Die Causa Walter Mixa

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Gamaliel
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Gamaliel »

Wie die Medien im Fall Mixa mitmischen

Daraus:
Der FR sagte Deckers, über Mixas Alkoholprobleme habe er bereits 2005 geschrieben. Als Mixa und sein Anwalt mittels der Springer-Zeitungen nun eine ganz andere "Storyline" entwerfen wollten, habe er die Informationen, die ihm vorlagen, noch einmal zusammengefasst, um dieser Instrumentalisierung der Medien entgegenzuwirken. Mit den SZ-Kollegen sei das nicht abgesprochen gewesen. "Wir kennen und schätzen uns, mehr nicht", sagte Deckers.

"Das ist ein Führungsproblem"

Daraus:
Im Fall Mixa etwa müssten der Münchner Erzbischof oder letztlich der Papst ein solches Hin und Her unterbinden. Ausgerechnet in der so hierarchisch strukturierten katholischen Kirche scheint es aber keinen zu geben, der ein Machtwort spricht. Das gehört zum Prinzip geistiger Führerschaft genauso wie das unmissverständliche Bekenntnis, Missstände zu beseitigen.
Außer den Betroffenen kapiert offenbar jeder andere, daß die Hirten in ihrem Hirtenamt versagen.

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Juergen
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Juergen »

Sempre hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Aus dem "Geheimdokument".... wie es die Augsburger-Allgemeine präsentiert:
Bild
(zum Vergrößern anklickern)
Warum legen die das Ding nicht ganz vor? Die Erklärung von Stadtpfarrer Mixa wird uns vorenthalten.
Dort wo der Text abbricht soll angeblich (sinngemäß) stehen

Ich bin heute bereits....

.... zur Beichte gewesen.
Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Chiara hat geschrieben:Ich gebe dir formal Recht, dass der Rücktritt ordentlich abgewickelt werden sollte. Und das heißt hier: Die vollständige Aufklärung der Vorwürfe und die Bestrafung der Intriganten ohne Rücksicht auf das Ansehen der Person. Ich bin mir sicher, dass das granum salis, das an dieser Geschichte wahr ist, bestenfalls in die Beichte gehört und niemals ausgereicht hätte, eines Bischofs des Amtes zu entheben (wenn dem so wäre, müsste die DBK wahrscheinlich geschlossen gehen). Die Putschisten hingegen müssten allesamt ihr Amt verlieren - Laien, Priester und Bischöfe - um Trittbrettfahrer zu verhindern.
Übrigens: Für seine Illoyalität, die auch dem priesterlichen Gehorsamsversprechen widerspricht, müsste der Ex-GV in jedem Fall aus dem Ordinariat entfernt werden
Ich stimme dir vollständig zu. Allein das alles wird nicht geschehen. Was sich da abspielt, das war im wesentlichen bereits klar, als Benedikt Walters Rücktrittgesuch annahm.

Er hat es dennoch angenommen. Ob er’s nicht besser wußte oder wissen wollte, ob er nicht frei zu sein meinte zu handeln oder warum auch immer warum gerade so handeln wollte: Es hat sich nichts wesentliches geändert, und darum wüßte ich nicht, warum er jetzt anders handeln sollte.

Falls er meint, zur Vermeidung einer Spaltung müsse in der nächsten Generation die Kirche erst einmal evolutiv auf Marxens Linie gebracht und dort befestigt werden, bevor in den nächsten Jahrhunderten eine Wiedergewinnung der apostolischen Überlieferung möglich ist, dann sitzt er einem verhängnisvollen Irrtum auf. Die Entwicklung geht ungebremst, ja gar beschleunigt in der Gegenrichtung weiter. Nicht die Kirche wird auf Marxens Linie gebracht, sondern Marx auf Zeitgeistlinie – definitiv durch die aktuellen Wirren.

Benedikt hatte die letzte Chance, das Ruder herumzureißen, indem er Walters Rücktritt nicht annahm. Er hat sie nicht genutzt. Er bekommt sogar noch eine geschenkt. Im Juli, wenn er Walter empfängt. Beten wir um Feuerzungen, die da anwesend sein mögen. Aber menschlich ist das ausgeschlossen. Benedikt hat in der Causa Mixa einmal entschieden, und er hat katastrophal fehlentschieden. Er wird beim zweiten Mal nicht anders entscheiden. Wenn ihn nicht die Erkenntnis des Fehlers umhaut wie Paulus vor Damaskus.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bernado hat geschrieben:Daß Bischof Mixa wieder nach Augsburg zurückkehrt, halte ich auch für ausgeschlossen - selbst in dem Fall, daß es ihm gelingen könnte, seine Unschuld zu beweisen. Dieses Verhältnis ist nicht mehr zu heilen und kann in gar keiner Form mehr produktiver gemacht werden.
Walter Mixa bekäme einen triumphalen Empfang in und um Augsburg. (Aber vermutlich auch feindliche Rollkommandos in der Kathedrale.)
Bernado hat geschrieben:Aber beide Seiten haben starke Gründe, ihn hinauszuzögern und erst dann eintreten zu lassen, wenn sie überzeugt sind, daß alle Welt einsieht, daß die Gegenseite den Bogen überspannt hat.
»Alle Welt« sieht schon lange ein, daß „die Kirche“, „der Papst“, „der Mixa“, „die Katholiken“, „die kinderschändenden Pfaffen“ »den Bogen überspannt« haben. Daran wird sich nichts mehr ändern. Die einzige Chance ist der große Knall hier und jetzt. Je länger der Zug weiter in die falsche Richtung fährt, desto lebensgefährlicher wird es für verbleibende gut kirchliche Feuerwerker, auch bloß noch eine Knallerbse zu werfen. Es ist schon jetzt viel gefährlicher, als es vor ein paar Wochen gewesen wäre.
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cantus planus
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von cantus planus »

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Chiara
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Chiara »

@ Jürgen
Wusst' ich's doch - ich war mir nur nicht sicher, ob du DEN meinst... ;D

@ Bernado
Das "Lustige" ist, dass auch eine herzhaftere "Accolade", also der priesterliche Friedensgruß, mit einer Berührung von Brust, Bauch und Rücken einhergeht. Auf der Ebene ungefähr sehe ich die Ergüsse des Herrn Kaplans.
Deine Analyse des Ist-Zustands ist erschreckend - aber seit der Hatz auf Bischof Mixa und dem schändlichen Verhalten einiger seiner Amtsbrüder, von denen man wieder einige ganz anders zu kennen glaubte, kann ich sie nicht mehr als abwegig bezeichnen. Gnade uns Gott... :erschrocken:

@ Robert
Ich finde, du beurteilst den Papst zu hart. Man muss sich vor Augen halten, dass er nicht die Möglichkeit hat, sich stundenlang die Primärquellen im Internet zusammenzusuchen, und dass in Italien vermutlich nur ein Bruchteil des hier deutlich zu spürenden Medienorkans ankommt. Psychologische Kriegsführung gegen die Kirche in den Medien wird er vermutlich auch nur als Jugendlicher in der NS-Zeit wahrgenommen haben (da hatte sein Vorgänger aufgrund der Geschehnisse in Polen in den 60er und 70er Jahren weitaus mehr praktische Erfahrung i. S. v. wie gehe ich als Bischof mit Propaganda um).
Außerdem: Da kommen drei Bischöfe zu ihm und berichten unisono, ihr Mitbruder sei nicht nur ein Kinderprügler, sondern jetzt auch Kinderschänder und die Anzeige sei schon in Vorbereitung. Wie sollte da der Papst (kurz nach Veröffentlichung des Schreibens am Irland) anders handeln als er es tat??? Perfide ist das aus mehreren Gründen:
1. Die drei sind mit dem Gewicht ihres Amtes (als Bischöfe sowie als Auxiliar, Metropolit und DBK-Vorsitzender) in Rom aufgeschlagen.
2. Sie wussten, dass der Papst ihnen als Bischöfen einfach glauben musste. Bis vor kurzem hätte ich es auch noch für unmöglich gehalten, dass ein Bischof in großem Ausmaß unaufrichtig ist.
3. Die Anzeige lief auf sexuellen Missbrauch Minderjähriger. Das war der seit langem (sicher auch vom Papst) befürchtete Super-GAU: Dass ein Bischof angezeigt wird. Zollitsch und co. brauchten nur diese Sorge zu bedienen. Die REaktion war zu 99,9% vorhersehbar.
4. Der Papst hatte keine Möglichkeit, sich anderweitig zu informieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bischof Mixa, der noch nichts von der vorbereiteten Anzeige wusste, diesen Vorwurf in seinem Fax hätte entkräften können - wie kann ich etwas dementieren, was ich nicht weiß? U. U. musste der Papst sogar annehmen, dass Mixa von dem Vorwurf weiß (nach den Leitlinien hätte es ja so sein müssen) und dennoch schweigt.
In diesem Sinne halte ich die Annahme des Rücktritts für eine nicht abwendbare Fehlentscheidung, weil sie von bewusst falschen oder lückenhaften Angaben ausgehen musste. Das Widerliche daran: Der Buhmann ist in jedem Fall der Papst. Geschickt eingefädelt. :guillotine:
Zuletzt geändert von Chiara am Montag 21. Juni 2010, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
"Scio cui credidi"

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Chiara
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Chiara »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:»Alle Welt« sieht schon lange ein, daß „die Kirche“, „der Papst“, „der Mixa“, „die Katholiken“, „die kinderschändenden Pfaffen“ »den Bogen überspannt« haben. Daran wird sich nichts mehr ändern. Die einzige Chance ist der große Knall hier und jetzt. Je länger der Zug weiter in die falsche Richtung fährt, desto lebensgefährlicher wird es für verbleibende gut kirchliche Feuerwerker, auch bloß noch eine Knallerbse zu werfen. Es ist schon jetzt viel gefährlicher, als es vor ein paar Wochen gewesen wäre.
Das kann ich nur unterschreiben. Auf diese Weise kann die Metamorphose der Kirche in Deutschland erfolgreich fortgeführt werden, weil die noch rom- und glaubenstreuen Katholiken in Schreckstarre verharren.

Übrigens: Der triumphale Einzug, von dem auch ich träume, würde wahrscheinlich doch mit faulen Tomaten enden. Und die Kirche wäre ungefähr so voll wie bei der Werktagsfrühmesse. Nur keine Illusionen: Die meisten Gläubigen sind schon so aufgehetzt und desinformiert, dass sie begonnen haben, ihren Bischof zu hassen. Seine Schuld oder Unschuld spielt da keine Rolle mehr.
"Scio cui credidi"

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Christiane
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Christiane »

ad-fontes hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Herrn Mixa... Herr Mixa
Kann den mal einer abstellen (ich meine nicht den Bischof)?
Meinst du Gerhard Decker?
Ähm, ja. Wenn du so fragst, den auch.
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

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Florianklaus
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Florianklaus »

Christiane hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Herrn Mixa... Herr Mixa
Kann den mal einer abstellen (ich meine nicht den Bischof)?
Meinst du Gerhard Decker?
Ähm, ja. Wenn du so fragst, den auch.

Wer ist Gerhard Decker?

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Gamaliel
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Gamaliel »

Wieder einmal ist es der "Donaukurier", der wenigstens ein bißchen aus der aktuellen Propagandalinie ausschert:

Informationen aus Augsburg

Daraus:
Ein früherer Ministrant, der Mixa durchaus kritisch gegenübersteht, sagte dem DONAUKURIER, er schließe für sich aus, dass Mixa auch nur im Entferntesten homosexuell sei. Ein Satz wie "bleib doch hier, ich brauche jetzt deine Liebe", könnte zwar schon zur Sprache Mixas passen, "aber nicht aufs Körperliche bezogen, sondern eher als Ausdruck von Mixas Unsicherheit, der jemanden zum Reden suchte".
Nichteinmal Kritiker von Bischof Mixa können also als Zeugen für die Behauptungen der Presse herangezogen werden.



Florianklaus hat geschrieben:Wer ist Gerhard Decker?
So heißt der Anwalt von Msgr. Mixa.

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Juergen
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Juergen »

Gamaliel hat geschrieben:Wieder einmal ist es der "Donaukurier", der wenigstens ein bißchen aus der aktuellen Propagandalinie ausschert:

Informationen aus Augsburg

Daraus:
Ein früherer Ministrant, der Mixa durchaus kritisch gegenübersteht, sagte dem DONAUKURIER, er schließe für sich aus, dass Mixa auch nur im Entferntesten homosexuell sei. Ein Satz wie "bleib doch hier, ich brauche jetzt deine Liebe", könnte zwar schon zur Sprache Mixas passen, "aber nicht aufs Körperliche bezogen, sondern eher als Ausdruck von Mixas Unsicherheit, der jemanden zum Reden suchte".
Nichteinmal Kritiker von Bischof Mixa können also als Zeugen für die Behauptungen der Presse herangezogen werden.
Den Satz "bleib doch hier, ich brauche jetzt deine Liebe" kann man ggf. so interpretieren, wie es der frühere Ministrant tut, aber wie passen dann die folgende Sätze dieses Kurzdialogs dazu? :hmm:
Gruß Jürgen

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Torsten
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Torsten »

Juergen hat geschrieben:aber wie passen dann die folgende Sätze dieses Kurzdialogs dazu? :hmm:
Sich das auszumalen überlassen wir der bürgerlichen Phantasie? Eine wahre und reine Moral läuft nicht auf Skandalisierung und Verurteilung hinaus, sondern auf die Lösung von Problemen. Und zwar mittels eines in allen Verfehlungen und Verkehrungen unterdrückten und gerade dadurch offenbarten Willens.

no.body
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von no.body »

Juergen hat geschrieben: Den Satz "bleib doch hier, ich brauche jetzt deine Liebe" kann man ggf. so interpretieren, wie es der frühere Ministrant tut, aber wie passen dann die folgende Sätze dieses Kurzdialogs dazu? :hmm:
Es soll ja vorkommen, dass sich unter den Seminaristen ausgesprochene "Komplexheinis" befinden, die mit ihrer eigenen Sexualität hoffnungslos überfordert sind, aber zum Ausgleich über eine besonders rege Phantasie verfügen.
Lass mal zwei Leute zusammenkommen, die für eine gute Pointe ihre Mutter verkaufen würden und die wissen, dass ihnen ein "Komplexheini" zuhört, der den beiden alles Mögliche und Unmögliche zutraut. Der Dialog könnte durchaus des Resultat einer solchen Verar...ung eines Dritten sein.

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Wim1964
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Wim1964 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die einzige Chance ist der große Knall hier und jetzt. Je länger der Zug weiter in die falsche Richtung fährt, desto lebensgefährlicher wird es für verbleibende gut kirchliche Feuerwerker, auch bloß noch eine Knallerbse zu werfen. Es ist schon jetzt viel gefährlicher, als es vor ein paar Wochen gewesen wäre.
Ich hoffe es geht weiter wie hier:
http://www.kath.net/detail.php?id=27134

dann kommt der große Knall von den deutschen Schismatikern, wird weiter offensichtlich und hoffentlich auch bald gelebt - dann kann man die treuen Schäfchen unter einer Vereinigung der FSSP und FSSPX sammeln und neu gedeihen lassen. Naja - die zwei romtreuen Bischöfe dürfen auch mit "rüber".... :nuckel:

Raphael

Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Raphael »

Ähnliche Forderungen stellte übrigens auch der Bundespräsident in spe Wulff auf als er gestern im ZDF interviewt wurde ..............

Ein Schelm, wer böses dabei denkt!

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Niels
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Niels »

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civilisation
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von civilisation »

Niels hat geschrieben:"Die Gnadenlosen": http://www.theeuropean.de/alexander-kis ... nadenlosen
Alexander Kissler schätzt die Situation recht gut ein und auch sein Bild von Erzbischof Marx, dem "Gnadenlosen", trifft m.E. den Nagel auf den Kopf.
Weder sollte der stolpernde, halb fallende und halb gestoßene Mixa öffentlich nach tatsächlichen oder vermeintlichen Brudermördern fahnden, noch sollte ein Münchner Erzbischof zynisch verkünden lassen: Der Mensch, der Christ, der Bischof Mixa sei in einer psychiatrischen Klinik bestens aufgehoben; man wünsche ihm gute Besserung, das sei ein “erster wichtiger Schritt”. Wer so redet oder reden lässt, der gibt zu verstehen, dass er alle Hoffnung schon hat fahren lassen – die Hoffnung auf einen gnädigen Gott, auf ein gnädiges Ende des eigenen Lebens wie der ganzen Welt, die Hoffnung auch auf Christus als den Barmherzigen. Bischof Reinhard Marx wird künftig kaum beanspruchen können, dass man ihm ganz glaubt, wenn er von der begnadeten Maria oder der göttlichen Gnade predigt.
zit. nach obigem Link.

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Bernado
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Bernado »

Raphael hat geschrieben:
Ähnliche Forderungen stellte übrigens auch der Bundespräsident in spe Wulff auf als er gestern im ZDF interviewt wurde
Der darf das. Man darf ihn sogar genau deshalb wählen oder natürlich auch nicht wählen wollen.

Aber wenn ein Diözesanratsvorsitzender mit solchem Kram daherkommt, dann sieht man eben, was in der Diözese geredet, "gelehrt" und letzten Endes auch gewollt wird - und da kann man nur noch hoffen, daß dieser Verein sich vielleicht demnächst als Ortsvrein der Partei des Herrn Wulff neukonstituiert und aufhört, den Gläubigen etwas vorzumachen, von wegen Kirche und so.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Torsten
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Torsten »

„Tiefgreifende Reformen“ müßten „deutlicher und mutiger als bisher“ eingefordert und angepackt werden, forderte Warmbrunn zum Abschluss. Maßstab ist für ihn allerdings nicht die göttliche Offenbarung, sondern „der Mensch uns gegenüber“. Warmbrunn wörtlich: „Wenn er uns mitteilt, durch Wort oder Tat, dass er unser Denken und Handeln als lieblos empfindet, dann muss das immer ein Anstoß für Reformen sein.“
Das ist "witzig". Gerade eben lese ich In der Linken wimmelt es von falschen und geschichtslosen Antworten auf die Krise :
Wird die Ware verkauft, ergibt sich daraus eine Konsummöglichkeit. Und andersherum: Die eigenen Konsummöglichkeiten sind abhängig davon, ob die Waren auf dem Markt absetzbar sind. Und so sind es nicht mehr die Menschen, die ihre gesellschaftlichen Verhältnisse machen, sondern die Waren respektive die Dinge. Ihr Verhältnis untereinander reguliert den gesellschaftlichen Austausch, weshalb dieser Umstand oftmals auch als Verdinglichung bezeichnet wird.
Und hier erzählt Warmbrunn von "tiefgreifenden Reformen", die letztlich auch darin bestehen, sich besser zu verkaufen, in dem auf die Bedürfnisse der Marktteilnehmer gehört und eingegangen wird.
Was hier mit dem Flair des radikal Neuen daherkommt, ist jedoch nichts mehr als das altbackene Bekenntnis zu Markt, Staat und Kapital.
Im Falle Warmbrunn ist es das Bekenntnis zu einem "abgeschlossenen, sexuellen Reifeprozess", der sich dann für Zölibat oder Ehe entscheidet. Und in dem es geradezu von Leidenschaften wuchert, deren Rahmen zwischen Traumhochzeiten und Sexskandalen gesteckt ist.

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Edi
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Edi »

Bernado hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Aber wenn ein Diözesanratsvorsitzender mit solchem Kram daherkommt, dann sieht man eben, was in der Diözese geredet, "gelehrt" und letzten Endes auch gewollt wird - und da kann man nur noch hoffen, daß dieser Verein sich vielleicht demnächst als Ortsvrein der Partei des Herrn Wulff neukonstituiert und aufhört, den Gläubigen etwas vorzumachen, von wegen Kirche und so.
Das Übel daran ist doch auch die Tatsache, dass der Bischof dem Ganzen nicht deutlich
widersprochen hat und dem Diözösanrat erklärt hat, wo der Wurm sitzt. Es sind doch nicht die Strukturen, die verweigerte Frauenordination usw,, die ursächlich für die Probleme sind, sondern es ist der Unglaube, die Sünde, die sich in der Kirche massiv breit gemacht hat, sodass heute die Ungläubigen in der Kirche die Meinungshoheit besitzen und diese sitzen in allen Gremien Die Bischöfe, die hierzu schweigen sind keinen Cent anders als diejenigen, die solche sehr fragwürdigen Aussagen machen. Wenn sich der die meisten in der Kirche bekehren würde, wäre manches viel, viel besser.
Menschen, die nie die Gnade Christi selber erfahren haben und reine Taufscheinchristen, ja gar und Heuchler sind, kommen zu falschen Schlüssen und gehörten eigentlich nicht in irgendwelche Gremien, um dort das Maul gross aufzureissen, sondern erst einmal zur Umkehr gerufen. Wer als Bischof wie Fürst das nicht deutlich sagt, der ist doch am falschen Platz und braucht wohl selber Nachhilfeunterricht. Mich wundert nur, dass derselbe Bischof indische, missonarische Priester in Deutschland fördert, da müsste er doch erkannt haben, woran es in der Kirche hauptsächlich mangelt, zumal der vorige Papst auch immer wieder darauf hingewiesen hat, es ist aber als ob die Katholiken samt der meisten ihrer Bischöfe schwerhörig wären.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Torsten
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Torsten »

Edi hat geschrieben:Es sind doch nicht die Strukturen, die verweigerte Frauenordination usw,, die ursächlich für die Probleme sind, sondern es ist der Unglaube
Es ist nicht Unglaube, sondern der Aberglaube, dass das "Himmelreich" in der Freizügigkeit sexuell ausgereifter Identitäten besteht, die unterschiedslos nach eigenem Gusto unterscheiden.

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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von HeGe »

Nach den Anschuldigungen gegen Georg Ratzinger folgt nun der zweite Versuch, den Papst persönlich anzugreifen:

Der Fall Mixa wird zu einer Causa Benedikt
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Wim1964 »

Edi hat geschrieben:Die Bischöfe, die hierzu schweigen sind keinen Cent anders als diejenigen, die solche sehr fragwürdigen Aussagen machen. (...) Wer als Bischof wie Fürst das nicht deutlich sagt, der ist doch am falschen Platz und braucht wohl selber Nachhilfeunterricht.
Diese Bischöfe schweigen nicht nur, letzlich wollen sie genau dies. Sie schicken das Laienfußvolk vor zur Revolte und wollen Christus vom Thron stürzen.

Das Schisma - und das wurde hier schon oft genug festgestellt - ist längst da, nur noch nicht offensichtlich umgesetzt.
Wenn der heilige Vater das wirklich nicht weiß und auf vorsichtige Reformen in Richtung Wahrheit und Tradition setzt, muss man ihn wohl enttäuschen. Hier ist konsequentes und rigoroses Handeln gefragt.
Gleichwohl habe ich keine Hoffnung, dass dies in Deutschland in absehbarer Zeit geschieht.

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Walter
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Walter »

Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hat geschrieben:PRESSEMITTEILUNG

22.06.10 - Nr. 98

22.06.2010: Erklärung des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz

Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz erklärt zum Abschluss seiner heutigen Sitzung in Würzburg:

„Bei ihrer regulären Sitzung in Würzburg haben die deutschen Bischöfe in großer Betroffenheit über die Geschehnisse und offenen Fragen hinsichtlich ihres Mitbruders Walter Mixa gesprochen. Sie bestätigen, dass die in den Medien jetzt bekannt gewordenen Vorwürfe gegen ihn im April 2010 nach Rom weitergeleitet worden sind. Papst Benedikt XVI. hat daraufhin gehandelt und das Rücktrittsgesuch von Bischof Mixa angenommen. Im Vordergrund steht allerdings jetzt die persönliche Zukunft von Bischof em. Walter Mixa. Vor allem die bayerischen Bischöfe sind darüber mit ihm im Gespräch.“
(Quelle: www.dbk.de)

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Niels
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Niels »

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Filius Custodis
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Filius Custodis »

Der Fall Mixa wird zu einer Causa Benedikt:
Ganz offenbar habe die Kirche erhebliche Defizite in ihrer internen Kommunikation.
Und daran werden auch die 400 km neuen Glasfaserkabel im Vatikan nichts ändern.
Wer Ohren (!) hat zu hören, der höre.

Filius Custodis
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Filius Custodis »

HeGe hat geschrieben:Nach den Anschuldigungen gegen Georg Ratzinger folgt nun der zweite Versuch, den Papst persönlich anzugreifen:

Der Fall Mixa wird zu einer Causa Benedikt

Was soll der Satz bedeuten: Ist Georg Ratzinger eine Art Stellvertreter seines Bruders ? (Mit Sündenbockfunktion?)

HeGe
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von HeGe »

Filius Custodis hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Nach den Anschuldigungen gegen Georg Ratzinger folgt nun der zweite Versuch, den Papst persönlich anzugreifen:

Der Fall Mixa wird zu einer Causa Benedikt

Was soll der Satz bedeuten: Ist Georg Ratzinger eine Art Stellvertreter seines Bruders ? (Mit Sündenbockfunktion?)
Ich weiß ja nicht, ob du Geschwister hast, aber mir würde es schon Sorgen bereiten, wenn man meinen Bruder als angeblichen Kindesmisshandler durch die Presse zerren würde. Außerdem hat die Tatsache, dass es der Bruder des Papstes ist, damals für die Presse eine nicht unbedeutende Rolle gespielt. Von daher war die Stoßrichtung eindeutig gegen den Papst gerichtet.
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michaelis
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von michaelis »

Interessant ist übrigens auch der letzte Absatz im Artikel von "Welt-online":
Welt online hat geschrieben:Der Fall Mixa zeige auch die Schwierigkeiten im Kirchenrecht, einen amtierenden Bischof abzusetzen. Der Vatikan müsse sich fragen lassen, ob er die etwas schwierige Möglichkeit, einen Koadjutor als Bischofsbeistand mit Nachfolgerecht im Fall Mixa einzusetzen, nicht frühzeitig hätte nutzen sollen.
Falls irgendwo in Deutschland ein Koadjutor eingesetzt würde, der ja nach dem CIC 1984 immer das Recht zur Nachfolge hat, möchte ich nicht den Aufschrei in der Presse von wegen "Umgehung der Konkordate" hören.

HeGe
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von HeGe »

Wenn ich heute noch einen Zeitungsartikel lesen muss, in dem "die Reformbewegung 'Wir sind Kirche' " zitiert wird, raste ich aus... Bild
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Gamaliel
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Gamaliel »

michaelis hat geschrieben:Interessant ist übrigens auch der letzte Absatz im Artikel von "Welt-online":
Welt online hat geschrieben:Der Fall Mixa zeige auch die Schwierigkeiten im Kirchenrecht, einen amtierenden Bischof abzusetzen. Der Vatikan müsse sich fragen lassen, ob er die etwas schwierige Möglichkeit, einen Koadjutor als Bischofsbeistand mit Nachfolgerecht im Fall Mixa einzusetzen, nicht frühzeitig hätte nutzen sollen.
Diese Aussage ist falsch. Es gibt überhaupt keine kirchenrechtlichen Schwierigkeiten einen amtierenden Bischof abzusetzen. "Schwierigkeiten" treten erst dann auf, wenn jemand beseitigt abgesetzt werden soll, ohne daß die erforderlichen kanonischen Gründe vorliegen.

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Niels
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Niels »

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