Advent - Worauf warten wir noch?

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Wise Guy
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Beitrag von Wise Guy »

Cicero hat geschrieben:
uli hat geschrieben: Is das nich´n bisschen arrogant und nölig? Pharisäer-Dünkel?
Und trotzdem habe ich beim Lesen schallend gelacht.
So ist eine Karrikatur nun einmal, sie tut weh, weil sie den Finger auf die Wunde legt.
Ein Weihbischof aus unserem Bistum spricht immer von U-Boot- Christen, die tauchen zu Weihnachten auf und den Rest des Jahres unter.
Echt, du hast gelacht? Der Rest hört sich aber ganz schön frustig an.
Ich nenne so Leute, die ein, zwei mal im Jahr kommen Sympathisanten. Diese Sympatisanten sorgen dafür, dass z.B. in Fragen der Gentechnik in Deutschland immer noch eine starke christliche Position vertreten und unterstützt wird. Freuen wir uns doch darüber und darüber dass die Menschen in die Kirche kommen.
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)

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caro1966de
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Beitrag von caro1966de »

Wise Guy hat geschrieben:
Echt, du hast gelacht? Der Rest hört sich aber ganz schön frustig an.
Ich nenne so Leute, die ein, zwei mal im Jahr kommen Sympathisanten. Diese Sympatisanten sorgen dafür, dass z.B. in Fragen der Gentechnik in Deutschland immer noch eine starke christliche Position vertreten und unterstützt wird. Freuen wir uns doch darüber und darüber dass die Menschen in die Kirche kommen.
Und wahrscheinlich zahlen sie auch Kirchensteuer. Müssten sie ja nicht.
Außerdem: Wer zumindest zu Weihnachten oder Ostern in die Kirche geht
hat ja wohl seinen Draht zum lieben Gott noch nicht ganz verloren.

Caro

Andi
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Beitrag von Andi »


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Alberic-Maria
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Vorbereitung auf Weihnachten

Beitrag von Alberic-Maria »

Wir befinden uns am Beginn der Adventszeit und bereiten uns damit auf "das Kommen unseren Herrn" vor.

Mich würden zwei Dinge interessieren:
1. Was bedeutet für euch der Advent und wie begeht ihr ihn? Früher gab es ja vor Weihnachten auch eine Fastenzeit. Möglicherweise kann mir jemand erklären, ob es diese noch gilt und wenn ja, warum sie - soweit ich es so mitbekomme - von den meisten nicht mehr begangen wird (ich habe den Eindruck, dass mehr an Weihnachtsgebäck in der Fastenzeit gegessen wird als an Weihnachten)?
Wenn es diese Fastenzeit nicht mehr gibt, wann wurde sie "abgeschafft" und weshalb?

2. Was bedeutet für euch Weihnachten? Ist es ein Fest zur Erinnerung an Jesu Geburt oder ist es mehr die Erwartung seines zweiten Kommens - zu richten die Lebenden und die Toten?

Sollten die Fragen sehr laienhaft klingen - ich bin kein Theologe.

Abt
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Beitrag von Abt »

also das mit dem Fasten ist irgendwie im Advent ein Problem...der ganze Süßkram...
Für mich ist Weihnachten irgendwie ein total schönes Fest: Denn DA hat uns Gott den Erlöser der Menschen geschenkt....[Punkt]!
Für mich ist es eigentlich eher ein Erinnerungsfest...vor allem ist dies einer der wenigen Tage im Jahr, wo die ganze Family mal versammelt ist.....
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts fehlen.
Er weidet mich auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz
am Wasser. Er stillt mein Verlangen, getreu seinem Namen!

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Reinhard Gonaus
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Re: Vorbereitung auf Weihnachten

Beitrag von Reinhard Gonaus »

Alberic-Maria hat geschrieben:Wir befinden uns am Beginn der Adventszeit und bereiten uns damit auf "das Kommen unseren Herrn" vor.

Mich würden zwei Dinge interessieren:
1. Was bedeutet für euch der Advent und wie begeht ihr ihn? Früher gab es ja vor Weihnachten auch eine Fastenzeit.
Ähm.
Also, ich bin ja ein Jungpensionist und erlebe den ersten Advent in diesem Zustand. Und ich konstatiere: Die Vorstellung, mehr Zeit für die Weihnachtsbäckerei zu haben, war eine Illusion. Pausenlos ist irgendwas, und man kommt kaum zum Schnaufen.
Na ja. Es hat sich zufällig ergeben, dass in unserer Pfarre ein spirituelles Angebot auftauchte: Exerzitien im Alltag, was ignatianisches. Daran hab ich, zusammen mit meiner Frau teilgenommen, und das hat recht gut getan. Ich (Wir) befasse(n) mich (uns) jetzt wieder intensiver mit dem Stundenbuch. Ab nächster Woche willl ich zusehen, dass ich in die Rorate komme. Die erste hab ich ausgelassen, denn da musste ich mittags zu einem Begräbnis in die Nähe von Wien, dann zu Verwandten, und abends gab's das letzte Exerzitien-Treffen. Da hab ich den frühen Morgen lieber verschlafen, damit die Kräfte reichen.
Möglicherweise kann mir jemand erklären, ob es diese noch gilt und wenn ja, warum sie - soweit ich es so mitbekomme - von den meisten nicht mehr begangen wird (ich habe den Eindruck, dass mehr an Weihnachtsgebäck in der Fastenzeit gegessen wird als an Weihnachten)?
Wenn es diese Fastenzeit nicht mehr gibt, wann wurde sie "abgeschafft" und weshalb?
Die vorweihnachtliche Fastenzeit kenne ich persönlich (Jahrgang 1947) nur mehr aus Erzählungen, und dass sie die Ursache sei dafür, dass am Heiligen Abend traditionellerweise Fisch gegessen wird. In meiner Familie nicht, da mag das niemand.
2. Was bedeutet für euch Weihnachten? Ist es ein Fest zur Erinnerung an Jesu Geburt oder ist es mehr die Erwartung seines zweiten Kommens - zu richten die Lebenden und die Toten?
Tja. Lässt sich denn das eine vom andern trennen? Alle unsere Feiern haben vergegenwärtigenden Charakter, sowohl was die Vergangenheit, als auch, was die verheißene Zukunft betrifft. Man denkt nicht immer explizit daran, und mal steht das eine, mal das andere im Vordergrund.
So, wie ich's seinerzeit meinen Kindern erklärt habe: Jesus hat Geburtstag. So, wie ich sonst einen Geburtstag feiere: Da erinnere ich an die Geburt, freue mich an der Gegenwart des Gefeierten und erhoffe für ihn eine feiernswürdige Zukunft.

Wie auch immer: Mit der Geburt Jesu hat der Anbruch des Gottesreiches, die Endzeit, der Anfang seiner Wiederkunft begonnen. Das zentrale Fest der Christenheit ist ja Ostern. Das feiern wir auch zu Weihnachten.

Und im Advent?
Na ja. Ist halt die Zeit des Wartens, und umfasst letztlich auch das ganze Leben, das individuelle und das kollektive, meines und das der Menscheit bzw. der Schöpfung. Es hat ja auch eine kosmische Dimension. Und es hat auch zwei Aspekte: Den anheimelnden; wir warten ja auf etwas, das schon angefangen hat, das Boten und Lichter vorausschickt; und den sehnsuchts- und leidvollen; Wir warten auf etwas, das schon 2000 Jahre auszubleiben scheint, und wir schreien aus der Tiefe, gequält und manchmal der Verzweiflung nahe: Maranatha - Herr, komm doch bald!
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

"Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit." Dieses alte Adventslied fordert uns auf, das Kommen Jesu Christi vorzubereiten. Aber wieder einmal ist es mir passiert. Durch den Stress des Alltags habe ich es trotz Weihnachtsdekorationen an allen Orten wieder einmal geschafft, dass ich den Advent mehr oder weniger unbewusst an mir habe vorbeiziehen lassen. Wieder einmal habe ich den Eindruck, spirituell keineswegs auf das Christfest vorbereitet und nicht einmal darauf eingestellt zu sein. Aber wie war das eigentlich damals in Bethlehem? Wenn ich mich recht erinnere, waren die Leute damals auch nicht vorbereitet. In der Herberge war kein Platz, wird gesagt. Und trotzdem ist Jesus in Bethlehem zur Welt gekommen. Möchte Christus nicht gerade bei denjenigen einkehren, die ihm nichts anzubieten haben?
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Peter
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Beitrag von Peter »

Brennt in Luxemburg schon das vierte Kerzlein? :|

(Fasse Mut! Noch ist Zeit für eine gute Beichte!) :)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Nix Adventskalender. Ich bin zisterziensischer Spiritualität.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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Mariamante
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Unser Leben ist Advent

Beitrag von Mariamante »

Dass unser Leben selbst Advent ( Erwartung der Ankunft des Herrn)sei, hat mein Beichtvater immer wieder erwähnt.

Die Zeiten der Kirche vergegenwärtigen die Heilsgeschichte- und der Advent bringt uns die Zeit der Erwartung auf den Messias in besonderer Weise nahe. Dass das Kirchenjahr mit dem Advent beginnt, also eine neue Zeit (des Heiles) dessen sind sich viele nicht richtig bewußt.

Wenn K.H. Waggerl den Advent die stillste Zeit des Jahres nennt, dann hat das zu seiner Zeit vielleicht noch gegolten- heute ist es eher umgekehrt. Ich finde es schade, dass durch den Konsum- und Kaufrausch so wie die Geschäftsankurbelung aus dieser Zeit eine Zeit der Hektik gemacht wird. Statt Fasten, Besinnung, Gebet, frühe hl. Messen- die sogenannten Roratemessen - gibt es den m.E. unangemessenen Brauch, bereits lange vor der eigentlichen Weihanchtszeit Weihanchten zu feiern- sei es in den Firmen die Vor- Weihnachtsfeiern oder die Christbäume und Weihnachtslieder...nicht nur in den Geschäften.

Dass Advent (Ankunft des Herrn) uns zum Wachen und Beten führen soll- und zwar schon in den Morgenstunden - drückt sich in den sogenannten Roratemessen aus, die es gottlob am Land wieder häufiger gibt.
Gelobt sei Jesus Christus

Edith
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Beitrag von Edith »

cathol01 hat geschrieben:Nix Adventskalender. Ich bin zisterziensischer Spiritualität.
:huhu:
Hallo Freund!

(Obgleich ich nicht verstehe... was das eine... mit dem andern zu tun hat.... aber gut).

Die Zisterzienser die ich kenne... haben sowas.... allerdings.... nicht mit Schokolade drin.... :roll: sondern... mit "weisen Worten"... des Hl. Bernhard..... :mrgreen:

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Tobias
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Advent

Beitrag von Tobias »

Wie bereitet ihr euch auf die Ankunft des Herrn vor?
Ist der ganze Weihnachtsrummel überhaupt notwendig?
Seit wann ist das Christkind das Helferlein vom Weihnachtsmann?
Was hat der weihnachtsmann eigendlich für eine Position, die das Jersuskind nicht erfüllen könnte?
Sollte man seine Kinder in dem Glauben an den Weihnachtsmann erziehen in der Hinsicht auf das erste Gebot?
Amor dei usque ad contemptum sui!

Dies irae, dies illa solvet saeclum in favilla: teste David cum Sybilla.
Quantus tremor es futurus, quando Judex est venturus, cuncta stricte discussurus!

Ecce Homo
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Re: Advent

Beitrag von Ecce Homo »

Tobias hat geschrieben:Wie bereitet ihr euch auf die Ankunft des Herrn vor?
Warten, besinnen, beten.
Tobias hat geschrieben:Ist der ganze Weihnachtsrummel überhaupt notwendig?
Nein - aber er kurbelt für einige das Geschäft an.
Tobias hat geschrieben:Seit wann ist das Christkind das Helferlein vom Weihnachtsmann?
Gar nicht!
Tobias hat geschrieben:Was hat der weihnachtsmann eigendlich für eine Position, die das Jersuskind nicht erfüllen könnte?
Kommerz?
Tobias hat geschrieben:Sollte man seine Kinder in dem Glauben an den Weihnachtsmann erziehen in der Hinsicht auf das erste Gebot?
Nein - auf keinen Fall! Den Weihnachtsmann gibt es nicht! Und wird es nie geben!
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Johannes XXIII.
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Beitrag von Johannes XXIII. »

Für die Umfrage sind die Antwortmöglichkeiten etwas komisch.
Denn ich denke, dass man im Advent (wie übrigens auch im restlichen Jahr) warten, besinnen und beten.
[quote][/quote]
Tobias hat folgendes geschrieben:
Sollte man seine Kinder in dem Glauben an den Weihnachtsmann erziehen in der Hinsicht auf das erste Gebot?

Nein - auf keinen Fall! Den Weihnachtsmann gibt es nicht! Und wird es nie geben!

Da stimm ich zu. Das mit dem Christkind ist ja eher Volksfrömmigkeit. Der Versuch etwas nicht zu verstehendes mit etwas einfachem zu erklären. Und da dann doch lieber unsere Traditionalle Erklärung als der von Coca-Cola geklaute Weihnachtsmann.
"Wenn die Menschen, gerade die Jugend, ungestüm nach dem Sinn des Lebens fragen: Gebt ihr eine überzeugende, verständliche Antwort." (P.P. Johannes Paulus II.)

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incarnata
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Kindererziehung Glaube an Weihnachtsmann/Christkind -1.Gebot

Beitrag von incarnata »

Mir hat der Glaube an das Christkind,das die schönen Geschenke bringt
mit zunehmender Reife nichts geschadet-denn letztlich war das Kind in
der Krippe auch in meiner frühen Kindheit immer das göttliche Kind,das
meine Wünsche versteht,mich als Kind besonders gut versteht und somit
einerseits gr0ß und allwissend und andrerseits zart und klein ist.,so daß ich
es wie ein kleines Geschwisterchen lieben kann.In diesem Sinne glaube ich heute noch an das Christkind.Natürlich wurden die anfangs von"Wundern des
Advents" wie goldenen Nüssen und Engelhaaren auf dem Bettvorleger,
Musik unortbarer Herkunft etc.genährten Vorstellungen von Engeln,die
im Auftrag des Christkinds Geschenke im Weihnachtszimmer aufbauen,
aber uns auch schon den ganzen Advent eng begleiten(letzteres ist ja so falsch
nicht-und nicht nur im Advent)
allmählich von dem Glauben abgelöst,das Christkind sage eben den
Eltern meine Wünsche-so daß auch offensichtlich gekaufte Geschenke
kein Problem darstellten.Schliesslich stellte sich die Erkenntnis ein,daß
das "Christkind" selbst das eigentliche Geschenk ist und wir Menschen uns
aus Freude und Staunen über die Menschwerdung Gottes beschenken.
Den Weihnachtsmann gab`s bei uns nicht-nur den Hl. Nikolaus samt
Knecht Rupprecht bzw. bayerischem Krampus bzw. Klaubauf am 6.12.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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oblatum
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Westliche Fastenbräuche zur Weihnachtszeit

Beitrag von oblatum »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Ich habe mal etwas über die Weihnachts-Fastenzeit gehört, jedoch findet man ganz unterschiedliche Angabe darüber. Wann ist Beginn und Ende und wie lauten die Vorschriften bzw. Empfehlungen zum Fasten vor Weihnachten?
Die weihnachtliche Fastenzeit hat eine lange Überlieferung und wurde in Klöstern streng eingehalten.
Wir beginnen sie am 1. Advent und sie endet am 24. Dezember.
Wir halten sie wie die österliche Fastenzeit.

Raimund, wozu brauchst du kirchliche Regeln?
Wenn ich den Sinn der Fastenzeit erfasse, dsnn brauch ich keine kirchlichen Regeln.
Der eine verzichtet auf Fleisch, der andere auf Fisch.
Denn wäre es ein Fasten wenn ich auf Fleisch verzichte und stattdessen Fisch esse, der eine Delikatesse und ausserdem teuer ist?
Da würde eine Vorschrift nicht dem Sinn entsprechen.
Für mich ist Fasten auf jeden Fall ein Verzicht von etwas was ich sonst bevorzuge.

Es soll Nichtraucher geben, die verzichten wären der Fastenzeit aufs Rauchen !! :mrgreen:

LG oblatum
Morituri te salutant

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holzi
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Re: Adventsfasten

Beitrag von holzi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:In der lateinischen Kirche nennt sich diese Fastenzeit vor Weihnachten „Advent“.
Und bei uns wird mit Plätzchen, Schokoweihnachtsmännern (echte Nikoläuse gibts ja kaum) Lebkuchen, Glühwein etc. gefastet... :mrgreen:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ächz. - Also, Weihnachtsgebäck und -naschzeug gibt es bei uns grundsätzlich erst ab Weihnachten, also ab dem 25. Dezember. (Entschuldigt, wenn ich das Datum eigens hinzufüge – aber nach meiner Erfahrung wissen 95 % der verblödeten Deutschen nicht, wann Weihnachten ist. Anwesende sind mit der Verbalinjurie keinesfalls gemeint.)

Auch als Adventskalender hatten wir die letzten Jahre nur solche mit Bildchen und adventlichen Motiven, ohne Naschereien. Großälterliche Versuche, uns Schokoladenkalender unterzujubeln, konnte ich mit dem Hinweis auf die ekelhaften Gartenzwerg- und Hirschmotive abwehren.

Dies Jahr ist es meiner Mutter leider gelungen, zu einem Wucherpreis drei Schokoladen-Adventskalender mit rein christlich-adventlichen Motiven zu ergattern. Da konnte ich denn doch nicht mehr nein sagen.

Übrigens hatte ich neulich bei Rewe einen heftigen Streit mit meinem Sohne, welcher dort „Weihnachtsmänner“ wahrnahm, während ich darauf bestand, es handle sich um Gartenzwerge. Außerdem gebe es keinen Weihnachtsmann. Doch, entgegnete mein Sohn. Der sei ich. Und der Osterhase sei ich auch. Besonders amüsiert zeigten sich die Verkäuferinnen, als ich die Vermutung meines Sohnes mit dem Argument abwies, ich hätte keinen Stummelschwanz.

Demgegenüber erwies sich der Verkäufer bei Hornbach als völlig humorlos, als ich ihn vor sechs Wochen, so ungefähr Anfang Oktober, inmitten der gartenzwergischen „Weihnachts“-Dekoration der Gartenabteilung nach Ostereiern fragte.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:- Also, Weihnachtsgebäck und -naschzeug gibt es bei uns grundsätzlich erst ab Weihnachten, also ab dem 25. Dezember.


So ähnlich will ich das für mich eigentlich auch halten, da ich aber kein Freund großer Vorratshaltung bin stehe ich in den letzten Jahren immer öfter bereits in der letzten Woche vor Weihnachten vor leeren Regalen, was Lebkuchen und andere weihnachtlichen Süßigkeiten betrifft.

Während früher diejenigen die warten konnten, nach Weihnachten noch durch eine reichhaltige Auswahl an äußerst preisgünstigen Restposten belohnt wurden, ist es seit einiger Zeit so, daß selbst die Discounter konsequent bereits kurz vor (!) Weihnachten alles wieder aus- und wegräumen. Es muss ja schliesslich Platz für Silvesterböller und Faschingsartikel gemacht werden. Weihnachten ist ja am 24.12. vorbei :ikb_mad2:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Dies Jahr ist es meiner Mutter leider gelungen, zu einem Wucherpreis drei Schokoladen-Adventskalender mit rein christlich-adventlichen Motiven zu ergattern. Da konnte ich denn doch nicht mehr nein sagen.
Du armes Schwein, macht die Omi doch glatt deine Erziehungsversuche zu nichte.


Linus, dessen Mitleid weniger bei dir ist, aber umso mehr die Mitfreude bei deinen Kindern :kiss:
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Dies Jahr ist es meiner Mutter leider gelungen, zu einem Wucherpreis drei Schokoladen-Adventskalender mit rein christlich-adventlichen Motiven zu ergattern. Da konnte ich denn doch nicht mehr nein sagen.
Was täten kleine Kinder nur ohne Großeltern! :D
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Den Fastenzeitgedanken finde ich ganz sinnvoll im Sinne eines Normalkonsums. Leider ist es in den vergangenen Jahren geschehen, dass ich gerade in der Adventszeit und über Weihnachten zugelegt habe, um mit meinem Jahreshöchstgewicht das neue Jahr zu starten. Ein sinnvolles Fastenziel könnte gewichtsmäßig darin liegen, 2008 mit Normalgewicht zu beginnen und dieses dann zu halten.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

overkott hat geschrieben:Ein sinnvolles Fastenziel könnte gewichtsmäßig darin liegen, 2008 mit Normalgewicht zu beginnen und dieses dann zu halten.
Das wäre aber ein eitles und dummes "Fastenziel".

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ächz. - Also, Weihnachtsgebäck und -naschzeug gibt es bei uns grundsätzlich erst ab Weihnachten, also ab dem 25. Dezember.
Am 6. wirst wohl eine Ausnahme machen.
....Übrigens hatte ich neulich bei Rewe einen heftigen Streit mit meinem Sohne, welcher dort „Weihnachtsmänner“ wahrnahm, während ich darauf bestand, es handle sich um Gartenzwerge.....
Tja ich mache mich auch schon langsam auf die Suche nach dem klasischen Nikolaus für den 6. Dezember. Diesmal habe ich nicht vor bis zum Schluss wo die wenigen die noch angeboten werden ausverkauft sind zu warten. Aber sogar mein Göttergatte hat mittlerweile soviel Tradition, das die "Gartenzwerge" uns nicht ins Haus kommen.

LG
Fiore
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:»daß offenbar völlig in Vergessenheit gerät, daß es sich beim Advent um eine Fastenzeit handelt«
Darüber hatte ich vor Jahren schon mal einen Disput mit einem Dipl.-Laientheologen (hatte am Rhein studiert), der damals als Spätberufener in ’nem Seminar war und mittlerweile Kaplan ist. Er war empört über meine gotteslästerliche Behauptung, daß der Advent nach der kirchlichen Tradition eigentlich eine Fastenzeit sei. Nie und nimmer, nirgends könne es so was gegeben haben, schließlich habe er von seinen Professoren gelernt, was der Sinn der Adventszeit sei.
Und ist das Resultat daraus, dass dieser Priester sich jetzt weigert im Advent eine violette Kasel während der Messe anzuziehen? - Das wäre doch die logische Konsequenz :mrgreen: :mrgreen:

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Lukas (Apostelgeschichte 27:7-10) hat geschrieben:Wir kamen aber viele Tage nur langsam vorwärts und gelangten mit Mühe bis auf die Höhe von Knidos, denn der Wind hinderte uns; und wir fuhren im Schutz von Kreta hin, bis auf die Höhe von Salmone, und gelangten kaum daran vorbei und kamen an einen Ort, der «Guthafen» heißt; nahe dabei lag die Stadt Lasäa. Da nun viel Zeit vergangen war und die Schiffahrt bereits agefährlich wurde, weil auch die Fastenzeit schon vorüber war, ermahnte sie Paulus und sprach zu ihnen...
Hier ist von einer Fastenzeit im Winterhalbjahr bzw. gar in winterlicher Zeit die Rede. Hat jemand eine genauere Deutung? Ich habe irgendwo gelesen, daß es sich dabei höchstwahrscheinlich um so etwas wie die Advents-Fastenzeit gehandelt haben muß.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

zum Thema "Vorbereitung" auf Weihnachten habe ich eine Medidation rausgesucht, die ich im Alter von 20 Jahren aufgrund einiger Beobachtungen geschrieben habe:


ADVENT

ATEMLOSIGKEIT
DRINIGLICHKEITEN ERLEDIGEN
VERBISSENHEIT
EGOISMUS
NEID
TEUER

So wird heute oft ADVENT buchstabiert,
nur noch lauter Geschäftemacherei.
Jeder kauft, backt, schreibt, schenkt.

Vor allem teuer muss es ein, damit der Beschenkte sieht, was dahinter steckt.
Alles ist so hektisch, dass wir die Augen für nichts anderes haben.
Und abends fallen wir müde ins Bett und schlafen.
Warum verschlafen wir nicht gleich Weihnacht?
Warum verschlafen wir nicht SEINE Ankunft?
Die ganze Zeit denken wir nicht daran.
Wir sollten lernen, ADVENT anders zu erleben und zu buchstabieren:

AUFBRUCH
DIENEN
VERTRAUEN SCHENKEN
ERBARMEN
NÄHE
TEILHABEN

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Mit 20 Jahren hat jeder, der sich dsbzgl. etwas Gedanken gemacht hat, ebenfalls seine Schlüsse gezogen, gleichgültig ob das Beobachtete, Festgestellte, aus Banalem oder Wesentlichem bestand.

Für mich hat, damals wie heute, nur folgendes gegolten: Derjenige, der glaubt, setzt seine Preferenzen und Prioritäten anders als derjenige, der nur eingeschränkt oder nicht glaubt. Und er verhält sich entsprechend.
Diejenigen, die glauben und danach leben, benötigen im Wesentlichen keine Hinweise oder Ermahnungen; diejenigen die eingeschränkt oder nicht glauben, erreicht man nicht, wenn man sich nicht zu ihnen begibt und, wenn diese sich für solches nicht öffnen. Und dies gilt nicht nur für den Advent.

Um von mir zu sprechen: Mit Banalitäten und Wortspielereien konnte man mich noch nie überzeugen.

Mir fällt ein Pastoralreferent ein, der als neuer Religionslehrer seine Schüler zunächst mal dazu verpflichtete, ein von ihm kreiertes Gebet auf die Innenseite ihrer Religionshefte zu kleben. Die Kinder sehen dieses Gebet mittlerweile gar nicht mehr und der Pastoralreferent hat es wohl ebenfalls vergessen. Was war denn noch mal das Sinnstiftende hierbei gewesen?
Übrigens hat er ebenfalls den Hang zu erbaulichen Texten und lädt von Zeit zu Zeit die Pfarrgemeinde dazu ein, seinen Vorträgen zu bestimmten erbaulichen Themen zu lauschen. Nur, es geht kaum einer hin.

Was läuft hier falsch?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Ein guter Internet-Adventskalender ist unter folgender Adresse zu finden:
www.taeglich-advent.de

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Weitere Adventsangebote im Internet:

http://www.zenit.org/article-13940?l=german
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Raphaela hat geschrieben:Ein guter Internet-Adventskalender ist unter folgender Adresse zu finden:
www.taeglich-advent.de
Ab Morgen ist für diesen Advent dieses Seite wieder zugänglich.

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Sarrha
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Registriert: Freitag 27. Mai 2005, 15:08

Beitrag von Sarrha »

Nach dem ich mich jetzt gerade erholt habe von meinem Lachanfall über den Stummelschwanz ...

Wie gestaltet ihr den die Adventszeit - wird gefastet und wenn wie?
Ich würde das eigentlich gerne tun, aber Einkehr, Stille, Vorbereitung - was für mich zum Fasten dazugehört, fällt gerade in dieser Zeit aus reichlich bekannten Gründen schwer.

Sarrha

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