Katholik mit Pornosucht

Allgemein Katholisches.
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
»Sexuelle "Lapsi"«
U-Deklination.
Ups, sorry...
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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mtoto
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Beitrag von mtoto »

Hallo Max 72
Ich wuerde die Frage stellen, ob eben Selbstbefriedigung nicht generell eine Ichbezogenheit ist? Wie oft ist es wirklich ein koerperliches Beduerfnis? Ich glaube dass man sich hier immer ein Schnippchen schlaegt
Generell ist sie sicher keine Ichbezogenheit. Aber oft genug, da gebe ich Dir schon recht.
Und deshalb bleibt es oft ein mühsames Einüben, was denn so gut ist oder doch falsch. Nur Idealisieren hilft keinem Menschen weiter. Sexualität gehört zum Menschen, die kann man nicht rausreißen, ohne selbst dabei drauf zu gehen. Gott schenkt uns das Leben in Fülle und da gehört auch die Sexualität mit dazu. Ich habe selbst ewig gebraucht das so zu kapieren und auch anzunehmen, daß manche Schwierigkeiten bleiben werden. Und manche Schwierigkeiten entstehen auch erst, weil die Umwelt alles Sexuelle als schlecht abstempelt und keine echte Orientierungshilfe bietet und dann kann sich ein Mensch erst so richtig bös verlaufen... :(
Vor allem wenn vergessen wird, daß Gott niemanden abschreibt, auch bei Fehltritten in diesem Bereich.

LG mtoto

Peter
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Beitrag von Peter »

Liebe mtoto,

wenn ich anfange, nach Gottes Geboten zu leben, dann bin ich meilenweit entfernt von jedem «Idealismus». Die Predigt Jesu ist kein Idealismus, sie kennt den Menschen, dich und mich. Und auch ich weiß, dass ich täglich «sieben mal sieben» Mal falle.

«Idealismus» hat viel damit zu tun, dass ich mich an einem Bild, das ich mir mache, ausrichte – und mindestens ebensosehr an dem Bild zerbreche, wie an allen ‹Stacheln, die mir gegeben sind, damit ich mich nicht überhebe›. Der Graben zwischen Idealismus und Evangelium ist so tief wie der zwischen Lazarus und dem reichen Prasser im Gleichnis Jesu. Ich kann Heino gut verstehen, auch wenn ich nicht den Mut – oder zuviel Vorsicht – besitze, hier auszubreiten, welches mein Stachel ist.

Mein Namenspatron Petrus musste sich anhören: «Was Gott für rein erklärt hat, erkläre du nicht für unrein». Manchmal glaube ich, dass er in unsere Kirchensituation hinein spricht: «Was Gott für unrein erklärt hat, erkläre du nicht für rein.» Mir reicht der Befund, den die Kirche ausspricht. Objektiv ist Masturbation eine ungeordnete Leidenschaft. Über den Grad der Verantwortung lässt sich ja reden: Ich kann mir jedoch keine Form der Selbstbefriedigung vorstellen, die nicht sehr schnell mit der Unantastbarkeit des anderen in Konflikt käme: «Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht …».

Wer das für eine zu harte Ethik ansieht, soll sich bitte schön mit Jesus darüber streiten. Ich weiß nur, dass ich zu wenig Liebe besitze, um die Gnade der Keuschheit zu leben. Herr, da erbarme du dich über mich Sünder.

Wenn an dieser Stelle schon geraten werden soll, halte ich zuallererst Roberts Rat für hilfreich: Vor allem, sich selbst nicht zu verurteilen und zu verzweifeln. Dann kann es auf jeden Fall sinnvoll sein, auch fachlichen Rat einzuholen. Einen psychologischen Rat, der auf eine Annahme der selbstbezogenen Sexualität bei gleichzeitiger Abweisung des Schuldgefühls wiese, hielte ich allerdings für schlecht. Ich würde schon genau schauen, zu welchem Psychotherapeuten ich ginge.

heino
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Beitrag von heino »

Noch Mal danke für euere Beiträge. Besonders die Sachen von Robert find ich gut. Ein Bisschen hab ich davon auch schon früher gemacht, fasten und so. Und vielleicht kauf ich auch die Bücher.

Ich kann unmöglich meiner Frau davon erzählen. Ich habe das in der ganzen Zeit, in denen wir zusammensind immer wieder mal versucht aber dann hat mich immer der Mut verlassen. Oder ich hab gesehen das sie bestimmte Sachen schon bei andern nicht toll findet. Und was wird sie dann erst denken wenn sie sowas von mir erfährt. Das ganze Vertrauen dass sie für mich empfindet wäre doch kaputt. Ich weiss ja, das ich das Vertrauen eigentlich nicht verdiene. Es ist einfach zum heulen.Sie wird dann immer glauben das ich grade Pronos suche wenn ich mal lang am Computer sitze. Auch ein Priester bei dem ich vor ein par Monaten zur Beichte war hat mir gesagt das meine Frau das auf keinen Fall wissen darf.

Ich hab mich auf jeden Fall durchgerungen morgen wieder beichten zu gehen. Es nützt ja nichts ich muss wieder von vorn anfangen. Mal sehn wie langs diesmal geht

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Marlene hat geschrieben:»sorry, wenn ich es so knallhart sage, aber die Parameter, die du erzählt hast, deuten darauf hin, daß es sich bei dir um eine Masturbations-Sucht handelt, also eine echte Krankheit. Suchtkrankheiten bedürfen eines Arztes - leider kenne ich niemanden, den ich dir empfehlen könnte.«
Max hat geschrieben:»Das Problem in Deinem Falle, Heino, scheint zu sein, daß es tatsaechlich Suchtcharakter hat.«
Auch wenn Marlene und Max das relativiert haben, möchte ich nachdrücklich vor einer solchen Diagnose warnen.
Peter Schmidt hat geschrieben:»Aber wenn Heino anführt, daß die Sünden manchmal erst nach Tagen oder Wochen auftreten würde ich eher eine eingefahrene Gewohnheit sehen und keine Sucht.«
Das unterstreiche ich. Natürlich gibt es pathologische Fälle – wenn etwa die Suche nach solch sexueller Befriedigung den ganzen Tageslauf förmlich diktiert oder wenn eine natürlich gelebte Sexualität buchstäblich physisch unmöglich wird –, doch dafür gibt es ja in deinem Fall, Heino, keine Anzeichen.

Es scheint sich, wie du dein Problem schilderst, wirklich um eine tief in die Seele eingebrannte Gewohnheit zu handeln. Damit bist du ganz gewiß keine Ausnahme. Alle möglichen Arten ungeordneter Sexualität – und auch andere Sünden – beruhen oft auf solchen schlechten Gewohnheiten. Das dürfte übrigens – bloß am Rande, weil hier nicht Thema – auch für homoerotische Neigungen gelten. Das hat etwas mit Prägungen zu tun, die man sich in besonders sensiblen Phasen der persönlichen Reifung zuzieht.

Damit meine ich keine „Kindheitstraumata“ oder dergleichen – das gibt es sicher auch, aber doch eher als Ausnahmefall –, sondern Verhaltenweisen, an die man sich bindet, indem man emotional um sich selbst kreist und weil rechte Anleitung, schützende Umgebung und so weiter fehlen.

Die Gewohnheiten oder Neigungen, die daraus erwachsen, sind dann zunächst einmal da. So wie der Finger ab ist, wenn er dir in den Rasenmäher geraten ist. Sicher hat Jesus Christus die Macht, uns schon in diesem Leben von solchen Neigungen zu befreien. Wir dürfen und sollen auch darum beten. Aber rechne besser damit, daß dieser Stachel in deinem Fleisch bleibt.

Weil aber die Neigung bleibt, habe ich versucht, dir möglichst praktische Ratschläge zu geben. Es gilt klug zu sein und möglichst schon Situationen der Versuchung zu meiden, denn ab einem gewissen Punkt wird immer wieder die Gewohnheit stärker sein als dein schwacher Wille. Ich sprach davon, daß du Gesellschaft suchen sollst. Mir war da noch nicht klar, daß du verheiratet bist. In deinen Fall ist es also zuerst die Gesellschaft deiner Frau. Gott hat sie dir auch zum Schutz vor deinen schlechten Gewohnheiten gegeben!

Hol diene E-Mail ab, wenn deine Frau dabei ist. Laß die Tür offen, wenn du am Rechner sitzt. Am besten, deine Frau ist überhaupt dabei. Versuch das doch einfach mal so einzurichten. Sei schlau. Ach ja, und entdecke dabei doch wieder mal die Schönheit deiner Frau!

Ich sprach auch vom Beten. Wenn du irgendwo eine schöne, reizvolle Frau siehst: Lobe Gott einfach mal für die Schönheit seiner Schöpfung. Das hat er allemal verdient – und deinen Sinn lenkst du, lenkt er so in die richtige Richtung.

Ich sprach auch vom Büßen und Fasten. Dazu noch ein Nachtrag, der mir wichtig scheint. Voll Trauer über deine Sünde, weinenden Auges – so sind solche Übungen der Buße wertvoll und dienen deiner Umkehr, so lassen sie dich Gott als liebenden Vater wiederfinden. Ist die Motivation aber Selbsthaß, verzweifelte Selbstbestrafung: Dann solltest du schnell davon ablassen und einen geistlichen Begleiter suchen. Das wollte ich bloß zur Sicherheit gesagt haben.

Peter Panda hat geschrieben:»Also den Rat, dieses Verhalten mit der Ehefrau zu besprechen würde ich sehr gut überdenken. Leicht kommt zu Heinos Problem mit dem Triebleben noch ein gewaltiges Eheproblem dazu. Frauen verstehen das männliche Triebleben oft überhaupt nicht … Es muß in einer Partnerschaft nicht alles ausdiskutiert und alle Ecken der Partnerseele durchleuchtet werden.«
Das ist ein sehr bedenkenswerter Rat. Die Sorge, die Peter Panda äußert, teile ich. Es kann unter Umständen richtig und wichtig sein – und eine Befreiung –, über gewisse Probleme mit der Frau – oder mit dem Mann – zu reden. Aber man muß sich auch hüten, den Ehegatten zu überfordern. Aber aus der Ferne und ohne nähere Kenntnis beider kann man da nicht ohne Fahrlässigkeit zu irgendwas raten, außer zu Vorsicht und Klugheit.

Und Klugheit ist auch sonst mein Rat. Kenne dich selber, deine Schwäche, und übe dich langsam darin, rechtzeitig den Gelegenheiten auds dem Weg zu gehen. Schaffe Situationen, die dem Teufel kein Einfallstor lassen. Vergiß aber nicht, daß der Teufel am Ende doch immer schlauer ist als wir: Darum sei klug, aber stütze deine Klugheit auf Jesus Christus ab. Auch das zuallererst wieder ganz praktisch: Stell doch mal eine Ikone neben deinen Bildschirm.

Und vergiß bei allem nicht, wie Jesus Christus dich liebt. Er ist ja gestorben für dich als Sünder.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Ketzerin
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Beitrag von Ketzerin »

Hallo Heino!

Also ich hab den Thread jetzt einige Zeit mitverfolgt und gebe jetzt auch noch meinen Senf ab.... :)
Ob Dein Problem Suchtcharakter hat oder nicht, kann und will ich nicht beurteilen. Und daß es sicher eine Zwickmühle ist, mit Deiner Frau darüber zu reden, ist mir auch klar.
Ich lese aus Deinen Posts, daß Dir der geistliche Aspekt durchaus wichtig ist.
Hier mal mein Vorschlag: (musst ihn ja nicht annehmen....)

Ich finde, es wäre nicht schlecht eine Beratung aufzusuchen. Es gibt ja BeraterInnen mit psychologischer Ausbildung und geistl./theolog. Hintergrund. (nein, ich meine nicht Drewermann :))

Leider weiß ich grad nicht, wo man sich da am besten nach jemandem erkundigt.

Aber ich denke mir, daß ein Gespäch vielleicht Klärung bringt, was in Deinem Fall am besten zu tun ist. Es wäre schön, wenn sowohl der psychologische als auch der geistl. Aspekt zum Tragen kämen.

Vielleicht kannst Du ja sogar im Laufe der Zeit zusammen mit Deiner Frau Beratung aufsuchen....

Alles Gute!
soli deo gloria

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mtoto
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Beitrag von mtoto »

Hallo Heino

Roberts Hinweise sind Dir wahrscheinlich eine gute Hilfe. Einiges erlebe ich selbst als sehr hilfreich davon... ;)

Und falls Du zusätzlich auch mal eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen möchtest, habe ich mal folgenden Link für Dich:
http://www.ehe-familie-lebensberatung.d ... rsoenl.htm

Solltest Du im Schwäbischen wohnen, kann ich Dir die Beratungsstelle in Sigmaringen empfehlen.

Liebe Grüße mtoto :)

max72
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Beitrag von max72 »

Lucia Hünermann hat geschrieben:
Bedenke bitte: Thomas von Aquin wusste noch nichts von der Existenz der weiblichen Eizelle - nach seinem Kenntnisstand entstünden Kinder, indem der männliche(!) Same im Leib der Frau heranwächst. Und unter dieser Prämisse ist Masturbation nichts anderes als Massenmord. Da unser Kenntnisstand inzwischen ein etwas anderer ist, sind die Schlussfolgerungen des Thomas auch obsolet.
Vermutlich hat man eben parallelen gezogen zu dem was man kannte: Den Samen den man im Fruehjahr in die Erde legt, waechst auch zu einer Pflanze, sowie der maennliche Same dann in der Frau wachsen wuerde. Wenn man's nicht anders weiss, koennte man leicht so denken.

Aber ich denke dass Selbstbefriedigung nicht nur deswegen als schlecht eingeordnet wurde. Die Buddhisten sagen ja dasselbe, und da geht es eben um Begierde und Verlangen generell.

@Heino
Robert und Peter haben Recht, wenn Du es Tage und Wochen ohen aushaeltst ist es wohl weniger Suchtcharakter.

Du kannst mal beobachten was eigentlich geschieht. Vermutlich laeuft immer dasselbe Muster ab, und wenn man das erkennt, kann man dieses Muster in einem fruehen Stadium unterbrechen. Meistens spielt man zulang mit dem Feuer (Du schaust Dir Bilder an oder hast Tagtraeume und meinst Du haettest es ja noch unter Kontrolle....)

Du kannst auch erfuehlen wie es Dir in den Perioden geht in denen Du es sein lassen kannst, und wenn Du mal wieder drauf reingefallen bist. Wenn Du in Dich und Deinen Koerper hineinhoerst kannst Du vielleicht fuehlen, dass das enthalten besser ist und Du dich auch besser fuehlst. Vor allem beobachte ob Du wirklich das bekommst was Du erwartest. Wenn Du merkst, dass das was Du eigentlich ersehnst nicht erfuellt wird, dasss die Vorstellung versprechender war als die wirklich Handlung, dann wirst Du es auch mal Leid.

Wenn man in Versuchung geraet und es meint nicht aushalten zu koennen, dann meint man diese Gefuehl des Nicht-aushalten-koennens ginge nie weg. Und das ist eine Taeuschung. Groeschel schrieb dass wie bei allem was Sucht gleicht die Anfangszeit die schwerste ist. Wenn man einige Monate ausgehalten hat wirds leichter; Gewohnheiten muessen eben gebrochen werden, ob das nun rauchen ist oder sonstwas.

Und man muss eben gerade in einem Moment der Versuchung total ueberzeugt sein, dass es nicht gut ist. Da hilft zu lesen und zu verstehen warum es nicht gut ist. Und da hilft es eben auch zu wissen, dass es vom christlichen Standpunkt Suende und Tabu ist. Ein Priester sagte mal die schlechteste Motivation sei Angst und Schuld, aber wenn man gar keine andere Motivation hat ist es besser als keine. Man soll etwas lassen, weil man den Sinn dahinter versteht es zu lassen, aber in einem Augenblick der Versuchung braucht man was staerkeres. Und gerade da hilft es zu wissen, dass ein Handeln gegen besseres Wissen wirklich Suende ist.

Das sind nun meine ganz persoenlichen Eindruecke. Du bist ja auf dem Weg und das allein ist schon gut

Gruss

Max

PS: Ich hatte mal gehoert dass angeblich fundamentalistische Christen am ehesten es schaffen schwere Drogenabhaengige zu bekehren. Meine Vermutung ist die: Ein Drogensucht ist etwas so schweres. Wenn da die Versuchung kommt, dann ist die so stark dass etwas ganz starkes anderes da sein muss um diese Versuchung zu brechen. Fundamentalisten predigen schwarz-weiss von Himmel und Hoelle; vielleicht ist die Sucht so stark dass in diesem Augenblick nur eine so grosse negative Gegenmotivation wie die Angst vore der Hoelle die Sucht brechen kann?

Logisch, Angst und schuld sind die allerschlechtesten Motivationen, und mehrere schrieben dass man nicht gerettet wird aus Angst vor Strafe sonder nur aus Liebe zu Gott (zB Catherine von Siena). Aber vielleicht braucht es in einem tiefen Suchtstadium wie zB Drogensucht als ersten Schritt so etwas ganz krasses?

Frage ich jetzt mal so hier, ich weiss dass das sicher provokativ klingen kann...

Peter
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Beitrag von Peter »

Liebe mtoto,

weißt du, was für mich das Problem – auch bei der kirchlichen Lebensberatung – ist? Dieser gänzliche Verzicht darauf, die Ratsuchenden darauf zu verweisen, was man in einer vielleicht nicht ganz aktuellen Sprache die «Gnadenmittel der Kirche» nannte.

Dieses Auseinanderfallen von Theologie und Seelsorge auf der einen Seite – und Psychologie auf der anderen Seite ist meiner Ansicht nach eine klaffende Wunde der Kirche, vielleicht sogar eine Hauptursache für die Kraftlosigkeit des Christentums in unseren Ländern.

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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Peter hat geschrieben:Liebe mtoto,

weißt du, was für mich das Problem – auch bei der kirchlichen Lebensberatung – ist? Dieser gänzliche Verzicht darauf, die Ratsuchenden darauf zu verweisen, was man in einer vielleicht nicht ganz aktuellen Sprache die «Gnadenmittel der Kirche» nannte.

Dieses Auseinanderfallen von Theologie und Seelsorge auf der einen Seite – und Psychologie auf der anderen Seite ist meiner Ansicht nach eine klaffende Wunde der Kirche, vielleicht sogar eine Hauptursache für die Kraftlosigkeit des Christentums in unseren Ländern.
Lieber Peter - Gruß von Peter. Zustimmung.
Manche Psychtherapeuten bilden da eine rühmliche Ausnahme.

Von P. Dr. Jörg Müller habe ich z.B. diesen positiven Eindruck.
Gelobt sei Jesus Christus

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mtoto
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Beitrag von mtoto »

Hallo Peter

Deshalb habe ich auch gesagt, daß die psychologische Hilfe zusätzlich sein könnte, zu den Ausführungen von Robert. Psychologie hilft etwas zu verstehen, was dann Ängste und Blockierungen lösen kann. Direkte "Heilung" passiert für mich dann auch eher oder nur im Kontakt (Gebet/Sakrament) mit Gott.

Liebe Grüße mtoto :)

Peter
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Beitrag von Peter »

Ich will mal an einem etwas unverfänglicheren Beispiel klarmachen, was ich meine. In einem Beratungsgespräch mit einem Psychologen meinte ich irgendwann (vor ein paar Jahren) mal, ein wichtiges Ziel in meinem Leben sei auch die Vorbereitung auf das eigene Sterben.

Er reagierte darauf etwas heftig und sagte, man müsse doch das Leben genießen … und es sei doch etwas früh, in meinem Alter schon ans Sterben zu denken. – Nun hatte ich dieses Thema auch nicht vorher berührt und eine Monomanie in dieser Hinsicht ist bei mir wohl ausgeschlossen, so dass ich mich mit dem Gedanken tröstete, er habe seine Endlichkeit wohl noch nicht ganz akzeptiert. Auf ein Behandlungshonorar verzichtete ich dann aber doch.

Was mache ich also, wenn mein Berater ganz offensichtlich psychologische Konzepte vertritt, die dem Glauben der Kirche – und das ist die einzig verlässliche Wahrheit über den Menschen (nicht einfach nur eine konkurrierende oder zusätzliche) – entgegenstehen. Muss da nicht die zusätzliche Beratung in einen Konflikt mit dem Glauben kommen?

Um Vor-Urteilen vorzubeugen: Ich spreche mich nicht gegen die Psychologie als solche aus – und ich achte wirklich die vielen Beratungsstellen, die mit sehr viel Einsatz arbeiten. Aber die rein organistorische Zugehörigkeit zur Kirche stellt noch nicht sicher, dass es wirklich die Kirche ist, die durch den Mund der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen spricht.
Zuletzt geändert von Peter am Donnerstag 8. Juli 2004, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.

Jojo
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Beitrag von Jojo »

heino, ich hätte da noch einen ganz einfachen Ratschlag.

Ein Diabetiker muss sein gesammtes Essverhalten umstellen und lernen, wie er sich verhalten sollte. Das ist die geistige Komponente, und die ist unverzichtbar. Aber er braucht eben auch die entsprechenden Medikamente, sonst bekommt er sein Leiden nie in den Griff.

Ich will damit sagen, es ist immerhin auch möglich, dass dein Problem nicht ausschließlich psychischer Natur ist, sondern auch körperliche Ursachen hat. Also laienhaft gesagt, dass, wie das bei Krankheiten ist, bestimmte Mechanismen nicht (mehr) funktionieren. Wenn Ralf wieder da ist, kann er sicher da Genaueres sagen.

Das heißt nicht, dass die hier schon gemachten Vorschläge unsinnig sind, ganz im Gegenteil. Sollte sich aber herausstellen, dass auch eine körperliche Ursache dahinter steht, so ist beides wichtig, die seelische und die körperliche anzugehen.

Ich schreibe das hier extra so ausführlich, um dir keinen Schrecken einzujagen mit dem, worauf ich eigentlich hinaus will: nämlich, dass es wirklich nichts anrüchiges oder schlimmes ist, sich mal von einem erfahrenen Facharzt (das wäre also ein Psychiater, kein Psychologe oder Psychotherapeut ) untersuchen zu lassen.

heino
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Beitrag von heino »

max72 hat geschrieben: @Heino
Robert und Peter haben Recht, wenn Du es Tage und Wochen ohen aushaeltst ist es wohl weniger Suchtcharakter.

Du kannst mal beobachten was eigentlich geschieht. Vermutlich laeuft immer dasselbe Muster ab, und wenn man das erkennt, kann man dieses Muster in einem fruehen Stadium unterbrechen. Meistens spielt man zulang mit dem Feuer (Du schaust Dir Bilder an oder hast Tagtraeume und meinst Du haettest es ja noch unter Kontrolle....)

Du kannst auch erfuehlen wie es Dir in den Perioden geht in denen Du es sein lassen kannst, und wenn Du mal wieder drauf reingefallen bist. Wenn Du in Dich und Deinen Koerper hineinhoerst kannst Du vielleicht fuehlen, dass das enthalten besser ist und Du dich auch besser fuehlst. Vor allem beobachte ob Du wirklich das bekommst was Du erwartest. Wenn Du merkst, dass das was Du eigentlich ersehnst nicht erfuellt wird, dasss die Vorstellung versprechender war als die wirklich Handlung, dann wirst Du es auch mal Leid.

Wenn man in Versuchung geraet und es meint nicht aushalten zu koennen, dann meint man diese Gefuehl des Nicht-aushalten-koennens ginge nie weg. Und das ist eine Taeuschung. Groeschel schrieb dass wie bei allem was Sucht gleicht die Anfangszeit die schwerste ist. Wenn man einige Monate ausgehalten hat wirds leichter; Gewohnheiten muessen eben gebrochen werden, ob das nun rauchen ist oder sonstwas.
Hey, ihr seid klasse. ihr versteht es echt einen wieder aufzubauen. Danke. Für mich ist das wie Max sagt. Das trifft es genau. Man glaubt man hat alles unter Kontrolle und will sich beweisen das man über allem steht und dann ist es eigentlich schon zu spät. Dann gerät man in eine Stimmung wo man das ganze mit der Nachfolge Christi einfach satt hat und man glaubt das man endlich wieder frei sein will. Ich weiss nicht ob es Angst ist das ich die Gebote befolge. Ich seh ja eigentlich ein das das nicht in Ordnung ist weil man ja auch auch den Pornodarstellern schadet. Aber an sowas denkt man in so einem Moment einfach nicht. Und ehrlich gesagt ist es auch das Wissen das Gott einem ja sowieso wieder verzeihen wird. So nach dem Motto, heute mache ich nochmal eine Ausnahme und ab morgen passe ich dann richtig auf.
Vielleicht ist Sucht wirklich nicht das richtige Wort und es ist eigentlich eine eingefleischte Gewohnheit aber so ähnlich wie Sucht ist das schon. Wie ein Trinker wird man wohl immer gefährdet bleiben wieder rückfällig zu sein.Ob Fundamentalistische Christen sowas besser bekempfen können weis ich nicht. Ich kenne einen aus so einer fundamentalistisch Freikirche und der hat mir mal durch die Blume gesagt dass er auch so ein Problem hat. Ich hab sofort gewusst was er meint aber nicht mal ihm gegenüber hab ich es fertig gebracht von meinen eigenen Schwierigkeiten zu erzählen.
Deine Ratschläge Robert find ich ziemlich gut. Auch das mit der Beratung oder dem Arzt muss ich mir nochmal überlegen.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Hallo (aus einem Internetcafé, demnächst wieder öfters hier im Kreuzgang).

Erst einmal ein Herzliches Willkommen an heino meinerseits. Und ich hoffe, Du nimmst uns unsere anfängliche Zurückhaltung (ich spreche jetzt einfach überheblicherweise mal im "wir"-Ton, da ich Peters Ausführungen voll zustimme) nicht mehr allzu übel.

Tja, Jojo meinte, ich als (ganz frischer) Arzt könnte vielleicht etwas genaueres zu evtl. körperlichen Ursachen sagen. Kurz: ich kenne keine.

Und grundsätzlich betreffs des Ganges zum Arzt würde ich Dir einfach das empfehlen zu tun, was Dir am hilfreichsten erscheint. ich habe meine Zweifel, ob da Ärzte wie Psychiater (die auch Psychotherapeuten sein können), per se unbedingt gute Ansprechpartner sind. Das hängt voll und ganz von einzelnen Arzt ab.
Gott dagegen halte ich immer für einen guten Ansprechpartner (gibt es einen besseren?), und die Vorschläge von Robert kann ich daher nur voll und ganz unterstützen, nicht nur bei diesem Problem. Als Arzt und Katholik.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Es sollte festgehalten werden, dass Selbstbefriedigung in der Ehe schlimmer ist als sonst. Weil im Sonstfall, der Grund für SB ja auf der Hand liegt :roll: doch sowas in der Ehe zu machen ist ja schon was völlig anderes und sehr komisch.

Laura

Beitrag von Laura »

Ich glaube nicht, Kordian, dass hier moraltheologisch betrachtet ein Unterschied vorliegt - da ist es ziemlich egal, ob "mann" verheiratet ist oder nicht - die Aufforderung zur "Keuschheit" gilt hier für beide.

Wohlgemerkt: Ich selbst halte Selbstbefriedigung nicht für eine Sünde. Eher stellt sich für mich die Frage, warum z.B. in einer Ehe die Sehnsüchte nicht befriedigt werden und ob das Problem nicht vielleicht in der Beziehung liegt. Daher finde ich die Idee mit dem Therapeuten ziemlich gut.
Kontraproduktiv sind auf jeden Fall Schuldgefühle.

Laura

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Laura hat geschrieben:
Wohlgemerkt: Ich selbst halte Selbstbefriedigung nicht für eine Sünde. Eher stellt sich für mich die Frage, warum z.B. in einer Ehe die Sehnsüchte nicht befriedigt werden und ob das Problem nicht vielleicht in der Beziehung liegt. Daher finde ich die Idee mit dem Therapeuten ziemlich gut.
Kontraproduktiv sind auf jeden Fall Schuldgefühle.

Du stimmst mir also zu, dass SB in einer Ehe komischer ist, als im ledigen Zustand?

heino
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Beitrag von heino »

Warum mann sowas in der Ehe macht. weil jahrelanger Pornokonsum erst Bedüfnisse weckt bei denen man nicht verlangen würde das die Frau die man liebt sie befriedigt. Ist leider so Die Bilder kriegst du nicht wieder aus dem Kopf.

heino
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Beitrag von heino »

Noch danke an Ralf für die Meinung als Arzt.

max72
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Beitrag von max72 »

heino hat geschrieben: Man glaubt man hat alles unter Kontrolle und will sich beweisen das man über allem steht und dann ist es eigentlich schon zu spät.
Hallo Heino,

da hast Du ja schon einen guten Anhaltspunkt. Wenn Du das klar siehst, kannst Du das naechstemal vielleicht schon gerade da aufhoeren bevor Du die Kontrolle verlierst.

Ich wuensch Dir alles Gute. Wie gesagt, Du bist ja auf dem Weg, und das ist schon mal sehr gut.

Gruesse

Max

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Gabriele
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Beitrag von Gabriele »

Hallo Heino,
ich kann Dir sehr gut nachfühlen.Mir gings genauso wie Dir.
Ich bin auch jedes Mal zur Beichte gegangen.Mir ist es aber
immer wieder passiert.Hatte ein fürchterlich schlechtes Gewissen.
Höchstens vier Wochen hab ichs ausgehalten,dann war mein
Vorsatz wieder dahin.
Aber jetzt kann ich sagen,daß ich "geheilt"bin.
Seit einem halben Jahr ist es mir nicht wieder passiert.
Bete viel,geh trotzdem zur Beichte.Gott läßt Dich nicht fallen.
Ich kann nicht sagen daß es nie wieder passiert,aber meine Einstellung
hat sich geändert und ich bin reifer geworden.
Ich wünsche Dir viel Kraft!
LG Gabi

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Marlene hat geschrieben:Lieber Heino.

sorry, wenn ich es so knallhart sage, aber die Parameter, die du erzählt hast, deuten darauf hin, dass es sich bei dir um eine Masturbations-Sucht handelt, also eine echte Krankheit. Suchtkrankheiten bedürfen eines Arztes - leider kenne ich niemanden, den ich dir empfehlen könnte.
Liebe Marlene,

sei mir bitte nicht böse aber Deine "Diagnose" ist schlicht und ergreifend Unsinn. So etwas wie "Masturbationssucht" gibt es nicht!
VgL. hierzu:Saß, Wittgen und Zaudig, Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen, DSM IV, Hogrefe

Da offentsichtlich ein hinreichender Leidensdruck gegeben ist, wäre der Gang zu einer Beratungsstelle/zu einem Therapeuten, zur Abklärung ob und wenn ja, welche Störung vorliegt, hilfreich. Aus der Distanz kann man dazu absolut nix sagen. Insbesondere nicht, da letztlich nicht geklärt werden kann, ob das Ganze nicht nur ein Fake ist.

Bernd Heinrich

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Als Ergänzung zu Roberts erstem Beitrag hier ein Gedanke, der vielleicht fast schon off topic ist.
Hl. Diadochos von Photike, 5. Jh., hat geschrieben:Wenn ein Mensch fast alle Leidenschaften besiegt hat, bleiben zwei Dämonen stark gegen ihn, von denen der eine den Menschen zu übermäßigem Eifer treibt, so daß er es nicht zulassen kann, daß ein anderer Gott mehr wohlgefalle als er selbst; der andere Dämon aber peinigt den Leib, indem er ihn mit gleichsam feurigem Trieb gefüllt zur leiblichen Lust antreibt. Das geschieht mit dem Leib, weil dieses triebhafte Gefühl unserem Wesen eigen ist, da es des Kindergebärens wegen in uns fest sitzt, und weswegen es nicht einfach zu besiegen ist, - und das geschieht auch durch die Zulassung Gottes. Denn wenn Gott sieht, daß jemand (von den Menschen) zu hoch aufsteigt in der Vermehrung seiner Tugenden, da läßt Er es zuweilen zu, daß dieser schmutzige Dämon den Menschen heimsuche, auf daß der Mensch sich für den schlimmsten aller Lebenden hält. Solch ein Angriff dieser Leidenschaft geschieht manchmal nach einer guten Tat, und manchmal davor, damit die Bewegung dieses Triebes, ob sie nun der guten Tat vorangeht oder ihr folgt, die Seele veranlaßt, sich für höchst unwürdig zu erachten, wie groß auch immer die guten Taten seien.
Gegen den ersten Dämon laßt uns durch vertiefte Demut und Liebe kämpfen, gegen den zweiten aber - mit Enthaltsamkeit, Zornlosigkeit, und der Vermehrung des Gedenkens an den Tod (...).
Soherum kann man das nämlich auch sehen. Der Text ist aus der Philokalia.

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mtoto
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Beitrag von mtoto »

Hallo

Jetzt brauch ich mal Antworten als Klartext, nach dem Philokaliezitat.

Mal gesetzt dem Fall, Selbstbefriedigung wäre immer Sünde, wie dort behauptet, dann versteh ich folgendes nicht:

1) Gott hat den Menschen geschaffen, inklusive Sexualität. Und es war sehr gut = siehe Schöpfungsbericht

2) Mal grundsätzlich schadet Selbstbefriedigung erstmal niemanden, sondern kann sogar gut tun und schön sein.

Mir ist klar, daß es Umstände gibt, wo Selbstbefriedigung durchaus Sünde sein kann, z. B. keine Offenheit für eine echte Beziehung, reines Haben-Wollen, diverse Phantasien dabei und und...

Also da, wo ich ein sexuelles körperliches Bedürfnis spüre, darf ich das doch auch mit Dank an meinen Schöpfer, der mich gesund erschaffen hat, leben und geniessen, oder etwa nicht? Besonders als Single.

Mal soweit.

ernsthaft fragende Grüße mtoto :)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Heino: Jeder Gläubige kennt Versuchung und Sünde, ob nun auf diese, ähnliche oder andere Weise.
Was du tun kannst:
• beten, besonders angesichts der Versuchung (keine großen Verrenkungen, Stoßgebet, Jesusgebet, Ave Maria o. ä.)
• Gelegenheiten meiden
• Gesellschaft suchen (unverfängliche natürlich), soll heißen: sei kein Höhlenmensch oder Grottenolm, kapsel dich nicht ab
• faste (regelmäßig, halte Fastentage [Freitag, evt. auch Mittwoch]; ggf. auch zur Buße)
• hüte dich vor Selbsthaß und Verzweiflung: beide kommen vom Teufel, immer und ohne Ausnahme
• sei traurig und weine; lobe Gott, wenn du Tränen weinen kannst
• such dir einen Heiligen als ständigen Seelenführer und bitte ihn in täglichem Gebet, daß er dich lehre, Jesus zu lieben
Da hast Du Recht, Robert.
Fehlt nur noch ein Punkt, dann ist die Liste vollständig:
  • Ausschwitzen
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

mtoto hat geschrieben:
1) Gott hat den Menschen geschaffen, inklusive Sexualität. Und es war sehr gut = siehe Schöpfungsbericht

2) Mal grundsätzlich schadet Selbstbefriedigung erstmal niemanden, sondern kann sogar gut tun und schön sein.

Also ich würde sagen, dass Gott die Liebe zwischen Mann und Frau für gut erklärt hat, Sex als solchen in die Liebe reinzumoglen halte ich schon gefährlich, weil da die komischsten Perversitäten rauskommen können.

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mtoto
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Beitrag von mtoto »

Hallo Kordian

Nicht alles was pervers sein kann, muß es nicht grundsätzlich immer sein, oder?


mtoto

Thomas
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Beitrag von Thomas »

Liebe Forenmitglieder und lieber Heino,

ich bin noch nicht so sehr lange "Mitglied" aber - ich meine, dass ich noch nie in so kurzer Zeit einen sechseitigen Briefwechsel mit sooo vielen Artikeln gefunden habe, kann das sein ??
Dann hätte Heino ein sehr wichtiges Thema angesprochen.
Aber ich bin . wie gesagt kein Katholik und dann darf ich sicherlich nicht mitreden (Übrigens, jetzt hätte ich zum ersten Mal Lust einen von den von mir sonst für dämlich gehaltenen Smilies einzusetzen...)
Und lieber Heino, ich war mir beim lesen auch nicht sicher , das hatte ja ein anderer Schreiber, dessen Name ich vergessen habe auch schon einmal benutzt , das Wort, ob Deine Beiträge nicht "gefaked" sind . Ich will damit ernsthaft fragen : "probierst" Du da eine Menschengruppe aus und willst hören was die sagen?
Also ich bin da noch etwas sprachlos, was die Diskussion betrifft und müsste morgen noch einmal ein paar Artikel lesen um sie wirklich zu verstehen und noch einmal eine Runde darüber schlafen.
Mit herzlichem Gruß

Thomas
Ich interessiere mich für zentral christliche Fragen

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Hallo Thomas,

erstmal willkommen im Kreuzgang...und nun folgt ein Smilie, Achtung: :)

Die Thematik hier ist eindeutig ein Problem, das andere Menschen auch haben oder bereits überwunden haben. Daher stellt sich die Frage, ob es sich um ein "Fake" handelt, eher weniger.

Bitte, Thomas, respektiere die Probleme anderer Menschen, auch wenn sie dir als ein Witz vorkommen.

Lieben Gruß
Petra

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Mit D'accord des Eröffners wird dieser Thread nun geschlossen. Wenn noch Bedarf zum Austausch über das Thema besteht, bitte einen neuen Thread eröffnen. Dank an alle für die vielen hilfreichen Antworten und Anregungen.

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