Beichte und Bußaufgaben

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Nassos
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Nassos »

Marion, das habe ich eben nicht gemeint. Ich denke, Christiane hat mich schon verstanden.
Marion hat geschrieben:um mehr Busaufgaben zu bitten, damit man weniger lang im Fegefeuer sitzen muss

Wollt ihr das nicht kapieren?
Nassos hat geschrieben:Ich habe zwar weiter oben nicht gelesen, aber ich kann mir nicht einen Augenblick vorstellen, dass Gamaliel sich anmaßte etwas besser beurteilen zu wollen, als der Beichtvater. Da habe ich vollstes Vertrauen!
:hae?:
hl. Alphons von Liguori & Co warens - nicht Gamaliel :D
Das hat doch Gamaliel gerade erst geschrieben.

Außerdem ist es weder Anmaßung noch Sünde (auch wenn es sich für irgendwen sündhaft anfühlt - es ist trotzdem keine Sünde) um um mehr Busaufgaben zu bitten, damit man weniger lang im Fegefeuer sitzen muss

Wollt ihr das nicht kapieren?
Nein. Ich werde um mehr Bußaufgaben bitten, wenn ich das Gefühl habe, ich bin immer noch zertrümmert von meinen Sünden. Was dann heißt, ich habe kein Vertrauen in die Priesterschaft meines Priesters - dann gibt es aber ein ganz anderes Problem... Wenn ich das nur wegen des Fegfeuers machte, wäre das ja geradezu selbstsüchtig und berechnend - so kommt es mir vor.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Marion
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Marion »

Ihr glaubt gar nicht ans Fegefeuer.
http://kreuzgang.org/viewtopic.php?f=21&t=431&

Sonst hätte ich gefragt was der Unterschied an "selbstsüchtig und berechnend" wäre zwischen Fegefeuerzeit verkürzen wollen oder sich weniger hier auf Erden von den Sünden zertrümmert fühlen wollen.

Unser ganzer Glaube ist wenn man so will schon auch ziemlich "selbsüchtig" und "berechnend". Warum nehmen denn die Gläubigen das Kreuz auf sich, warum lassen sie sich sogar zum Teil töten, warum geben manche alles von sich, warum gehen die Leute jeden Sonntag in die Kirche auch wenns nicht immer das genehmste Programm ist?
Na, damit sie ewig im Himmel beim Herrn sein dürfen. Das kann man auch als selbstsüchtig und berechnend ansehen. Aber ich glaube nicht, daß das falsch, sündhaft oder auch nur ein bisschen anrüchig ist :hmm:
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Nassos
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Nassos »

Also, ich bin hier im Refektorium, daher steht es mir nicht an, hier über die Existenz eines Fegfeuers zu debattieren. Ich respektiere das.

Desweiteren ging es ja nicht um das Fegfeuer an sich, sondern um den Gedankengang.

Der Unterschied wäre, dass ich auf der einen Seite nur aus Furcht vor dem Fegfeuer beichte (Angst als Motivation) - dies wäre die selbstsüchtige Variante, da es hier um mein "Wohlbefinden" geht.

Das "zertrümmert" ist etwas stark ausgedrückt. Ersetze das besser durch "zerknirscht" bzw. "reumütig mit jeder Faser meines Körpers und meiner ganzen Seele". Hierbei geht es nicht um den Gedanken, wie erspare ich mir die Strafe, sondern ich konzentriere mich auf meine Verfehlung, die ich vor dem Herrn beichten will, um meine Seele zu erleichtern und mich mit "Gott in Einklang" zu bringen. Hier geht es mehr vor Gott demütig zu bekennen. Und zwar ohne Gedanken daran, was für Konsequenzen folgen.
Wichtig: es geht hierbei NICHT um [Punkt] Tritt diese ein, dann sollte man auf jeden Fall mit seinem Geistlichen sprechen, denn die Verzweiflung kann mich da hinführen, wo ich mich nicht mehr als würdig sehe, vor Gott zu beichten, und das ist des Teufels.

Sicher, beide "Ansätze" haben die Theosis zum Ziel bzw. das Gelangen in die ewige Lobpreisung des Herrn - das Paradies. Daher ist das Ziel überhaupt nicht selbstsüchtig, denn das ist was Gott auch will! Das darf man nicht durcheinanderbringen, liebe Marion.

Ich hoffe, ich konnte es etwas klarer darstellen.

Gruß,
Nassos
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

Piusderdritte
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Piusderdritte »

Eine Frage:
darf ein evangelischer Christ eine Beichte bei einem katholischen Geistlichen machen?

gruss, PiusIII.
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

michaelis
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von michaelis »

Piusderdritte hat geschrieben:Eine Frage:
darf ein evangelischer Christ eine Beichte bei einem katholischen Geistlichen machen?
Beichten darf er immer, fraglich ist nur, ob er erlaubt und / oder gültig die Absolution empfängt.

Nach katholischem Kirchenrecht dürfen die Sakramente von katholischen Spendern (in diesem Fall also dem Beichtvater) nur katholischen Gläubigen und in bestimmten Fällen orthodoxen Gläubigen gespendet werden. Angehörigen anderer Gemeinschaften (in diesem Fall also der evangelischen Kirche) nur in Ausnahmefällen mit Erlaubnis des Bischofs und in Todesgefahr.

Eine Absolution einer solchen Beichte (ohne Todesgefahr) wäre demnach also unerlaubt, aber wahrscheinlich wohl trotzdem gültig. Zumindest sofern der Beichtende daran glaubt, daß ihm durch die Absolution des Priesters wirklich seine Sünden vergeben werden.

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Gamaliel
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Gamaliel »

Piusderdritte hat geschrieben:Eine Frage:
darf ein evangelischer Christ eine Beichte bei einem katholischen Geistlichen machen?

gruss, PiusIII.
Nein. - Ohne Reue, keine gültige Beichte. Wer an häretischen Lehren festhält, dem fehlt offensichtlich die Reue.

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Kai
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von Kai »

Gamaliel hat geschrieben:
Piusderdritte hat geschrieben:Eine Frage:
darf ein evangelischer Christ eine Beichte bei einem katholischen Geistlichen machen?

gruss, PiusIII.
Nein. - Ohne Reue, keine gültige Beichte. Wer an häretischen Lehren festhält, dem fehlt offensichtlich die Reue.
Du weißt aber nicht, ob dieser Evangelische vielleicht konvertieren will. Da er bei einem katholischen Priester beichten möchte, ist das nicht einmal so unwahrscheinlich.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

ad_hoc
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Re: Beichte und Bußaufgaben

Beitrag von ad_hoc »

Es ist in diesem Falle sogar sehr unwahrscheinlich!
Denn wäre es so gewesen, dass der Protestant zum katholischen Glauben hätte übertreten wollen, dann wäre dieser Aussage vor der Beichte unbedingt gefallen und mit Sicherheit auch von piusdem dritten genannt worden; denke ich doch.

Ich weiß gar nicht, warum immer solche sinnfreien Konstruktionen nachgereicht werden müssen, anstatt diese einfach zu unterlassen, weil es aus dem vorausgegangenen Text keine Grundlage dafür gibt.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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