Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

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Torsten
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Torsten »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich finde diesen offen gezeigten Hass gegen die Katholiken, der seit Nazideutschland wieder aus den Deutschen rauskommt viel besser als den unterdrückten Hass in der Zwischenzeit.
:D

Das sind doch nur Kampagnen. Ansonsten würde die Welt doch Gott streicheln und lieben.

Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Torsten hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich finde diesen offen gezeigten Hass gegen die Katholiken, der seit Nazideutschland wieder aus den Deutschen rauskommt viel besser als den unterdrückten Hass in der Zwischenzeit.
:D

Das sind doch nur Kampagnen. Ansonsten würde die Welt doch Gott streicheln und lieben.
Glaubst du nicht an Gott?

Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Eben in der Tagesschau wird der (vorgelesene) Bericht eines Heimkindes gebracht, das von Bischof Mixa geohrfeigt wurde. Dabei wird nie gesagt, wie alt diese Kinder waren und wofür sie diese Strafe bekommen haben. :|

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Torsten
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Torsten »

Petra hat geschrieben:Glaubst du nicht an Gott?
Und ich fragte nicht, was ist Gott? Und Er antwortete: Es ist der Geist, der alles überholt hat. Und der wiegt schwerer als jede Materie. Bei Menschen äußert er sich als Geräusch, aber nicht zu hören für das Ohr. Eine andere Vernunft.

Clementine
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Clementine »

Torsten hat geschrieben:
Clementine hat geschrieben:Soweit habe ich es mir auch gedacht. Allerdings verstehe ich auch in diesem Kontext diesen Satz nach wie vor nicht:
Torsten hat geschrieben:Wer, wenn nicht Kinder, haben es denn verdient?
Das war eine rhetorische Frage. Weil sich hier über mediale Prügel ereifert wird. Aber Kinder zu schlagen als normal, ja verdient angesehen wird.
Ergibt für mich - auch nach Deiner Erklärung - immer noch keinen Sinn.
:hae?:

By the way: ich bin nicht der Meinung, dass es o.k. ist, Kinder (oder sonst wen) zu schlagen.
Es gibt drei Arten von Menschen: Haie, Haifischfutter und Menschen, die es gelernt haben mit den Haien zu schwimmen ohne gefressen zu werden.

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Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Clementine hat geschrieben:
By the way: ich bin nicht der Meinung, dass es o.k. ist, Kinder (oder sonst wen) zu schlagen.
Da wag ich mal die Aussage, damit sind wir derselben Meinung wie die überwiegende Mehrheit der Katholiken.

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overkott
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von overkott »

Petra hat geschrieben:Eben in der Tagesschau wird der (vorgelesene) Bericht eines Heimkindes gebracht, das von Bischof Mixa geohrfeigt wurde. Dabei wird nie gesagt, wie alt diese Kinder waren und wofür sie diese Strafe bekommen haben. :|
Priester haben das Prügeln im Mittelalter anderen überlassen. Ein guter Hirte hat im Kinderheim nicht den Zuchtmeister zu spielen. Zumindest wird das schwerlich als Barmherzigkeit verstanden.

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Petra hat geschrieben:
Clementine hat geschrieben:
By the way: ich bin nicht der Meinung, dass es o.k. ist, Kinder (oder sonst wen) zu schlagen.
Da wag ich mal die Aussage, damit sind wir derselben Meinung wie die überwiegende Mehrheit der Katholiken.
:ja:
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Kilianus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Kilianus »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich finde diesen offen gezeigten Hass gegen die Katholiken, der seit Nazideutschland wieder aus den Deutschen rauskommt viel besser als den unterdrückten Hass in der Zwischenzeit. Auch dass "Kirchenkritiker" offen zu Ungehorsam der Katholiken gegen die Kirche aufrufen ist wunderbar. Damit ended nämlich die Zeit in der in der sich Katholikenfeinde als liberale, linke Katholiken tarnten - diese Begriffe gibt es nicht mehr. Es gibt nur noch Katholiken und nicht Katholiken bzw. Katholikenfeinde. Das Politiker/-innen diverse Parteien jetzt zum Kampf gegen die Katholiken aufrufen ist sogar weniger spektakulär wie das wie im Fall Kardinal Mixa, in dem Diozösenräte mit den Katholikenfeinden koalieren. Ich würde diese Personen auf der Stelle aus den kirchlichen Organen entfernen bzw. diese Organe ganz entfernen, weil durch Ihren Status die auch noch mediales Gehör für Ihre antikatholischen Meinungen bekommen.
Ich würde das alles vielleicht nicht ganz genauso formulieren, aber ich habe gerade das irritierende Gefühl, mit Knecht Ruprecht zu einem Gutteil einer Meinung zu sein. :hmm:

Clementine
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Clementine »

Petra hat geschrieben:Eben in der Tagesschau wird der (vorgelesene) Bericht eines Heimkindes gebracht, das von Bischof Mixa geohrfeigt wurde. Dabei wird nie gesagt, wie alt diese Kinder waren und wofür sie diese Strafe bekommen haben. :|
Also, als ich letztens auf Dienstreise war, habe ich beim Durchzappen einen kurzen Bericht über eine Dame gesehen, die - ich meine, das war Mixa - beschuldigt hat, sie geohrfeigt zu haben.
Interessant fand ich dabei, dass sie etwas sagte wie "Ich will keine Entschuldigung, ich will kein ... - er soll einfach nur weg." Fand ich insofern interessant, da es ja nur um eine Ohrfeige ging und unter erwachsenen Menschen sollte es mit einer Entschuldigung doch dann auch erledigt sein. Oder?

Und dann - jetzt weiß ich aber nicht mehr genau, ob es einfach nur von der Reporterin aus dem Off als Information kam oder von der Dame selbst - jedenfalls war sie als Hartz IV-Empfängerin genannt.
Was man damit aussagen wollte, weiß ich nicht. Hat die Ohrfeige den weiteren Lebensweg so beeinträchtigt?

Auf welchem Sender das war, kann ich leider nicht sagen...
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Kilianus hat geschrieben:Ich würde das alles vielleicht nicht ganz genauso formulieren, aber ich habe gerade das irritierende Gefühl, mit Knecht Ruprecht zu einem Gutteil einer Meinung zu sein. :hmm:
:freude:
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civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Die Vergleiche, die sich jetzt aufdrängen ...

Dennoch: Derartige Szenarien gab es in Deutschland schon mal ...


Vielleicht darf unsere Generation ja mal "auch" mal wieder eine offene Hatz erleben. Diesmal jedoch gegen die Kirche.

civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Da gibt es doch auch noch diesen Menschen aus Köln, BAP-Mitglied, der irgendwann in den letzten Tagen ganz öffentlich von seinem eigenen MIßbrauch berichtet hat ...

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Edi
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Edi »

Clementine hat geschrieben:Was man damit aussagen wollte, weiß ich nicht. Hat die Ohrfeige den weiteren Lebensweg so beeinträchtigt?
Meist ist das alles doch nur ein Theater. Wir haben in der Schule auch noch Ohrfeigen, Schläge auf den Hintern usw. bekommen. Es hat uns nicht geschadet.
Heute will man sich aber damit wichtig machen und möglichst auch noch Geld abkassieren, wenn es geht.

Wer weiss, ob diese Leute nicht Geld von dem Medien dafür bekommen, dass sie das erzählen. Mensch ich könnte jetzt gerade auch Geld für eine Autoreparatur gebrauchen, da melde ich doch der Presse, dass ich einmal von einem ev. Pfarrer eine Backpfeife bekommen habe und das in dem Falle auch noch völlig zu Unrecht.
Zuletzt geändert von Edi am Freitag 16. April 2010, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Kilianus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Kilianus »

Clementine hat geschrieben:[
Also, als ich letztens auf Dienstreise war, habe ich beim Durchzappen einen kurzen Bericht über eine Dame gesehen, die - ich meine, das war Mixa - beschuldigt hat, sie geohrfeigt zu haben.
Interessant fand ich dabei, dass sie etwas sagte wie "Ich will keine Entschuldigung, ich will kein ... - er soll einfach nur weg." Fand ich insofern interessant, da es ja nur um eine Ohrfeige ging und unter erwachsenen Menschen sollte es mit einer Entschuldigung doch dann auch erledigt sein. Oder?

Und dann - jetzt weiß ich aber nicht mehr genau, ob es einfach nur von der Reporterin aus dem Off als Information kam oder von der Dame selbst - jedenfalls war sie als Hartz IV-Empfängerin genannt.
Was man damit aussagen wollte, weiß ich nicht. Hat die Ohrfeige den weiteren Lebensweg so beeinträchtigt?
Was "man" damit sagen wollte, wird sich natürlich nur schwer eruieren lassen. Der Hinweise führt aber - losgelöst vom Einzefall, dessen Umstände wir natürlich nicht beurteilen können - auf eine nicht ganz unwichtige Spur. Die katholische Kirche kümmert sich - zum Beispiel in Waisenhäusern - häufig um Menschen, die in einer schwierigen Lage sind. Und unabhängig davon, ob man sich nun gut oder schlecht um sie gekümmert hat: Viele von ihnen werden die Hypothek der schweren Lebensumstände nie ganz überwinden, was sich in verschiedensten Formen von Mißerfolg im Leben niederschlagen kann. Und irgendwann kommt dann der passende Sündenbock, und zwar in Gestalt dessen, der mehr oder minder erfolgreich zumindest helfen wollte - eine Erfahrung, die man in Jugendämtern, an Schulen etc. ja durchaus auch macht.

Solche Projektionsvorgänge mögen mit Blick auf den ehemaligen Pfarrer von Schrobenhausen jetzt durchaus auch eine Rolle finden. Was nichts daran ändert, daß ich ihn angesichts seines Agierens - abgesehen von seinen heiligen Weihen - gerne mit Wesen vergleichen würde, mit denen ihn zu vergleichen mir Petra unter Androhung von Gewalt verboten hat.

Raimund J.
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Raimund J. »

Edi hat geschrieben:
Clementine hat geschrieben:Was man damit aussagen wollte, weiß ich nicht. Hat die Ohrfeige den weiteren Lebensweg so beeinträchtigt?
Meist ist das alles doch nur ein Theater. Wir haben in der Schule auch noch Ohrfeigen, Schläge auf den Hintern usw. bekommen. Es hat uns nicht geschadet.
Heute will man sich aber damit wichtig machen und möglichst auch noch Geld abkassieren, wenn es geht.

Wer weiss, ob diese Leute nicht Geld von dem Medien dafür bekommen, dass sie das erzählen. Mensch ich könnte jetzt auch Geld gebrauchen, da melde ich doch der Presse, dass ich einmal von einem ev. Pfarrer eine Backpfeife bekommen habe und das in dem Falle völlig zu Unrecht.
So ist es! Wenn sich Erziehungsberechtigte und dazu zähle ich jetzt einfach mal Eltern, Lehrer und Pfarrer nicht mehr anders zu helfen gewusst haben
dann hat man eben auch mal eine Ohrfeige eingefangen. Damit waren die Grenzen eindeutig geklärt. Das hatte aber weder etwas mit Liebesentzug, Gewalt oder gar Missbrauch zu tun.
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lifestylekatholik
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lifestylekatholik »

Kilianus hat geschrieben:Was nichts daran ändert, daß ich ihn [= Pfarrer von Schrobenhausen] angesichts seines Agierens - abgesehen von seinen heiligen Weihen - gerne mit Wesen vergleichen würde, mit denen ihn zu vergleichen mir Petra unter Androhung von Gewalt verboten hat.
Wieso? Was hat er den getan? :hae?:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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lifestylekatholik
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lifestylekatholik »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Wenn sich Erziehungsberechtigte und dazu zähle ich jetzt einfach mal Eltern, Lehrer und Pfarrer nicht mehr anders zu helfen gewusst haben dann hat man eben auch mal eine Ohrfeige eingefangen.
Ja. Das nun mit übermäßigen oder regelmäßigen Prügeln gleichzusetzen und nicht zu differenzieren ist ein ganz billiger Trick. Ich wundere mich, dass auch hier so viele darauf hereinfallen.

Davon abgesehen: Welches Kind ist denn so blöd, dass es nicht abwägt, wie weit es gehen kann? Ich kann mich tatsächlich nur an ein Mal erinnern, wo ich mir von meiner Mutter eine Ohrfeige eingefangen habe. Ich hatte es kommen sehen, schon Minuten vorher. Aber war ich deshalb zum Einlenken bereit? Natürlich nicht! :breitgrins:
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

conscientia hat geschrieben:Jüngstes Beispiel: sich momentan in einer Phase der Kirchenverfolgung zu fühlen.... (ist das nicht ein Hohn gegenüber der Situation der Christen in der DDR, der Katholiken in China, im Bismarckschen Kaiserreich?)...
Nein, definitiv nicht. Um im Lande zu bleiben: Die Situation unter Angela ist schlimmer als unter Margot.
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Edi
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Edi »

Raimund Josef H. hat geschrieben: So ist es! Wenn sich Erziehungsberechtigte und dazu zähle ich jetzt einfach mal Eltern, Lehrer und Pfarrer nicht mehr anders zu helfen gewusst haben
dann hat man eben auch mal eine Ohrfeige eingefangen. Damit waren die Grenzen eindeutig geklärt. Das hatte aber weder etwas mit Liebesentzug, Gewalt oder gar Missbrauch zu tun.
Eben.
Ich habe eine Bekannte, die mir folgendes erzählt hat:
Sie fuhr - es war in der Zeit, wo die antiautoritäre Erziehung sehr proapiert wurde - in einem Zug und las eine Zeitung. Ihr gegenüber saß eine jüngere Frau, wohl eine Erzieherin mit einem jungen Buben. Dieser versuchte dauernd meiner Bekannten die Zeitung wegzunehmen. Die Erzieherin redete dem Buben freundlichl zu, er könne solle das doch nicht machen usw. usw., aber der Bub liess es nicht bleiben und schliesslich riss er meiner Bekannten die Zeitung aus den Händen. Diese reagierte spontan, und gab dem Buben eine ordentliche Backpfeife. Der aber war so perplex, dass er Mund und Augen aufriess, scheinbar hatte er so etwas noch nie erlebt, aber dann war Ruhe eingekehrt.
Gelegentlich kann eine Ohrfeige nicht schaden, manchmal denke ich, auch bei Erwachsenen nicht, aber leider geht das nicht.
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Torsten
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Torsten »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Situation unter Angela ist schlimmer als unter Margot.
Aber die Gretchenfrage ist: Ob des Mangels an Einfluss oder aufgrund der "Verzahnung"? Mich brauchst du nicht fragen, ich weiss, dass Zähne ausgeschlagen gehören.

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Edi
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Edi »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Wenn sich Erziehungsberechtigte und dazu zähle ich jetzt einfach mal Eltern, Lehrer und Pfarrer nicht mehr anders zu helfen gewusst haben dann hat man eben auch mal eine Ohrfeige eingefangen.
Ja. Das nun mit übermäßigen oder regelmäßigen Prügeln gleichzusetzen und nicht zu differenzieren ist ein ganz billiger Trick. Ich wundere mich, dass auch hier so viele darauf hereinfallen.
Ich kann das nur ganz DICK unterstreichen. Prügeleien sind eine ganz andere Kategorie!
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bernado hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
conscientia hat geschrieben:sich momentan in einer Phase der Kirchenverfolgung zu fühlen.... (ist das nicht ein Hohn gegenüber der Situation der Christen in der DDR, der Katholiken in China, im Bismarckschen Kaiserreich?)...
Nein.
Insbesondere ein Vergleich mit dem Bismarckschen Kulturkampf erscheint überaus angemessen - der mit der DDR hingegen nicht: Aus deren Geschichte sind mir solche Exzesse nicht gegenwärtig.

Es geht nicht um eine Flasche Wein pro Tag, die ich einem Pfarrhaus gerne zubilligen möchte, es geht auch nicht um ein paar Watschen, über die man heute anders urteilt als vor dreißig Jahren. Heute greift man lieber zum finalen Rettungsschuss, wenn Kids, denen man nie Grenzen gesetzt hat, sich als junge Erwachsene über alle Grenzen hinwegsetzen.

Es geht auch nicht um sexuelle Mißbräuche, die von der humanistischen Union, der unsere Justizministerin und ein paar weitere rot-grüne Spitzenpolitker als Beiräte verbunden sind, bis vor wenigen Jahren als "Zulassung sexueller Betätigung über Altersgrenzen hinweg" begünstigt worden sind.

Es geht darum, ob die Kirche sich dem anpasst und unterwirft, was eine von der "Kultur des Todes" im Mark zerfressene Gesellschaft als Wertesystem vorgibt. Das ist quasi die Hauptkampflinie.

Auf der zweiten Front geht es darum, wie und wann die Kirche oder das, was von ihr noch übrig ist, die Kraft findet, sich von der überoptimistischen Hinwendung zur Welt loszusagen, die sie als Folge der Fehlinterpretationen der 60er Jahre unternommen hat. Daß sie wieder wahrnimmt, wer der eigentliche Fürst dieser Welt ist, und daß Christus in diese Welt gekommen ist, nicht um sich ihm zu unterwerfen, sondern um ihn zu besiegen. Der Sieg selbst ist bereits errungen - dafür steht Ostern. Aber wir müssen ihn uns immer wieder aneignen und ihn neu vergegenwärtigen. Das ist ohne Kampf und Streit nicht zu haben.
:klatsch:
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Raimund J.
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Raimund J. »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Wenn sich Erziehungsberechtigte und dazu zähle ich jetzt einfach mal Eltern, Lehrer und Pfarrer nicht mehr anders zu helfen gewusst haben dann hat man eben auch mal eine Ohrfeige eingefangen.
Ja. Das nun mit übermäßigen oder regelmäßigen Prügeln gleichzusetzen und nicht zu differenzieren ist ein ganz billiger Trick. Ich wundere mich, dass auch hier so viele darauf hereinfallen.

Davon abgesehen: Welches Kind ist denn so blöd, dass es nicht abwägt, wie weit es gehen kann? Ich kann mich tatsächlich nur an ein Mal erinnern, wo ich mir von meiner Mutter eine Ohrfeige eingefangen habe. Ich hatte es kommen sehen, schon Minuten vorher. Aber war ich deshalb zum Einlenken bereit? Natürlich nicht! :breitgrins:
:daumen-rauf: Genau so wars. Man wäre ja fast enttäuscht gewesen, wenn sich die eigenen Eltern als zahnlose Tiger entpuppt hätten. Wenn ich dagegen heute manchmal (besonders in Einkaufsläden) mitbekomme in welch aggressiven Tonfall manche Eltern ihre bereits weinenden Kinder zurechtweisen bin ich sehr erschrocken und habe Mitleid mit den Kindern.
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Christiane
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Christiane »

Kilianus hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich finde diesen offen gezeigten Hass gegen die Katholiken, der seit Nazideutschland wieder aus den Deutschen rauskommt viel besser als den unterdrückten Hass in der Zwischenzeit. Auch dass "Kirchenkritiker" offen zu Ungehorsam der Katholiken gegen die Kirche aufrufen ist wunderbar. Damit ended nämlich die Zeit in der in der sich Katholikenfeinde als liberale, linke Katholiken tarnten - diese Begriffe gibt es nicht mehr. Es gibt nur noch Katholiken und nicht Katholiken bzw. Katholikenfeinde. Das Politiker/-innen diverse Parteien jetzt zum Kampf gegen die Katholiken aufrufen ist sogar weniger spektakulär wie das wie im Fall Kardinal Mixa, in dem Diozösenräte mit den Katholikenfeinden koalieren. Ich würde diese Personen auf der Stelle aus den kirchlichen Organen entfernen bzw. diese Organe ganz entfernen, weil durch Ihren Status die auch noch mediales Gehör für Ihre antikatholischen Meinungen bekommen.
Ich würde das alles vielleicht nicht ganz genauso formulieren, aber ich habe gerade das irritierende Gefühl, mit Knecht Ruprecht zu einem Gutteil einer Meinung zu sein. :hmm:
Ich sowieso.
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Torsten
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Torsten »

Heute greift man lieber zum finalen Rettungsschuss, wenn Kids, denen man nie Grenzen gesetzt hat, sich als junge Erwachsene über alle Grenzen hinwegsetzen.
Kinder sind böse(? - rhetorisch gefragt). Und sie brauchen "Back-Pfeifen", um nicht von einer Gesellschaft verdorben zu werden, oder um nicht von ihrer eigenen Verderbtheit übermannt zu werden. Die grenzenlose Grenzziehung in Wachstum und Gewinnertum als aggressive Angst vor dem verlieren - nein, nicht auszuleben, sondern auszureagieren.
Es geht darum, ob die Kirche sich dem anpasst und unterwirft, was eine von der "Kultur des Todes" im Mark zerfressene Gesellschaft als Wertesystem vorgibt. Das ist quasi die Hauptkampflinie.
Um was wird gekämpft? "Damit sie auch morgen noch kraftvoll zuschlagen können?"

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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Torsten »

Wem ist denn die Verkommenheit dieser Welt anzulasten? Wer hat Backpfeifen verdient?

Der Teufel oder die Erziehungsberechtigten?

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Torsten
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Torsten »

Der verdorbene Nachwuchs!

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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Marion »

Dir tät auch eine gut :huhu:
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bernado hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Mal abgesehen vom Bischof, findest du es nicht gespenstig, wie sich manche Zeitungen und Politiker benehmen?
Es hat seine Logik, wenn man davon ausgeht, daß eines der Ziele, die offenbar im Moment alle Angreifer gemeinsam haben, darin besteht, die Amtsträger der Kirche den "Gesetzen" der Mediengesellschaft zu unterwerfen. Und eines dieser Gesetze lautet nun einmal: Wer lange genug "unter Druck" gesetzt wird, ist untragbar und muß zurücktreten. Damit fordern diejenigen, die Zugang zu den Hebeln der Medienmaschine haben, für sich die letzte Entscheidungsgewalt und volle Souveränität in allen gesellschaftlichen Angelegenheiten.
Noch mal Applaus: :klatsch: :klatsch: :klatsch:
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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Marion hat geschrieben:Dir tät auch eine gut :huhu:
Lass ihn, ich denke der Guteste hat anspruch auf dieses: http://kris.koehntopp.de/inkomploehntopp/.html

Zur Sache selbst: Die australische ABC hat einen langen Kommentar, der sich die Frage stellt, warum die freie Welt den Papst nicht genauso jagt wie Osama bin Ladin, bis seine zerfetzte Leiche präsentiert werden kann, da sie doch der gleichen Verbrechen schuldig sind. Als antwort findet der Kommentator Bob Ellis nur den Hinweis auf den Rassismus, der die freie Welt daran hindert, gleiches gleich zu behandeln. http://www.abc.net.au/unleashed/stories/s2868173.htm
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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lutherbeck
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lutherbeck »

civilisation hat geschrieben:Den lutherbeckschen Vergleich mit der ehemaligen Großen Vorsitzenden Käßmann finde ich schon erstaunlich.


Und übrigens: Teer finde ich eine gute Sache. Aber das weiß der Herr Dr. Lutherbeck ja. Er ist immerhin ein "Herr Doktor".

Über was triumphierst Du eigentlich, Lutherbeck? DEIN Luther wird niemals siegen, schon gar nicht über die r.-k. Kirche.

So, das mußte einmal gesagt werden.
Hääää???

Um was gehts denn jetzt?

Falls Du es noch immer nicht bemerkt hast: ich bin FÜR die Kirche!

Aber auch für Ehrlichkeit!

Wäre Herr mixa so offen wie Herr Ratzinger gewesen - keiner redete mehr über deren Erziehungsmethoden in der Nachkriegszeit! Aber durch seine ungeschickte Taktiererei hat Mixa ( er sah sich bisher ja gerne in der Rolle des moralischen "Saubermanns" ) sich selbst und der Kirche einen wahren Bärendienst erwiesen - gerade in diesen Zeiten springt die Meute doch mehr als gierig darauf an! Sehr ungeschickt...

Mixa ist durch eigene Schuld angezählt; diesen Makel wird er nicht mehr los...

Was das aber mit Luther zu tun hat ist mir rätselhaft...

:hae?: :achselzuck: :hmm: :/
Zuletzt geändert von lutherbeck am Freitag 16. April 2010, 21:59, insgesamt 1-mal geändert.
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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