Schulbücher für den Religionsunterricht

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cantus planus
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Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von cantus planus »

Kreuz.net thematisiert gerade das in deutschen Schulen verwendete Buch "Wege des Glaubens":
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Zu meiner Schulzeit sah es noch etwas anders aus:
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Ich habe dieses Buch damals sehr geschätzt. Ich war weit vom Glauben entfernt, und fand dort in vielen Kapiteln genau die Argumente, die ich hören wollte, um in meiner Meinung bestätigt zu werden. Interessant waren nur die Themen, die mit der Kirche nichts zu tun hatten: Sekten, Drogen etc.

Antworten auf Glaubensfragen findet man darin nicht. Im Gegenteil.

Dieses Machwerk außer Dienst zu stellen, wäre ein großes Verdienst. Aber die Bischöfe werden wohl wissen, warum sie genau dieses Buch weiterhin zulassen.
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Yeti
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Yeti »

Das ist ein ganz heisses Thema, ich kenne das Buch und habe auch schon in Klassen damit gearbeitet. Ich habe kürzlich auch das Buch "Religion ohne Unterricht" von Steffen Köhler gelesen (2005, Röll-Verlag). Angesprochen darin wird auch das Problem des immer mehr geforderten "Konstruktivismus" in der allgemeinen, inzwischen aber auch Religionspädagogik, das ich noch fast gravierender als die Religionsbücher selbst finde.

Gruß, Yeti
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cantus planus
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von cantus planus »

Was muss man sich darunter genau vorstellen? Sollen Schüler mit Wissen umgehen können, dass sie noch gar nicht haben? Oder nach dem Eisegese-Prinzip eigenverantwortlich Aussagen aus Texten wurschteln?
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Yeti
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Yeti »

cantus planus hat geschrieben:Was muss man sich darunter genau vorstellen? Sollen Schüler mit Wissen umgehen können, dass sie noch gar nicht haben? Oder nach dem Eisegese-Prinzip eigenverantwortlich Aussagen aus Texten wurschteln?
Es geht eigentlich genau in diese Richtung. Im Unterricht soll es nach dem Konzept des Konstruktivismus nicht mehr um Wissensvermittlung gehen, denn die Schüler "konstruieren" sich ihre eigene Wirklichkeit selbst (grob gesprochen), deshalb "Konstruktivismus". Die Stichworte dazu lauten "selbstorganisiertes Lernen", etc. Ich zitiere dazu mal aus dem Artikel aus Wikipedia ("konstruktivistische Didaktik", link: http://de.wikipedia.org/wiki/Konstrukti ... e_Didaktik): "Ein Lehrer sollte möglichst reichhaltige, multimodale, interessante und kommunikationsorientierte Umgebungen schaffen, welche die subjektiven Erfahrungsbereiche ansprechen und gleichzeitig neue 'Rätsel' beinhalten, die pragmatisch, interaktiv und kreativ zur Selbstorientierung einladen. Beispielsweise: Fachübergreifender Unterricht verstärkt die Zusammenarbeit der Schüler untereinander. Die Kunst des Lehrens besteht darin, zwischen der ursprünglichen Wirklichkeitskonstruktion des Lernenden (seiner aus Deutungsmustern bestehenden Lebenswelt) und derjenigen, die wissenschaftlich und gesellschaftlich gerade als konsensfähig gilt, eine Kette von optimalen Diskrepanzen vorzusehen, die von den Lernenden als Erwartungswiderspruch (Perturbation= Verstörung) erlebt und durch Versuch und Irrtum produktiv überwunden werden". Das ist der letzte Schrei an den Lehrerseminaren.

Gruß, Yeti
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Lioba
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Lioba »

Ich dachte, der Konstruktivismus sei schon wieder am veralten? mit welchem Recht wird eine von vielen geistigen Strömungen zum Leitbild der Bildung- wenn der Konstruktivismus sich ernst nimmt ist er auch nur Konstrukt und erhebt sich nicht zur Ideologie. Übrigens habe ich erlebt, dass übertriebene Ernstnahme des Konstruktivismus ebenfalls manipulativ sein kann.War oder ist noch? die Philosophie vieler systemischer Therapeuten.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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Yeti
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Yeti »

Lioba hat geschrieben:Ich dachte, der Konstruktivismus sei schon wieder am veralten? mit welchem Recht wird eine von vielen geistigen Strömungen zum Leitbild der Bildung- wenn der Konstruktivismus sich ernst nimmt ist er auch nur Konstrukt und erhebt sich nicht zur Ideologie. Übrigens habe ich erlebt, dass übertriebene Ernstnahme des Konstruktivismus ebenfalls manipulativ sein kann.War oder ist noch? die Philosophie vieler systemischer Therapeuten.
Du hast es vollkommen richtig erfasst. Es geht beim Konstruktivismus gar nicht mehr um die Frage, was eigentlich wahr ist. Das interessiert den Konstruktivismus im Gefolge der philosophischen Postmoderne samt Habermas'scher Konsenstheorie gar nicht. Denjenigen, die aber dieses Model auf jeden Fall durchsetzen wollen, geht es aber darum, die angehenden Lehrer auf jeden Fall auf diese Richtung "einzuschwören". Das hat durchaus auch etwas mit Politik zu tun. So scheint dieses Gedankengut besonders in rot regierten Bundesländern in den dortigen Seminaren vertreten zu sein.

Gruß, Yeti
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taddeo
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von taddeo »

Yeti hat geschrieben:
Lioba hat geschrieben:Ich dachte, der Konstruktivismus sei schon wieder am veralten? mit welchem Recht wird eine von vielen geistigen Strömungen zum Leitbild der Bildung- wenn der Konstruktivismus sich ernst nimmt ist er auch nur Konstrukt und erhebt sich nicht zur Ideologie. Übrigens habe ich erlebt, dass übertriebene Ernstnahme des Konstruktivismus ebenfalls manipulativ sein kann.War oder ist noch? die Philosophie vieler systemischer Therapeuten.
Du hast es vollkommen richtig erfasst. Es geht beim Konstruktivismus gar nicht mehr um die Frage, was eigentlich wahr ist. Das interessiert den Konstruktivismus im Gefolge der philosophischen Postmoderne samt Habermas'scher Konsenstheorie gar nicht. Denjenigen, die aber dieses Model auf jeden Fall durchsetzen wollen, geht es aber darum, die angehenden Lehrer auf jeden Fall auf diese Richtung "einzuschwören". Das hat durchaus auch etwas mit Politik zu tun. So scheint dieses Gedankengut besonders in rot regierten Bundesländern in den dortigen Seminaren vertreten zu sein.

Gruß, Yeti
Nicht nur dort. Meine Frau hat vor einigen Jahren ebenfalls an einem Religionsbuch mitgeschrieben, das von Prof. Mendl von der Uni Passau herausgegeben wird und natürlich die Zulassung der DBK für Bayern erhalten hat. Auch Mendl ist ein strikter Verfechter des Kontruktivismus, man könnte auch sagen ein Relativist allererster Sahne (als ich zu meiner Frau gesagt habe, bei dem könne man direkt das kleine Häretikum ablegen, hat sie nur geschmunzelt ...). Für meine Frau war es manchmal direkt ein Graus, ihre Arbeit auf dessen Vorgaben hinzutrimmen, die sie weder als Katholikin noch aus ihrer pädagogischen Erfahrung für richtig fand. Sie hat sich unter anderem deshalb auch geschworen, nie wieder an so einem Projekt mitzuwirken ...

Man sollte allerdings nicht übersehen, daß jedes Religionsbuch letztlich nur eine "Arbeitshilfe" bzw. Materialsammlung darstellt. Wie man es konkret einsetzt - und wie stark der Konstruktivismus damit bei den Schülern rüberkommt - hängt doch sehr vom jeweiligen Lehrer ab. Die Erfahrung meiner Frau als Praktikumslehrerin ist eher die, daß man den angehenden Religionslehrern kaum einen größeren Kulturschock verpassen kann, als wenn man ihnen sagt, daß ein Religionslehrer, der kein praktizierender Katholik ist (also jeden Sonn- und Feiertag in die Kirche geht und auch sonst mehr tut als Kirchensteuer zu zahlen, etwa hinsichtlich seiner Partnerschaft), seinen Beruf verfehlt und bei den Schülern über kurz oder lang als völlig unglaubwürdig dasteht. Leider betrifft das nicht nur Junglehrer, sondern auch schon die Mehrzahl der älteren Fachkollegen.

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Chiara
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Chiara »

Ich kann taddeos letzte Passage nur unterstreichen.

Das Beste: Selbst praktizieren und eigenes Unterrichtsmaterial herstellen. Kostet aber viel Zeit. Von dem überzeugt sein, was man glaubt. Kostet oft viele Nerven. Augen und Ohren offenhalten für Analogien im Alltag, mit denen man den Glauben erklären kann.
Zwar sind viele Schüler mehr oder weniger religiöse Analphabeten, aber sie wünschen sich konkrete Antworten / Antwortangebote auf ihre Fragen - nicht den konstruktivistischen Unsinn. Man kann zwar auch den Konstruktivismus christlich verstehen (im Sinne des paulinischen "Stückwerk ist unser Erkennen") - aber wenn man das Stückwerk als die Wirklichkeit postuliert, ist man mit einem Fuß in der Häresie.
"Scio cui credidi"

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Linus
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Linus »

Linktipp

http://tl.gloria.tv/?media=17175
http://www.buchhandel.de/detailansicht. ... 2336-53-8

Die Gesamte Reihe gibts hier: http://www.glaube-und-leben.at/index.php


Linus, im gesamten nur 3 Religionsbücher besessen habend - die Lehrer hatten idR "Zettelwirtschaft"
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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overkott
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von overkott »

Chiara hat geschrieben:Ich kann taddeos letzte Passage nur unterstreichen.

Das Beste: Selbst praktizieren und eigenes Unterrichtsmaterial herstellen. Kostet aber viel Zeit. Von dem überzeugt sein, was man glaubt. Kostet oft viele Nerven. Augen und Ohren offenhalten für Analogien im Alltag, mit denen man den Glauben erklären kann.
Zwar sind viele Schüler mehr oder weniger religiöse Analphabeten, aber sie wünschen sich konkrete Antworten / Antwortangebote auf ihre Fragen - nicht den konstruktivistischen Unsinn. Man kann zwar auch den Konstruktivismus christlich verstehen (im Sinne des paulinischen "Stückwerk ist unser Erkennen") - aber wenn man das Stückwerk als die Wirklichkeit postuliert, ist man mit einem Fuß in der Häresie.
Vor allem sollte man nie die Bibel aus dem Auge verlieren. Die Bibel mit Jesus zu verstehen, kann auch Religionslehrern nicht schaden.

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Niels
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Niels »

overkott hat geschrieben: Vor allem sollte man nie die Bibel aus dem Auge verlieren. Die Bibel mit Jesus zu verstehen, kann auch Religionslehrern nicht schaden.
Was bedeutet die Bibel konkret für Euch? Wie hat sie Euer Leben verändert? Was habt Ihr dabei über Euch selbst gelernt?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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overkott
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von overkott »

Niels hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Vor allem sollte man nie die Bibel aus dem Auge verlieren. Die Bibel mit Jesus zu verstehen, kann auch Religionslehrern nicht schaden.
Was bedeutet die Bibel konkret für Euch? Wie hat sie Euer Leben verändert? Was habt Ihr dabei über Euch selbst gelernt?
Diese Frage richtet sich sicher vor allem an Religionslehrer.

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Jacinta
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Jacinta »

Yeti hat geschrieben:Das ist ein ganz heisses Thema, ich kenne das Buch und habe auch schon in Klassen damit gearbeitet. Ich habe kürzlich auch das Buch "Religion ohne Unterricht" von Steffen Köhler gelesen (2005, Röll-Verlag). Angesprochen darin wird auch das Problem des immer mehr geforderten "Konstruktivismus" in der allgemeinen, inzwischen aber auch Religionspädagogik, das ich noch fast gravierender als die Religionsbücher selbst finde.

Gruß, Yeti
Wird in der (zumindest protestantischen) Religionspädagogok nicht eher der Situationsansatz verfolgt? Konstruktivismus und Religion passen nach meinem Verständnis irgendwie nicht zusammen.
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

Raphael

Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Raphael »

Linus hat geschrieben:Linktipp

http://tl.gloria.tv/?media=17175
http://www.buchhandel.de/detailansicht. ... 2336-53-8

Die Gesamte Reihe gibts hier: http://www.glaube-und-leben.at/index.php


Linus, im gesamten nur 3 Religionsbücher besessen habend - die Lehrer hatten idR "Zettelwirtschaft"
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Auf diese Reihe kann man gar nicht oft genug hinweisen!

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overkott
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von overkott »

Ein wichtiges Thema in den Religionsbüchern ist sicher die Frage der Sexualethik. Wie hat Gott den Menschen erschaffen und in welcher Beziehung? Was sagt die Schöpfungsgeschichte? War Mose eher modern oder eher konservativ?

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Linus
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Linus »

Raphael hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Linktipp

http://tl.gloria.tv/?media=17175
http://www.buchhandel.de/detailansicht. ... 2336-53-8

Die Gesamte Reihe gibts hier: http://www.glaube-und-leben.at/index.php


Linus, im gesamten nur 3 Religionsbücher besessen habend - die Lehrer hatten idR "Zettelwirtschaft"
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Auf diese Reihe kann man gar nicht oft genug hinweisen!
Soll ich jetzt zum Beitragsschinder werden? :D
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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overkott
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von overkott »

Linus hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Linus, im gesamten nur 3 Religionsbücher besessen habend - die Lehrer hatten idR "Zettelwirtschaft"
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Auf diese Reihe kann man gar nicht oft genug hinweisen!
Soll ich jetzt zum Beitragsschinder werden? :D
O ja!

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Chiara
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Chiara »

overkott hat geschrieben:Vor allem sollte man nie die Bibel aus dem Auge verlieren. Die Bibel mit Jesus zu verstehen, kann auch Religionslehrern nicht schaden.
Und der KKK. Das mache ich sozusagen nicht nur berufs- sondern auch berufungswegen.
Andererseits wird die Frage "Was bedeutet euch die Bibel" bei meiner Klientel mit höhnischem Lachen beantwortet... Also andersherum: Wir haben da ein Thema, fein, jetzt schauen wir auch mal, was in der Bibel dazu steht - und, klingt doch vernünftig?
Ungefähr so läuft das ab. Mir geht das sehr ans Gemüt - gerade weil ich in der Lesung sehr oft die Antwort auf ein persönliches Problem gefunden habe. Aber letztlich bleibt es dabei: Glauben ist Gnade... nicht Gruppenarbeitsergebnis.
"Scio cui credidi"

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overkott
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von overkott »

Chiara hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Vor allem sollte man nie die Bibel aus dem Auge verlieren. Die Bibel mit Jesus zu verstehen, kann auch Religionslehrern nicht schaden.
Und der KKK. Das mache ich sozusagen nicht nur berufs- sondern auch berufungswegen.
Andererseits wird die Frage "Was bedeutet euch die Bibel" bei meiner Klientel mit höhnischem Lachen beantwortet... Also andersherum: Wir haben da ein Thema, fein, jetzt schauen wir auch mal, was in der Bibel dazu steht - und, klingt doch vernünftig?
Ungefähr so läuft das ab. Mir geht das sehr ans Gemüt - gerade weil ich in der Lesung sehr oft die Antwort auf ein persönliches Problem gefunden habe. Aber letztlich bleibt es dabei: Glauben ist Gnade... nicht Gruppenarbeitsergebnis.
Die Frage "Was bedeutet euch die Bibel" ist so global wie: "Was bedeutet euch die Diözesanbibliothek". Ich persönlich glaube, dass die Hemmschwelle abgebaut werden kann, wenn man deutlich macht, dass es sich zunächst einmal um Geschichten handelt. Am besten fängt man mit den Bildergeschichten an, die Jesus selbst erzählt. Da kann man ganz unbefangen feststellen: Es handelt sich eine Bildergeschichte, um ein Gleichnis, um ein Märchen. Was will Jesus damit sagen? Dabei gibt es auch die Stellen mit der Auslegung durch Jesus selbst. Wir verstehen dann auch, wie er auch mit Geschichte umgeht. Jesus ist kein Faktenhuber. Jesus geht es nicht so sehr um die Äußerlichkeiten, sondern um ihren Sinn. So lernt man von Jesus selbst einen Umgang mit der Bibel, der einem auch als Jugendlicher und Erwachsener weiter hilft. Dagegen können durch übertriebenen Glaubensanspruch und überkritisches Sezieren von Textstellen Zweifel unbeabsichtigt vorprogrammiert werden.

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Sempre
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von Sempre »

overkott hat geschrieben:Jesus ist kein Faktenhuber.
Doch, genau das ist er. Schön auch, wie Papst Benedikt in der Tschechei einmal, zweimal, dreimal und noch mal und ohne Unterlass die Bedeutung der Wahrheit betont.

Gruß
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Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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overkott
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Re: Schulbücher für den Religionsunterricht

Beitrag von overkott »

Sempre hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Jesus ist kein Faktenhuber.
Doch, genau das ist er. Schön auch, wie Papst Benedikt in der Tschechei einmal, zweimal, dreimal und noch mal und ohne Unterlass die Bedeutung der Wahrheit betont.

Gruß
Sempre
Die Wahrheit und ihre Bedeutung, Sempre, findet sich in deinem Herz.

ICor 13,2 et si habuero prophetiam et noverim mysteria omnia et omnem scientiam et habuero omnem fidem ita ut montes transferam caritatem autem non habuero nihil sum

Was anderes kann Benedikt auch nicht erzählt haben.

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