Mund- und Handkommunion II

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iustus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

Pit hat geschrieben:@ iustus
anneke6 hat geschrieben:Als ich auf der Seligsprechung in Lübeck war, kamen mir ähnliche Gedanken. Bei solchen Veranstaltungen, ... ist die Spendung der Mundkommunion wirklich das einzig Wahre.
"Bei solchen Veranstaltungen...", also gibt es auch Veranstaltungen, bei denen Handkommunion in Ordnung ist, oder?
Sagt Anneke. Ich sehe es aber - wie gesagt und wie wohl auch Melody - etwas anders: HK ist nur dann in Ordnung, wenn die Hände anschließend auf Partikel kontrolliert und diese konsumiert werden. Wird fast nie gemacht, denn wer das tut, geht (wie ich) alsbald zur unkomplizierteren Mundkommunion über.
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Robert Ketelhohn
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Wer da über den unterschiedlichen Rang von Hand und Mund diskutiert, ist schon auf ein Ablenkungsmanöverr hereingefallen.
Ja. Wobei es dennoch ein Unterschied bleibt, ob mir der Leib Christi ausschließlich durch den Priester gereicht wird (wie ein kleines Kind, das gefüttert wird), oder ob ich ihn selber greife.
Ja. Selber greifen, aus dem Brotkorb, sozusagen, das ist in jedem Falle ganz unangemessen.
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kephas
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kephas »

iustus hat geschrieben:Würdevoll und andächtig wird die Handkommunion nur praktiziert, wenn anschließend die Hände auf Partikel untersucht und - falls sich welche finden - abgeleckt werden. Und man findet in 98 % der Fälle welche!
98%! Mit dem bloßen Auge sichtbare Teilchen? Das halte ich für übertrieben. Wie kommst du auf so eine Zahl?

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Robert Ketelhohn
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

kephas hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Würdevoll und andächtig wird die Handkommunion nur praktiziert, wenn anschließend die Hände auf Partikel untersucht und - falls sich welche finden - abgeleckt werden. Und man findet in 98 % der Fälle welche!
98%! Mit dem bloßen Auge sichtbare Teilchen? Das halte ich für übertrieben. Wie kommst du auf so eine Zahl?
Halte ich auch für übertrieben, sofern es sich um gebräuchliche Hostien handelt. Anders, wenn es um größere, eigens gebackene Brothostien geht, die zur Kommunion gebrochen werden, wie etwa im Neokatechumenat üblich. (Dort habe ich die letzten Jahre die Kommunion denn auch mit der Hand so empfangen und von der Rechten kommuniziert, wie die Beschreibung Cyrills von Jerusalem es angibt.)
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iustus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
kephas hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Würdevoll und andächtig wird die Handkommunion nur praktiziert, wenn anschließend die Hände auf Partikel untersucht und - falls sich welche finden - abgeleckt werden. Und man findet in 98 % der Fälle welche!
98%! Mit dem bloßen Auge sichtbare Teilchen? Das halte ich für übertrieben. Wie kommst du auf so eine Zahl?
Halte ich auch für übertrieben, sofern es sich um gebräuchliche Hostien handelt.
Ich komme darauf wegen meiner eigenen Erfahrung mit der Handkommunion. Als ich begann, danach zu suchen, war wirklich fast jedesmal mindestens ein weißes Pünktchen auf der Hand.
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Hubertus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Hubertus »

iustus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
kephas hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Würdevoll und andächtig wird die Handkommunion nur praktiziert, wenn anschließend die Hände auf Partikel untersucht und - falls sich welche finden - abgeleckt werden. Und man findet in 98 % der Fälle welche!
98%! Mit dem bloßen Auge sichtbare Teilchen? Das halte ich für übertrieben. Wie kommst du auf so eine Zahl?
Halte ich auch für übertrieben, sofern es sich um gebräuchliche Hostien handelt.
Ich komme darauf aus meiner eigenen Erfahrung mit der Handkommunion. Es war fast jedesmal mindestens ein weißes Pünktchen auf der Hand.
Ja, solange ich Handkommunion praktizierte, hab' ich's auch so gehalten. Zumindest wenn man ein Stück der Priesterhostie bekommt, kann man fast sicher davon ausgehen, daß Partikel abbröseln und sich in der Handfläche befinden - sofern die Hostie soweit hinten hingelegt wird. Ich habe schon öfters gesehen, daß Kommunionspender die Hostie weiter vorne auf die Finger legen - da ist es fast unmöglich sicherzustellen, daß nicht doch Partikel durch die Fingerzwischenräume fallen.
Wohlgefühlt hab' ich mich mit dieser Praxis eh' nie und dann auch bald wieder umgestellt. (Bei meinem Heimatpfarrer war es Ende der 80er selbstverständlich, daß die Erstkommunionkinder die hl. Kommunion in den Mund empfangen.)
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Melody
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Melody »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Wer da über den unterschiedlichen Rang von Hand und Mund diskutiert, ist schon auf ein Ablenkungsmanöverr hereingefallen.
Ja. Wobei es dennoch ein Unterschied bleibt, ob mir der Leib Christi ausschließlich durch den Priester gereicht wird (wie ein kleines Kind, das gefüttert wird), oder ob ich ihn selber greife.
Ja. Selber greifen, aus dem Brotkorb, sozusagen, das ist in jedem Falle ganz unangemessen.
Das ist der Punkt...
Das Greifen ist unangemessen.

Außerdem kommt bei der MK der Gedanke des marianischen Empfangens stärker zum Ausdruck. Ich möchte selbst auch gar nichts "tun" müssen. Ich möchte mich einfach nur beschenken lassen.
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Robert Ketelhohn
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bernado hat geschrieben:Im Zuge der Reformation wurde die Handkommunion (nicht von Luther!) vielerorts eingeführt, um sich damit vom Glauben an die Realpräsenz abzgrenzen. Nachdem ein vorher kaum zu beanstandendes (außer vielleicht aus praktischen Überlegungen) Verhalten auf diese Weise "kontaminiert" worden war, mußte seine Übernahme in die Liturgie der Kirche größte Bedenken hervorrufen.

Und das ist doch eines der Hauptprobleme dieser Reform: sie hat, und das nicht ohne Absicht, viele derartige "kontaminierte" (wissenschaftlich würde man vielleicht sagen: "eindeutig nicht-katholisch konnotierte") Zeichen in den Brauch aufgenommen und dabei die Tatsache ausgenutzt, daß diese Zeichen selbst keine eindeutige Aussage haben.

Wer da über den unterschiedlichen Rang von Hand und Mund diskutiert, ist schon auf ein Ablenkungsmanöver hereingefallen.
Eine wichtige Bemerkung, aber m. E. nur zum Teil richtig. Die Einführung der Handkommunion in der katholischen Kirche hat seitens vieler engagierter Betreiber gewiß den Zweck verfolgt, dem Volk das Bewußtsein von der Gegenwart des Herrn in den eucharistischen Gestalten auszutreiben. Und sie waren weithin erfolgreich.

Aber soweit ich es überblicke – aufgrund eigener Erfahrung und Nachfragen in der Sippe –, handelte es sich nicht um Nachahmung der Protestanten, im Gegenteil. Überall in meinem Umfeld war es andersherum, die Katholiken gingen voran. Als ich 1980 eingesegnet wurde und erstmals das protestantische (hier: unierte, also faktisch eher reformiert denn lutherisch geprägte) Abendmahl empfing (es folgten noch höchstens zwei oder drei weitere Male, höchstens), da war es selbstverständlich, auf der ersten Stufe des Altarbereichs zu knien (eine Kommunionbank gab es nicht, typischer Sechziger-Jahre-Betonkasten) und die Oblate aus der Hand des Pfarrers direkt in den Mund zu empfangen; ähnlich wurde dann (dies immerhin anders als bei Katholens, in utraquistischer Tradition) der Kelch gereicht.

Hierorts ist das inzwischen gemischt, viele empfangen die Oblate (oder Brotwürfel) nach neokatholischer Weise in die Linke und führen sie mit der Rechten selbst zum Munde, manche halten am Empfang mit dem Mund fest. Die Pfarrer teilen so oder so aus.

Mit der Zelebrationsrichtung ist es ähnlich. Als Jugendlicher habe ich erlebt – bei den wenigen „Abendmahlsgottesdiensten“, an denen ich überhaupt teilgenommen habe –, daß „zum Herrn hin“ zelebriert wurde, in gemeinsamer Gebetsrichtung mit dem Volk. Hier in der Gegend ist es inzwischen so, daß viele Pfarrer zum Volk hin zelebrieren, und dies, obwohl die Dorfkirchen Hochaltäre haben, die folglich „nicht umschreitbar“ sind. Da nimmt denn der Pfarrer Brot und Wein vom Altar, wendet sich so zum Volk und spricht den Einsetzungsbericht. Allerdings machen das nicht alle mit. Einige, auch jüngere, zelebrieren konsequent „zum Herrn hin“.

Wo sogleich »im Zuge der Reformation .. die Handkommunion … eingeführt« wurde, weiß ich offen gestanden nicht. Mit Sicherheit aber nicht in der Mark, wo das Luthertum äußerlich lang katholische Formen wahrte. Aufgrund meines eigenen Erlebens vermute ich, daß sich das nicht einmal mit der Einführung des Calvinismus änderte. Aber genau weiß ich’s nicht.
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Pit
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Pit »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: ...
mit der Hand so empfangen und von der Rechten kommuniziert, wie die Beschreibung Cyrills von Jerusalem es angibt.)[/color][/blocksatz]
Ohne es erläutern zu wollen, aber ich handhabe es genauso.
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Sempre
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Sempre »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Die Diskussion um die symbolische Bedeutung von Mund oder Hand führt meines Erachtens an der eigentlichen Fragestellung vorbei. Es ist in diesem Zusammenhang auch wenig zielführend, sich darüber auszulassen, ob man mehr mit der Hand oder mehr mit dem Mund sündigen kann. Das ist doch kein Argument.
So argumentiert ja auch niemand. Es geht weder bei Hw. Milch noch bei Mons. Schneider darum, ob man mehr mit der Hand oder mehr mit dem Mund sündigen kann. Auch nicht um die symbolische Bedeutung von Hand und Mund. Auch nicht um die Würde von Hand und Mund. Es geht um die Funktion von Hand und Mund.

Und es geht um die Ehrfurcht dem Allerheiligsten gegenüber. Der mehr als edelsten Speise gegenüber. Kein halbwegs gesitteter Mensch käme auf die Idee, sich bei Königens den Kaviar mit den Fingern zu greifen. Dafür gibt es ein extra Löffelchen mindestens aus Gold oder Perlmutt. Aber auch unter weniger erlesenen Umständen wischt man sich nicht mit der Hand den Mund ab. Dafür gibt es eine saubere Serviette.

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Entscheidend ist die Frage, ob man sich bei der heute üblichen (!) Form der Handkommunion tatsächlich auf die altkirchliche Praxis berufen kann, wie beispielsweise Kardinal Meisner das jüngst wieder getan hat. Der wesentiche Unterschied ist, wie von meldoy bereits beschrieben, dass man in der alten Kirche die konsekrierte Hostie eben nicht, wie heute üblich, mit den Fingern (!) ergriff, sondern sich herunterbeugte, um sie (aus der Hand) mit der Zunge aufzunehmen. Von daher wäre es treffender, die heute übliche Form des Kommunionempfangs nicht als Handkommunion, sondern als Fingerkommunion zu bezeichnen. Problematisch ist nicht die Einführung der Handkommunion an sich, sondern allein die Praxis der Fingerkommunion.
Nein, bereits die Rückkehr zur Handkommunion wäre genauso falsch, wie die Rückkehr von der Hostie zur Bröseligerem. Es gibt ganz und gar keinen Grund, sinnvolle Verbesserungen wieder abzuschaffen.

Gruß
Sempre
Zuletzt geändert von Sempre am Mittwoch 17. August 2011, 07:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Sempre
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Sempre »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Hand, besonders die Rechte, symbolisiert Macht. Die Hand segnet. Die Auflegung der Hände spendet das Sakrament und gibt die hohepriesterliche Vollmacht in der Kirche weiter.
Ja, aber nur die gesalbte Hand — nicht aber die profane Hand:
Moses hat geschrieben:Ex 19,12 Zieh um das Volk eine Grenze und sag: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder auch nur seinen Fuß zu berühren. Jeder, der den Berg berührt, wird mit dem Tod bestraft.
Ex 19,13 Keine Hand soll den Berg berühren. Wer es aber tut, soll gesteinigt oder mit Pfeilen erschossen werden; ob Tier oder Mensch, niemand darf am Leben bleiben. [...]
Wie kannst du Alten und Neuen Bund verwechseln? – Die Gläubigen sind ein priesterliches Volk. Wer getauft ist, dessen Hand ist nicht profan.
Warum durfte denn dann kein Laie in der gesamten Tradition der Kirche bis in die 1970er das Allerheiligste mit den Fingern berühren und sich selbst auf die Zunge legen?
Mit der Hand empfangen und zum sich herabneigenden Munde führen, von ihr mit den Lippen aufnehmen. Das galt seit apostolischer Zeit bis ins neunte Jahrhundert generell, und partiell gewiß über die erste Jahrtausendwende hinaus. Allein daraus ist schon ersichtlich, das jeder Gedanke an eine Minderwertigkeit der Hand absurd ist.
Es geht nicht um eine Minderwertigkeit der Hand. Es geht um die Funktion der Hand und um Ehrfurcht. Bereits im Museum steht geschrieben: Das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten. Beim Heiligen gilt ebenso ein Berührverbot. Es ist ja nicht einmal erlaubt, den heiligen Raum zu betreten.

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Ebenso auch Mons. Athanasius Schneider, der hier erzählt, wie er Anfang der 1970er in Deutschland wegen der Handkommunion alle Messen in der Stadt mied. Er wurde in Patristik promoviert und argumentiert wie Hw. Milch. Profane Hände, die mit dreckigem Geld umgehen, in direktem Kontakt mit dem Allerheiligsten sind ihm ein Horror.
Habe habe jetzt die ersten sieben Minuten gehört. (Wenn hernach noch etwas Wichtiges kommt, weise mich bitte darauf hin.) Des Bischofs Athanasii Schneider persönliche Erinnerungen, abgesehen von der Beschreibung des bekannten Zustands in den siebziger Jahren, sind rein emotional und tun argumentativ nichts zur Sache. Seine historische Beschreibung des altkirchlichen Kommunionbrauchs ist völlig richtig und unterstützt, was ich sage, nicht was Herr Milch beschwor.
Er weist genau wie Hw. Milch darauf hin, dass die alltägliche Funktion der Hand zu sehr mit Staub, Schmutz und Dreck zu tun hat, als dass sie geeignet sei, mit dem Allerheiligsten zu hantieren.

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Der Bischof weist zu Recht auf Maßnahmen wie die Handwaschung der Männer vor dem Kommunionempfang hin – ähnlich die Benutzung des Linnens der Frauen –, hernach die sorgfältige Purifikation.

Das zeigt doch aber gerade, daß nicht die „Hand an sich“ als unwürdig angesehen wurde.
Das habe ich auch gar nicht gesagt. Auch Hw. Milch sagt nicht, dass die Hand an sich als unwürdig angesehen worden sei. Es geht um einen möglichst ehrfürchtigen Umgang.

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Vielmehr geht es – zumal eine solche Waschung ja primär ein symbolischer Akt ist – um die rechte Bereitung zum Kommunionempfang: Der Kommunikant wäscht zum Betreten des Allerheiligsten den Schmutz der Welt ab, die Profanität. Und zwar von den Händen, gewiß, denn sie symbolisieren sein Handeln, mit ihnen greift er in der Welt, sie ziehen real wie zeichenhaft den profanen Schmutz an, wie wir nach der Gartenarbeit auch ganz konkret betrachten können.
Ja, es geht um den realen Schmutz und um den Schmutz im übertragenen Sinne, der an den Händen haftet. Deswegen Hände waschen und Purifikation. Noch besser aber: Die Hände gar nicht erst verwenden. Das ist klar die überlegene Methode, die angemessene Methode, die Methode, die sich in der Kirche als adäquate Methode durchgesetzt hat: Kommunionempfang direkt aus der Hand des Herrn (des Priesters in persona Christi).

Der prinzipielle Vorrang des Kommunionempfangs mit dem Munde vor jenem mit der Hand ist auf diese Weise gut begründet. Hinzu kommt, wie oben bereits erwähnt:
Johannes Paul II. hat geschrieben:To touch the sacred species and to distribute them with their own hands is a privilege of the ordained ...
(Dominicae cenae)
St. Thomas v. Aquin hat geschrieben:Dem Priester steht die Ausspendung des Leibes Christi aus drei Gründen zu. Erstens [...] Zweitens [...] Drittens, weil dieses Sakrament aus Ehrfurcht nur von geweihten Gegenständen berührt wird. Darum werden auch Hostienlinnen und Kelch geweiht, ebenso auch die Hände des Priesters, um dieses Sakrament zu berühren. Darum darf es kein anderer berühren, außer bei Notwendigkeit, z.B. wenn es auf die Erde fiele oder in irgendeinem anderen Notfalle.
(Summa Theologica III, 82, 3)

Gruß
Sempre
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Juergen
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Juergen »

Sempre hat geschrieben:
Johannes Paul II. hat geschrieben:To touch the sacred species and to distribute them with their own hands is a privilege of the ordained ...
Damit meint er Priester und Diakone.
Johannes Paul II - Dominicae cenae hat geschrieben:In einigen Ländern ist die Handkommunion üblich geworden. Sie wurde von einzelnen Bischofskonferenzen erbeten und fand die Billigung des Apostolischen Stuhls. Es werden aber Stimmen laut über Fälle von bedauerlichem Mangel an Ehrfurcht vor den eucharistischen Gestalten, ein Mangel, der nicht nur die eines solchen Verhaltens schuldigen Personen belastet, sondern auch die Hirten der Kirche, die es vielleicht an Wachsamkeit über das Verhalten der Gläubigen gegenüber der Eucharistie haben fehlen lassen. Es kommt auch mitunter vor, dass die freie Wahl und der Wille jener nicht berücksichtigt werden, die auch dort, wo die Handkommunion amtlich gestattet ist, es vorziehen, ihrerseits die Mundkommunion zu wählen. Ich kann nicht umhin, im Zusammenhang dieses Briefes auf die soeben genannten schmerzlichen Probleme wenigstens kurz hinzuweisen. Damit meine ich in keiner Weise jene Personen, die in den Ländern, wo diese Praxis erlaubt ist, den Herrn Jesus bei der Handkommunion im Geist tiefer Ehrfurcht und Frömmigkeit empfangen.

Man darf jedoch den vorrangigen Auftrag der Priester nicht vergessen, die in ihrer Ordination dazu geweiht wurden, den Priester Christus darzustellen: damit sind ihre Hände wie ihr Wort und ihr Wille zum direkten Werkzeug Christi geworden. Deshalb haben sie als Diener der heiligen Eucharistie für die heiligen Gestalten eine vorrangige Verantwortung, vorrangig, weil total: sie bringen Brot und Wein dar, konsekrieren sie und verteilen dann die heiligen Gestalten an die teilnehmende Gemeinde. Die Diakone dürfen die Gaben der Gläubigen nur zum Altar tragen und sie nach deren Konsekrierung durch den Priester austeilen. Wie ausdrucksstark, wenn auch nicht ursprünglich ist daher bei unserer lateinischen Priesterweihe der Ritus der Salbung der Hände, als ob gerade für diese Hände eine besondere Gnade und Kraft des Heiligen Geistes notwendig wäre!

Die heiligen Gestalten zu berühren und sie mit den eigenen Händen auszuteilen, ist ein Vorrecht der Geweihten, das auf ihre aktive Teilnahme am eucharistischen Dienst hindeutet. Natürlich kann die Kirche eine solche Erlaubnis auch Personen geben, die weder Priester noch Diakone sind, z. B. den Akolythen, für die Ausübung ihres Dienstes, vor allem wenn sie auf dem Weg zu einer späteren Weihe sind, aber auch anderen Laien, die für eine echte Notlage, aber stets nach einer angemessenen Vorbereitung eine solche Erlaubnis erhalten.
Gruß Jürgen

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kabelkeber
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kabelkeber »

So leidig die Diskussion ist, aber...
...bei uns in den Pfarrgemeinden ist es nun seit zwei, drei Jahren Usus, daß sich die Meßdienerschar gemeinsam mit dem Priester um den Altar sammelt und dann gemeinsam kommuniziert.
Also teilt der Priester allen erst die Kommunion aus, jeder hält sie brav in den Händen, bis auch der Priester soweit ist, mit allen am Altar zu kommunizieren.
Bei diesem Spiel habe ich vom Orgelspieltisch aus schon zweimal mitbekommen, wie die Hostie geflogen ist, weil ein Meßdiener sie keine vier Sekunden ruhig in den Händen halten konnte.
Folge? Keine.
Nach der Messe hat sich unser Pfarrer noch nicht mal die Arbeit gemacht, nachzuschauen, ob da Krümel liegen.
Ich Idiot habe dann den Boden abgerutscht und gemeinsam mit der Küsterin gewischelt.

Nach dem Kommunizieren hält unser Pfarrer immer Zeigefinger und Daumen zusammen, bis er dann den Kelch nimmt. ALlerdings mit denselben Fingern. Was der Sinn soll?? Keine Ahnung.

Ich selbst bin mit der Handkommunion groß geworden und zur Mundkommunion gewechselt.
Und ich kann definitiv sagen:
Bei den Kommunionkinder versaut nichts so sehr den Glauben an die Realpräsenz, neben dem miserablen Unterricht, wo sich alles im Brot, Mahl,
Wein, Trauben, Tisch etc. dreht, wie die Handkommunion.
Was da übrig bleibt ist halb-katholischer Calvinismus. Fakt. Dafür braucht man keinen Dr. phil. um dieses Problem zu erkennen, sondern muß einfach mal eine Saison Kommunionkinder begleiten.

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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von ad-fontes »

kabelkeber hat geschrieben: Ich selbst bin mit der Handkommunion groß geworden und zur Mundkommunion gewechselt.
Und ich kann definitiv sagen:
Bei den Kommunionkinder versaut nichts so sehr den Glauben an die Realpräsenz, neben dem miserablen Unterricht, wo sich alles im Brot, Mahl,
Wein, Trauben, Tisch etc. dreht, wie die Handkommunion.
Was da übrig bleibt ist halb-katholischer Calvinismus. Fakt. Dafür braucht man keinen Dr. phil. um dieses Problem zu erkennen, sondern muß einfach mal eine Saison Kommunionkinder begleiten.
:klatsch: So ist es!

Apropos, Dr.:

Ich finde es bemerkenswert, wenn sich die Vertreter der "extremen Tradition" und des Modernismus inhaltlich treffen oder Schnittmegen bilden oder der eine sich am anderen abarbeitet:

hier im Motiv der unreinen Hände, die laut Prof. Dr. Arnold Angenendt einerseits zum Priesterzöilbat, andererseits zur Mundkommunion geführt haben soll.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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taddeo
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von taddeo »

kabelkeber hat geschrieben:Und ich kann definitiv sagen:
Bei den Kommunionkinder versaut nichts so sehr den Glauben an die Realpräsenz, neben dem miserablen Unterricht, wo sich alles im Brot, Mahl, Wein, Trauben, Tisch etc. dreht, wie die Handkommunion.
Nicht ganz. Versauen kann man nur was, was schon da ist. Meine Erfahrung bei Kommunionkindern ist allerdings die, daß bei denen auch nach der Erstkommunion nicht die mindesten "Kenntnisse" über die Eucharistie da sind, geschweige denn sowas wie eine rudimentäre Ahnung von "Realpräsenz". Insofern kann man da nichts versauen, und da würde auch die Mundkommunion überhaupt nichts helfen. Da müßte man schon viel tiefer ansetzen.

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Bernado
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Bernado »

kabelkeber hat geschrieben:So leidig die Diskussion ist, aber...
...bei uns in den Pfarrgemeinden ist es nun seit zwei, drei Jahren Usus, daß sich die Meßdienerschar gemeinsam mit dem Priester um den Altar sammelt und dann gemeinsam kommuniziert.
Also teilt der Priester allen erst die Kommunion aus, jeder hält sie brav in den Händen, bis auch der Priester soweit ist, mit allen am Altar zu kommunizieren.
Das ist m.E. einMißbrauch, der bei der nächsten Fassung von Redemptionis Sacramentum ausdrücklich genannt werden sollte, weil er gegen die dort in Abs. 97 angesprochene Orientierung verstößt.
Nach dem Kommunizieren hält unser Pfarrer immer Zeigefinger und Daumen zusammen, bis er dann den Kelch nimmt. ALlerdings mit denselben Fingern. Was der Sinn soll?? Keine Ahnung.
Das ist ja lustig. Nach dem alten usus (der für den Neuen nicht ausdrücklich abgeschafft wurde und von Papst Benedikt weiter beachtet wird) hält der Priester nach der Konsekration Daumen und Zeigefinger, mit denen er die Hostie gehalten hat, zusammen, teils, um keine Krümel zu verlieren, teils als Zeichen der Ehrerbietung. Alle Gegenstände, die er in dieser Zeit berührt, berührt er nur mit den anderen Fingern.

Euer Pfarrer hat davon irgendwann einmal irgend was mitbekommen und versucht sich in nicht ganz sinngemäßer Nachahmung.
Bei den Kommunionkinder versaut nichts so sehr den Glauben an die Realpräsenz, neben dem miserablen Unterricht, wo sich alles im Brot, Mahl, Wein, Trauben, Tisch etc. dreht, wie die Handkommunion.
Dein Wort möge Gehör finden. Pfarrer, die die Kommunionvorbereitung nicht selbst übernehmen oder einem anderen Priester übertragen, verfehlen m. E. das Wesen ihres Amts und Berufes.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Gamaliel
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Gamaliel »

Bernado hat geschrieben:Nach dem alten usus ([...] und von Papst Benedikt weiter beachtet wird) ...
Das wäre mir allerdings neu. Zwei schnell im Forum herausgesuchte Beispiele zeigen auch das Gegenteil, siehe da und da.

iustus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

Gamaliel hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Nach dem alten usus ([...] und von Papst Benedikt weiter beachtet wird) ...
Das wäre mir allerdings neu.
Mir auch, leider. Ich achte immer, wenn ich ihn sehe darauf und habe das noch nie beobachten können. :traurigtaps:
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

Bernado hat geschrieben:
kabelkeber hat geschrieben:So leidig die Diskussion ist, aber...
...bei uns in den Pfarrgemeinden ist es nun seit zwei, drei Jahren Usus, daß sich die Meßdienerschar gemeinsam mit dem Priester um den Altar sammelt und dann gemeinsam kommuniziert.
Also teilt der Priester allen erst die Kommunion aus, jeder hält sie brav in den Händen, bis auch der Priester soweit ist, mit allen am Altar zu kommunizieren.
Das ist m.E. einMißbrauch, der bei der nächsten Fassung von Redemptionis Sacramentum ausdrücklich genannt werden sollte, weil er gegen die dort in Abs. 97 angesprochene Orientierung verstößt.
Da brauchts keine Klarstellung. Das ist ein einwandfreier liturgischer Missbrauch. Der Pfarrer muss gebeten werden, das abzustellen und wenn er dazu nicht bereit ist, muss der Bischof zur Hilfe gerufen werden. :motz:
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Bernado
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Bernado »

iustus hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Nach dem alten usus ([...] und von Papst Benedikt weiter beachtet wird) ...
Das wäre mir allerdings neu.
Mir auch, leider. Ich achte immer, wenn ich ihn sehe darauf und habe das noch nie beobachten können. :traurigtaps:
Da will ich nicht ausschließen, daß ich mich getäuscht habe. In meinen gesammelten Bildern habe ich auch keines gefunden, das zum gegenbeweis taugen würde.
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kabelkeber
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kabelkeber »

Abstellen wird da keiner was.
Er hat es ja selbst "erfunden".

Wer ein bißchen googelt, wird schnell erkennen, daß wir quasi die zentrale Anlaufstelle für angehende Katechten/innen in Sachen KETT-Methode
sind.

http://www.kloster-spabruecken.de

Weiter unter Seminare.
Alleine diese Woche sind schon wieder etliche hier, aus ganz Deutschland.
Das Bistum Trier fördert dies ungemein.

Zur Frage der Katechese:
In der hier ausgegorenen und praktizierten Form wird erst am Ende des Erstkommunionunterrichts auf die goldene Schale verwiesen.
Vorher folgt stets: Gast sein, Teilen, Brot und Wein, Körner, der Stein im Wasser, Tücherlegen...
Am besten ist das (mir kommt es aus den Ohren-) Lied: Komm, komm an den Tisch, Jesus lädt Dich ein....
Immer brav zur Gabenbereitung bei Erstkommunions-Gottesdiensten.
Und nach der Kommunion dann ein Rundtanz am neuen Altar mit Klatschen: Ich will singen und spielen und tanzen dem Herrn....

Aber ansonsten ist unser Pfarrherr "Hardliner".
Gemischt-konfessionelle Trauungen sind ihm nicht geheuer, er blockt gerne ab, und er wird "bächtig möse", wenn man an ihm etwas vorbei agiert.

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kabelkeber
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kabelkeber »

Wegen des "gemeinsamen Kommunizierens" am Altar und Hilferuf an Bischof Ackermann...
...das wäre das Übelste, was mir einfiele.
Unser Pfarrherr und Trier sind quasi verheiratet...

Raimund J.
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Raimund J. »

Ich war vorhin in der Hl. Messe und habe nun für mich persönlich entschieden, falls Kommunion, dann Mundkommunion. Und ja, es ging, trotz fehlender Kommunionbank.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Melody
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Melody »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich war vorhin in der Hl. Messe und habe nun für mich persönlich entschieden, falls Kommunion, dann Mundkommunion. Und ja, es ging, trotz fehlender Kommunionbank.
:daumen-rauf:

Bin nur grad ganz irritiert.
Ich wusste gar nicht (mehr), dass Du bislang auch noch was anderes gemacht hast?!

Aber Glückwunsch zur richtigen Entscheidung... :klatsch:
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Raimund J.
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Raimund J. »

Melody hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich war vorhin in der Hl. Messe und habe nun für mich persönlich entschieden, falls Kommunion, dann Mundkommunion. Und ja, es ging, trotz fehlender Kommunionbank.
:daumen-rauf:

Bin nur grad ganz irritiert.
Ich wusste gar nicht (mehr), dass Du bislang auch noch was anderes gemacht hast?!

Aber Glückwunsch zur richtigen Entscheidung... :klatsch:
Ich bin im NOM aufgewachsen, Handkommunion war bei uns überall so selbstverständlich wie das Amen in der Kirche, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Nach dem ich die "alte Messe" kennengelernt hatte, musste ich die Mundkommunion fast wieder erst lernen, da macht man sich beim ersten Mal schon Gedanken, ob man denn alles richtig macht. Es ist für mich mittlerweile die "Hochform" des Kommunionempfangs, wenn ich in der "alten" Messe auf der Kommunionbank kniend die Hl. Kommunion empfangen darf und in der Konsequenz, und weil für mich die Realpräsenz in der Eucharistie einfach das Höchste ist, habe ich nun entschieden, das in der "ordentlichen Form" der Messe das auch so zu praktizieren. Es ist halt jammerschade, daß im NOM, zumindest bei uns in der Gegend, nie und nirgends mehr Kommunionbänke vorgesehen sind.

Ich habe vorhin mal den Threadbeginn (2006) und auch den Vorgängerthread mal teilw. durchgelesen. Die Diskussion dreht sich oft im Kreis. Ich wollte damit auch zum Ausdruck geben, daß es halt eine persönliche Entscheidung eines jeden Einzelnen ist.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Hubertus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Hubertus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich bin im NOM aufgewachsen, Handkommunion war bei uns überall so selbstverständlich wie das Amen in der Kirche, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Nach dem ich die "alte Messe" kennengelernt hatte, musste ich die Mundkommunion fast wieder erst lernen, da macht man sich beim ersten Mal schon Gedanken, ob man denn alles richtig macht. Es ist für mich mittlerweile die "Hochform" des Kommunionempfangs, wenn ich in der "alten" Messe auf der Kommunionbank kniend die Hl. Kommunion empfangen darf und in der Konsequenz, und weil für mich die Realpräsenz in der Eucharistie einfach das Höchste ist, habe ich nun entschieden, das in der "ordentlichen Form" der Messe das auch so zu praktizieren.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Melody
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Melody »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich habe vorhin mal den Threadbeginn (2006) und auch den Vorgängerthread mal teilw. durchgelesen. Die Diskussion dreht sich oft im Kreis. Ich wollte damit auch zum Ausdruck geben, daß es halt eine persönliche Entscheidung eines jeden Einzelnen ist.
Ja, hier müssten auch noch Uraltbeiträge von 2006 von mir zu finden sein... es stimmt, bei diesem Thema dreht man sich immer im Kreis... ;-)

Natürlich ist es, solange das unsägliche Indult noch besteht (aber leider kann man es wohl kaum mit dem Holzhammer wieder abschaffen), auch eine persönliche Entscheidung... ich stehe allerdings eher auf dem Standpunkt, dass es auch Führung Gottes ist...

Wie auch immer, ich finde Deine Entscheidung [Punkt]
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von HeGe »

Ich habe die Entscheidung auch irgendwann mal getroffen, wobei ich nicht absolut ausschließe, im Einzelfall auch mal Handkommunion zu praktizieren.

Nur bei der Mundkommunion fängt ja schon wieder das nächste Problem an: wo benutzt noch irgendeiner außerhalb der MT eine Patene? Nach einem unschönen Erlebnis mit der Mundkommunion ohne Patene, habe ich das jedenfalls für mich auch ausgeschlossen, so dass ich derzeit fast nur noch einmal im Jahr zur Kommunion gehe. :achselzuck:
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Ecce Homo
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Ecce Homo »

Hubertus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich bin im NOM aufgewachsen, Handkommunion war bei uns überall so selbstverständlich wie das Amen in der Kirche, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Nach dem ich die "alte Messe" kennengelernt hatte, musste ich die Mundkommunion fast wieder erst lernen, da macht man sich beim ersten Mal schon Gedanken, ob man denn alles richtig macht. Es ist für mich mittlerweile die "Hochform" des Kommunionempfangs, wenn ich in der "alten" Messe auf der Kommunionbank kniend die Hl. Kommunion empfangen darf und in der Konsequenz, und weil für mich die Realpräsenz in der Eucharistie einfach das Höchste ist, habe ich nun entschieden, das in der "ordentlichen Form" der Messe das auch so zu praktizieren.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
Danke, Raimund. :klatsch:
Irgendwie war es bei mir genauso. Wobei ich das Gefühl hatte, die Mundkommunion nicht zu lernen, sondern das war einfach irgendwie in mir drin...
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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ChrisCross
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von ChrisCross »

ich bin auch mit der Handkommunion aufgewachsen und habe dann zur Mundkommunion gewechselt. In meiner Pfarre, ist das aber auch Ich Novus Ordo nichts ungewöhnliches und wird von ca. 10% der Messbesucher so gehandhabt.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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martin v. tours
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von martin v. tours »

Hallo Raimund
:klatsch:
Ich bin ebenfalls mit der Handkommunion aufgewachsen und das erst mal Mundkommunion war gewöhnungsbedürftig. Umso mehr freue ich mich über deine Entscheidung.
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

iustus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

HeGe hat geschrieben:Nur bei der Mundkommunion fängt ja schon wieder das nächste Problem an: wo benutzt noch irgendeiner außerhalb der MT eine Patene? Nach einem unschönen Erlebnis mit der Mundkommunion ohne Patene, habe ich das jedenfalls für mich auch ausgeschlossen, so dass ich derzeit fast nur noch einmal im Jahr zur Kommunion gehe. :achselzuck:
:auweia:

Ich glaube gern, dass das unschöne Erlebnis ein so einschneidender Schock war. Aber diese Konsequenz ist seit Pius X. wirklich außergewöhnlich.

Bei mir gibts seit Jahren bei der MK auch ohne Patene keine Probleme.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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