cantus planus hat geschrieben:Der Modernismus hat quantitativ abgewirtschaftet. Das heißt allerdings nicht, dass er sich qualitativ verändert. Im Gegenteil. Vor allem die Lehr- und Bischofsstühle werden fest in der Hand der Modernisten bleiben. Durch den Zusammenbruch der Volkskirche verschieben sich aber die Proportionen.
Die traditionellen Katholiken werden dennoch eine deutliche Minderheit bleiben.
Ich sehe da keinen Widerspruch in meinen Aussagen.
Hmm. einen gewissen Widerspruch sehe ich schon, vor allem aber sehe ich die Etnwicklung doch etwas anders.
Erstens hat der Papst, wenn auch vielleicht etwas zu zögerlich, den Kampf zumindest aufgenommen - es lohnt auch, sich noch einmal seine letzten Predigten zum Priesterjahr anzusehen. Jahrelang war es eigentlichs elbstverständlich, daß Bischofs- und Lehrstühle an Modernisten fielen - jetzt müssen sie kämpfen, und manchmal kommt einer von den anderen durch.
Diese Kämpfe aber geben der "Selbstverständlichkeit" des Modernismus eine eigene Dynamik. Falls es - wovon ich noch nicht überzeugt bin - es den Revolutionären gelingt, einen der ihren in Augsburg installieren zu lassen, werden dessen Anhänger massiv ihren Lohn einfordern - bis hin zu Akten (Interzelebration, Interkommunion, Frauen am Altar, Homosegnungen usw.), zu denen Rom immer weniger wird schweigen können. Vor einem Linz konnte man die Augen verschließen - wenn der ganze katholische deutschsprachige Raum wegbricht, wird es bedrohlich.
Es gibt noch andere Faktoren, die für eine Acceleration sorgen - es gehen jetzt (zugegebenerweise nicht stürmisch viele) an einigen Orten junge Männer in die Seminare, die nie mit dem katholischen Glauben und der katholischen Spiritualität in ihrer traditionellen Form in Berührung gekommen sind - nicht im Elternhaus, nicht in der Schule, nicht in der Gemeindearbeit. modern, aufgeschlossen, weltzugewandt und kritisch in einem Wort: WsK von vorne bis hinten.
Gleichzeitig gehen aber junge Männer der gleichen Generation (und manchmal sogar des gleichen Hintergrundes) mit ganz anderen Vorstellungen in Seminare von PiusX und Petrus - da fahren zwei Züge aufeinander zu, das gibt einen Knall.