lutherbeck hat geschrieben:
Das ist richtig; viele der Forderungen klingen ja nach Luther... Aber dennoch sind es viele Menschen, die dazu stehen - und sie werden mehr:
1.845.141 Menschen, von denen sich 1.483.340 ausdrücklich als römisch-katholisch bekannten, haben im Herbst 1995 allein in Deutschland die fünf Forderungen des KirchenVolksBegehrens unterschrieben. Sie taten dies auf der Grundlage der dogmatischen Konzils-Konstitution "Lumen Gentium", Art. 37, und des Can. 212 § 3. des Kirchenrechts. Danach haben die Gläubigen "das Recht und bisweilen sogar die Pflicht, ihre Meinung in dem, was das Wohl der Kirche angeht, den geistlichen Hirten mitzuteilen und sie unter Wahrung der Unversehrtheit des Glaubens und der Sitten und der Ehrfurcht gegenüber den Hirten und unter Beachtung des allgemeinen Nutzens und der Würde der Personen den übrigen Gläubigen kundzutun."
Kann die Kirche die Stimmen von so vielen Gläubigen auf Dauer einfach als falsch abtun? Was sagt ihr dazu?
Lutherbeck
Aus einer punktuellen "Messung" (Unterschriftensammlung 1995) kannst Du ablesen, daß die Anhänger der dort vertretenen Position mehr werden? Dann kannst Du durch einen einmaligen Blick aufs Termometer auch erkennen, ob's gerade wärmer oder kälter wird?? Respekt! Kann man das bei Dir lernen?
Ich sebst gehe durchaus davon aus, daß die Merheit auch der (relativ) aktiven Kirchgänger sich den vor mittlerweile knapp 15 (!) Jahre erhobenen Forderungen aus dem Bauch heraus weitgehend zustimmen wird. Ich wage aber die Behauptung, die Zahl der Menschen, die sich mit Nachdruck dafür einsetzen, sinkt. In den meisten IKvu/WSK-Gruppen hocken die Leute beisammen, die sich vor 15 Jahren zusammengefunden haben. Nachwuchs seither: in der Regel null.
Einigkeit herrscht dort ohnehin nur durch den gemeinsamen Gegner. Lass' die mal drüber diskutieren, ob sie auf Dauer fürs Frauenpriestertum sind oder doch eher für die Abschaffung des besonderen Priestertums, so daß nur eine organisatorische Leitung nach protestantischem Vorbild bleibt, oder ob sie auch gegen solche Überreste autoritär-unterdrückerischer Strukturen sind und ganz und gar basisdemokratisch sein wollen. Aber plane ein wenig Zeit für die Diskussion ein!