Robert Ketelhohn hat geschrieben:Torsten hat geschrieben:Petra hat geschrieben:Das ist eine Kampagne.
In Bayern würde man sagen, er wird "abgewatscht".
Nein, hier geht es um viel mehr.
Wohl gebrüllt Löwe - aber worum geht es? Diese Frage zumindest ansatzweise zu beantworten oder auch nur ein wenig aufzuhellen wäre durchaus hilfreich, um sich auf den Umgang mit der Sache einzustellen.
Geht es um die Sache, und wenn ja, um welche?
Soll die Stimme der Kirche in der Öffentlichkeit zum Schweigen gebracht werden? - Aber hat sich diese Stimme in den lezten Jahrzehnten denn sehr oft und störend zu Wort gemeldet?
Sollen die Kassen der deutschen Bistümer geplündert und das Konkordat gekippt werden? - Aber hat nicht die bisherige Regelung beiden Seiten, dem säkularen Staat und einer selbst-säkularisierten Hierarchie, beträchtliche Vorteile gebracht?
Will "die Gesellschaft" erzwingen, daß ähnlich wie in China nur noch Leute zu Bischöfen geweiht werden, die das volle Vertrauen der Mächtigen genießen - keine Ernennung mehr ohne großkoalitionäre Unbedenklichkeitsbescheinigung? Aber haben die Bischöfe dieses Vertrauen ernstlich in Frage gestellt? Haben sie die Säkularisierung, die Verbreitung des Gender-Wahns, die zerstörung jeder öffentlichen Moral denn auch nur versuchsweise behindert?
Haben "die Herrschenden" so weit reichende Pläne zu einem totalitären gesellschaftlichen Umbau vor, daß sie befürchten müssen, die bisher doch so bereitwillig angepasste Kirche könne sich doch zu einer stärkeren Opposition aufgerufen sehen - etwa angesichts von Euthanasieplänen für unproduktive Alte?
Soll wie Küng es fordert in Rom eine ständige Bischofssynode als Vormund für Papst und Kurie eingerichtet werden? Wird diese dann tatsächlich gleich die Frauenordination einführen und die Kirche Christi "anglikanisieren", so daß sie für Sozialingenieure jedweder Zielsetzung keinerlei Behinderung mehr darstellt?
Soll der Papst selbst zum Rücktritt gezwungen oder zu Tode geärgert werden? Angesichts der Herkunft der Angriffe wäre das die stärkste denkbare Bestätigung dafür, daß er erfolgreich begonnen hat, das Ruder der Kirche vom Säkularisierungskurs hin zu Christus herumzuwerfen. Und wer sagt, daß sein Nachfolger gefügiger wäre? Soll genau das erzwungen werden?
Sollen mit dem hysterische Geschrei andere Entwicklungen überdeckt werden, die dem Wahlvolk zu denken geben könnten? Die Bankenkrise, an der die meisten Banken und Banker Milliarden verdienten, während die Staaten sich auf Jahrzehnte verschuldeten? Die Europa-Krise, in der Zahlmeister Deutschland zunehmend unwillig wird, anderer Leute Karren aus dem Dreck zu ziehen? Die US-Weltpolizisten-Krise, in der nun im Irak ebenso wie in Afghanisten offenbar wird, daß nichts so ist, wie es behauptet wurde? Brauchen Israel und die USA eine Rauchwand für die Vorbereitung eines Krieges gegen den Iran?
Oder entlädt sich einfach der vulgäre Kirchenhass einer rot-grün angehauchgten Halbintelligenz, die zuviel Deschner gelesen hat und das "ecrasez l'infame" der Vorrevolutionszeit für ein modernes Konzept hält? Aber wieseo sind es dann auch in der ehemals chistlichen CDU nur ein paar Einzelkämpfer, die sich dem enziehen?
Ich verstehe ganz ehrlich nicht, wer welche Ziele mit alledem verfolgen könnte - wobei mir schon klar ist, daß der große Verwirrer keine mir nachvollziehbaren Ziele benötigt. Abbruch von allem und zu jedem Preis ist sein Geschäft von Anfang an - hat die Gesellschaft sich ihm so völlig ausgeliefert, daß sie gar nicht mehr merkt, wie sehr sie nach seiner Pfeife tanzt?