Gallus hat geschrieben:taddeo hat geschrieben:Man sollte einfach keine Texte veröffentlichen, die ein 90jähriger aus dem Gedächtnis (bzw. dem, was davon noch vorhanden ist) zusammenfantasiert.
Man sollte vielleicht auch einem 90jährigen, von dem man weiß, daß er das tut, keine Gesprächstermine mehr einräumen, die er dann doch nur als Vorwand für seine Märchenstunden nimmt.
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Mir ist schleierhaft was Sinn und Zweck von Interviews mit Scalfari sein sollen? Der Papst will ja nach eigener Aussage weder Scalfari bekehren noch den Atheismus hinterfragen, noch herausfordern oder ihm Jesus Christus bezeugen.
Franziskus will bekanntlich eine verbeulte Kirche. Beulen kommen ja von Schläge, meist mit Absicht zu verletzen und zu schaden. Warum läd man einen atheistischen Hardliner und notorischen Kirchenkritiker der Kirche Beulen zu bescheren? Wo ist der Gewinn? Ich weiß nicht, ob es respektvoll ist, den Papst wie ein kleines naives Kind zu behandeln, der nicht weiß worauf er sich einlässt und sich über die Konsequenzen nicht klar ist, obwohl schon zuvor sein Scalfari- Interview für Wirbel und Furore gesorgt hat.
Man kann auch nicht immer wieder reflexartig den Medien und Scalfari den Schwarzen Peter zuschieben und so tun als ob der Papst mit all dem nix zu tun hat.
Wenn ein Papst kein Interview gibt, kann Scalfari auch nichts aus dem Nähkästchen plaudern und Oberlehrer spielen.
Außerdem hat der Papst selbst gesagt, man solle von gewissen Themen nicht besessen sein und nicht ständig darüber reden. Zölibat ist doch so ein Thema, von dem viele insbesonderes Kirchenkritiker und Medien "besessen" sind. Warum schweigt der Papst gemäß seinem Rat dazu nicht, zumal ja die Haltung der katholischen Kirche bezüglich des Zölibats hinlänglich bekannt ist.