private Gebetsgemeinschaft

Allgemein Katholisches.
Marlene
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private Gebetsgemeinschaft

Beitrag von Marlene »

Hat jemand von euch Erfahrungen mit einer privaten Gebetsgemeinschaft?

Ich bin am Überlegen, ob ich so was nicht bei mir im Dorf initiieren soll .... wir haben in unserer Gemeinde beste Sozialdienste und Freizeiten, aber weder einen Bibelkreis noch einen Gebetskreis.

Welche Gebete eignen sich da denn?
Ach so ... ich möchte einen ökumenischen Gebetskreis.

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Reinhard Gonaus
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Re: private Gebetsgemeinschaft

Beitrag von Reinhard Gonaus »

Marlene hat geschrieben:Hat jemand von euch Erfahrungen mit einer privaten Gebetsgemeinschaft?

Ich bin am Überlegen, ob ich so was nicht bei mir im Dorf initiieren soll .... wir haben in unserer Gemeinde beste Sozialdienste und Freizeiten, aber weder einen Bibelkreis noch einen Gebetskreis.

Welche Gebete eignen sich da denn?
Ach so ... ich möchte einen ökumenischen Gebetskreis.
Wenn Christen beten, beten sie mit der Kirche. Anders kann's gar nicht sein.
So gesehen, gibt's -eigentlich- keine "private" Gebetsgemeinschaft.
Trotzdem spricht nichts dagegen, sich in den Privathäusern zum gemeinsamen Gebet zu treffen. Aber die jeweiligen Gemeindeleiter (in deinem Fall der katholische und der evangelische Pfarrer) sollten davon wissen und auch wenigstens fallweise die Leitung innehaben, wenn's wirklich regelmäßig wird.
Über die Form kann ich wenig sagen. Wenn's ökumenisch sein soll, müssen sich die Teilnehmer und Gemeindeleiter untereinander verständigen.
Und es ist auch davon abhängig, wie oft ihr euch treffen wollt. Wöchentlich oder einmal im Monat?
Vielleicht so:
Zu Beginn Kontakt untereinander herstellen, erzählen, was jeden seit dem letzten Mal bewegt, geärgert, getroffen, geängstigt, gefreut usw. hat (Wichtig dabei: Keine Wertungen vornehmen, nichts hinwegtrösten u. dgl. Wie es gesagt ist, so gilt's. Und mit jedesmal ausdrücklichem Hinweis auf das Recht zu schweigen!)
Dann: Gebetsanliegen formulieren. Ich möchte meinem Gott ... vorlegen, für ... danken, um ... bitten. Dafür sorgen, dass auch Anonymität möglich ist. Zum Beispiel, indem man auf Zettel schreibt, die anschließend verbrannt werden.
Anschließend: Kurze Schriftlesung
Zuletzt: gemeinsames Gebet. Einen Psalm oder zwei, oder einen Gebetsruf, mehrmals wiederholt, Magnifikat oder Benediktus, als Abschluss jedenfalls das Vaterunser.
Und zu allerletzt einen Schluss-Segen.

Und: In Stille auseinander gehen.
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

Micha

Beitrag von Micha »

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Hallo Marlene,

ich bin in einem Gebetskreis, der sich zwar ökumenisch nennt, mangels Christen anderer Konfessionen aber rein katholisch ist.

Die Idee zu diesem Gebetskreis entstand bei einem Gemeindeseminar. Wir sind - leider - nur ca. 7 Leute und wir treffen uns alle zwei Wochen für ca. 2 Stunden zum Gebet in der Seitenkapelle der Kirche.

Wir beginnen den Abend mit zwei oder drei Lobpreisliedern, dann besteht die Möglichkeit, Gott für etwas zu danken, was man in der letzten Zeit erlebt oder erfahren hat oder was einem in diesem Moment besonders wichtig ist. Danach wieder ein oder zwei Lieder und dann eine Bibellesung (in letzter Zeit nehmen wir meistens das Evangelium vom darauffolgenden Sonntag) mit Bibel-Teilen, Austausch etc. Dieser Teil nimmt den größten Raum ein. Dann folgen freie Fürbitten und/oder das Gebet für ein besonders Anliegen eines Teilnehmers. Manchmal kommt dann noch ein Lied, bevor wir zum Abschluß das Vater Unser beten.

Statt der Bibellesung werden manchmal (in letzter Zeit fast nie) andere Texte betrachtet.

Da wir nur so wenig Teilnehmer sind und größtenteils von Anfang an zusammen sind, ist die Atmosphäre sehr persönlich und offen. Beim Dank und bei den Fürbitten kommen häufig sehr persönliche Dinge zur Sprache, die dann in der Gemeinschaft vor Gott gebracht werden.

Unser Gebetskreis fühlt sich der Charismatischen Erneuerung zugehörig, die Leiterin trifft sich regelmäßig mit anderen Gebetskreisleitern zum Austausch.

Gruß
Angelika

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Ketzerin
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Beitrag von Ketzerin »

Es gibt auch verschiedene Materialien aus der Hauskreisarbeit. Vielleicht findest Du da was. Schau doch mal i n einer einschlägigen Buchhandlung oder im Bücherregal von entsprechend sozialisierten Menschen. :D

Gutes Gelingen und Gottes Segen
soli deo gloria

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Mariamante
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Private Gebetskreise

Beitrag von Mariamante »

Vor allem durch Pater Pio und Medjugorje haben sich Gebetsgruppen über die Welt verbreitet. Es ist gut und wichtig, dass es solche Gebetsgruppen gibt. Die Gnade Gottes erlangen wir ja vor allem durch das Gebet - und ass vereinte Gebet vermag vieles. Jesus selbst sagt ja: "Wo zwei oder drei etwas in meinem Namen erbitten, werden sie es erhalten".

In Medjugorje bittet die Gottesmutter auch, dass sich in den Pfarren Gebetsgruppen bilden. Für die Gebetsgruppe selbst ist es sicher wichtig, dass hier wirklich gebetet und nicht nur diskutiert wird.

Um bei einer Gebetsgruppe einen guten Ablauf zu ermöglichen, sollten das gemeinsame Gebet, die Lesung der Bibel und gemeinsames Singen einen Teil einer Gebetsstunde ausmachen. Dass man den zweiten Teil der Gebetsstunde mit persönlichem Zeugnis, Fragen und Aussprache lebendig halten und gestalten kann finde ich auch wichtig. Da jeder eigene Gaben und Charismen hat, ist das Aufeinander- Hören ein guter Beitrag, um für das eigene geistliche Leben etwas zu lernen.
Gelobt sei Jesus Christus

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Pater Pio und Medjugorje halte ich für einen ökumenischen Gebetskreis doch für eine äußerst solide Grundlage... :roll:

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Hallo zusammen, erst mal ein herzliches Danke für eure Antworten :)

Das sind gute Anregungen.

Noch einmal eine Frage zum Ort: Ich würde dazu gerne in die Kirche gehen, und zwar abwechselnd in die evangelische und in die katholische (die liegen ohnehin einander gegenüber).

Ich denke, da sind zum einen schon die Hemmschwellen geringer, wenn die Tür auf ist - als in einem Privathaus, wo man läuten muss ... außerdem sind beide Kirchen vom Gebet geprägte Räume. Das wäre mir wichtig.

Findet ihr das einleuchtend?

Edith
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Beitrag von Edith »

Marlene hat geschrieben:außerdem sind beide Kirchen vom Gebet geprägte Räume. Das wäre mir wichtig.

Findet ihr das einleuchtend?
ja, der Gedanke gefällt mir.
Hast Du denn schon irgendwie ansatzweise eine Idee, wie Du es "gestalten" würdest?

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Marlene hat geschrieben:Noch einmal eine Frage zum Ort: Ich würde dazu gerne in die Kirche gehen, und zwar abwechselnd in die evangelische und in die katholische (die liegen ohnehin einander gegenüber).

Ich denke, da sind zum einen schon die Hemmschwellen geringer, wenn die Tür auf ist - als in einem Privathaus, wo man läuten muss ... außerdem sind beide Kirchen vom Gebet geprägte Räume. Das wäre mir wichtig.

Findet ihr das einleuchtend?
Ich find die Kirche(n) als Ort sehr wichtig, denn das signalisiert Offenheit. Bei einer Privat-Wohnung könnte leicht der Eindruck entstehen, es handele sich um eine "geschlossene" Gesellschaft.

Ich denke auch, dass die Wahrscheinlichkeit, vom Gebet abzuschweifen und zu anderen Themen zu wechseln, in Privat-Wohnungen größer ist als in der Kirche.

Ich find auch das Benetzen mit Weihwasser und das Bekreuzigen beim Betreten der Kirche und die Kniebeuge vor dem Allerheiligsten wichtig zum Einstimmen auf das Folgende.

Und außerdem - ganz profan - lässt sich so ein Gebetskreis im Gemeindeblatt und/oder den Vermeldungen leichter ankündigen, wenn man als Ort die Kirche(n) kann und nicht eine Privat-Adresse angeben.

Gruß
Angelika

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Marlene hat geschrieben: Ich denke, da sind zum einen schon die Hemmschwellen geringer, wenn die Tür auf ist - als in einem Privathaus, wo man läuten muss ... außerdem sind beide Kirchen vom Gebet geprägte Räume. Das wäre mir wichtig.

Findet ihr das einleuchtend?
Jo. Allerdings ist euer Gebet dann erst recht kein "privates", sondern ein öffentliches an öffentlichem Ort. Da braucht's dann erst recht eine stimmige, im wesentlichen immer gleich bleibende Form.
Reinhard
--
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Anastasis

Beitrag von Anastasis »

In der Kirche würde ich auf jeden Fall darauf achten, daß sich die - eventuell ziemlich kleine - Gruppe nicht im Raum verliert. Schön wäre natürlich so etwas wie eine (Seiten-)Kapelle.

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Mariamante
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Ökumene

Beitrag von Mariamante »

Anastasis hat geschrieben:Pater Pio und Medjugorje halte ich für einen ökumenischen Gebetskreis doch für eine äußerst solide Grundlage... :roll:

Nun- wenn man für einen solchen Gebetskreis die folgende Eingebung an eine Begnadete nimmt :

Ich bin für jeden Menschen da, aus jeder Rasse, Kultur und Religion: Für mich seid ihr "eins". Ich liebe euch alle. Jetzt wirst du mir mitten unter den Heiden und den Christen dienen. Ich will sie an mein Herz ziehen, wer immer sie seien. Ob sie katholisch, orthodox, protestantisch, moslemisch sind, ich liebe sie alle mit der gleichen Liebe. Ich achte die Tradition eines jeden. Deshalb sollt ihr nicht sagen: Er ist nur der Gott der Katholiken. Obwohl ich meine Herde Petrus (dem Papst) anvertraut habe, obwohl ich immer wieder sage, daß die katholische Religion in meinen Augen die einzig wahre ist, komme ich dorthin wo ihr steht und nehme euch an, wie ihr seid. Ich mache keinen Unterschied nach den Religionen. Ich schaue nur auf euer Herz und bitte es, mich zu lieben. Ich will euch unter einem einzigen Hirten versammeln, aber was ich vor allem will ist eure Liebe, eure Reinheit des Herzens, euren guten Willen. Alles andere ist vergebens, wenn ihr Anstrengungen unternehmt, aber mir nicht euer Herz schenkt. Ich segne euch die ihr mir treu seid, ob ihr Christen oder Moslems seid, wenn ihr nur die Liebe in euch bewahrt.
_______________________________

Bin mir jetzt nicht sicher, ob diese Eingebung in Medjugorje erfolgte oder bei Vassula??

Was die Gebetskreise von der Königin des Friedens betrifft darf man wohl von einer sehr ökumenischen Ausrichtung sprechen, da Maria als von Gott erwählte geistlilche "Mutter alle Menschen" auch alle mit Zärtlichkeit liebt.
Gelobt sei Jesus Christus

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Das Wort „privat" war von mir ein wenig falsch gewählt und ist irreführend. Ich meinte lediglich, dass ich das gerne initiieren und auch durchführen würde - die Wahrscheinlichkeit, dass unser kath. Pfarrer oder unsere ev. Pfarrerin sagen, „prima!" - wir machen das selbst, ist nicht sehr hoch ... Wir haben zwar zwei schöne, kleine Kirchen (worin sich auch eine kleine Gebetsgruppe nicht verlieren würde), aber keine eigenen Gemeinden. Beide Konfessionen werden in einer Seelsorgeeinheit bzw. von einer anderen Gemeinde aus mitverwaltet. Und so kommt es, dass wir nur eine hl. Messe in der Woche und sonst gar nichts haben, und in der ev. Kirche sieht es noch flauer aus - da ist meines Wissens nur alle drei Wochen Gottesdienst.

Bei dem Ganzen habe ich eine doppelte Motivation: Ich habe den Eindruck, dass es viele Menschen in unserem Dorf gibt, die Gottesdienste vermissen. Es gibt zwar einiges an guten sozialen Initiativen, aber das Wesentliche: das Gebet, die direkte Hinwendung zu Gott kommt bei uns zu kurz. Und das andere ist, dass ich als Benediktineroblatin schon auch den Auftrag habe, meine benediktinisch geprägten, spirituellen Erfahrungen in meine eigene Umgebung einzubringen.

Das beantwortet indirekt auch schon ein wenig die Frage nach den Inhalten: Das Vater unser und Psalmen (für den Anfang vielleicht Psalm 103 und Psalm 16) sollten die tragenden Gebete sein, dazu vielleicht das Magnificat, Fürbitten und ein Segensgebet, und eine Lesung - Ähnlichkeiten mit einer Vesper sind beabsichtigt.

Da ich berufstätig bin, könnte ich das unter der Woche nur am Abend, aber auch am Wochenende erschiene mir der späte Nachmittag oder frühe Abend sehr geeignet. Gut fand ich auch eure verschiedenen Vorschläge, persönliche Gebete mit hineinzunehmen usw. Und ganz wichtig finde ich den Hinweis, dem ganzen eine feste Form zu geben. Der Gedanke, dass dem Ganzen immer erst Diskussionen vorausgehen, WAS man denn nun WIE betet, erscheint mir als Alptraum ...

Anfang nächsten Jahres halte ich erst mal in unserem ökumenischen Bildungskreis einen Vortrag über benediktinische Spiritualität im nicht-klösterlichen Alltag ... mal sehen, wie das so ankommt ...

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Ketzerin
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Beitrag von Ketzerin »

Eine Kollegin erzählte mir kürzlich von einem ähnlichen Gebetskreis in ihrer Gemeinde.
Der ist wohl auch ökumenisch und trifft sich im Sommerhalbjahr in der einen, im Winterhalbjahr ind er anderen Kirche. (Die Entscheidung WANN man sich WO trifft hat glaube ich die Heizbarkeit der Kirche beeinflusst.... )
Auf jeden Fall steht dann auch für die jeweilige Zeit in der gastgebenden Kirche ein Taize-Kreuz vor/neben/am ( :kratz: ) Altar.

Ein schönes Zeichen, finde ich.....

Nochmals alles Gute für den Start... sowas ist doch Wasser auf meine protestantisch-ökumenischen Mühlen. :freude: 8) :kiss:
soli deo gloria

Anastasis

Re: Ökumene

Beitrag von Anastasis »

Lieber Peter Schmidt, daß Gott alle Menschen liebt, ungeachtet ihrer Konfession oder Religion, glaubte ich auch schon ohne die von Dir zitierte "Eingebung". Danke trotzdem.
Was ich meinte, war: wer einen ökumenischen Gebetskreis gründen will, tut vielleicht gut daran, nicht allzu "extrem-katholisches" Gedankengut vor sich her zu tragen. Oder wenn man das tut, sollte man sich wenigstens nicht wundern, wenn dann nur Katholiken kommen - und die eventuell noch ausschließlich von einer ganz speziellen Couleur.

Edith
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Beitrag von Edith »

Marlene hat geschrieben: Anfang nächsten Jahres halte ich erst mal in unserem ökumenischen Bildungskreis einen Vortrag über benediktinische Spiritualität im nicht-klösterlichen Alltag ... mal sehen, wie das so ankommt ...
*aufhorch*
ähm.... wäre möglich... ähm... den Text... dann mal... zu lesen? :ja:

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Mariamante
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@Anastais

Beitrag von Mariamante »

Danke für Deine weitere Klärung. Ist mir verständlich. Da die Menschen sehr verschieden sind, wohnen oft im selben Menschen "konservative" und "progressive" Eigenschaften. Ich persönlich finde es manchmal gefährlich, jemand z.B. extrem "katholisch" "konservativ" "progressiv" etc. zu nenne, weil das die Gefahr von Schubladisierung und Aus- und Eingrenzung mit sich bringt.

Bei einer Gebetsgruppe kommt es sicher auf jenen an, der sie leitet- sollte wohl eine charismatisch begabte Persönlichkeit sein- und natürlich auch auf die Mitglieder dieser Gemeinschaft. Ich glaube es ist von jemand der eine solche Gruppe sammeln will gut, intensiv darum zu beten, dass Gott jene Menschen zusammen führt, die in Gott eine Gemeinschaft bilden können, wo einer dem anderen ein Segen sein kann.

Liebe Grüße
Peter
Gelobt sei Jesus Christus

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Erich
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Beitrag von Erich »

weil das die Gefahr von Schubladisierung und Aus- und Eingrenzung mit sich bringt.
was ist daran schlecht - außer dass es heute "unfein" ist und "ein guter Mensch macht sowas nicht" ist??
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Edith
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Beitrag von Edith »

Erich hat geschrieben: was ist daran schlecht - ...??
ja dann Erich.... steck ich Dich mal ohne einen Hauch von schlechtem Gewissen in eine Schublade. :P

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Erich
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Beitrag von Erich »

.... steck ich Dich mal ohne einen Hauch von schlechtem Gewissen in eine Schublade
ich lass mir doch vom Zeitgeist kein schlechtes Gewissen einjagen. Dann wäre ich ja u.a. gegen Kernkraft und für Multikulti. :kiss:
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Edith
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Beitrag von Edith »

also, wenn ich das richtig sehe, wird das eine 'Art Vesper' mit einigen freien Teilen? Gute Idee eigentlich....

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Edith hat geschrieben:
Marlene hat geschrieben: benediktinische Spiritualität im nicht-klösterlichen Alltag . ...
*aufhorch*
ähm.... wäre möglich... ähm... den Text... dann mal... zu lesen? :ja:
Ja, klar. Ich schick ihn dir ... aber nicht mehr 2004. Ich bin nach Weihnachten zu Hause, da wollt ich ihn schreiben.

Aber eines kann ich jetzt schon sagen: "Benedikt light" - soll heißen: eine säkulare, christusfreie Fassung, in der alles auf Alltagsbewältigung hingeschmiedet wird und was der gute alte Benedikt dazu zu sagen hat - wird es ganz bestimmt nicht! (Ich denke da an diverse Zeitgeisttexte bes. zu Management á la Benedikt ... ) :nein:

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Marlene hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:
Marlene hat geschrieben: benediktinische Spiritualität im nicht-klösterlichen Alltag . ...
*aufhorch*
ähm.... wäre möglich... ähm... den Text... dann mal... zu lesen? :ja:
Ja, klar. Ich schick ihn dir ... aber nicht mehr 2004. Ich bin nach Weihnachten zu Hause, da wollt ich ihn schreiben.

Aber eines kann ich jetzt schon sagen: "Benedikt light" - soll heißen: eine säkulare, christusfreie Fassung, in der alles auf Alltagsbewältigung hingeschmiedet wird und was der gute alte Benedikt dazu zu sagen hat - wird es ganz bestimmt nicht! (Ich denke da an diverse Zeitgeisttexte bes. zu Management á la Benedikt ... ) :nein:
Darf ich mich da auch melden ? *meld*
Auf Ediths Anregung habe ich vor kurzem das Kapitel über den Abt aus RB "mißhandelt" indem ich das Wort "Abt" durch das Wort "Chef" ersetzt habe. Eine erhellende Lektüre auf die meine erste Reaktion war, geht gar nicht, wenn nicht auch dei Mitarbeiter... oder geht da doch was?

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Hier ist noch eine Interessentin... am besten stellst Du's gleich ins Forum... ;)

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Anastasis hat geschrieben:Hier ist noch eine Interessentin... am besten stellst Du's gleich ins Forum... ;)
... oder besorge eine Webcam, bevor es so weit ist ;)

Aber ich freu mich, dass ihr euch so interessiert zeigt!

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Cicero hat geschrieben:[Auf Ediths Anregung habe ich vor kurzem das Kapitel über den Abt aus RB "mißhandelt" indem ich das Wort "Abt" durch das Wort "Chef" ersetzt habe. Eine erhellende Lektüre auf die meine erste Reaktion war, geht gar nicht, wenn nicht auch dei Mitarbeiter... oder geht da doch was?
Lieber Cicero,

ich habe mal in "Orden" einen neuen Thread zu "benediktinisch" aufgemacht und geh dort auf deine Frage ein.

Herzlich
Marlene

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Mariamante
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Lieber Erich

Beitrag von Mariamante »

Erich hat geschrieben:
weil das die Gefahr von Schubladisierung und Aus- und Eingrenzung mit sich bringt.
was ist daran schlecht - außer dass es heute "unfein" ist und "ein guter Mensch macht sowas nicht" ist??
Pax tecum. Philosophie, Psychologie u.a. Bereiche versuchen den Menschen auf ihre Weise zu verstehen. Aber der Mensch- als Abbild und Ebenbild Gottes- ist mit solchen Methoden nicht ausschöpfbar. Und Schubladisierung, die einem zwar hilft die "Angst vor dem Unbekannten im Nächsten" oder in sich selbst zu überbrücken kann zwar eine Hilfe sein, aber sie verschließt mitunter das Herz für die Erfahrung der Tiefe des Nächsten, der göttlichen Pläne. Gott ist immer wieder für Überraschungen gut - und auch der Mensch. Wenn man jemand eingekastet hat, kann man bewirken dass er nicht mehr richtig wächst- oder dass man selbst ein zu enges "Bild" vom anderen hat und nicht mehr ihm selbst begegnet.


Und um wieder zum Thema eine Kurve zu bekommen: Der Glaube läßt uns Einheit in der Vielfalt erleben. Und gerade in einer Gebetsgruppe kann man diese Vielfalt erleben, wenn man die Charismen des anderen mit Sensibilität gedeihen läßt .
Gelobt sei Jesus Christus

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Erich
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Beitrag von Erich »

Und Schubladisierung, die einem zwar hilft die "Angst vor dem Unbekannten im Nächsten" oder in sich selbst zu überbrücken kann zwar eine Hilfe sein, aber sie verschließt mitunter das Herz für die Erfahrung der Tiefe des Nächsten, der göttlichen Pläne.
Einspruch, lieber Peter,

wenn ich so meine Heiligen-Schublade betrachte, dann freue ich mich über jeden, der einen Ansatz macht daraus zu hüpfen. Leider haben es sich die meisten in der Lade recht bequem gemacht und sträuben sich gegen jeden Exodus und gegen jede Demonstration der Tiefe des Herzens. Sagt Dir der Name Kordi was???
Der Glaube läßt uns Einheit in der Vielfalt erleben.
ach wat sind dat für herrliche Modeworte - nur so entsetzlich leer: Was ist Einheit im Glauben? Wann fängt die Einheit an? Wann hört sie auf? Analog die Vielfalt.

Also Butter bei die Worte/Fische - Tacheles reden.

Lieben Gruß
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

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Mariamante
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Lieber Erich

Beitrag von Mariamante »

Einheit in Víelfalt: Wenn ich mir so unterschiedliche Heilige anschaue wie Franz von Sales, Pater Pio, Therese von Lisieux, die Wüstenväter, einen hl. Philipp Neri, einen Vinzenz Ferrier usw. dann sehe ich dass sie den einen heiligen, katholischen Glauben mit ganzer Herzenshingabe lebten- aber jeder auf eine andere, einzigartige, wunderbare Art.

(Schön wenn es in Gebetsgruppen auch solche "Individualisten" gibt, die Gottes Herrlichkeit auf je eigene Art wiederspiegeln.)

Übrigens: Vor vielen Jahren war das Wort "Individualist während meiner Schulzeit aus dem Mund eines Priesters ein "Schimpfwort". Mein Beichtvater aber meinte: Gott arbeitet nicht nach Schablonen, jeder ist einzigartig.

Da ich noch nicht so lange und intensiv in diesen Foren bin (kämpfe leider zu oft mit den Atheisten, Antichristen im ORF- Religionsforum) kenne ich die einzelnen Mitglieder (z.B. was Kordi betrtifft) noch nicht so genau.

War der Text über die "blinden Atheisten/ Kultur des Todes" den ich mal fand von Dir? Da wurde "Tacheles" gesprochen. ;)


Pax tecum.
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Erich
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Beitrag von Erich »

Ein Text von Chesterton zu diesem Problem:

Vor einiger Zeit las ich in einem interessanten Essay, es gebe in der Welt nur eine einzige Religion, alle Glaubensbekenntnisse seien nur Abarten oder Ausartungen davon, und man werde gleich erfahren, worum es sich handle. Nach diesem Verfasser ist diese universale Kirche einfach das universale Selbst. Es ist die Lehre, dass wir in Wirklichkeit alle eine einzige Persönlichkeit sind; dass es zwischen Mensch und Mensch eigentliche Mauern der Individualität nicht gibt.

Wenn man so will, heisst das, wir sollen nicht unsere Nächsten lieben; sondern wir sollen unsere Nächsten s e i n. So lautete die gedankenvolle und anregende Beschreibung der Religion, in deren Annahme sich alle Menschen einhellig finden sollen.

Und ich bin in meinem Leben noch nie auf eine Anregung gestossen, die mich mit wilderer Ablehnung erfüllt hätte. Ich will meinen Nächsten lieben, nicht weil er Ich ist, sondern gerade, weil er nicht Ich ist. Ich will die Welt vergöttern, nicht wie man einen Spiegel liebt, weil er das eigene Bild zurückwirft, sondern wie man eine Frau liebt, weil sie gänzlich anders ist.

Wenn die Seelen voneinander getrennt sind, ist Liebe möglich. Wenn die Seelen alle eins sind, ist Liebe eindeutig umnöglich.

Man kann von einem Menschen sagen, er liebe sich selbst, aber er kann sich schwerlich in sich selbst verlieben; wenn er das doch tut, muss es eine höchst eintönige Liebschaft sein. Wenn die Welt voll ist von wirklichen Ichs, so können diese wirklich selbstlose Ichs sein. Aber eine Welt wie die beschriebene wäre eine einzige, ungeheuer selbstsüchtige Person.
Gerade in diesem Punkte steht der Buddhismua auf der Seite des modernen Pantheismus und Immanentismus.

Und gerade in diesem Punkte steht das Christentum auf Seiten der Menschheit, der Freiheit und der Liebe. Die Liebe verlangt Persönlichkeit; darum verlangt Liebe Trennung. Es liegt im Instinkt des Christentums, sich zu freuen, dass Gott das Universum in kleine Stücke zertrümmert hat, weil es lebende Stücke sind. Es ist sein Instinkt, zu sagen: <Kindlein, liebet einander> — viel eher, als einer einzigen, umfangreichen Person anzuraten, sich selbst zu lieben.

Das ist der geistige Abgrund zwischen Buddhismus und Christentum: für den Buddhisten oder Theosophen ist Persönlichkeit der Untergang des Menschen, für den Christen ist sie die Absicht Gottes, der Hauptinhalt der Idee des Kosmos. Die Weltseele des Theosophen verlangt vom Menschen, dass er sie liebe, nur damit der Mensch sich ganz in sie versenke. Der göttliche Mittelpunkt des Christentums jedoch warf den Menschen aus sich heraus, damit er ihn lieben möge.
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Micha

Beitrag von Micha »

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Zuletzt geändert von Micha am Freitag 4. Februar 2005, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.

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