lifestylekatholik hat geschrieben:conscientia hat geschrieben:sich momentan in einer Phase der Kirchenverfolgung zu fühlen.... (ist das nicht ein Hohn gegenüber der Situation der Christen in der DDR, der Katholiken in China, im Bismarckschen Kaiserreich?)...
Nein.
Insbesondere ein Vergleich mit dem Bismarckschen Kulturkampf erscheint überaus angemessen - der mit der DDR hingegen nicht: Aus deren Geschichte sind mir solche Exzesse nicht gegenwärtig.
Es geht nicht um eine Flasche Wein pro Tag, die ich einem Pfarrhaus gerne zubilligen möchte, es geht auch nicht um ein paar Watschen, über die man heute anders urteilt als vor dreißig Jahren. Heute greift man lieber zum finalen Rettungsschuss, wenn Kids, denen man nie Grenzen gesetzt hat, sich als junge Erwachsene über alle Grenzen hinwegsetzen.
Es geht auch nicht um sexuelle Mißbräuche, die von der humanistischen Union, der unsere Justizministerin und ein paar weitere rot-grüne Spitzenpolitker als Beiräte verbunden sind, bis vor wenigen Jahren als "Zulassung sexueller Betätigung über Altersgrenzen hinweg" begünstigt worden sind.
Es geht darum, ob die Kirche sich dem anpasst und unterwirft, was eine von der "Kultur des Todes" im Mark zerfressene Gesellschaft als Wertesystem vorgibt. Das ist quasi die Hauptkampflinie.
Auf der zweiten Front geht es darum, wie und wann die Kirche oder das, was von ihr noch übrig ist, die Kraft findet, sich von der überoptimistischen Hinwendung zur Welt loszusagen, die sie als Folge der Fehlinterpretationen der 60er Jahre unternommen hat. Daß sie wieder wahrnimmt, wer der eigentliche Fürst dieser Welt ist, und daß Christus in diese Welt gekommen ist, nicht um sich ihm zu unterwerfen, sondern um ihn zu besiegen. Der Sieg selbst ist bereits errungen - dafür steht Ostern. Aber wir müssen ihn uns immer wieder aneignen und ihn neu vergegenwärtigen. Das ist ohne Kampf und Streit nicht zu haben.