Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Maurus »

iustus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Ich dagegen gehe davon aus, dass nicht nur einigen Klerikern, sondern einem Großteil der Bistumsangehörigen schlicht sauer aufgestoßen ist, dass der Bischof sich während laufender Sparprozesse eine millionenteure Residenz hat errichten lassen, voll von Extravaganzen wie Bronzefensterrahmen, Privalite-Glas, Zierfischteich, Natursteinverkleidung von Flachdächern(!), beheizbaren Außenfluren etc. und darüber die Öffentlichkeit auch noch jahrelang wider besseres Wissen mit falschen Zahlen versorgt hat, um den Eklat zu vermeiden, von dem der Bischof wissen konnte, dass er kommen würde, falls irgendwelche Details über den Bau nach außen dringen würden.
Da hast Du durchaus Recht. Aber Du hast doch schon vor Jahren mitbekommen, welch Kinkerlitzchen dem Bischof vorgeworfen wurden und schon damals den Hass auf ihn geschürt haben. Und Du hast ihn mit Recht DAGEGEN verteidigt.
Der Bischof hat natürlich im Bistum von Anfang an keinen leichten Stand gehabt, was im übrigen ja auch der Prüfbericht nochmal betont hat. Und ja, es gab auch ständig irgendwelche absurden Vorhaltungen, über die ich mich heute noch ärgern könnte (zumal beim neuen Bischof sicher auch ganz genau hingeschaut werden wird). Aber für eine so breite Front der Kritik und Ablehnung waren diese Einwürfe irgendwelcher Berufskritikaster nicht geeignet. Die hätten sich noch 20 Jahre am Bischof abgearbeitet, ohne irgendetwas bewirken zu können. Auch der saubere Stadtdekan, der ja heute ausposaunt hat, dass er den Bischof schon 2008 für eine Fehlbesetzung gehalten hat, hätte keine Chance gehabt.
Gerade weil aber die Verhältnisse so standen, hätte der Bischof bei dem Bauprojekt doppelt vorsichtig sein müssen. Die gute Wahl wäre gewesen, das Projekt zu stoppen - wenigstens für den Fall, dass auch diejenigen, die es ursprünglich wollten, in der Öffentlichkeit nicht als Verteidiger auftreten wollen. Für eine angemessene Bischofswohnung hätte man dann bei der ohnehin anstehenden Renovierung des Priesterseminars sorgen können. Die schon damals offenkundig schlechte(re) Wahl war, das Projekt dennoch zu realisieren und einfach die Zahlen zu schönen. Aber selbst darüber ist Bischof Franz-Peter ja noch hinausgeschossen, in dem er ab einer bestimmten Planungsphase überhaupt keinen Kostenrahmen mehr gesetzt hat. Das musste letztendlich zum Fiasko mit den entsprechenden öffentlichen Reaktionen führen.

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phylax
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von phylax »

Vielleicht wäre Weihbischof Löhr der beste Kandidat. Er wurde m.E. in der ganzen Affäre nicht belastet und hat sich mit Stellungnahmen zurückgehalten. So dürfte er für viele, die sonst gegeneinander stehen, als Gesprächspartner akzeptabel sein.
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iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von iustus »

phylax hat geschrieben:Vielleicht wäre Weihbischof Löhr der beste Kandidat. Er wurde m.E. in der ganzen Affäre nicht belastet und hat sich mit Stellungnahmen zurückgehalten. So dürfte er für viele, die sonst gegeneinander stehen, als Gesprächspartner akzeptabel sein.
:nein:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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phylax
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von phylax »

iustus hat geschrieben:
phylax hat geschrieben:Vielleicht wäre Weihbischof Löhr der beste Kandidat. Er wurde m.E. in der ganzen Affäre nicht belastet und hat sich mit Stellungnahmen zurückgehalten. So dürfte er für viele, die sonst gegeneinander stehen, als Gesprächspartner akzeptabel sein.
:nein:
Das ist ja als Argument ein bißchen dünn :/
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Peregrin
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben: Aber selbst darüber ist Bischof Franz-Peter ja noch hinausgeschossen, in dem er ab einer bestimmten Planungsphase überhaupt keinen Kostenrahmen mehr gesetzt hat. Das musste letztendlich zum Fiasko mit den entsprechenden öffentlichen Reaktionen führen.
Was für ein Fiasko? Die Kosten für den Bau sind in Ordnung, wenn man Vergleichbares vergleicht, ein bißchen Überschreitung ist normal. Das Geld war offenbar auch da, also was soll die Aufregung.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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phylax
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von phylax »

Das hast Du schon mehrfach hier geschrieben. Ein Bischof hat Deiner Meinung nach niemandem Rechenschaft zu geben...

Und damit das nicht immer wieder von vorne anfängt, mach halt den Zypfel auf Seite 100 zu :roll:
Zuletzt geändert von phylax am Freitag 28. März 2014, 22:28, insgesamt 1-mal geändert.
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iustus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von iustus »

phylax hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
phylax hat geschrieben:Vielleicht wäre Weihbischof Löhr der beste Kandidat. Er wurde m.E. in der ganzen Affäre nicht belastet und hat sich mit Stellungnahmen zurückgehalten. So dürfte er für viele, die sonst gegeneinander stehen, als Gesprächspartner akzeptabel sein.
:nein:
Das ist ja als Argument ein bißchen dünn :/
Zugegeben.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von gc-148 »

ich hoffe, dass durch diesen Rücktritt der deutschen Kirche nicht noch mehr Schaden zugefügt wird.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Aber selbst darüber ist Bischof Franz-Peter ja noch hinausgeschossen, in dem er ab einer bestimmten Planungsphase überhaupt keinen Kostenrahmen mehr gesetzt hat. Das musste letztendlich zum Fiasko mit den entsprechenden öffentlichen Reaktionen führen.
Was für ein Fiasko? Die Kosten für den Bau sind in Ordnung, wenn man Vergleichbares vergleicht, ein bißchen Überschreitung ist normal. Das Geld war offenbar auch da, also was soll die Aufregung.
Laut Prüfbericht sind die Kosten keineswegs in Ordnung, sondern durch fehlerhaftes Baumanagement unnötig (und in siebenstelligem Bereich) in die Höhe getrieben worden. Darüberhinaus ging es mir nicht unbedingt um solche Feinheiten, sodern darum, dass man in einer Situation, in der schon ein 6 Mio-Projekt nicht gut ankommt, kein 30 Mio-Projekt daraus machen sollte. Falls man es dennoch tut, muss man eben auch mit scharfer Kritik leben können.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Maurus »

Gegen Löhr hätte ich gar nichts einzuwenden. Wenigstens ist der sicher kein Seelsorgeingenieur und Pastoralmanager wie mancher, der vielleicht auch in Frage kommt. Allerdings ist er eher ein Mann der leisen Töne, man müsste sich halt überlegen, ob das in den nächsten Jahren eine sinnvolle Eigenschaft für den Diözesanbischof ist.

Kilianus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Kilianus »

gc-148 hat geschrieben:ich hoffe, dass durch diesen Rücktritt der deutschen Kirche nicht noch mehr Schaden zugefügt wird.
Es gibt immer noch keine deutsche Kirche.

San Marco
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von San Marco »

Den Thread könnte man wirklich schließen. Jetzt ist alles gesagt. Und einen neuen Thread kann man dann wieder starten, wenn der Bischof wieder eine Aufgabe bekommt, die ihn nicht überfordert.

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Peregrin
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Aber selbst darüber ist Bischof Franz-Peter ja noch hinausgeschossen, in dem er ab einer bestimmten Planungsphase überhaupt keinen Kostenrahmen mehr gesetzt hat. Das musste letztendlich zum Fiasko mit den entsprechenden öffentlichen Reaktionen führen.
Was für ein Fiasko? Die Kosten für den Bau sind in Ordnung, wenn man Vergleichbares vergleicht, ein bißchen Überschreitung ist normal. Das Geld war offenbar auch da, also was soll die Aufregung.
Laut Prüfbericht sind die Kosten keineswegs in Ordnung, sondern durch fehlerhaftes Baumanagement unnötig (und in siebenstelligem Bereich) in die Höhe getrieben worden.
Bei achtstelligen Baukosten, wie gesagt, keine große Sache. Daß so Prüfer meistens nicht selber als Projektmanager reüssieren, sondern nur als Federfuchser, hat auch seine Gründe.
Darüberhinaus ging es mir nicht unbedingt um solche Feinheiten, sodern darum, dass man in einer Situation, in der schon ein 6 Mio-Projekt nicht gut ankommt, kein 30 Mio-Projekt daraus machen sollte. Falls man es dennoch tut, muss man eben auch mit scharfer Kritik leben können.
Eine verlogene Spiegelhetzkampagne ist ebensowenig "scharfe Kritik" wie Dolchstöße von Lehmann & Co. Wollen wir nicht vergessen, womit der Bischof wirklich leben mußte.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Vir Probatus »

http://www.washingtonpost.com/news/morn ... tional_Pop

So detailliert habe ich es bisher noch nirgendwo gefunden.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Maria Magdalena
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Maria Magdalena »

lutherbeck hat geschrieben:
Maria Magdalena hat geschrieben:Von der letztendlichen Entscheidung des Papstes mal abgesehen, könnte es nicht auch möglich sein, dass viele Katholiken so oder so reagiert haben, weil wir nun einmal ,ob berechtigt oder nicht, irgendwie immer in der Rolle des Sündenbockes in den Medien und der Öffentlichkeit dagestellt werden ?
Denn heute ist es ja auch schon unter Katholiken " normal" sich für seinen Glauben rechtfertigen zu müssen, und wenn dies ständig so ist reagierst du doch auch aus dieser Position heraus.
Dies aber nur am Rande als Gedanke.
Da ist mir der Anteil von Verschwö rungstheorie zu groß;
ich habe eher den Eindruck, dass in gewissen Kreisen reflexartig jeder verteidigt wird - völlig egal was er getan hat - Hauptsache, er passt ins Weltbild der rechten Kirchenszene...

Wer aber nicht in dieses Licht geraten möchte, sollte jetzt einfach die Entscheidung des Papstes demütig annehmen!

:kotz:

Als neue Beschäftigung für den stolzen Tebartz schlage ich 5 Jahre Einsatz in Mutter Theresas Sterbehäusern in Indien vor - da kann er direkt an der Basis wirklich mal was für Menschen tun!
Verschwörungstheorie ?
Sorry, aber könnte es sein, dass Du das was ich geschrieben habe ,nicht verstanden hast ?
Wenn man einer bestimmten Gruppe von Menschen per Mieden usw., ständig unter die Nase reibt sie und die ihren seien das Letzte, setzt irgendwann eine Gruppendynamik ein, in der selbstverständlich Mitglieder dieser Gruppe in Schutz genommen werden, weil die Erfahrung gemacht worden ist, dass des öfteren auch haltlose und verdrehte Mutmaßungen als unumstößliche Fakten in den Medien dargestellt wurden.
Ist dies nach Deiner wehrten Ansicht keine " normale" Reaktion ? Die beiweiten nichts mit einer Verschwörungstheorie zutun hat.
Dann erinnere Dich bitte mal daran, wie Mediziner auf die Barrikaden gegangen sind ,als sie per Medien als Geldgeil und OPsüchtig ( um nur eine, der vielen Schlagzeilen anzusprechen ) dagestellt worden sind.
Na, und was ist passiert ? Genau, dass gleiche was Du nun einer anderen Gruppe als Unmöglichkeit unterjubelst.
Echt Toll ! :daumen-runter:
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Caviteño »

Vir Probatus hat geschrieben:http://www.washingtonpost.com/news/morn ... tional_Pop

So detailliert habe ich es bisher noch nirgendwo gefunden.
Vermutlich dadurch bedingt, daß der Bericht nicht in englisch abrufbar ist und daher die Kosten erläutert werden müssen.

Interessant finde ich die Diskussion der Leser unter dem Bericht.

San Marco
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von San Marco »

Das Bistum bekommt nun einen neuen 5er-BWM.

http://www.ksta.de/politik/-limburger-b ... 92238.html

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lutherbeck
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von lutherbeck »

taddeo hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Als neue Beschäftigung für den stolzen Tebartz schlage ich 5 Jahre Einsatz in Mutter Theresas Sterbehäusern in Indien vor - da kann er direkt an der Basis wirklich mal was für Menschen tun!
Und der stolze Lutherbeck kann dort die Latrinen putzen. Passt.
Dann kommt garantiert der Einwand, lutherbeck als Mediziner sei kein Fachmann für Putz- und Latrinenfragen. :pfeif:
Aha - ihr setzt also das "putzen von Latrinen" mit der Begleitung von Sterbenden gleich? Schöne Katholiken seid ihr! Habt ihr schon einmal am Bett eines Menschen ausgeharrt, der in den letzten Zügen liegt? Ich schon mehrere hundert Mal bis zum Ende!

Und die Arbeit der seliggesprochenen Mutter Theresa (Gedenktag 5. September ) wäre also in euren Augen zu schäbig für einen arbeitslosen Bischoff?

Hat nicht Papst Franziskus gesagt, "Ein Bischof, der seiner Gemeinde nicht dient, handelt falsch. Ein Priester, der seiner Gemeinde nicht dient, handelt falsch.“

Und Jesus sagt: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" (Mt 25,40).

Wo also ist - bitte - das Verächtliche am Dienst für Sterbende? Es ist ein großer [Punkt]

Aber davon habt ihr natürlich keine Ahnung... :roll:

Ihr würdet aus Prinzip jeden verteidigen - und äße er auch kleine Kinder! Hauptsache dagegen...

Ihr solltet euch schämen - geht schnell zur Beichte! :kotz:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Gallus »

lutherbeck hat geschrieben:Aha - ihr setzt also das "putzen von Latrinen" mit der Begleitung von Sterbenden gleich? Schöne Katholiken seid ihr! Habt ihr schon einmal am Bett eines Menschen ausgeharrt, der in den letzten Zügen liegt? Ich schon mehrere hundert Mal bis zum Ende!
Lag ich also gar nicht so falsch mit meiner kleinen Spitze. Du bezichtigst jemand Fremden des Stolzes und verordnest ihm demütige Dienste, dabei platzt Du selbst vor Stolz...

conscientia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von conscientia »

@kreuzzeichen
kreuzzeichen hat geschrieben:Mir geht seit einigen Wochen die Frage durch den Kopf: "Was spricht eigentlich dafür, dass das Prädikat "Rom-" und "Papsttreu" auf TvE stärker zutrifft als auf den Durchschnitt der deutschen Bischöfe. In den Diskussionen z.B. auf Facebook haben kundige Leute darauf hingewiesen, dass Vorgrimmler TvE in seinen Lebenserinnerungen als Hoffnungsträger der Liberalen eingeschätzt hat (o.k., das ist jetzt eine Weile her). Hat sich eigentlich einmal jemand wirklich mit seinen Texten und seiner Theologie auseinandergesetzt? Oder ist er eigentlich eher unbeabsichtigt zur Galionsfigur eines kirchenpolitischen Streits geworden, der ihn auf den "konservativen" Schild gehoben hat? Im Bezug auf die Liturgie war er sicher ein "Ästhet" nach dem Geschmack konservativer römischer Liturgen, aber das hat was mit seiner Persönlichkeit und Lebensart zu tun. Und eine "ordentliche" Liturgie erwarte ich heute auch von Bischöfen. Das mag in den 80er Jahren etwas anders gewesen sein... aber heute... erlebe ich da eigentlich keine "Eigenmächtigkeiten" bei Bischöfen. Theologisch hat er im Bistum Münster das Erwachsenenkatechumenat bearbeitet und manche durch eine gewisse eigenwillige Überhöhung der dazugehörigen Riten "genervt". Das lief aber eher unter "Lieblingsthema" denn unter "klassischer Theologe". Nach seiner Weihe bevorzugte er bei allen "Auftritten" - im Gegensatz zu seinen Mitbischöfen den vollen bischöflichen Ornat. Aber ist das jetzt schon "konservativ"? Er gilt als Ghostwriter eines kleinen Büchleins zur Zukunft der Pastoral im Bistum Münster, verantwortet noch von Bischof Lettmann. Aber das war das übliche Rezept mit Zusammenlegungen, Großgemeinden, Zielgruppenpastoral, angereichert mit allerlei Allgemeinplätzen, wie das bei so pastoralen Papieren gängig ist. Sturm gelaufen gegen diese Rezepte sind eher die traditionell gebundenen Katholiken, die auf die sonntägliche Messe in ihrer Kirche wert legten. Wer kann also etwas Substantielles zur Theologie TvE's beitragen? Das würde mich schon noch interessieren im Nachgang zu dieser ganzen Diskussion.
Dissertation: Der Erwachsenenkatechumenat in den Vereinigten Staaten von Amerika. Altenberge 1993. 629 S.

Habil.-Schrift: Gemeinde in mobiler Gesellschaft. Kontexte - Kriterien - Konkretionen. Würzburg 1999. 815 S.

Ich habe Anfang der Nullerjahre beide Schriften ganz gelesen, aber nichts herausgeschrieben oder kopiert oder so. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, legt die Dissertation erfrischend dar, dass und wie eine Erneuerung der altkirchlichen Katechumentatspraxis einer Kirche in einem bestimmten sozio-kulturellen Kontext wichtige Impulse für die Vertiefung der Glaubenspraxis geben kann. Älter geworden, frage ich mich, ob die Dissertation wirklich eine fachtheologisch-wissenschaftliche Innovation gebracht hat.
Zur Habil.-Schrift:
kreuzzeichen hat geschrieben:das war das übliche Rezept mit Zusammenlegungen, Großgemeinden, Zielgruppenpastoral, angereichert mit allerlei Allgemeinplätzen, wie das bei so pastoralen Papieren gängig ist.
Bischof TvEs pastorale Rezepte sind die des unverheirateten, mobilen, finanziell gesicherten Mannes in den besten Jahren, im Zentrum einer Großstadt lebend.
Die ganze Theorie mit den pastoralen Großräumen funktioniert in der Praxis nicht, das will ich hier nicht weiter vertiefen.

Zur Romtreue: Ich würde auch meinen, TvE ist eher unbeabsichtigt Galionsfigur eines kirchenpolitischen Streits geworden, aber er hat sich wahrscheinlich auch gern zur Galionsfigur machen lassen, um sich für die Kölner Kathedra warmzulaufen. Da ist die Limburger Kostenexplosion zwischengekommen, die aber, wie wir jetzt wissen, nicht er, sondern Generalvikar und Domkapitel zu verantworten haben.

Ich meine wohl, in seiner Persönlichkeit ist angelegt ein großer Mangel an Selbstkritik und Kritikfähigkeit, ein Übermaß an Überzeugtsein von sich selbst und seinen Meinungen, gepaart mit einem großen Unvermögen, Kritik und kritische Töne, auch wohlwollende, in ihrer sachlichen Berechtigung wahrzunehmen und ggf. darauf zu reagieren. Nach außen kommt das als Arroganz und Beratungsresistenz heraus. Als arrogant galt TvE schon in Münster, noch als Priester.

Seine abschließenden Stellungnahmen machen letztlich deutlich: Schuld sind immer die anderen, nicht er.
Bischof (im Wartestand) Franz-Peter hat geschrieben:Ich hoffe, dass es jenseits wechselseitiger Beschuldigungen und Verletzungen gelingt, aus der Distanz das Geschehene zu verstehen und Einsichten zu gewinnen, die zu einer Versöhnung führen können. Dafür werde ich beten, meine ganze Kraft einsetzen und bitte auch um das Gebet.
https://www.domradio.de/themen/bistueme ... ldigt-sich

Beim letzten Absatz der Stellungnahme stellt sich die Frage: Wer soll aus der Distanz das Geschehene verstehen und Einsichten gewinnen? Franz-Peter? Das Domkapitel? Die pösen, pösen Medien - einschließlich des Herrn Deckers von der FAZ? Die pösen katholischen Laien von der Basis? Wer? - Das meine ich mit dem Mangel an Selbstkritik und Kritikfähigkeit.

Ciao c.
Zuletzt geändert von conscientia am Samstag 29. März 2014, 10:40, insgesamt 2-mal geändert.

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lutherbeck
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von lutherbeck »

Freitag hatte Tebartz Fehler eingeräumt und um Vergebung gebeten.
Täte euch auch gut... :ikb_shit:

Vielleicht kommt er im neuen 5 er BMW ja bis nach Kalkutta? :ikb_scooter:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Jean-Louis
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Jean-Louis »

@lutherbeck
Im Prinzip haben Sie recht, es gibt kaum einen größeren Dienst am Menschen als Sterbebegleitung. Und doch ist Ihr Argument ziemlich billig und populistisch. Und nicht von Klugheit gezeichnet. Denn die Menschen sollten eingesetzt werden gemäß ihren Talenten und und in einem Arbeitsbereich, wo sie der Gemeinschaft (in diesem Fall der Kirche) zum größten Nutzen gereichen. Bischof TvE ist ein hervorrgender Theologe, ein sehr glaubenstreuer und frommer Priester, ein guter Seelsorger und Prediger, ein Priester auch, der wundervolle Liturgien zu gestalten weiß. Solche Leuten brauchen wir in Deutschland .... und im Vatikan. In diesem Umfeld sollte er möglichst schnell mit einer neuen, wichtigen Aufgabe betreut werden.

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lutherbeck
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von lutherbeck »

Jean-Louis hat geschrieben:@lutherbeck
Im Prinzip haben Sie recht, es gibt kaum einen größeren Dienst am Menschen als Sterbebegleitung. Und doch ist Ihr Argument ziemlich billig und populistisch. Und nicht von Klugheit gezeichnet. Denn die Menschen sollten eingesetzt werden gemäß ihren Talenten und und in einem Arbeitsbereich, wo sie der Gemeinschaft (in diesem Fall der Kirche) zum größten Nutzen gereichen. Bischof TvE ist ein hervorrgender Theologe, ein sehr glaubenstreuer und frommer Priester, ein guter Seelsorger und Prediger, ein Priester auch, der wundervolle Liturgien zu gestalten weiß. Solche Leuten brauchen wir in Deutschland .... und im Vatikan. In diesem Umfeld sollte er möglichst schnell mit einer neuen, wichtigen Aufgabe betreut werden.
Ach - womöglich wäre er gar als nächster Papst geeignet?

...als "hervorragender Theologe" hätte er wissen müssen, daß Millionen für den Sitz eines Bischoffs nicht dem Evangelium entsprechen und ein Führungsstil christlich sein sollte...

Sorry - der Mann hat gravierende Fehler gemacht und muß nun dafür die Verantwortung übernehmen - in der Form, die der Papst dafür vorgesehen hat!

Ich persönlich würde ihn wirklich nach Indien schicken - er könnte dort so viel lernen - für die Kirche!
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

San Marco
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von San Marco »

conscientia hat geschrieben:
Ich meine wohl, in seiner Persönlichkeit ist angelegt ein großer Mangel an Selbstkritik und Kritikfähigkeit, ein Übermaß an Überzeugtsein von sich selbst und seinen Meinungen, gepaart mit einem großen Unvermögen, Kritik und kritische Töne, auch wohlwollende, in ihrer sachlichen Berechtigung wahrzunehmen und ggf. darauf zu reagieren. Nach außen kommt das als Arroganz und Beratungsresistenz heraus.
Diese Beschreibung passt auf 95 Prozent der sogenannten "Führungskräfte" in der deutschen Wirtschaft. Somit reicht das allein nicht aus, um den Bischof irgendwie als besonders negativ darzustellen.
Man schaue sich das Gros der DAX-Vorstände und der weiteren Ebene in Großkonzernen nur mal an.

heiliger_raphael
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von heiliger_raphael »

Als Maßstab für einen Bischof sollte das Evangelium angelegt werden und nicht das Treiben von Wirtschaftsbossen.

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Caviteño »

heiliger_raphael hat geschrieben:Als Maßstab für einen Bischof sollte das Evangelium angelegt werden und nicht das Treiben von Wirtschaftsbossen.
[...]
Bericht S. 105 hat geschrieben: Spätestens mit der Unterzeichnung des Protokolls der Sitzung des Vermögensverwaltungsrates vom 28.08.2013 am 11.09.2013 ist neben dem Vermögensverwaltungsrat auch dem Bischof nachweislich bekannt, dass für dieses Bauprojekt ca. 31,5 Mio. € aufzubringen sein würden, da der Bischof mit seiner Unterschrift bestätigt hat, Kenntnis vom Beratungs- und Beschlussgegenstand der Sitzung vom 28.08.2013 erlangt zu haben. Damit waren dem Bischof während des Besuchs von Giovanni Kardinal Lajolo die tatsächlichen Kosten bekannt.
Diese Informationen vom 22. und 28.08.2013 über die aktuelle Kostensituation der Baumaßnahme stehen nicht im Einklang mit den später bei anderen Gelegenheiten gemachten Äußerungen des Bischofs, nach denen er erst am 07.10.2013 über die Gesamtkosten informiert worden sei.
(Hervorhebung von mir)

:pfeif:

San Marco
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von San Marco »

Naja....dass er ein Lügner WAR, ist bekannt. Nur muss er das nach seiner Läuterung nicht bleiben.

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Vir Probatus »

San Marco hat geschrieben:Naja....dass er ein Lügner WAR, ist bekannt. Nur muss er das nach seiner Läuterung nicht bleiben.

Seine beiden zwielichtigen Stellungnahmen aus dieser Woche sind jedenfalls keine Läuterung.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Vir Probatus »

Die Welt hat geschrieben:Tebartz-van Elst erhält eine üppige Pension
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... nsion.html

Auch das war kaum anders zu erwarten.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Lupus »

Kurt Götz in "Das Haus in Montevideo" als Vater nach der Bestrafung seines Sohnes: "Er wollte sich nicht einmal für die Stockhiebe bedanken!" Na sowas aber auch!
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Gallus »

Vir Probatus hat geschrieben:
Die Welt hat geschrieben:Tebartz-van Elst erhält eine üppige Pension
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... nsion.html

Auch das war kaum anders zu erwarten.
Selbstgerechtes Gesindel. Hier zeigen wirklich eine Menge Leute ihren wahren Charakter in diesen Tagen.

Vir Probatus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Vir Probatus »

Gallus hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:
Die Welt hat geschrieben:Tebartz-van Elst erhält eine üppige Pension
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... nsion.html

Auch das war kaum anders zu erwarten.
Selbstgerechtes Gesindel. Hier zeigen wirklich eine Menge Leute ihren wahren Charakter in diesen Tagen.
Ich denke, es macht Sinn, auch darüber nachzudenken.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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