Fürbitten, wozu und weshalb?

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Ecce Homo
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von Ecce Homo »

Raphaela hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Im von mir erfahrenen pfarrlichen Alltag werden die Fürbitten in etwa der Hälfte der Fälle formal an Christus gerichtet und real in 80 Prozent der Fälle an die Gläubigen.
:hae?: :achselzuck: :hmm:

An die Gläubigen???
Ja. Du weißt schon:
"Lass uns, dass wir..."
"Steh uns bei, damit..."
"Mache uns..."
"Lass und einander..."
Immer dieses schreckliche Kreisen um sich selbst...
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

gc-148
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von gc-148 »

Ecce Homo hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Im von mir erfahrenen pfarrlichen Alltag werden die Fürbitten in etwa der Hälfte der Fälle formal an Christus gerichtet und real in 80 Prozent der Fälle an die Gläubigen.
:hae?: :achselzuck: :hmm:

An die Gläubigen???
Ja. Du weißt schon:
"Lass uns, dass wir..."
"Steh uns bei, damit..."
"Mache uns..."
"Lass und einander..."
Immer dieses schreckliche Kreisen um sich selbst...
DAs sind aber doch die absoluten Ausnahmefälle!

heiliger_raphael
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von heiliger_raphael »

Raphaela hat geschrieben: Was meint heiliger_raphael" mit ordentlicher Gottesdienst? Das ist für mich jede Art der Liturgie. Und da hat das (Für-)Bittgebet sehr wohl Platz, in den verschiedensten Arten.
Die "normale Messe" (NOM), in Abgrenzung vom außerordentlichen Gottesdienst, von der außerordentlichen Form.

Um den Unterschied nochmal klarer zu machen: in den Fürbitten bei einem Institut nach dem alten Ritus, wo ich häufig zum Rosenkranzgebet bin, geht es immer im Stile:

Du keuscher Josef, bitte für uns.
Du Freund der Arbeit, bitte für uns.
Heilige Mutter Gottes, bitte für uns.

Usf usf. Allerdings nicht in der Messe, sondern zum Abschluss des Rosenkranzes vor Beginn der Heiligen Messe.

Bei einem anderen Institut "Sáncta María, Máter Déi, óra pro nóbis".

Beim "ordentlichen Gottesdienst", also der NOM, Messe nach der Reform, heißt es dann regelmäßig: "Herr, mach dass die Menschen toleranter werden." oder "Herr, bekehre Menschen mit -diesem oder jenen- Gedanken." Das läuft dann unter Fürbitten und ist während der Liturgie (kurz vor den Gaben).
Zuletzt geändert von heiliger_raphael am Sonntag 17. August 2014, 19:56, insgesamt 5-mal geändert.

heiliger_raphael
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von heiliger_raphael »

Raphaela hat geschrieben: An die Gläubigen???
"Lieber Banknachbar mach, dass Dein Hund still ist." :D

Kleiner Spaß...
nach dem Lektüre des Threads und auch des verlinkten Textes habe ich vorhin mal drauf geachtet. Tatsächlich ist heute zu großen Teilen nahezu ein Forderungskatalog mit sozialer Prägung geäußert worden.
"Mach, dass die Menschen... toleranter werden." etc

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taddeo
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von taddeo »

gc-148 hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Im von mir erfahrenen pfarrlichen Alltag werden die Fürbitten in etwa der Hälfte der Fälle formal an Christus gerichtet und real in 80 Prozent der Fälle an die Gläubigen.
:hae?: :achselzuck: :hmm:

An die Gläubigen???
Ja. Du weißt schon:
"Lass uns, dass wir..."
"Steh uns bei, damit..."
"Mache uns..."
"Lass und einander..."
Immer dieses schreckliche Kreisen um sich selbst...
DAs sind aber doch die absoluten Ausnahmefälle!
Ich kenne das eher als die absoluten Regelfälle - je nachdem, welche fertigen Fürbittvorlagen oder -bücher grad verwendet werden.
Wirklich gute Fürbitten in liturgisch einwandfreiem Stil und mit sachgerechter Aussage hört man nur alle heilige Zeit mal.

heiliger_raphael
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von heiliger_raphael »

Irgendwie beruhigt es mich etwas, das ich nicht der einzige bin, der die Forderungsform komisch findet :D

Sascha B.
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von Sascha B. »

taddeo hat geschrieben:
gc-148 hat geschrieben:DAs sind aber doch die absoluten Ausnahmefälle!
Ich kenne das eher als die absoluten Regelfälle - je nachdem, welche fertigen Fürbittvorlagen oder -bücher grad verwendet werden.
Wirklich gute Fürbitten in liturgisch einwandfreiem Stil und mit sachgerechter Aussage hört man nur alle heilige Zeit mal.
Wie konnte es dazu kommen? Wann setzte dieser "Trend" ein und gab es auch eine Begründung dafür? Oder war es eher ein schleichender Verfall in aller Stille?
Zuletzt geändert von Hubertus am Sonntag 17. August 2014, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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phylax
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von phylax »

Ich hätte nichts dagegen, wenn man auf die Fürbitten verzichten würde. Stattdessen könnte die stille Zeit nach dem Kommunionempfang verlängert werden. Da kann jeder seine individuellen Bitten im heiligsten Augenblick an Gott vorbringen. Man schreibt den Gläubigen vor, wofür sie beten sollen, was ihnen wichtig sein soll. Wenn dann die Zahl der Fürbitten, wie ich es im Limburger Dom schon erlebt habe, auf acht oder zehn erweitert werden, bin ich fast vesucht, auf die Uhr zu sehen. :|
Was mir auch missfällt, ist die Ausdehnung des Segens durch irgendwelche Erweiterungen..
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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taddeo
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von taddeo »

phylax hat geschrieben:Man schreibt den Gläubigen vor, wofür sie beten sollen, was ihnen wichtig sein soll.
Genau das ist der Sinn der amtlichen Liturgie der Kirche.

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phylax
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von phylax »

taddeo hat geschrieben:
phylax hat geschrieben:Man schreibt den Gläubigen vor, wofür sie beten sollen, was ihnen wichtig sein soll.
Genau das ist der Sinn der amtlichen Liturgie der Kirche.
Was hat sie davon?
Dass Gebete bspw. für eine bestimmte Weltlage oder Kirchenproblematik sinnvoll sein können - dazu kann man auch in der Predigt aufrufen.
Zuletzt geändert von phylax am Sonntag 17. August 2014, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
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gc-148
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von gc-148 »

Fürbitten:
Die Lesungen und das Evangelium stellen uns die Völkerwelt vor Augen. Gott lässt sich nicht national, kulturell oder wirtschaftlich vereinnahmen. In seinem Haus ist Platz für alle Sprachen, Geschichten und Träume. Darum beten wir heute:
Ø Für das Volk Israel. Es hat vor vielen Generationen nach schrecklicher Todesgeschichte eine neue Heimat erhalten. Aber alte Wunden brechen immer wieder auf. Mit ihnen Aggressionen, Albträume und Ängste.
Herr, erbarme dich.
Ø Für Palästina. Menschen haben Vertreibungsgeschichten hinter sich, sind in die Enge getrieben und Opfer ihrer Geschichte. Aber die Zukunft lässt sich nicht in Tunneln finden. Häuser und Straßen sind zerstört. Schon wieder muss ein Neuanfang gefunden werden.
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Christen im Irak. Über Jahrhunderte haben sie mit Muslimen zusammengelebt. Jetzt werden sie verfolgt, entrechtet und verbannt. Eine der ältesten Kirchen der Welt soll von der Landkarte verschwinden. Im Namen Gottes wird Hass gepredigt. Aber die Gewalt kann das letzte Wort nicht haben. Es ist die Liebe, die Wunden heilt.
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die sich nicht einschüchtern lassen. Sie bemühen sich um Frieden, Ausgleich und Versöhnung zwischen den verschiedenen Konfliktparteien. Sie lassen sich auch nicht von neu geschaffenen Tatsachen überraschen und überrumpeln. Aber sie sind oft alleingelassen und ernüchtert. Ihr Glaube, dass Menschen ihre Probleme friedlich lösen können, wird auf eine harte Probe gestellt.
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die krank sind. Eine Diagnose verändert das Leben. Vertraute Sicherheiten fallen in sich zusammen. Neue Kräfte werden mobilisiert. Aber andere Menschen helfen mit ihrem Mut, ihrem Lächeln und ihrem Können, ärztlich und pflegerisch. Sie brauchen Zeit, Anerkennung und eine gute finanzielle Ausstattung.
Herr, erbarme dich.
Ø Die vielen Nöte, die wir sehen, von denen wir hören, können wir nicht einmal aufzählen. Wenn die Medien nicht mehr berichten, bleiben an vielen Stellen dieser Welt Menschen zurück in der Dunkelheit. Fern ab von der Weltöffentlichkeit kampieren Menschen in Lagern, verhungern Menschen, sterben Menschen erschöpft. In vielen Ländern regieren Rechtlosigkeit und Willkür.
Herr, erbarme dich.
In deinem Haus, Herr, finden die Völker einen Tisch, alte Geschichten zu erzählen, Brot und Wein zu teilen und sich auf Recht und Gerechtigkeit zu verständigen. Lasse über uns dein Angesicht leuchten, damit auf Erden dein Weg erkannt wird und unter allen Völkern dein Heil. - Amen.

Autor: Manfred Wussow, gefunden auf http://www.redemptoristen.com/index.php ... dt1376d9d1
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gc-148
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von gc-148 »

phylax hat geschrieben:Was mir auch missfällt, ist die Ausdehnung des Segens durch irgendwelche Erweiterungen..
vielleicht solltest Du Dich doch mal im Messbuch über die einzelnen Teile der Eucharistiefeier kundig machen und ihre Gestaltungsmöglichkeiten.

Du scheinst Dir auch eine Liturgie nach Deinem Gustu zu wünschen.

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phylax
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von phylax »

gc-148 hat geschrieben:
phylax hat geschrieben:Was mir auch missfällt, ist die Ausdehnung des Segens durch irgendwelche Erweiterungen..
vielleicht solltest Du Dich doch mal im Messbuch über die einzelnen Teile der Eucharistiefeier kundig machen und ihre Gestaltungsmöglichkeiten.

Du scheinst Dir auch eine Liturgie nach Deinem Gustu zu wünschen.
Ich nehme seit der Einführung am NOM teil, also 40 Jahre. Die Erweiterung des Segensabschnitts stelle ich erst in den letzten Jahren fest.
Es handelt sich bei bei meiner Meinung also nicht um eine Messgestaltung nach meinem Gusto), sondern um eine Kritik an dieser Tendenz, selbst , wenn sie schon immer im Messformular möglich war. Ich bin der Meinung, dass nach dem Höhepunkt der Messfeier nicht mehr viel Worte gemacht werden sollten.
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Mary
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von Mary »

gc-148 hat geschrieben:Fürbitten:
Die Lesungen und das Evangelium stellen uns die Völkerwelt vor Augen. Gott lässt sich nicht national, kulturell oder wirtschaftlich vereinnahmen. In seinem Haus ist Platz für alle Sprachen, Geschichten und Träume. Darum beten wir heute:
Ø Für das Volk Israel. Es hat vor vielen Generationen nach schrecklicher Todesgeschichte eine neue Heimat erhalten. Aber alte Wunden brechen immer wieder auf. Mit ihnen Aggressionen, Albträume und Ängste.
Herr, erbarme dich.
Ø Für Palästina. Menschen haben Vertreibungsgeschichten hinter sich, sind in die Enge getrieben und Opfer ihrer Geschichte. Aber die Zukunft lässt sich nicht in Tunneln finden. Häuser und Straßen sind zerstört. Schon wieder muss ein Neuanfang gefunden werden.
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Christen im Irak. Über Jahrhunderte haben sie mit Muslimen zusammengelebt. Jetzt werden sie verfolgt, entrechtet und verbannt. Eine der ältesten Kirchen der Welt soll von der Landkarte verschwinden. Im Namen Gottes wird Hass gepredigt. Aber die Gewalt kann das letzte Wort nicht haben. Es ist die Liebe, die Wunden heilt.
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die sich nicht einschüchtern lassen. Sie bemühen sich um Frieden, Ausgleich und Versöhnung zwischen den verschiedenen Konfliktparteien. Sie lassen sich auch nicht von neu geschaffenen Tatsachen überraschen und überrumpeln. Aber sie sind oft alleingelassen und ernüchtert. Ihr Glaube, dass Menschen ihre Probleme friedlich lösen können, wird auf eine harte Probe gestellt.
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die krank sind. Eine Diagnose verändert das Leben. Vertraute Sicherheiten fallen in sich zusammen. Neue Kräfte werden mobilisiert. Aber andere Menschen helfen mit ihrem Mut, ihrem Lächeln und ihrem Können, ärztlich und pflegerisch. Sie brauchen Zeit, Anerkennung und eine gute finanzielle Ausstattung.
Herr, erbarme dich.
Ø Die vielen Nöte, die wir sehen, von denen wir hören, können wir nicht einmal aufzählen. Wenn die Medien nicht mehr berichten, bleiben an vielen Stellen dieser Welt Menschen zurück in der Dunkelheit. Fern ab von der Weltöffentlichkeit kampieren Menschen in Lagern, verhungern Menschen, sterben Menschen erschöpft. In vielen Ländern regieren Rechtlosigkeit und Willkür.
Herr, erbarme dich.
In deinem Haus, Herr, finden die Völker einen Tisch, alte Geschichten zu erzählen, Brot und Wein zu teilen und sich auf Recht und Gerechtigkeit zu verständigen. Lasse über uns dein Angesicht leuchten, damit auf Erden dein Weg erkannt wird und unter allen Völkern dein Heil. - Amen.

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Das ist genau die Sorte Fürbitten,----

die entweder die Gläubigen für dumm verkauft. Können die nicht selbst Nachrichten hören und verstehen?

oder schlimmer noch, Gott als etwas zurückgeblieben behandeln. Warum sonst müsste man Ihm die Weltlage so detailliert auseinandersetzen?
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

heiliger_raphael
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von heiliger_raphael »

Mary hat geschrieben: oder schlimmer noch, Gott als etwas zurückgeblieben behandeln. Warum sonst müsste man Ihm die Weltlage so detailliert auseinandersetzen?
Ein durchaus spannender Gedanke, wie man es mit der Allwissenheit Gottes so hält, wenn man ihm politische Nachhilfe erteilen muss.

gc-148
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von gc-148 »

im privaten Gebet sagt ihr auch nur:

für Anneliese (und sagt nichts über deren Krebserkrankung)
für Robert (und sagt nicht darüber, dass gerade seine Frau gestorben ist)
für Lena (und sagt nichts darüber, dass sie solche Probleme in der Schule hat)
.....
....
ihr seid schon spirituelle Akrobaten!

heiliger_raphael
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von heiliger_raphael »

Hast schon Recht, als Mensch neigt man dazu, "Informationen" zu liefern. Vielleicht will man sich in dem Moment auch etwas von der Seele reden.

Eine andere Frage am Rande:
gibt es einen Zusammenhang zwischen den Fürbitten und der Liturgiereform, der mit dem Verständnis der Messe zu tun hat?
Häufiger sehe ich, dass im alten Ritus eine Messe explizit für bestimmte Verstorbene oder noch Lebende zelebriert wird. Das habe ich im NOM noch nicht erlebt. Hat sich vielleicht deshalb auch die konkrete Form der Fürbitte etabliert, weil weniger Messen für konkrete Anlässe vollzogen werden?

gc-148
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von gc-148 »

heiliger_raphael hat geschrieben:Häufiger sehe ich, dass im alten Ritus eine Messe explizit für bestimmte Verstorbene oder noch Lebende zelebriert wird. Das habe ich im NOM noch nicht erlebt. Hat sich vielleicht deshalb auch die konkrete Form der Fürbitte etabliert, weil weniger Messen für konkrete Anlässe vollzogen werden?
in welcher gemeinde-freien Zone lebst Du eigentlich?
Ich habe den Eindruck, du hast keinen Kontakt zu einer konkreten Gemeinde und ihrem liturgischen Leben.

heiliger_raphael
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von heiliger_raphael »

Berlin ist recht schwach besiedelt.

gc-148
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von gc-148 »

heiliger_raphael hat geschrieben:Berlin ist recht schwach besiedelt.
es gibt einen sehr guten ÖPNV! keine Ausrede .........

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Hubertus
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von Hubertus »

taddeo hat geschrieben:
phylax hat geschrieben:Man schreibt den Gläubigen vor, wofür sie beten sollen, was ihnen wichtig sein soll.
Genau das ist der Sinn der amtlichen Liturgie der Kirche.
Dazu zählen allerdings die Fürbitten nicht. D.h., daß welche abzuhalten sind, ist im NOM vorgesehen, sie sind aber nicht in konkreter Gestalt im Meßbuch festgehalten.
Aber SC 53 spricht ausdrücklich davon, daß "unter Teilnahme des Volkes Fürbitten gehalten werden"; es soll sich also die participatio actuosa darin ausdrücken.
Ob sich die wirklich nur darin erschöpft, mit "Wir bitten dich, erhöre uns!" zu antworten, ist aus dieser Sicht sehr fraglich.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

heiliger_raphael
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von heiliger_raphael »

@gc-148
und jeden Tag neue und alte Messen. Allerdings dürfte mein Gemeindeleben für die Beantwortung der Frage nicht so wirklich relevant sein, oder habe ich etwas übersehen? Nein, ich habe in der Tat noch nicht erlebt, dass eine NOM Messe für Verstorbene, vielleicht eher mal im Ausnahmefall, zelebriert wird, die alten Messen bei uns in der Stadt hingegen mehrmals die Woche für konkrete Personen.

gc-148
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von gc-148 »

heiliger_raphael hat geschrieben:Nein, ich habe in der Tat noch nicht erlebt, dass eine NOM Messe für Verstorbene, vielleicht eher mal im Ausnahmefall, zelebriert wird, die alten Messen bei uns in der Stadt hingegen mehrmals die Woche für konkrete Personen.
wie sieht das konkret aus?

heiliger_raphael
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von heiliger_raphael »

Da bin ich überfragt :)
In den Gottesdienstplänen steht bei den Messen dann immer mit bei "Hl. Messe für Familie...", "Hl. Messe für Verstorbene...", "Hl. Messe für Unterstützer von..."

gc-148
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von gc-148 »

heiliger_raphael hat geschrieben:Da bin ich überfragt :)
In den Gottesdienstplänen steht bei den Messen dann immer mit bei "Hl. Messe für Familie...", "Hl. Messe für Verstorbene...", "Hl. Messe für Unterstützer von..."
und das gibt es nur in deinen "Tradi-Messen"?

heiliger_raphael
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von heiliger_raphael »

Ja, es sind immer die stillen Messen, in den NOM Messen habe ich das eben noch nicht erlebt, ich kenne aber auch nur 3 NOM Gemeinden in Berlin und eine mit dem alten Ritus. Dadurch meine Frage, ob hier ein Zusammenhang mit den Fürbitten besteht. Wäre ja denkbar gewesen. Vielleicht ist das nicht repräsentativ.

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Hubertus
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von Hubertus »

Mary hat geschrieben:Das ist genau die Sorte Fürbitten,----

die entweder die Gläubigen für dumm verkauft. Können die nicht selbst Nachrichten hören und verstehen?

oder schlimmer noch, Gott als etwas zurückgeblieben behandeln. Warum sonst müsste man Ihm die Weltlage so detailliert auseinandersetzen?
Das ist ja übrigens genau das, was die Liturgiewissenschaftler praktisch einhellig beklagen.

Wenn man mal im vorliegenden Bsp. die ganzen betroffenheitsheischenden Sätze herausläßt, gewinnen diese Fürbitten zumindest schon mal deutlich an Kontur:
gc-148 hat geschrieben:Fürbitten:
Die Lesungen und das Evangelium stellen uns die Völkerwelt vor Augen. Gott lässt sich nicht national, kulturell oder wirtschaftlich vereinnahmen. In seinem Haus ist Platz für alle Sprachen, Geschichten und Träume. Darum beten wir heute:
Ø Für das Volk Israel. Es hat vor vielen Generationen nach schrecklicher Todesgeschichte eine neue Heimat erhalten. Aber alte Wunden brechen immer wieder auf. Mit ihnen Aggressionen, Albträume und Ängste. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für Palästina. Menschen haben Vertreibungsgeschichten hinter sich, sind in die Enge getrieben und Opfer ihrer Geschichte. Aber die Zukunft lässt sich nicht in Tunneln finden. Häuser und Straßen sind zerstört. Schon wieder muss ein Neuanfang gefunden werden.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Christen im Irak.Über Jahrhunderte haben sie mit Muslimen zusammengelebt. Jetzt werden sie verfolgt, entrechtet und verbannt. Eine der ältesten Kirchen der Welt soll von der Landkarte verschwinden. Im Namen Gottes wird Hass gepredigt. Aber die Gewalt kann das letzte Wort nicht haben. Es ist die Liebe, die Wunden heilt.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die sich nicht einschüchtern lassen.Sie bemühen sich um Frieden, Ausgleich und Versöhnung zwischen den verschiedenen Konfliktparteien. Sie lassen sich auch nicht von neu geschaffenen Tatsachen überraschen und überrumpeln. Aber sie sind oft alleingelassen und ernüchtert. Ihr Glaube, dass Menschen ihre Probleme friedlich lösen können, wird auf eine harte Probe gestellt.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die krank sind. Eine Diagnose verändert das Leben. Vertraute Sicherheiten fallen in sich zusammen. Neue Kräfte werden mobilisiert. Aber andere Menschen helfen mit ihrem Mut, ihrem Lächeln und ihrem Können, ärztlich und pflegerisch. Sie brauchen Zeit, Anerkennung und eine gute finanzielle Ausstattung.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Die vielen Nöte, die wir sehen, von denen wir hören, können wir nicht einmal aufzählen. Wenn die Medien nicht mehr berichten, bleiben an vielen Stellen dieser Welt Menschen zurück in der Dunkelheit. Fern ab von der Weltöffentlichkeit kampieren Menschen in Lagern, verhungern Menschen, sterben Menschen erschöpft. In vielen Ländern regieren Rechtlosigkeit und Willkür.Für die Verfolgten und Heimatlosen.(Stille)
Herr, erbarme dich.
In deinem Haus, Herr, finden die Völker einen Tisch, alte Geschichten zu erzählen, Brot und Wein zu teilen und sich auf Recht und Gerechtigkeit zu verständigen. Lasse über uns dein Angesicht leuchten, damit auf Erden dein Weg erkannt wird und unter allen Völkern dein Heil. - Amen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

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gc-148 hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Im von mir erfahrenen pfarrlichen Alltag werden die Fürbitten in etwa der Hälfte der Fälle formal an Christus gerichtet und real in 80 Prozent der Fälle an die Gläubigen.
:hae?: :achselzuck: :hmm:

An die Gläubigen???
Ja. Du weißt schon:
"Lass uns, dass wir..."
"Steh uns bei, damit..."
"Mache uns..."
"Lass und einander..."
Immer dieses schreckliche Kreisen um sich selbst...
DAs sind aber doch die absoluten Ausnahmefälle!
Hier im seeehr weiten Umfeld leider nicht. Und ich geh auch jeden Tag zur Messe und krieg es mit - und auch in den anderen Bistümern, in denen ich vorher gelebt habe, war es leider so.
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

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Hubertus hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Das ist genau die Sorte Fürbitten,----

die entweder die Gläubigen für dumm verkauft. Können die nicht selbst Nachrichten hören und verstehen?

oder schlimmer noch, Gott als etwas zurückgeblieben behandeln. Warum sonst müsste man Ihm die Weltlage so detailliert auseinandersetzen?
Das ist ja übrigens genau das, was die Liturgiewissenschaftler praktisch einhellig beklagen.

Wenn man mal im vorliegenden Bsp. die ganzen betroffenheitsheischenden Sätze herausläßt, gewinnen diese Fürbitten zumindest schon mal deutlich an Kontur:
gc-148 hat geschrieben:Fürbitten:
Die Lesungen und das Evangelium stellen uns die Völkerwelt vor Augen. Gott lässt sich nicht national, kulturell oder wirtschaftlich vereinnahmen. In seinem Haus ist Platz für alle Sprachen, Geschichten und Träume. Darum beten wir heute:
Ø Für das Volk Israel. Es hat vor vielen Generationen nach schrecklicher Todesgeschichte eine neue Heimat erhalten. Aber alte Wunden brechen immer wieder auf. Mit ihnen Aggressionen, Albträume und Ängste. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für Palästina. Menschen haben Vertreibungsgeschichten hinter sich, sind in die Enge getrieben und Opfer ihrer Geschichte. Aber die Zukunft lässt sich nicht in Tunneln finden. Häuser und Straßen sind zerstört. Schon wieder muss ein Neuanfang gefunden werden.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Christen im Irak.Über Jahrhunderte haben sie mit Muslimen zusammengelebt. Jetzt werden sie verfolgt, entrechtet und verbannt. Eine der ältesten Kirchen der Welt soll von der Landkarte verschwinden. Im Namen Gottes wird Hass gepredigt. Aber die Gewalt kann das letzte Wort nicht haben. Es ist die Liebe, die Wunden heilt.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die sich nicht einschüchtern lassen.Sie bemühen sich um Frieden, Ausgleich und Versöhnung zwischen den verschiedenen Konfliktparteien. Sie lassen sich auch nicht von neu geschaffenen Tatsachen überraschen und überrumpeln. Aber sie sind oft alleingelassen und ernüchtert. Ihr Glaube, dass Menschen ihre Probleme friedlich lösen können, wird auf eine harte Probe gestellt.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die krank sind. Eine Diagnose verändert das Leben. Vertraute Sicherheiten fallen in sich zusammen. Neue Kräfte werden mobilisiert. Aber andere Menschen helfen mit ihrem Mut, ihrem Lächeln und ihrem Können, ärztlich und pflegerisch. Sie brauchen Zeit, Anerkennung und eine gute finanzielle Ausstattung.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Die vielen Nöte, die wir sehen, von denen wir hören, können wir nicht einmal aufzählen. Wenn die Medien nicht mehr berichten, bleiben an vielen Stellen dieser Welt Menschen zurück in der Dunkelheit. Fern ab von der Weltöffentlichkeit kampieren Menschen in Lagern, verhungern Menschen, sterben Menschen erschöpft. In vielen Ländern regieren Rechtlosigkeit und Willkür.Für die Verfolgten und Heimatlosen.(Stille)
Herr, erbarme dich.
In deinem Haus, Herr, finden die Völker einen Tisch, alte Geschichten zu erzählen, Brot und Wein zu teilen und sich auf Recht und Gerechtigkeit zu verständigen. Lasse über uns dein Angesicht leuchten, damit auf Erden dein Weg erkannt wird und unter allen Völkern dein Heil. - Amen.
sind auch nicht besser!

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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von gc-148 »

heiliger_raphael hat geschrieben:Ja, es sind immer die stillen Messen, in den NOM Messen habe ich das eben noch nicht erlebt, ich kenne aber auch nur 3 NOM Gemeinden in Berlin und eine mit dem alten Ritus. Dadurch meine Frage, ob hier ein Zusammenhang mit den Fürbitten besteht. Wäre ja denkbar gewesen. Vielleicht ist das nicht repräsentativ.
Mach dich doch mal schlau zum Thema Mess-Intention......

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Hubertus
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

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Hubertus hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Das ist genau die Sorte Fürbitten,----

die entweder die Gläubigen für dumm verkauft. Können die nicht selbst Nachrichten hören und verstehen?

oder schlimmer noch, Gott als etwas zurückgeblieben behandeln. Warum sonst müsste man Ihm die Weltlage so detailliert auseinandersetzen?
Das ist ja übrigens genau das, was die Liturgiewissenschaftler praktisch einhellig beklagen.

Wenn man mal im vorliegenden Bsp. die ganzen betroffenheitsheischenden Sätze herausläßt, gewinnen diese Fürbitten zumindest schon mal deutlich an Kontur:
gc-148 hat geschrieben:Fürbitten:
Die Lesungen und das Evangelium stellen uns die Völkerwelt vor Augen. Gott lässt sich nicht national, kulturell oder wirtschaftlich vereinnahmen. In seinem Haus ist Platz für alle Sprachen, Geschichten und Träume. Darum beten wir heute:
Ø Für das Volk Israel. Es hat vor vielen Generationen nach schrecklicher Todesgeschichte eine neue Heimat erhalten. Aber alte Wunden brechen immer wieder auf. Mit ihnen Aggressionen, Albträume und Ängste. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für Palästina. Menschen haben Vertreibungsgeschichten hinter sich, sind in die Enge getrieben und Opfer ihrer Geschichte. Aber die Zukunft lässt sich nicht in Tunneln finden. Häuser und Straßen sind zerstört. Schon wieder muss ein Neuanfang gefunden werden.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Christen im Irak.Über Jahrhunderte haben sie mit Muslimen zusammengelebt. Jetzt werden sie verfolgt, entrechtet und verbannt. Eine der ältesten Kirchen der Welt soll von der Landkarte verschwinden. Im Namen Gottes wird Hass gepredigt. Aber die Gewalt kann das letzte Wort nicht haben. Es ist die Liebe, die Wunden heilt.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die sich nicht einschüchtern lassen.Sie bemühen sich um Frieden, Ausgleich und Versöhnung zwischen den verschiedenen Konfliktparteien. Sie lassen sich auch nicht von neu geschaffenen Tatsachen überraschen und überrumpeln. Aber sie sind oft alleingelassen und ernüchtert. Ihr Glaube, dass Menschen ihre Probleme friedlich lösen können, wird auf eine harte Probe gestellt.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die krank sind. Eine Diagnose verändert das Leben. Vertraute Sicherheiten fallen in sich zusammen. Neue Kräfte werden mobilisiert. Aber andere Menschen helfen mit ihrem Mut, ihrem Lächeln und ihrem Können, ärztlich und pflegerisch. Sie brauchen Zeit, Anerkennung und eine gute finanzielle Ausstattung.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Die vielen Nöte, die wir sehen, von denen wir hören, können wir nicht einmal aufzählen. Wenn die Medien nicht mehr berichten, bleiben an vielen Stellen dieser Welt Menschen zurück in der Dunkelheit. Fern ab von der Weltöffentlichkeit kampieren Menschen in Lagern, verhungern Menschen, sterben Menschen erschöpft. In vielen Ländern regieren Rechtlosigkeit und Willkür.Für die Verfolgten und Heimatlosen.(Stille)
Herr, erbarme dich.
In deinem Haus, Herr, finden die Völker einen Tisch, alte Geschichten zu erzählen, Brot und Wein zu teilen und sich auf Recht und Gerechtigkeit zu verständigen. Lasse über uns dein Angesicht leuchten, damit auf Erden dein Weg erkannt wird und unter allen Völkern dein Heil. - Amen.
sind auch nicht besser!
Immerhin bleibt den Gläubigen Zeit, selbst kurz in Gebetsstille zu verharren statt mit Allgemeinplätzen vollgeredet zu werden.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Reinhard
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Re: Fürbitten, wozu und weshalb?

Beitrag von Reinhard »

gc-148 hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Wenn man mal im vorliegenden Bsp. die ganzen betroffenheitsheischenden Sätze herausläßt, gewinnen diese Fürbitten zumindest schon mal deutlich an Kontur:
gc-148 hat geschrieben:Fürbitten:
Die Lesungen und das Evangelium stellen uns die Völkerwelt vor Augen. Gott lässt sich nicht national, kulturell oder wirtschaftlich vereinnahmen. In seinem Haus ist Platz für alle Sprachen, Geschichten und Träume. Darum beten wir heute:
Ø Für das Volk Israel. Es hat vor vielen Generationen nach schrecklicher Todesgeschichte eine neue Heimat erhalten. Aber alte Wunden brechen immer wieder auf. Mit ihnen Aggressionen, Albträume und Ängste. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für Palästina. Menschen haben Vertreibungsgeschichten hinter sich, sind in die Enge getrieben und Opfer ihrer Geschichte. Aber die Zukunft lässt sich nicht in Tunneln finden. Häuser und Straßen sind zerstört. Schon wieder muss ein Neuanfang gefunden werden.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Christen im Irak.Über Jahrhunderte haben sie mit Muslimen zusammengelebt. Jetzt werden sie verfolgt, entrechtet und verbannt. Eine der ältesten Kirchen der Welt soll von der Landkarte verschwinden. Im Namen Gottes wird Hass gepredigt. Aber die Gewalt kann das letzte Wort nicht haben. Es ist die Liebe, die Wunden heilt.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die sich nicht einschüchtern lassen.Sie bemühen sich um Frieden, Ausgleich und Versöhnung zwischen den verschiedenen Konfliktparteien. Sie lassen sich auch nicht von neu geschaffenen Tatsachen überraschen und überrumpeln. Aber sie sind oft alleingelassen und ernüchtert. Ihr Glaube, dass Menschen ihre Probleme friedlich lösen können, wird auf eine harte Probe gestellt.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die krank sind. Eine Diagnose verändert das Leben. Vertraute Sicherheiten fallen in sich zusammen. Neue Kräfte werden mobilisiert. Aber andere Menschen helfen mit ihrem Mut, ihrem Lächeln und ihrem Können, ärztlich und pflegerisch. Sie brauchen Zeit, Anerkennung und eine gute finanzielle Ausstattung.(Stille)
Herr, erbarme dich.
Ø Die vielen Nöte, die wir sehen, von denen wir hören, können wir nicht einmal aufzählen. Wenn die Medien nicht mehr berichten, bleiben an vielen Stellen dieser Welt Menschen zurück in der Dunkelheit. Fern ab von der Weltöffentlichkeit kampieren Menschen in Lagern, verhungern Menschen, sterben Menschen erschöpft. In vielen Ländern regieren Rechtlosigkeit und Willkür.Für die Verfolgten und Heimatlosen.(Stille)
Herr, erbarme dich.
In deinem Haus, Herr, finden die Völker einen Tisch, alte Geschichten zu erzählen, Brot und Wein zu teilen und sich auf Recht und Gerechtigkeit zu verständigen. Lasse über uns dein Angesicht leuchten, damit auf Erden dein Weg erkannt wird und unter allen Völkern dein Heil. - Amen.
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sind auch nicht besser!
Würde ich aber auch so halten* ! - der Erklärbär gehört in die Predigt und nicht in die Gebete.
Das wichtigste beim Beten ist, mit dem Herzen vor Gott zu sein, und da stören die vielen Worte.

* und tatsächlich mache ich es so, auch in meinem privaten Gebet !

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