http://www.orthodoxanswers.org/media/do ... ?noredir=1
gelesen.
Hauptargument/Hauptbeispiel für die Zurückweisung der päpstlichen Unfehlbarkeit ist, wenn ich es recht sehe das päpstliche Schreiben Leos des X. "Exsurge Domine" von 152 gegen Luther. Dieses beinhaltet die Formulierung:
"Wir verdammen, verwerfen und weisen vollständig zurück jene, die da lehren, dass das Verbrennen von Häretikern gegen den Geist gehe"
Der Autor meint also man stehe vor zwei Möglichkeiten:
1. Es gilt die Unfehlbarkeit und dies ist eine Ex-Cathedra Entscheidung, was bedeuten würde, dass es auch heute durchaus noch angebracht wäre, Häretiker zu verbrennen.
2. Die Unfehlbarkeit ist natürlich schwachsinn, denn dieses Dokument wäre -wenn es die Unfehlbarkeit denn gäbe- unfehlbar, aber es ist anhand der Schrift klar erkenntlich, dass man Menschen nicht töten/verbrenne darf.
Nun meine Frage: Der Autor setzt ja auf jeden Fall voraus, dass dieses Dokument eine ex-Cathedra Entscheidung ist. Aber lässt sich diese Ansicht verteidigen?
Er gibt 5 Voraussetzungen für das Zustandekommen einer Ex-Cathedra Entscheidung:
1. Der Papst trifft die Entscheidung
2. Er tut dies als Hirte der Gläubigen
3. Er verweist auf seine apostolische Autorität
4. Es geht um eine Frage der Moral und/oder des Glaubens
5. Die Entscheidung ist für alle bindend
Im Fall des genannten Dokumentes würde ich mit begrenztem Wissensstand durchaus die ersten vier Voraussetzungen als gegeben ansetzen.
Die fünfte jedoch kenne ich so nicht! Ich kenne die Voraussetzung folgendemassen: Der Papst beabsichtigt eine Frage des Glaubens und/oder der Sitten abschließend zu klären.
Von abschließender Erklärung schreibt der Autor hier aber nichts und ich frage mich, ob es nicht tatsächlich so ist, dass egal was ein Papst schreibt/sagt (bei Fragen gemäß 4.) dies für die Gläubigen bindend ist, sofern er dies nicht im Vorhinein explizit ausschliesst. Dies muss dann aber eben nichts heissen, dass diese Aussage des Papstes das letzte Wort in dieser Sache ist, sie ist eben nicht abschließend.
Was meint ihr. Ich persönlich kann mich ja nun bestenfalls als Laientheologe bezeichnen
