Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Um Bischof Mixa wird es einsam

Daraus:
Klar Position bezogen haben mittlerweile etliche Priester aus der Diözese: "Eine sofortige Ruhepause wäre ein erster Schritt - wenn danach der Rücktritt folgt", sagt Hans Fischer, der Pfarrer von Diedorf.

"Der Herr Bischof hat seine Glaubwürdigkeit verloren, und zwar unabhängig davon, wann er zurückkommt." Die Affäre ziehe sich "schon viel zu lange hin", und jeden weiteren Tag, den Mixa im Amt bleibe, "richtet er Schaden für die Diözese und die katholische Kirche an".
Auch andere Pfarrer finden klare Worte. So las der Gersthofer Pfarrer Ralf Gössl, der bislang als enger Freund von Mixa galt, vor seinen Gottesdiensten eine Erklärung vor, die deutlicher nicht hätte sein können.

"Dass ein Bischof seine Diözese und die gesamte Öffentlichkeit belügt, das ist unannehmbar. Es ist unannehmbar im Hinblick auf jene Kinder, denen Gewalt angetan wurde - denn auch Ohrfeigen sind eine Form von Gewalt -, und es ist unannehmbar im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit unserer Kirche. Alle Versuche, die zurzeit von manchen unternommen werden, dies schönzureden, sind unangebracht."

conscientia
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von conscientia »

BREAKING NEWS: Soeben ist in Schrobenhausens chinesischer Partnerstadt ein Sack Reis [Punkt]

conscientia
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von conscientia »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
[color=#BF0000

Ich werde Bischof Walter gleich noch einmal schreiben.[/color][/blocksatz]
Ich auch. :koch:

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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

lifestylekatholik hat geschrieben:Das Gerangel um Bischof Mixa ist Teil der aktuellen Antikirchenkampagne. Bischof Mixa hat da vor einigen Wochen den Mund aufgemacht und auf einige Wahrheiten hingewiesen, die den Kampagnentreibern nicht in den Kram passten. In der Folge hat man in seiner Vergangenheit rumgestochert und ein paar Dinge ausgegraben, um sie gegen ihn zu verwenden und ihn zu desauvoiren, damit er künftig stille ist und die Kampganentreiber nicht mehr stört. (...)
Die Meute fordert ein Opfer. Und da sie das Opfer erster Wahl -- Benedikt -- nicht bekommt, haben die Führer eben ein anderes Opfer ausersehen.
Das ist auch in meinen Augen der Kern der Sache. Und die Bereitschaft der Zollitsch und Co, der Meute dieses Opfer zu geben, ist sehr übel. Ein typisches "Es ist besser, ein Mensch stirbt, als daß das ganze Volk leidet".

Ich möchte aber auch noch stärker als das bisher geschehen ist den Blick auf die institutionell/rechtliche Seite der Sache lenken. Meiner Kenntnis nach ist das ein einzigartiges Vorgehen, daß eine Bischofskonferenz oder deren Vorsitzender ein Mitglied praktisch zum Amtsverzicht auffordert. Das ist nicht nur ein weiterer Schritt zur Nationalkirche, das beschreibt auch den Inhalt der Orientierung dieser Nationalkirche: Eine Instanz des juste milieu, die Arm in Arm mit Grünen, Spiegel und lautsprechern protestantischer Gemeinschaften beim ersten besten fadenscheinigem Anlaß einen Bischof absägt, der durch langjähriges Festhalten an katholischen Grundsätzen unangenehm aufgefallen ist.

Nur, weil das anscheinend in diesem Umfeld dazu gesagt werden muß: Nein, mit den katholischen Grundsätzen meine ich nicht die paar Ohrfeigen, sondern wesentlicheres.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Gamaliel hat geschrieben:Um Bischof Mixa wird es einsam

Daraus:
Klar Position bezogen haben mittlerweile etliche Priester aus der Diözese: "Eine sofortige Ruhepause wäre ein erster Schritt - wenn danach der Rücktritt folgt", sagt Hans Fischer, der Pfarrer von Diedorf.

"Der Herr Bischof hat seine Glaubwürdigkeit verloren, und zwar unabhängig davon, wann er zurückkommt." Die Affäre ziehe sich "schon viel zu lange hin", und jeden weiteren Tag, den Mixa im Amt bleibe, "richtet er Schaden für die Diözese und die katholische Kirche an".
Auch andere Pfarrer finden klare Worte. So las der Gersthofer Pfarrer Ralf Gössl, der bislang als enger Freund von Mixa galt, vor seinen Gottesdiensten eine Erklärung vor, die deutlicher nicht hätte sein können.

"Dass ein Bischof seine Diözese und die gesamte Öffentlichkeit belügt, das ist unannehmbar. Es ist unannehmbar im Hinblick auf jene Kinder, denen Gewalt angetan wurde - denn auch Ohrfeigen sind eine Form von Gewalt -, und es ist unannehmbar im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit unserer Kirche. Alle Versuche, die zurzeit von manchen unternommen werden, dies schönzureden, sind unangebracht."
Das sind erschreckende Äußerungen, die du da zitierst. Mir scheint, die Büche - hier konkret Mixa, später dann auch andere - bekommen die Folgen des Ungehorsams zu schmecken, den sie selbst seit vielen Jahren gegenüber dem Papst an den Tag gelegt haben: In dieser Nationalkirche ist jeder sein eigener Papst.
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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Bernado hat geschrieben:Ich möchte aber auch noch stärker als das bisher geschehen ist den Blick auf die institutionell/rechtliche Seite der Sache lenken. Meiner Kenntnis nach ist das ein einzigartiges Vorgehen, daß eine Bischofskonferenz oder deren Vorsitzender ein Mitglied praktisch zum Amtsverzicht auffordert. Das ist nicht nur ein weiterer Schritt zur Nationalkirche, das beschreibt auch den Inhalt der Orientierung dieser Nationalkirche: Eine Instanz des juste milieu, die Arm in Arm mit Grünen, Spiegel und lautsprechern protestantischer Gemeinschaften beim ersten besten fadenscheinigem Anlaß einen Bischof absägt, der durch langjähriges Festhalten an katholischen Grundsätzen unangenehm aufgefallen ist.
In dieser Schnelligkeit und Deutlichkeit mag der Vorgang singulär sein, aber bei Kardinal Groer und jedenfalls Bischof Krenn wurden schon Testläufe absolviert. Gerade zu Letzterem gab es ziemlich deutliche Aussagen von Bischof Kapellari, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Bischofskonferenz. - Man hat inzwischen offenbar dazugelernt. :/

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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Bernado hat geschrieben:Mir scheint, die Büche - hier konkret Mixa, später dann auch andere - bekommen die Folgen des Ungehorsams zu schmecken, den sie selbst seit vielen Jahren gegenüber dem Papst an den Tag gelegt haben: In dieser Nationalkirche ist jeder sein eigener Papst.
Das sehe ich auch so, deshalb tut mir Bischof Mixa auch nur sehr beschränkt leid. Er und seine Amtskollegen werden ernten, was sie gesät haben.
Der Schaden hingegen, der im Zuge dieser Medienhetze,... für das bischöfliche Amt (in Deutschland) und das kirchliche Apostolat entsteht, ist überaus enorm und bedauerlich. Hier geht quasi in Monaten zu Bruch, was in Zukunft über Jahre/Jahrzehnte wieder mühsam aufgebaut werden muß.

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Ewald Mrnka
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Ewald Mrnka »

Jetzt hat sich die RKK endgültig der veröffentlichten Meinung ausgeliefert:

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... te_774252

Wer mit dem Zeigeist hurt, schwächt sein Immunsystem.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Wer heute den Zeitgeist heiratet, ist morgen verwitwet, sagte ausgerechnet Erzbischof Marx einmal... :pfeif:
Hoffentlich wissen die Bischöfe, was die da lostreten. Ich befürchte, sie ahnen es nicht einmal.

Das Beispiel Käßmann macht leider auch dort Schule, wo es vollkommen fehl am Platze ist.
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Wie kommt übrigens der KÖLNER Diözesanrat dazu, über den AUGSBURGER Bischof zu beraten, und das Ergebnis auch noch zu veröffentlichen? Greift der Liturgieausschuss- und PGR-Irrsinn jetzt auch noch auf die Diözesanräte über? Das Beispiel Linz scheint ebenfalls in Deutschland zu wirken.

Herr, steh deiner Kirche bei!
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conscientia
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von conscientia »

Der Irrsinn hat bereits auf die Kaisertreue Jugend übergegriffen!

Und die Flensburger Kolpingbrüder arbeiten an einer Presseerklärung!

FALSCHMELDUNG: Sie arbeiten an Briefen an Mixa, Zollitsch, Kardinal Bertone und Erzbischof Dyba sel.

Stephen Dedalus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Stephen Dedalus »

cantus planus hat geschrieben: Das Beispiel Käßmann macht leider auch dort Schule, wo es vollkommen fehl am Platze ist.
Man wünschte sich, es wäre so. In der EKD war die Sache nach vier Tagen erledigt, Margot Käßmann hatte eine Entscheidung getroffen. Und: Der Rat der EKD hatte ihr zuvor einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. Das lief wie am Schnürchen.

Bischof Mixa und seine Mitbrüder liefern hier leider ein bejammernswertes Trauerspiel. Es ist längst überdeutlich, wie die Sache jetzt enden muß. Wie lange will Mixa jetzt noch warten?
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lifestylekatholik
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lifestylekatholik »

conscientia hat geschrieben:Der Irrsinn hat bereits auf die Kaisertreue Jugend übergegriffen!

Und die Flensburger Kolpingbrüder arbeiten an einer Presseerklärung!

FALSCHMELDUNG: Sie arbeiten an Briefen an Mixa, Zollitsch, Kardinal Bertone und Erzbischof Dyba sel.
Consci, drehste jetzt völlig durch? Bist jetzt auch du angesteckt? Schon verhetzt? Schaum vorm Munde? Blutrausch im Hirn? :panisch:

Schade drum. :unbeteiligttu:
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

@ Stephen Dedalus: Nochmals: Käßmann und Mixa sind nicht zu vergleichen. Absolut nicht. Der Rücktritt einer EKD-Funktionärin ist etwas ganz anderes, als der Rücktritt eines Bischofs. Ferner war Käßmanns Rücktritt eine Folge ihres selbst aufgebauten Medienbildes, dass nicht mehr zu halten war. Ohne Presse und ihre Selbstdarstellung hatte Käßmann nichts mehr zu bieten. Bei Mixa ist die Sache vollkommen anders gelagert. Hier geht es um eine ganz gezielte Kampagne, um einen Bischof zu stürzen. Hauptträger der Aktion ist die "Süddeutsche".

Das Mixas herumeiern um die Aussage, ob er nun geschlagen habe, sehr ungeschickt war, will ich gar nicht leugnen.

Allerdings wurden zu Anfang "Mißhandlungen", "Stockschläge" und "brutale Gewalt" aus der Anonymität heraus kolportiert. Seitdem Mixa zurückgerudert ist, und "Watschn" zugegeben hat, sind diese Vorwürfe überraschenderweise sofort verstummt, und man konzentriert sich nun darauf, den Bischof wegen einer "Lüge" zu stürzen.

Man muss auf beiden Augen blind sein, um diese Aktion nicht zu erkennen. Mixa sollte sich vielleicht in dr Tat eine Auszeit nehmen, um sich aus der Schußlinie zu bringen.

In keinem Fall jedoch darf er wegen dieser Kampagne zurücktreten!
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Berolinensis
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Berolinensis »

Es zeigt sich das ganze Ausmaß der Selbstsäkularisierung der Kirche. Die ganze Angelegenheit ist unerträglich. Keine der sich unablässig öffentlich äußernden Personen und Gremien ist dafür in irgendeiner Weise zuständig. Am besten man verfolgt dieses Trauerspiel gar nicht so genau.

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Berolinensis hat geschrieben:Keine der sich unablässig öffentlich äußernden Personen und Gremien ist dafür in irgendeiner Weise zuständig.
Eben. :!: :!: :!:
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Marion
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Marion »

Berolinensis hat geschrieben: Am besten man verfolgt dieses Trauerspiel gar nicht so genau.
Genau das dachte ich auch gerade!
Das verleitet zur Sünde, der ganze Hass steckt an :(
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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Bernado hat geschrieben:Mir scheint, die Büche - hier konkret Mixa...
Oops. Weglassen oder Verdoppeln von Buchstaben, das muß ich auch ohne Androhung der Folter gestehen, zugeben und einräumen, kommen bei mir ja oft vor - aber die Bischöfe so zurückzustuzen ist doch etwas heftig. Ich habe aus dem fahrenden Zug geschrieben, und da laufe ich offenbar zu Höchstleistungen im Tastenverfehlen auf.
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gamaliel hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Ich möchte aber auch noch stärker als das bisher geschehen ist den Blick auf die institutionell/rechtliche Seite der Sache lenken. Meiner Kenntnis nach ist das ein einzigartiges Vorgehen, daß eine Bischofskonferenz oder deren Vorsitzender ein Mitglied praktisch zum Amtsverzicht auffordert. Das ist nicht nur ein weiterer Schritt zur Nationalkirche, das beschreibt auch den Inhalt der Orientierung dieser Nationalkirche: Eine Instanz des juste milieu, die Arm in Arm mit Grünen, Spiegel und lautsprechern protestantischer Gemeinschaften beim ersten besten fadenscheinigem Anlaß einen Bischof absägt, der durch langjähriges Festhalten an katholischen Grundsätzen unangenehm aufgefallen ist.
In dieser Schnelligkeit und Deutlichkeit mag der Vorgang singulär sein, aber bei Kardinal Groer und jedenfalls Bischof Krenn wurden schon Testläufe absolviert. Gerade zu Letzterem gab es ziemlich deutliche Aussagen von Bischof Kapellari, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Bischofskonferenz. - Man hat inzwischen offenbar dazugelernt. :/
Man denke auch an Beinahe-Bischof Wagner.
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gamaliel hat geschrieben:Der Schaden hingegen, der im Zuge dieser Medienhetze,... für das bischöfliche Amt (in Deutschland) und das kirchliche Apostolat entsteht, ist überaus enorm und bedauerlich. Hier geht quasi in Monaten zu Bruch, was in Zukunft über Jahre/Jahrzehnte wieder mühsam aufgebaut werden muß.
Das wird nicht gelingen, sollte Bischof Walter stürzen. Wir stehen an einer historischen Wendemarke.
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lifestylekatholik
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lifestylekatholik »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Jetzt hat sich die RKK endgültig der veröffentlichten Meinung ausgeliefert:
Ich glaube, du verwechselst da einige Mollusken mit der Kirche. Ein schwerer Faux-pas deinerseits. Denn merke: Wir sind Kirche. :breitgrins:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Stephen Dedalus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Stephen Dedalus »

cantus planus hat geschrieben:@ Stephen Dedalus: Nochmals: Käßmann und Mixa sind nicht zu vergleichen. Absolut nicht. Der Rücktritt einer EKD-Funktionärin ist etwas ganz anderes, als der Rücktritt eines Bischofs. Ferner war Käßmanns Rücktritt eine Folge ihres selbst aufgebauten Medienbildes, dass nicht mehr zu halten war. Ohne Presse und ihre Selbstdarstellung hatte Käßmann nichts mehr zu bieten. Bei Mixa ist die Sache vollkommen anders gelagert. Hier geht es um eine ganz gezielte Kampagne, um einen Bischof zu stürzen. Hauptträger der Aktion ist die "Süddeutsche".
Ich sehe beide Fälle als sehr ähnlich gelagert an. Auch Mixa ist Opfer seiner eigenen exponierten Medienpräsenz, die er bewußt gesucht hat. Mixa hat durch seine steilen Aussagen und gezielte Angriffe eine Gegenreaktion provoziert. Nun ist klar: Er hat mehr abgebissen, als er kauen konnte. In dem Augenblick, wo (berechtigte?) Vorwürfe gegen ihn als Person erhoben wurden, hat er versagt. Erst abgestritten, dann doch zugegeben...

Diese Affäre hätte keinesfalls zu einem Rücktritt führen müssen. Aber daß es jetzt so kommen muß, ist vollkommen unausweichlich. Wie auch immer dieser "Rücktritt" dann aussieht.

Übrigens ist auch Margot Käßmann Opfer einer ganz gezielten Kampagne geworden. Die wurde nicht von der Presse gefahren, sondern von einem Informanten, der wußte, daß er sie damit zu Fall bringt. Sonst hätte niemand erfahren, daß sie besoffen gefahren ist.
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lifestylekatholik
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lifestylekatholik »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Erst abgestritten, dann doch zugegeben...
Auch durch Wiederholung wird das nicht richtiger. Bitte, sei so gut und informier dich. Dieser Strang hier bietet dir alle Möglichkeiten.

Stephen Dedalus hat geschrieben:Übrigens ist auch Margot Käßmann Opfer einer ganz gezielten Kampagne geworden. Die wurde nicht von der Presse gefahren, sondern von einem Informanten, der wußte, daß er sie damit zu Fall bringt. Sonst hätte niemand erfahren, daß sie besoffen gefahren ist.
Ah, richtig. Gut, dass du daran erinnerst. Bei Frau Käßmann lag im Gegensatz zu Bischof Mixa tatsächlich eine strafbare Handlung vor. :roll:
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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Berolinensis hat geschrieben:Es zeigt sich das ganze Ausmaß der Selbstsäkularisierung der Kirche. Die ganze Angelegenheit ist unerträglich. Keine der sich unablässig öffentlich äußernden Personen und Gremien ist dafür in irgendeiner Weise zuständig. Am besten man verfolgt dieses Trauerspiel gar nicht so genau.
Bis zu "zuständig" gebe ich Dir Recht - der dann folgende Satz ist als Empfehlung ungeeignet: Augen zu machen hilft nichts. Es ist ein Trauerspiel, aber anders, als unsere protestantischen Freunde meinen.

Das Trauerspiel zu beobachten, das sich keiner von uns auf den Spielplan gewünscht hat, bringt doch einiges an Erkenntnissen. Nicht zuletzt die, daß der Begriff der Selbssäkularisierung nicht den ganzen Inhalt des Geschehens abbildet. Es ist nicht eine beliebige Form der Selbstsäkularisierung, sondern die typisch protestantische Form, die in der Ablehnung des Papstes und der Übertragung demokratischer Illusionen auf das Kirchenregiment hier alle möglichen Gremien ins Kraut schießen läßt. Man kann gespannt sein, wie sich "Rom" dazu stellt bzw. ob der Papst die Kraft hat, diese Sache aus den Händen der Bischofskongregation an sich zu ziehen, in der dieser Ungeist ja ebenfalls längst Platz gegriffen hat.
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Nein, hat er nicht. Er kann ja nicht einmal mehr einen Weihbischof einsetzen. Wie soll er da einen Diözesanbischof gegen die eigenen Brüder halten können?
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von julius echter »

Gamaliel hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Ich möchte aber auch noch stärker als das bisher geschehen ist den Blick auf die institutionell/rechtliche Seite der Sache lenken. Meiner Kenntnis nach ist das ein einzigartiges Vorgehen, daß eine Bischofskonferenz oder deren Vorsitzender ein Mitglied praktisch zum Amtsverzicht auffordert. Das ist nicht nur ein weiterer Schritt zur Nationalkirche, das beschreibt auch den Inhalt der Orientierung dieser Nationalkirche: Eine Instanz des juste milieu, die Arm in Arm mit Grünen, Spiegel und lautsprechern protestantischer Gemeinschaften beim ersten besten fadenscheinigem Anlaß einen Bischof absägt, der durch langjähriges Festhalten an katholischen Grundsätzen unangenehm aufgefallen ist.
In dieser Schnelligkeit und Deutlichkeit mag der Vorgang singulär sein, aber bei Kardinal Groer und jedenfalls Bischof Krenn wurden schon Testläufe absolviert. Gerade zu Letzterem gab es ziemlich deutliche Aussagen von Bischof Kapellari, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Bischofskonferenz. - Man hat inzwischen offenbar dazugelernt. :/

hier das beispiel von groer und krenn zu nennen halte ich für absolut ungeignet - sie sind nicht die märtyrer die man hier sehn will

der eine, groer, war persönlich in unangenheme dinge verstrickt und der andere, krenn, hat solche unangenhmen dinge verharmlost und dann noch den mut gehabt sich als opfer darzustellen anstatt konsequent vorzugehn
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Für den Vorwurf gegen Groer hast du natürlich auch einen Beweis, oder? Außer der "moralischen Gewissheit" des Kardinals Schönborn, der von Groers Sturz ja profitierte, gibt es nichts.

Bei Krenn sieht die Sache anders aus. Aber so einfach ist das alles nicht. Es gehört jetzt auch nicht hier in dieses Thema.
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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

julius echter hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Ich möchte aber auch noch stärker als das bisher geschehen ist den Blick auf die institutionell/rechtliche Seite der Sache lenken. Meiner Kenntnis nach ist das ein einzigartiges Vorgehen, daß eine Bischofskonferenz oder deren Vorsitzender ein Mitglied praktisch zum Amtsverzicht auffordert. Das ist nicht nur ein weiterer Schritt zur Nationalkirche, das beschreibt auch den Inhalt der Orientierung dieser Nationalkirche: Eine Instanz des juste milieu, die Arm in Arm mit Grünen, Spiegel und lautsprechern protestantischer Gemeinschaften beim ersten besten fadenscheinigem Anlaß einen Bischof absägt, der durch langjähriges Festhalten an katholischen Grundsätzen unangenehm aufgefallen ist.
In dieser Schnelligkeit und Deutlichkeit mag der Vorgang singulär sein, aber bei Kardinal Groer und jedenfalls Bischof Krenn wurden schon Testläufe absolviert. Gerade zu Letzterem gab es ziemlich deutliche Aussagen von Bischof Kapellari, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Bischofskonferenz. - Man hat inzwischen offenbar dazugelernt. :/
hier das beispiel von groer und krenn zu nennen halte ich für absolut ungeignet - sie sind nicht die märtyrer die man hier sehn will

der eine, groer, war persönlich in unangenheme dinge verstrickt und der andere, krenn, hat solche unangenhmen dinge verharmlost und dann noch den mut gehabt sich als opfer darzustellen anstatt konsequent vorzugehn.
Wer lesen kann, ist besser dran!

Wie für jedermann offensichtlich ist, ist der Vergleichspunkt nicht irgendein "Martyrium", konkret vorgeworfenes Delikt,... sondern die Rolle der Mitbrüder im Bischofsamt. - Wenn Du daran etwas auszusetzen hast, bitte ich Dich um Deine Argumente und Belege.

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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Das Beispiel Käßmann macht leider auch dort Schule, wo es vollkommen fehl am Platze ist.
Man wünschte sich, es wäre so. In der EKD war die Sache nach vier Tagen erledigt, Margot Käßmann hatte eine Entscheidung getroffen. Und: Der Rat der EKD hatte ihr zuvor einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. Das lief wie am Schnürchen.

Bischof Mixa und seine Mitbrüder liefern hier leider ein bejammernswertes Trauerspiel. Es ist längst überdeutlich, wie die Sache jetzt enden muß. Wie lange will Mixa jetzt noch warten?
Du verlogener, heuchlerischer [Denkdirdaswort] kotzt mich nur noch an.
Frau Käßmann oder jedem Bürgermeister oder was weiß ich (ein Bischof
ist was anderes) hätte ich privat dringend zum Rückzug geraten: wegen
des Alkoholismus. Das Vergehen als solches war keines, das irgendwie
einen Amtsverzicht begründen könnte. (Den heutigen gnadenlosen, mo-
ralistischen Medienbolschewismus, der das natürlich anders sieht, habe
ich schon damals beklagt.)
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Kilianus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Kilianus »

@SD:
Beide Fälle sind nicht ähnlich gelagert, weil sich die Ämter deutlich unterscheiden. Man kann den ertaubenden Trainer des FC Kleinkleckersdorf nicht mit dem Argument zum Rücktritt auffordern, der ertaubender Dirigent des Kammermusikkreises Kleinkleckersdorf habe in der gleichen Situation ja auch seinen Hut genommen.

Es mag in der protestantischen Tradition durchaus Ansätze zu einer Differnzierung zwischen allgemeinem und besonderem Priestertum geben, aber davon hat sich die EKD mittlerweile ja in aller Klarheit verabschiedet. Ein protestantischer Bischof ist - dem Selbstverständnis seiner Gemeinschaft nach - ein Funktionär, seine Aufgabe ist schließlich rein funktional bestimmt. Und wo die Funktionalität gestört ist, ist der Rücktritt nur konsequent. Das muß dann noch nicht einmal etwas mit persönlicher schuld zu tun haben.

Heißt konkret: Wäre ein protestantischer Bischof in jenem gesundheitlichen Zustand, in dem JP II. in den letzten Jahren seines Pontifikats war, müßte er selbstverständlich zurücktreten. Rein funktional betrachtet erfüllt er schließlich seine Aufgabe nicht mehr.

Dabei spielen auch für das katholische Bischofsamt funktionale Erwägungen eine Rolle. Und zwar in den letzten Jahrzehnten deutlich stärker als früher; das zeigt sich zum Beispiel am automatischen altersbedingten Rücktritt jener Bischöfe, deren Diözese nicht Rom heißt.

Funktionale Überlegungen - Kann er sein Amt noch fruchtbar ausüben? - in die Causa Mixa mit einzubeziehen, so wie es die Erzbischöfe Marx und Zollitsch nun offenbar getan haben, ist daher nicht per se illegitim. Es darf aber nicht die einzige Betrachtungsweise bleiben.

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Beitrag von cantus planus »

Lieber Administrator,

bitte öffnen Sie fünf Minuten lang das Fenster und rauchen Sie langsam eine Zigarette. Beten Sie dabei: "Herr, schenke mir Geduld und Mäßigung, und jenen Weisheit und Einsicht." Setzen Sie sich dann wieder an den Computer, und lassen Sie dem Heiligen Geist freien Lauf.

Es dankt,
die Moderation.
:breitgrins:
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Der Schaden hingegen, der im Zuge dieser Medienhetze,... für das bischöfliche Amt (in Deutschland) und das kirchliche Apostolat entsteht, ist überaus enorm und bedauerlich. Hier geht quasi in Monaten zu Bruch, was in Zukunft über Jahre/Jahrzehnte wieder mühsam aufgebaut werden muß.
Das wird nicht gelingen, sollte Bischof Walter stürzen. Wir stehen an einer historischen Wendemarke.
Das war nicht mein Zitat, was mir da in den Mund gelegt wird, aber ich stimme der Bemerkung zur "Wendemarke" zu: Nach dem Fall Wagner, in dem die "Gremien und Medien" eine vom Papst vorgenommene Bischofsernennung vereitelten, haben die gleichen "Medien und Gremien" (veränderte Reihenfolge) jetzt die Initiative zur Amtsenthebung eines Bischofs aus nichtigem Anlaß ergriffen.

Damit stehen wir vor chinesischen Zuständen, wo ja auch die "gesellschaftlichen Organisationen" und die Partei des Rechthabens ausschlagebend bei der Besetzung von Bischofsstühlen mitwirken. Das Beispiel anzuführen macht wenig Mut, denn in China zumindest hat sich die Kirche ja sehr weitgehend darauf eingelassen, die unklaren Verhältnisse zu tolerieren und auf eine Klärung zu verzichten.

In Deutschland wird sich das nicht ganz so halten lassen, weil die ganze Entwicklung überdeutlich mit den Inhalten einer Protestantisierung auch in der Lehre verbunden ist - deshalb sind Protestanten wie SD ja auch so begeistert. Und vielleicht führt die Entwicklung tatsächlich zu einer Parallelentwicklung dessen, was in England vor Jahrhunderten passiert ist: Daß eine Gliedkirche auf Druck des Staates (damals verkörpert durch einen recht despotischen König) erst die Einheit mit dem Papst verläßt und dann auch die Kirchenqualität verliert.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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