Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

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Peti
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Peti »

Matussek warnt auch:
-"und alle werden die katholische Kirche endlich da haben, wo sie sie haben wollten: im bequemen, harmlosen Freizeit-Nichts."
http://www.matthias-matussek.de/21/4 ... anne-will/
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Offenbar schießt man sich jetzt auf Mussinghoff (Aachen) ein. - Der Fall des dortigen verdächtigen Priesters Georg K. ist aber schon mehrfach durch die Presse gegangen.

http://www.spiegel.de/panorama/,1518,68958,.html

daraus:
Die bundesweite "Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen" fordert gegenüber dem SPIEGEL den Rücktritt des Aachener Bischofs Heinrich Mussinghoff. Sie wirft ihm mangelnde Aufklärung in einem aktuellen Verdachtsfall auf Missbrauch vor. Bereits am 8. Januar hätten die Eltern eines 19-Jährigen den Fall beim Personalchef des Bistums angezeigt. Danach sei nichts mehr geschehen, obwohl die vorgeworfenen Taten noch nicht verjährt seien. ...
Erst durch die unabhängige nichtkirchliche Initiative ist es zu einer Strafanzeige bei der Krefelder Staatsanwaltschaft gekommen, die die Ermittlungen aufgenommen hat. Der Priester Georg K. soll den jungen Mann schon vom zehnten Lebensjahr an regelmäßig schwer missbraucht haben. Auch andere Kinder im Bistum Aachen sollen betroffen sein.

Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Daneben das Schweigen zu bzw. das Nichtanklagen von staatlichen Misßbrauchsfällen und Verantwortlichen. Im Kommentarbereich zu den Artikeln schreiben immer mehr Leute, bisher hätten sie nicht gedacht, dass nur die Kirche an den Pranger gestellt wird, aber jetzt würde es immer offensichtlicher.
Es geht schon lange nicht mehr um die Opfer.

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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Ich verstehe ganz ehrlich nicht, wer welche Ziele mit alledem verfolgen könnte -
Eine Antwort auf Dein "könnte", könnte dieses Zitat aus einem insgesamt sehr lesenswerten Buch bieten (Hervorhebung von mir):
„Die kommunistische Moral verpflichtet ihre Anhänger nach wie vor dazu, der kommunistischen Partei überall in der Welt so schnell wie möglich zum Sieg zu verhelfen.
Das erfolgversprechendste Mittel dazu wird im ideologischen Kampf gesehen. […] Es geht darum in den freien Ländern des Westens möglichst viele meinungsbildende Persönlichkeiten zur Glaubenslehre des Marxismus-Leninismus zu bekehren und dann mit ihrer Hilfe durch Propaganda, Agitation und Erziehung die übrige Bevölkerung für die Revolution reif zu machen. Dazu ist erforderlich, das komplizierte Geflecht der Ideale, Normen, Glaubensüberzeugungen, Vertrauensverhältnisse, Autoritätsbeziehungen und Institutionen, das unsere Gesellschaft zusammenhält, möglichst weitgehend zu zersetzen. Es kommt darauf an, die Menschen in allen Lebensbereichen unsicher, unzufrieden und aufsässig zu machen. Sie müssen dazu gebracht werden, daß sie jedes Vertrauen in die vorhandenen Autoritäten verlieren, keine Pflichten fraglos anerkennen und zu keinem Opfer für das Gemeinwohl mehr bereit sind.“
(Wolgang Brezinka, Die Pädagogik der Neuen Linken, 1981, S. 21f)
Dazu würde ich anmerken, daß der Bolschewismus alter Art, wie Brezinka ihn vor Augen hatte, obsolet ist. Seine Nachfolger ziehen heute am selben Strang wie die traditionellen Eliten. (Vielleicht ist dieser Umstand nicht einmal so neu, wie eine Hintergrundbetrachtung der bolschewistischen Revolution lehren mag.)
Um in aller Kürze auf eine Riesenfrage zu antworten: Ja - der klassische Bolschewismus hat heute nicht mehr viel Relevanz.

Es wird imer deutlicher, daß der Autoritarismus des 20 Jh., der letztlich in verschiedenen Faschismen, Nationalsozialismen und Kommunismen seinen Ausdruck fand, mit diesen Regimes keinesfalls untergegangen ist und sich heute unter neuen Etiketten dingfest machen läßt. Wir hatten schon in anderen Threads vom Totalitasrismus einer unkritischen "Aufklärung" gesprochen - das Zeitalter der großen Produktion, der globalen Vernetzung und des allgemeinen Engineering bringt offenbar zwangsläufig die Vorstellung hervor, auch gesellschaftliches Leben müsse bis in seine intimsten Verästelungen "rational" geplant, geleitet, kontrolliert und letztlich "gemacht" werden. Das geht über die Verwertungsinteressen und despotischen Machtansprüche der großen Kapitale hinaus - das strebt in Richtung, locker gesagt, einer ontologischen Grundkategorie. Allein der Gedanke an Metaphysik bildet hier eine anscheinend unerträgliche Produktion,. eine Abweichung, die ausgerottet werden muß.

Aber auch das ist mir als Erklärung für die gegenwärtige Welle zu allgemein.

Der Hass auf die Kirche in der Meinungs- und Unterhaltungsindustrie folgt nicht nur abstrakten Kalkülen - da ist auch Herzblut dabei. Offenbar wird die katholische Kirche - und in Deutschland fast ausschließlich sie und trotz des in den letzten Jahrzehnten auch von ihr verkündeten Evangelium-light - von den sensiblen Angehörigen dieses Milieus immer noch als die Provokation für einen dem Diesseits verhafteten Lebensstil und Gesellschaftsentwurf angesehen, die sie gemäß dem Auftrag ihres Gründers ja auch darstellen soll.

Das überrascht mich - einer Kirche, deren öffentliches Erscheinungsbild weitgehend durch das "System Lehmann" berstimmt wurde, habe ich das nicht zugetraut. Und wäre es bei der fraglosen Gültigkeit des Systems Lehmann geblieben, hätten wir heute vielleicht auch nicht diesen Aufruhr, der aus 50 Jahren katholischer Sünden alles zusammenträgt, was sich irgendwie ausschlachten läßt, und der an den volumenmäßig und relational viel schlimmeren Mißständen in anderen Gesellschaftsbereichen völlig desinteressiert ist. Nur Naivität oder Böswilligkeit kann dieses Mißverhältnis übersehen, das sich keinesfalls durch Unterschiede der "moralischen Fallhöhe" aus der Welt lügen läßt.

Vielleicht erkennt die deutsche "chattering class" erst jetzt, daß Papst Benedikt eben nicht ein Ausrutscher ist, sondern zum System gehört. Sie sind wohl ihrer eigenen Propaganda aufgesessen. Johanes XXIII hat der Welt das phantastische Stichwort "Aggiornamento" geschenkt - wer liest schon "Veterum Sapientia". Papst Paul hat die Säkularisten mit seiner Reformwurt so begeistert, daß sie ihm Ausrutscher wie "Humanae Vitae" zwar nicht nachgesehen, aber doch aufgerechnet haben. Bei JPII waren sie von dessen Medienkompatibilität so hingerissen, daß sie "Evangelieum Vitae" glatt zurückzustellen geneigt waren. Da konnte man die Kirche schon auf gutem Wege zur Unterwerfung unter die Ansprüche des Säkularismus wähnen - schließlich hat das bei genug anderen kirchlichen Gemeinschaften ja auch in Summa sehr gut geklappt.

Papst Benedikt gibt ihnen nichts, worauf sie sich Hoffnung machen könnten. Schon vor seiner Wahl hat er ihnen die "Diktatur des Relativismus" ins Gesicht geschlagen, und seitdem demonstriert er mit geradezu nachwandlerischer Sicherheit, daß er nicht niederfallen und sie anbeten wird. (In dem nachtwandlerichen steckt auch ein Körnchen Kritik: Zumindest der Medienapparat des Vatikans solte besser aufgestellt sein, wenn der Chef sich dauernd mit den Weltmedien anlegt.) Und vielleicht dämmert es den Predigern des Säkularismus jetzt, daß es in der Kirche Christi immer einen widerständigen Rest geben wird, der sich der Welt nicht unterwirft - und daß dieser Rest manchmal sogar recht groß und lästig werden kann.

Daß sie da versuchen, den klein zu halten, muß nicht verwundern. Aber daß sie das so im globalen Gleichschritt tun, auch als Personen oft erfüllt von unbändigem Hass und bereit, alle ihre sonst so hochgehaltenen Grundsätze in den Dreck zu werfen - das gibt doch zu denken.
Zuletzt geändert von Bernado am Sonntag 18. April 2010, 09:28, insgesamt 3-mal geändert.
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Libertas Ecclesiae
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Granuaile hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Ach, der Spiegel... :gaehn: Da ist mal wieder der Wunsch Vater des Gedankens. Gott sei Dank werden Pontifikate nicht nach Mehrheitsmeinung und Tagespolitik bewertet.
Es kommt drauf an, wer ein Pontifikat bewertet.
Zum Beispiel auch Herr Deckers von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/1165348/

Daraus:
Daniel Deckers hat geschrieben:Ratzinger ist kaum zu helfen, weil er sich kaum helfen lässt. Dass er noch immer Zeit auf das Schreiben von Büchern verwendet, hat tragikomische Züge. Unbegreiflich ist, dass der Papst sich angesichts einer Kurie, in der die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut, sich mit Getreuen umgibt, die eher als Hofschranzen durchgehen denn als weise Ratgeber. Die bitterste Erkenntnis fünf Jahre nach der Wahl des ersten Deutschen auf den Stuhl Petri seit 5 Jahren ist jedoch die, dass Joseph Ratzinger noch nie das "Donum regiminis" besaß, die für jeden Bischof unabdingbare Fähigkeit zu leiten und zu führen. Die Frage ist müßig, wann nach Ratzinger wieder einmal ein Deutscher Papst werden könnte.

Ratzinger ist noch weniger Deutscher, als die Deutschen Papst sind. Die dringlicheren Fragen lauten: Wie lange lässt sich die Kirche mit diesem Papst an der Spitze noch zum Gespött machen?
Das ist einfach unglaublich. :würg: Diese massive Kritik kommt ja nicht von kirchenferner Seite, sondern von der katholischen. Kardinal Lehmann sollte Herrn Deckers hier endlich einmal zurückpfeifen!

Apropos Deckers:
Bernado hat geschrieben:Statt unberechtigt auf Deckers herumzuhacken sollte man sich (in Maßen) freuen, daß er, der immer das Sprachrohr Lehmanns bei den Medien war, jetzt für den Papst eintritt.
:hae?:
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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Das ist einfach unglaublich. :würg: Diese massive Kritik kommt ja nicht von kirchenferner Seite, sondern von der katholischen. Kardinal Lehmann sollte Herrn Deckers hier endlich einmal zurückpfeifen!

Apropos Deckers:
Bernado hat geschrieben:Statt unberechtigt auf Deckers herumzuhacken sollte man sich (in Maßen) freuen, daß er, der immer das Sprachrohr Lehmanns bei den Medien war, jetzt für den Papst eintritt.
:hae?:
Nun ja - zwei Seelen wohnen ach in seiner Brust, will es scheinen. Und nur zu gerne wüßte ich, welche seine, des DD., und welche die des Freundes und Mentors Lehmann ist.

Nun, ich freue mich immer, wen einer für den Papst eintritt - und daß man sich bei Deckers darauf nicht unbedingt verlassen kann, hatte ich ja damals schon durch mein "in Maßen" angemerkt.

Im Übrigen scheint mir der Kommentar Deckers' eine schöne Bestätigung dessen zu bieten, was ich in meinem vorausgehenden Roman geschrieben hatte.
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civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Die EKD sollte ja eigentlich mal sich um deren eigenen Probleme und ihre Vergangenheit kümmern.

http://www.tagesspiegel.de/politik/evan ... B34A985B

daraus:
Nach dem Eingeständnis des Augsburger Bischofs Walter Mixa, in seiner Zeit als Stadtpfarrer Kinder geohrfeigt zu haben, hat der sächsische evangelische Bischof Jochen Bohl seinem katholischem Amtskollegen den Rücktritt nahegelegt. „Was auch immer vor 3 Jahren in Schrobenhausen passiert sein mag, sein Verhalten in den letzten 14 Tagen ist seines Amtes nicht würdig“, sagte Bohl, der Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

Über die Konsequenzen müsse die katholische Kirche jedoch selbst entscheiden. „Wir haben vor nicht allzu langer Zeit hinreichend deutlich gemacht, wie man in der evangelischen Kirche mit vergleichbaren Problemen umgeht“, sagte Bohl mit Blick auf den Rücktritt Margot Käßmann als EKD-Ratsvorsitzende und hannoversche Landesbischöfin wegen einer Trunkenheitsfahrt.

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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Bernado hat geschrieben:Papst Benedikt gibt ihnen nichts, worauf sie sich Hoffnung machen könnten. Schon vor seiner Wahl hat er ihnen die "Diktatur des Relativismus" ins Gesicht geschlagen, und seitdem demonstriert er mit geradezu nachwandlerischer Sicherheit, daß er nicht niederfallen und sie anbeten wird. (In dem nachtwandlerichen steckt auch ein Körnchen Kritik: Zumindest der Medienapparat des Vatikans solte besser aufgestellt sein, wenn der Chef sich dauernd mit den Weltmedien anlegt.) Und vielleicht dämmert es den Predigern des Säkularismus jetzt, daß es in der Kirche Christi immer einen widerständigen Rest geben wird, der sich der Welt nicht unterwirft - und daß dieser Rest manchmal sogar recht groß und lästig werden kann.
Dazu einige (ergänzende) Stichpunkte:

- Ich möchte die Sache nicht an der Person Ratzinger/Benedikt, sondern am Amt festmachen. Papst Benedikt kommt seinen Amtspflichten als Statthalter Christi besser nach, als seine 4 Vorgänger. Insofern setzte mit seinem Pontifikat eine "Trendwende" ein. Nicht mit der Person, sondern mit dem Amt sind beträchtliche Standesgnaden verbunden. Alleine der im Vergleich zu seinen 4 Vorgängern bessere Gebrauch den der aktuelle Pontifex davon macht, läßt die Feinde des Kreuzes erzittern - zu Recht!

- In dieser Linie liegen auch die Maßnahmen hinsichtlich der "Freigabe" des Missale 1962, der Bemühungen um die Rückkehr der Anglikaner, sowie die Gespräche mit der FSSPX. Quantitativ, weltpolitisch,... mögen das recht unbedeutende Dinge sein, aber qualitativ sind sie überaus ernstzunehmen. Das wittern offensichtlich auch die aktuellen Agitatoren. (Dies meine ich auch in "übernatürlicher Sicht" und im Hinblick auf den "Schaden", der daraus dem ewigen Widersacher droht.)
Große Hoffnungen setze ich in diesem Zusammenhang auch auf die bevorstehende Reise des Papstes nach Fatima.

- Gratia supponit naturam, die Gnade setzt die Natur voraus => Seine größten Feinde dürfte der Pontifex "innerkirchlich" haben. Hier müßte er, meiner Meinung nach, dringend ansetzen. Damit sich die Segnungen, die aus dem Papstamt hervorgehen können auch tatsächlich effektiv ausbreiten, gehören die Saboteure im kirchlichen Apparat, insbesondere im Vatikan, unschädlich gemacht. Vielleicht wäre es dazu nützlich, wenn der Papst den Vatikan vorübergehend verläßt und sich ein schönes Plätzchen z.B. in Aquileia sucht, um von dort aus die innerkirchliche Reform voranzutreiben.

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Steffen
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Steffen »

"Alleine der im Vergleich zu seinen 4 Vorgängern bessere Gebrauch den der aktuelle Pontifex davon macht, läßt die Feinde des Kreuzes erzittern - zu Recht!"

:tuete: Hättest Du das bei spiegel- online o.ä. gepostet, es wäre locker als Witz durchgegangen. :patsch:
Bei manchen Leuten fragt man sich echt,hinter welchem Mond sie eigentlich leben.
Es ist wirklich unglaublich, wie sehr wie unsere "Feinde" im Moment zittern.... :patsch:

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Steffen
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Steffen »

Seine größten Feinde dürfte der Pontifex "innerkirchlich" haben. Hier müßte er, meiner Meinung nach, dringend ansetzen. Damit sich die Segnungen, die aus dem Papstamt hervorgehen können auch tatsächlich effektiv ausbreiten, gehören die Saboteure im kirchlichen Apparat, insbesondere im Vatikan, unschädlich gemacht.
Vielleicht sollte man stattdessen in der Presseabteilung 30 neue Leute einstellen.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Steffen hat geschrieben:"Alleine der im Vergleich zu seinen 4 Vorgängern bessere Gebrauch den der aktuelle Pontifex davon macht, läßt die Feinde des Kreuzes erzittern - zu Recht!"

:tuete: Hättest Du das bei spiegel- online o.ä. gepostet, es wäre locker als Witz durchgegangen. :patsch:
Bei manchen Leuten fragt man sich echt,hinter welchem Mond sie eigentlich leben.
Es ist wirklich unglaublich, wie sehr wie unsere "Feinde" im Moment zittern.... :patsch:
Wieso Witz? Gamaliel hat doch vollkommen Recht mit seiner Einschätzung. Papst Benedikt ist den liberalen Zeitgeist-Angebern und Berufs-Relativisten einfach unbequem. Insbesondere durch die Instauration der alten Messe sehen die Hermeneuten des Bruchs allmählich ihre Felle davonschwimmen. Der alte Papst erweist sich als ewig jung. Deshalb der ganze Aufstand.
Steffen hat geschrieben:
Seine größten Feinde dürfte der Pontifex "innerkirchlich" haben. Hier müßte er, meiner Meinung nach, dringend ansetzen. Damit sich die Segnungen, die aus dem Papstamt hervorgehen können auch tatsächlich effektiv ausbreiten, gehören die Saboteure im kirchlichen Apparat, insbesondere im Vatikan, unschädlich gemacht.
Vielleicht sollte man stattdessen in der Presseabteilung 30 neue Leute einstellen.
Nicht stattdessen. Er sollte beides tun: Den Stall ausmisten und die Öffentlichkeitsarbeit effektiver gestalten.

Divide et impera!
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gamaliel hat geschrieben:Papst Benedikt kommt seinen Amtspflichten als Statthalter Christi besser nach, als seine 4 Vorgänger.
Davon würde ich Johannes Paul I. ausnehmen.
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Jacinta
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Jacinta »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Steffen hat geschrieben:"Alleine der im Vergleich zu seinen 4 Vorgängern bessere Gebrauch den der aktuelle Pontifex davon macht, läßt die Feinde des Kreuzes erzittern - zu Recht!"

:tuete: Hättest Du das bei spiegel- online o.ä. gepostet, es wäre locker als Witz durchgegangen. :patsch:
Bei manchen Leuten fragt man sich echt,hinter welchem Mond sie eigentlich leben.
Es ist wirklich unglaublich, wie sehr wie unsere "Feinde" im Moment zittern.... :patsch:
Wieso Witz? Gamaliel hat doch vollkommen Recht mit seiner Einschätzung. Papst Benedikt ist den liberalen Zeitgeist-Angebern und Berufs-Relativisten einfach unbequem. Insbesondere durch die Instauration der alten Messe sehen die Hermeneuten des Bruchs allmählich ihre Felle davonschwimmen. Der alte Papst erweist sich als ewig jung. Deshalb der ganze Aufstand.
Steffen hat geschrieben:
Seine größten Feinde dürfte der Pontifex "innerkirchlich" haben. Hier müßte er, meiner Meinung nach, dringend ansetzen. Damit sich die Segnungen, die aus dem Papstamt hervorgehen können auch tatsächlich effektiv ausbreiten, gehören die Saboteure im kirchlichen Apparat, insbesondere im Vatikan, unschädlich gemacht.
Vielleicht sollte man stattdessen in der Presseabteilung 30 neue Leute einstellen.
Nicht stattdessen. Er sollte beides tun: Den Stall ausmisten und die Öffentlichkeitsarbeit effektiver gestalten.

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Vielleicht sollte man sich vorsichtshalber schon mal für einen Italienisch-Kurs anmelden, bei den Job-Aussichten...

Im Grunde spricht doch diese unsägliche Hetze nur für den offensichtlichen Erfolg des Hl. Vaters. Wenn er ein so fürchterlicht Papst wäre, wie behauptet wird, müßte sich niemand so krampfhaft bemühen, ihn runter zu machen.
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Papst Benedikt kommt seinen Amtspflichten als Statthalter Christi besser nach, als seine 4 Vorgänger.
Davon würde ich Johannes Paul I. ausnehmen.
Selbstverständlich! Ich wollte mir nur Schreibarbeit sparen, indem ich auf die Aufzählung der gemeinten Namen verzichtete und so der Einfachheit halber "4" schrieb. Sachlich ist Dir aber völlig zuzustimmen! :ja:

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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Jacinta hat geschrieben:Im Grunde spricht doch diese unsägliche Hetze nur für den offensichtlichen Erfolg des Hl. Vaters. Wenn er ein so fürchterlicht Papst wäre, wie behauptet wird, müßte sich niemand so krampfhaft bemühen, ihn runter zu machen.
Ja. Und wie ich Gamaliel kenne, hat er mit den "zitternden Feinden" nicht nur die Medienmeute gemeint - die muß man nicht wirklich ernst nehmen. Es zittern und toben die, die zu Beginn des großen Dramas bekannt haben, daß sie nicht dienen wollen.

Auf die Idee, dem Übel mit der Verstärkung der Presseabteilung beikomen zu wollen, kann nur jemand kommen, dessen Empfängnisfähigkeit für Metaphysisches nicht weiter reicht als bis zum eigenen Bauchnabel.
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Steffen
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Steffen »

Mein lieber Bernado,

ich verstehe so langsam, wie ein Mensch durch fortschreitenden Realitätsverlust in den Wahnsinn hineingaloppiert und dann seinen eigenen Wahn als Metaphysik ausgibt.
"...dass jetzt die zittern, die zu Beginn des großen Dramas nicht dienen wollten", dass ist einfach nur eine unglaublich dumme metaphysische Erhöhung der Realität. Sie zittern nicht, oder bist Du blind? Sie triumphieren gerade! Und: Was soll die metaphysische Kampfrethorik, die den Konflikt in ein Schwarz-Weiß-Schema hineinpresst bringen? Kampfgefühle erwecken? Kampf ist nicht angesagt, vielmehr Umkehr und Neuanfang und zwar zusammen mit den Opfern, die von der Kirche Gerechtigkeit und Härte im Umgang mit den Tätern erwarten.
Ohne die Berichterstattung der Medien hätte sich schlicht und einfach gar nichts getan. Dass die Kirche jetzt vielleicht gerechter wird im Umgang mit den Missbrauchsfällen ist den Medien zu verdanken, nicht der Kirche. Dies zu erkennen ist einfach ein Gebot der Ehrlichkeit. Wer das nicht tut, ist ein gottverdammter Lügner und Ketzer, ein Verräter an Gott und seiner Heiligen Kirche! Gegen die kämpfen, die Missbrauch und Vertuschung angreifen, und jetzt Beifallsbekundungen zu jedem Mist Sodanos, Meisners, Mixas und Müllers zeigen? Das ist das Handeln eines Judas, der den Herrn mit scheinbaren Zeichen der Liebe und Treue überhäuft und ihn mit diesem Judaskuss verrät.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Bernado hat geschrieben:Auf die Idee, dem Übel mit der Verstärkung der Presseabteilung beikomen zu wollen, kann nur jemand kommen, dessen Empfängnisfähigkeit für Metaphysisches nicht weiter reicht als bis zum eigenen Bauchnabel.
Benedikt XVI. hat geschrieben:Eine weitere Panne, die ich ehrlich bedaure, besteht darin, daß Grenze und Reichweite der Maßnahme vom 21. 1. 29 bei der Veröffentlichung des Vorgangs nicht klar genug dargestellt worden sind. [Hervorhebung von mir, LE]
http://storico.radiovaticana.org/ted/st ... _text.html

Natürlich würde die Verstärkung der Presseabteilung allein nicht automatisch alle Probleme lösen, aber ohne eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit macht es sich die Kirche auch unnötig schwer mit der Vermittlung ihrer Botschaft.

Auch was Bischof Mixa betrifft, hätte ich mir ein geschickteres und klügeres Auftreten gegenüber der Öffentlichkeit gewünscht.
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von holzi »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Auch was Bischof Mixa betrifft, hätte ich mir ein geschickteres und klügeres Auftreten gegenüber der Öffentlichkeit gewünscht.
Das hätte nicht viel verändert. Da wird so lange mit Dreck geschmissen, bis mal was hängenbleibt. Egal wann, aber sobald man den ersten Fehler macht, haben sie dich.

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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Steffen »

Ja, das kommt halt davon: schon als Kind lernt man ja: wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er 100 Mal die Wahrheit spricht.
An uns, das Vertrauen wiederzugewinnen.

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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Haiduk »

Bei dieser sogenannten "Mißbrauchsdebatte" um Bischof Mixa wird ein übles Spiel getrieben: Ein Dammbruch wäre die Folge, wenn dieser mediale Schauprozess gegen Bischof Mixa Erfolg hätte. So wie früher die deutschen Kaiser über die Benennung und Absetzung von Bischöfen mitbestimmt haben, so würde in Zukunft die "vierte Gewalt" im Staate ein gehöriges Wörtchen dabei mitzureden haben. Darum geht es bei dieser Schlacht und nicht etwa darum, ob Bischof Mixa sich rechtzeitig an irgendeine Ohrfeige erinnert. So eine blöde Ohrfeige wäre auch gar nicht den Aufwand wert, den die Medien treiben. Denen, allen voran der Süddeutschen Zeitung, geht es (Stichwort Mediokratie) um die Machtfrage und um nichts anderes — wie damals beim Investiturstreit.

Damit das nicht unter den Tisch fällt, schlage ich vor, daß die Debatte um die Kampagne gegen Bischof Mixa die die Debatte um sexuellen Mißbrauch in zwei separaten Strängen geführt werden.

Grund ist, daß man sich nur so über die jeweils unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe klar werden kann. Es macht nämlich einen großen Unterschied, ob man von Gebrauch/Mißbrauch erzieherischer Gewalt oder sexuellem Mißbrauch spricht. Dieser Unterschied wird aber verwischt, indem man das alles unter dem Topos "Mißbrauchsdebatte" laufen läßt.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Steffen hat geschrieben:Mein lieber Bernado,

ich verstehe so langsam, wie ein Mensch durch fortschreitenden Realitätsverlust in den Wahnsinn hineingaloppiert und dann seinen eigenen Wahn als Metaphysik ausgibt.
"...dass jetzt die zittern, die zu Beginn des großen Dramas nicht dienen wollten", dass ist einfach nur eine unglaublich dumme metaphysische Erhöhung der Realität. Sie zittern nicht, oder bist Du blind? Sie triumphieren gerade!
Triumphieren würden sie dann, wenn es ihnen gelänge, Bischöfe, Kardinäle oder gar einen Papst abzuschießen und zum Treueid auf die republikanische Verfassung von 1794 zu nötigen. Damals gab es zahllose Priester, die das Martyrium auf sich nahmen, um den Eid nicht zu leisten.

Triumphieren würden sie auch dann, wenn es ihnen und ihren Unterläufeln gelänge, uns die Überzeugung einzupflanzen, daß die Kirche ein exzeptionelles Mißbrauchsproblem hätte. Hat sie nicht. Sie wühlen nun schon seit Monaten in den Archiven, und bekommen nicht mehr als vielleicht einen schwerwiegenden Fall pro Jahr heraus, für die letzten Jahre eher weniger. Daß sie jetzt Bischof Mixa wegen ein paar vielleicht erteilter Ohrfeigen und einen Weinverbrauch im Pfarrhaus von 1 Flasche pro Tag zum Rücktritt zwingen wollen, ist eine Bankrotterklärung erster Güte. Ihre Bankrotterklärung, nicht unsere.

Das zu betonen, bedeutet nicht, auch nur einen einzigen Fall von sexuellem Missbrauch für akzeptabel oder "nicht so schlimm" zu halten. Aber es bedeutet, sich der Tatsache zu stellen - die vom säkularen Bewußtsein aus Anmaßung strikt geleugnet wird - daß Menschen immer fehlerhaft und immer zur Sünde geneigt sind und Sünden, die begangen werden können, auch immer wieder begangen werden. Aber Sünden können auch immer vergeben werden, und die Heilsökonomie funktioniert eben nicht so, wie sich das manchmal recht bluttriefende Alte Testament und die noch viel bluttriefendere Neuzeit vorstellen: Den Sündenbock kennzeichnen, in die Wüste schicken und auf ewig aus der Gemeinschaft der Lebenden ausschließen.

Konkret also aus jener Gemeinschaft, die in Schul- und Kindergartenpädagogik die Zweigeschlechtlichkeit des Menschen leugnet und Seelenmord millionenfach gleich doppelt betreibt, psychisch-irdisch nach Freud ebenso wie überirdisch durch die Verwurzelung in der Gottlosigkeit. Jener wohlanständigen Gersellschaft, die kalt lächelnd hunderttausendfachen Kindermord auf Krankenschein organisiert und im konkreten Fall es immer noch nicht fertig gebracht hat, auch nur einen Turnlehrer wahrzunehmen, der den Mädchen bei der Hilfestellung am Gerät an den Busen und den Jungs zwischen die Beine fasst.

Die Kirche hat bei denen, die glauben, kein Glaubwürdigkeitsproblem. Die Kirche hat immer darauf bestanden, das 6. (und alle anderen auch) Gebot einzuhalten - und sie hat immer gewußt, daß diese Gebote deshalb da sind, weil die Menschen sich gegen sie vergehen. Diesen Widerspruch produktiv auszuhalten und produktiv zu wenden - genau dazu hat Christus die Kirche gegründet.

Ein Glaubwürdigkeitsproblem haben - für die, die glauben - jene Herrschaften, die Kindermord offen noch heute und Kinderfi... kaum versteckt noch bis gestern propagierten - hat nicht erst vor wenigen Jahren ein Roman, der sich höchst sensibel in die Psyche eines dort so wörtlich "Babyf.." einfühlte, in Klagenfurt den Preis gewonnen, oder zumindest viele lobende Erwähnungen in den Feuilletons? Und nun fallen sie mit geheuchelter Empörung über die einzige Institution her, die an ihrer grundsätzlichen Ablehnung solcher Taten nie einen Zweifel gelassen hat. Was die Kirche sich vorwerfen lassen muß, ist, daß sie gegen Päderasten mit unzureichenden Mitteln vorgegangen ist - zu einer Zeit, als Leuthäuser-Schnarre, Roth und Co noch mit der Aufhebung dem im Wege stehender Schutzvorschriften liebäugelten.

Wenn Du jung genug bist, wirst Du es noch erleben, daß sie bzw. ihre Nachfolger auch eines Tages wieder wissenschaftliche "Erkenntnisse" präsentieren werden, nach denen "Liebe ohne Generationengrenzen" die natürlichste Sache von der Welt und die Ablehnung der Päderasterei Überbleibsel unaufgeklärter Vergangenheit sei. Es gibt keine einzige Tat, die von diesen Spießgesellen des Teufels wirklich in sich abgelehnt würde - selbst den millionenfach und industriemäßig betriebenen Mord an Menschen, denen nichts anderes vorzuwerfen war als ihre Abstammung, wissen sie zu verniedlichen oder zu beschweigen, wenn dieser Mord nicht unter dem Zeichen des Hakenkreuzes, sondern unter dem von Hammer und Sichel begangen wurde. Als ob nicht beide legitime Sprossen ein- und desselben Denkgebäudes wären. Nur eines können und wollen sie nicht ertragen: Daß etwas als "Sünde" bezeichnet wird - als Verstoß gegen das vor uns und über uns bestehende Gebot Gottes.

Du siehst, wir leben in zwei verschiedenen Realitäten - und keinem bleibt die Wahl erspart, für welche er sich entscheiden will.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Raphael

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Raphael »

Chapeau, Bernado!

Du bringst es auf den Punkt, selbst wenn dieser mehrere Sätze umfaßt. :klatsch: :klatsch: :klatsch:

civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Munter weiter geht's.

Nun wird der Papst näher unter die Lupe derjenigen genommen, die sich mal selbst den Spiegel vorhalten sollten.

Der Spiegel berichtet vom ehemaligen Generalvikar der Erzdiözese M/F, dessen "Vertraute" nun auftreten.
Vertraute des früheren Generalvikars der Erzdiözese München und Freising, Gerhard Gruber, erheben in der Affäre um den pädophilen Priester Peter H. schwere Vorwürfe gegen das Ordinariat. Nach Informationen des SPIEGEL hat die zentrale Behörde des Erzbischofs Gruber offenbar gedrängt, die alleinige Schuld für die Versäumnisse der Kirche zu übernehmen.

Vertraute Grubers schilderten nun dem SPIEGEL, er stehe unter großem Druck und solle wohl als Sündenbock für den Papst herhalten. Es sei darum gegangen, den Papst "aus der Schusslinie zu nehmen". Als die Affäre Mitte März aufflog, sei er am Telefon eindringlich "gebeten" worden, die volle Verantwortung zu übernehmen, klagte Gruber gegenüber Freunden. In einem Brief an seine Vertrauten schreibt Gruber, er habe eine fertig formulierte Stellungnahme zugefaxt bekommen. Änderungswünsche habe er anmerken können.
...
Gruber war Anfang der achtziger Jahre Generalvikar des damaligen Erzbischofs Joseph Ratzinger, als Peter H. trotz massiven sexuellen Missbrauchs von Kindern erneut als Seelsorger eingesetzt wurde. Ratzinger, der heutige Papst Benedikt XVI., leitete auch die Sitzung, in der über H.s Aufnahme in München entschieden wurde.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 8,.html

civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

@ Bernardo

Dein Posting kann ich vollumfänglich unterschreiben.

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Peregrin
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Peregrin »

civilisation hat geschrieben:dessen "Vertraute" nun auftreten.
Wahrscheinlich haben sie auch "eidestattliche Erklärungen" abgegeben. Wenn's einmal reingeht ... das eröffnet dem investigativ-produktiven Journalisten völlig neue Möglichkeiten.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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lifestylekatholik
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lifestylekatholik »

Steffen hat geschrieben:Ohne die Berichterstattung der Medien hätte sich schlicht und einfach gar nichts getan. Dass die Kirche jetzt vielleicht gerechter wird im Umgang mit den Missbrauchsfällen ist den Medien zu verdanken, nicht der Kirche. Dies zu erkennen ist einfach ein Gebot der Ehrlichkeit. Wer das nicht tut, ist ein gottverdammter Lügner und Ketzer, ein Verräter an Gott und seiner Heiligen Kirche!
:daumen-runter: Ich fordere dich auf, bei mir um Entschuldigung dafür zu bitten, dass du mich wahrheitswidrig und beleidigend einen »gottverdammten Lügner und Ketzer, einen Verräter an Gott und seiner Heiligen Kirche« genannt hast.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Torsten
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Torsten »

lifestylekatholik hat geschrieben:Ich fordere dich auf, bei mir um Entschuldigung dafür zu bitten, dass du mich wahrheitswidrig und beleidigend einen »gottverdammten Lügner und Ketzer, einen Verräter an Gott und seiner Heiligen Kirche« genannt hast.
Ich glaube, so funktioniert das nicht.

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lutherbeck
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lutherbeck »

Hier ein Artikel der FAZ zum Thema Mixa:

http://www.google.de/url?sa=t&source=ne ... mIKJiUXaxA

:pfeif:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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kurtklein
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von kurtklein »

Herr Alipius bringt meiner Meinung nach wieder einmal etwas auf den Punkt:

http://amroemsten.blogspot.com/21/4/ ... schon.html


:daumen-rauf:

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lutherbeck
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lutherbeck »

kurtklein hat geschrieben:Herr Alipius bringt meiner Meinung nach wieder einmal etwas auf den Punkt:

http://amroemsten.blogspot.com/21/4/ ... schon.html


:daumen-rauf:
Etwas frischer Wind in der Diskussion...

Lutherbeck
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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ifugao
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von ifugao »

lutherbeck hat geschrieben:
kurtklein hat geschrieben:Herr Alipius bringt meiner Meinung nach wieder einmal etwas auf den Punkt:

http://amroemsten.blogspot.com/21/4/ ... schon.html


:daumen-rauf:
Etwas frischer Wind in der Diskussion...

Lutherbeck
Den Artikel in der FAZ habe ich heute morgen schon gelesen. Sehr interessant.
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

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Libertas Ecclesiae
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Verbrannte Erde im Bistum Augsburg:

http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4289.html

Bischof Mixa könnte jetzt tatsächlich über seine eigene Eitelkeiten und Ungeschicklichkeiten stoplern, ein tragischer Fall. :(
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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