den Menschen dort hinführen, bringen sie ihn näher zu Gott.
(...)
Eine Frage stellt sich: Von welchem Gott redest du?

1. Von dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
2. Von "Gott Mammon".
3. Von "Gott irgendeiner" gleichwertig, gleichgültig, gleichwahr usw.

Grüße,
Albert

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Barbara hat geschrieben: Es geht mehr um die Erforschung der eigenen Wurzeln und auch um die Versöhnung der christlichen Identität mit den heidnischen Vorfahren. Wir haben ja einfach überall noch Spuren des Heidentums. Die kann man verteufeln, ignorieren oder versuchen zu erklären und verstehen.
Ich hab noch einmal ein bißchen drüber nachgedacht. Ok, wir haben wahrscheinlich irgendwann heidnische Sonnwendfeiern mit Feuern gehabt. Die sind seit Jahrhunderten als Johanisfeuer christianisiert - bis die Nazis (mit viel Ideologie und wenig echtem historischem Interesse) sich wieder irgendwelche Sonnwendfeiern zusammenschwurbeln. Und noch einmal 50 Jahre später wird diese Traditionslinie von einer Nonne weitergeführt? Warum? Nix gegen ein "niederschwelliges" Angebot, nix gegen den Versuch, auch Fernstehende zu erreichen, nix gegen spezielle Angebote für Frauen. Aber kann man nicht wenigstens von einem Johannisfeuer reden, statt (ausgerechnet!) auf diese braun befleckte Traditionslinie auszuspringen?

Gibt's in den nächsten Tagen auch eine Jul-Feier?

Mir kommt das so vor, als würde man in der Ex-Zone kirchlicherseits statt "Segnungsfeiern für ungetaufte Jugendliche" direkt eine Jugendweihe anbieten, damit man sich mit seinen sozialistischen Wurzeln versöhnen kann (die ja weitaus stärker präsent sind als irgendwelcher heidnisch-germanischer Kram), und nebenbei wird dann erzählt, daß es vor der Jugendweihe auch mal so etwas wie Firmung und so gegeben hat.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Albert hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben: (...)
Und: Streben nicht letztlich die Gottesbilder aller Religionen auf ein gemeinsames Zentrum hin? - Ich denke, das tun sie. Und in dem Grad, wie sie den Menschen dort hinführen, bringen sie ihn näher zu Gott.
(...)
Eine Frage stellt sich: Von welchem Gott redest du?

1. Von dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
2. Von "Gott Mammon".
3. Von "Gott irgendeiner" gleichwertig, gleichgültig, gleichwahr usw.

Grüße,
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Barbara hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben: Sinn und Zweck der Liturgie ist aber nicht das menschliche Wohlbefinden im Diesseits, sondern die Verehrung Gottes, nicht wahr?
Ja, sehe ich auch so. Ich habe allerdings nichts dagegen, wenn Menschen sich in der Kirche wohlfühlen. Damit widerspreche ich Dir nicht, es ging Dir ja um die Priorität, da bin ich völlig d’accord, nur finde ich, man darf (gerade in der Kirche) nicht immer nur fragen, ob der Zweck erfüllt wurde.
Eine interessante Frage. Natürlich ist es absoluter Quatsch irgendwelche guten kirchlichen Aktionen deswegen zu verteufeln, weil sie den angestrebten Zweck nicht voll erreicht haben. Und natürlich darf man sich in der Kirche auch wohlfühlen und jeder tut dies gelegentlich an unterschiedlichen Stellen.

Aber Voraussetzung bei allem christlichen Handeln muss m.E. sein, dass zumindest das angestrebte Ziel am christlichen Auftrag, beispielsweise dem Missionsauftrag, ausgerichtet wird und man sich redlich bemüht, dieses zu erreichen. Anders als im Arbeitsleben reicht hier die Bemühung ausnahmsweise mal aus. ;) Das heißt, wenn ich mich bemühe, jemanden zum Glauben zu bekehren und aus irgendeinem Grund scheitert dies, habe ich damit kein Problem. Wenn aber schon dieses Ziel nicht besteht, bezweifele ich, ob man seine Zeit nicht sinnvoller einsetzen könnte. Und hier oder im Parallelthema im Oratorium hattest du ja irgendwo geschrieben, dass es gar nicht unbedingt das Ziel sei, diese Frauen zum Glauben zurückzuführen.
Barbara hat geschrieben:
Gab es konkret Frauen, die nach dem Besuch dieser Veranstaltung auch sonst den Weg zurück in die volle Gemeinschaft mit der Kirche gefunden haben?
Inzwischen kam sie aber so oft, dass ich mich erkundigt habe. Ja, es gab Frauen, die durch diese Veranstaltung wieder zum „richtigen“ Glauben gefunden haben.
Wie oben schon gesagt, freut mich das sehr. :ja:
Barbara hat geschrieben:Zum Schluss nur noch eine Erklärung: Das war mal etwas, das der Film richtig dargestellt hat. Zumindest zahlenmäßig sind die kontemplativen Nonnen die kleinste Gruppe (ca. 4000 weltweit), wenngleich die Kontemplation natürlich für alle Dominikaner wesentliches Fundament ist. "Das Apostolat des Wortes" ist im wesentlichen den Männern (Priestern) vorbehalten, eine Wort-zum-Sonntag-Sprecherin wie Sr. Jordana ist ja eher die Ausnahme. Dominikanerbrüder und –patres gibt es weltweit ca. 6000. Dazu kommen dann die über 30.000 apostolisch tätigen Schwestern z.B. in der Mission, in Schulen oder wir in den Kinderdörfern. Auch die Brüder sind z.T. caritativ tätig, wie im Film gut gezeigt wurde. Ebenso kommen ungezählte dominikanische Laien dazu, die in der Welt leben und sich dabei unserer Spiritualität verbunden fühlen.
Die „primäre Ausrichtung“ unseres Ordens sehe ich in der Verkündigung zum Heil der Menschen. Verkündigen kann ich aber nicht nur von der Kanzel (sonst wären die Dominikaner ein reiner Priesterorden) sondern auch durch mein Lebenszeugnis.
Vielen Dank für die Erläuterung. Die Spiritualität und das Ziel eines Ordens ist sicher immer eine schwierige Frage, da sie auch in unterschiedlichen Zeiten anders ausgeprägt sein kann und muss. Und letztlich muss es ja vor allem der Orden selber wissen, wie er seine Nachfolge Christi gestalten will.
Barbara hat geschrieben:(P.S.: HeGe, soviel zu meinem Vorsatz, mich aus diesem tröööt zurückzuziehen... :/ )
Freut mich, dass du dich weiter unseren Fragen stellst. :freude:
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Clemens
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Beitrag von Clemens »

HeGe hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:
Albert hat geschrieben: Natürlich missionierst du, hier ein paar Körnchen da ein bisschen kath. Glaubensgut letztendlich läuft alles bei dir auf Selbsterlösung hinaus.
Soviel, geschätzter HeGe, zum Thema Umgangston.
Hä? Kann es sein, dass du dich da irgendwo verschrieben hast? Weder heiße ich Albert, noch habe ich das geschrieben, was du zitiert hast. :ikb_crutch:
Ach HeGE, da warst du sicher schon etwas müde! :kiss:

Du hattest Dich kurz vorher beklagt, dass manche sich aus Deiner Sicht unnötigerweise beklagen, dass der Umgangston so rauh sei.

Das Postig von Albert hatte ich Dir deshalb zur Illustration geschickt, was jene "manche" mit ihre Klage meinten.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ah, so. :ikb_whistling: Ich dachte, du wolltest mir versehentlich den Beitrag von Albert als meinen rüden Umgangston unterschieben. ;)
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Barbara hat geschrieben:
Leguan hat geschrieben:
Barbara hat geschrieben:Dieser Brauch wird nicht irgendwie auf Christus bezogen, auf die Sommersonnenwende wurde das Johannisfest gelegt, sechs Monate später, auf die Wintersonnenwende (passte dann auch zur biblischen Überlieferung) das Weihnachtsfest. Damit die heidnischen Germanen diese christlichen Feste besser annahmen! Dazwischen liegen Mondfeste, darauf hat man Marienfeste gelegt. Solche Sachen erzählt Klarissa den Frauen.
Woher stammt diese Information? Im neuheidnischen Umfeld wird dies viel erzählt (im Normalfall um das Christentum schlechtzumachen), aber aus historischer Sicht erscheint mir dies nicht schlüssig.
Ich kann das nicht belegen, sicher ist aber, dass in diesem Fall das Christentum nicht schlecht gemacht werden soll. Es geht mehr um die Erforschung der eigenen Wurzeln und auch um die Versöhnung der christlichen Identität mit den heidnischen Vorfahren.
Eine seriöse Erforschung des Weihnachtsdatums führt wohl eher ins Römische Reich und zum Sol Invictus-Fest. Über eigentlich germanische Sonnwend- und Mondfeste ist, soweit ich weiß, kaum was bekannt. Der alte Kalender Israels war im wesentlichen ein Mondkalender, da muß man für die Festzeiten keine Germanen oder Kelten bemühen. Die oben dargestellten Erzählungen Deiner Schwester sind genau jene neuheidnischen Märchen, die sich sonst nur bei wotansgläubigen Nazis und selbsternannten Hexen großer Beliebtheit erfreuen.
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Barbara
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Beitrag von Barbara »

Lumen gentium hat geschrieben:"Der einzige Mittler Christus hat seine heilige Kirche, die Gemeinschaft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, hier auf Erden als sichtbares Gefüge verfaßt und trägt sie als solches unablässig; so gießt er durch sie Wahrheit und Gnade auf alle aus."
Hallo Kilianus,
tja, wer bin ich, dass ich den Dokumenten des II.Vatikanums widersprechen wollte? Da steht zwar auch noch eine Menge mehr, aber das bringt wohl nichts, wenn wir uns in theologischen Spitzfindigkeiten ergehen. Mir geht es um eine andere Ebene:
Kilianus hat geschrieben:Wenn A sagt, die Wand sei schwarz, und B sagt, die Wand sei weiß, dann gehe ich davon aus, daß sich einer von beiden irrt. Mindestens.
Meinst Du nicht auch, dass Gott über unseren winzigen beschränkten Verstand hinaus geht, dass er größer ist? Ich habe eine Mitschwester, die nach einer Nahtoderfahrung "zurück"kam und sagte: "Ich habe keine Angst mehr: Gott ist so einfach."
Ich bin davon sehr berührt gewesen und auch von dem, was man von unserem großen Mitbruder Thomas von Aquin berichtet: Nach all der Theologie, allen Büchern, die er verfasst hatte, und die wir heute noch mit Ehrfurcht studieren, hatte er eine außergewöhnliche Gebetserfahrung. Er hat danach keine Zeile mehr geschrieben und gesagt, es war alles leeres Stroh, im Vergleich zu dem, was er geschaut hat.
Ich weiß nicht, ob Buddhisten in den Himmel kommen oder wer Recht hat, die Moslems oder wir. Ich finde das auch nicht relevant. Ich habe in Jesus den Weg zum Vater gefunden, keine andere Religion zeigt ihn mir. Aber wenn andere Menschen andere Weg zum Heil meinen gefunden zu haben, werde ich ihnen das nicht absprechen. Ich hoffe einfach, dass sie recht haben, dass auch sie zum Heil gelangen, dass wir alle uns nach dem Tod nicht mehr für die Konfession der anderen interessieren, sondern dass dann nur noch zählt, wie wir gelebt haben, ob wir guten Willens waren oder nicht, ob wir die Welt durch unseren Glauben etwas besser gemacht haben.
(Und das bitte ich als meine persönliche Meinung zu betrachten, keine offizielle Lehre von irgendwem.)
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Barbara
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Beitrag von Barbara »

Kilianus hat geschrieben:Nix gegen ein "niederschwelliges" Angebot, nix gegen den Versuch, auch Fernstehende zu erreichen, nix gegen spezielle Angebote für Frauen. Aber kann man nicht wenigstens von einem Johannisfeuer reden, statt (ausgerechnet!) auf diese braun befleckte Traditionslinie auszuspringen?
Nun, im Prinzip bin ich ganz deiner Meinung. :roll:
Allerdings hast du glaube ich immer noch eine falsche Vorstellung von der Größenordnung dieser Veranstaltung. Es handelt sich um eine Gruppe von ca. 30 Frauen, durch Mund-zu-Mund-Propaganda kommen auch schon mal Neue dazu.
Das ist kein Angebot "der Kirche", nicht einmal "des Ordens", der Vergleich mit "den" Nazis würde jeder Beteiligten völlig absurd erscheinen, glaub mir, diese "Traditionslinie" ist das letzte, was sie verfolgen. :nein:
HeGe hat geschrieben:Aber Voraussetzung bei allem christlichen Handeln muss m.E. sein, dass zumindest das angestrebte Ziel am christlichen Auftrag, beispielsweise dem Missionsauftrag, ausgerichtet wird und man sich redlich bemüht, dieses zu erreichen. Anders als im Arbeitsleben reicht hier die Bemühung ausnahmsweise mal aus....Das heißt, wenn ich mich bemühe, jemanden zum Glauben zu bekehren und aus irgendeinem Grund scheitert dies, habe ich damit kein Problem. Wenn aber schon dieses Ziel nicht besteht, bezweifele ich, ob man seine Zeit nicht sinnvoller einsetzen könnte.
"Das Bemühen steht über dem Gelingen." ist ein wichtiger Grundsatz unserer Kongregation, schön, dass Du das auch findest. :)
Am Missionsauftrag will ich nicht rumdeuteln: wir sollen Menschenfischer sein, keine Frage.
Die Frage, die sich für mich aber ergibt, ist, wie ich das anstelle. Es gibt so verschiedene Haltungen, wie ich mich Andersgläubigen oder gar potentiell zu Bekehrenden nähern kann. Das reicht von gezielter Mission bis hin zum Modell des Sauerteigs: unauffällig als Christ unter den anderen leben und wirken. Und dazwischen sind eben unendlich viele Möglichkeiten und Abstufungen darin, offen für die anderen zu sein, miteinander zu leben, immer in Bereitschaft, mehr zu tun oder zu erzählen - wenn das gewünscht ist oder erfragt wird.
Mal losgelöst von der Sonnenwendfeier: Diese Frage ist in den Ordensgemeinschaften immer wieder Thema, vor allem in der Berufungspastoral. Außerhalb der Orden muss vermutlich jeder Christ selber eine Antwort finden, die seinem Glauben und Naturell entspricht. 8)
Seufz! Jetzt bin ich schon wieder beim Thema: Gleiches Ziel, verschiedene Wege...! ;)
"Frau, wen suchst du?" (Joh 20,15)

Albert
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Beitrag von Albert »

Barbara hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:Nix gegen ein "niederschwelliges" Angebot, nix gegen den Versuch, auch Fernstehende zu erreichen, nix gegen spezielle Angebote für Frauen. Aber kann man nicht wenigstens von einem Johannisfeuer reden, statt (ausgerechnet!) auf diese braun befleckte Traditionslinie auszuspringen?
Nun, im Prinzip bin ich ganz deiner Meinung. :roll:
Allerdings hast du glaube ich immer noch eine falsche Vorstellung von der Größenordnung dieser Veranstaltung. Es handelt sich um eine Gruppe von ca. 30 Frauen, durch Mund-zu-Mund-Propaganda kommen auch schon mal Neue dazu.
(...)
Aber der TV- Auftritt von wenigen zertrümmern was mühsam an Glauben in der säkularen Welt noch vorhanden ist.

Solche "Spielchen" und "Eiertänze" geben dem blutleeren Relativismus wieder Impulse.

Ich hab‘ den Feuertanz der Bethaninen Schwester gesehen, ich dachte, ich bin im falschen Film.

Nichtsdestotrotz wünsche ich einen gesegneten 4. Advent.

Grüße,
Albert

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lifestylekatholik
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Beitrag von lifestylekatholik »

Barbara hat geschrieben:
Barbara hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob Buddhisten in den Himmel kommen oder wer Recht hat, die Moslems oder wir. Ich finde das auch nicht relevant. [...] Aber wenn andere Menschen andere Weg zum Heil meinen gefunden zu haben, werde ich ihnen das nicht absprechen. Ich hoffe einfach, dass sie recht haben, dass auch sie zum Heil gelangen, dass wir alle uns nach dem Tod nicht mehr für die Konfession der anderen interessieren, sondern dass dann nur noch zählt, wie wir gelebt haben, ob wir guten Willens waren oder nicht, ob wir die Welt durch unseren Glauben etwas besser gemacht haben.
Tja, Kilian, hier hast du ihn: Relativismus pur. Wunderschön ist er auch im Kommentar zu Lumen Gentium, der ja direkt im Zusammenhang mit Obigem steht:
Barbara hat geschrieben:
Lumen gentium hat geschrieben:"Der einzige Mittler Christus hat seine heilige Kirche, die Gemeinschaft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, hier auf Erden als sichtbares Gefüge verfaßt und trägt sie als solches unablässig; so gießt er durch sie Wahrheit und Gnade auf alle aus."
[...] tja, wer bin ich, dass ich den Dokumenten des II.Vatikanums widersprechen wollte? Da steht zwar auch noch eine Menge mehr, aber das bringt wohl nichts, wenn wir uns in theologischen Spitzfindigkeiten ergehen. Mir geht es um eine andere Ebene:
Das ist die Realität. Das ist die Gegenwart der Kirche. Das ist die Kirche, bis auf Randgruppen.

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