Fürbitten:
Die Lesungen und das Evangelium stellen uns die Völkerwelt vor Augen. Gott lässt sich nicht national, kulturell oder wirtschaftlich vereinnahmen. In seinem Haus ist Platz für alle Sprachen, Geschichten und Träume. Darum beten wir heute:
Ø Für das Volk Israel. Es hat vor vielen Generationen nach schrecklicher Todesgeschichte eine neue Heimat erhalten. Aber alte Wunden brechen immer wieder auf. Mit ihnen Aggressionen, Albträume und Ängste.
Herr, erbarme dich.
Ø Für Palästina. Menschen haben Vertreibungsgeschichten hinter sich, sind in die Enge getrieben und Opfer ihrer Geschichte. Aber die Zukunft lässt sich nicht in Tunneln finden. Häuser und Straßen sind zerstört. Schon wieder muss ein Neuanfang gefunden werden.
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Christen im Irak. Über Jahrhunderte haben sie mit Muslimen zusammengelebt. Jetzt werden sie verfolgt, entrechtet und verbannt. Eine der ältesten Kirchen der Welt soll von der Landkarte verschwinden. Im Namen Gottes wird Hass gepredigt. Aber die Gewalt kann das letzte Wort nicht haben. Es ist die Liebe, die Wunden heilt.
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die sich nicht einschüchtern lassen. Sie bemühen sich um Frieden, Ausgleich und Versöhnung zwischen den verschiedenen Konfliktparteien. Sie lassen sich auch nicht von neu geschaffenen Tatsachen überraschen und überrumpeln. Aber sie sind oft alleingelassen und ernüchtert. Ihr Glaube, dass Menschen ihre Probleme friedlich lösen können, wird auf eine harte Probe gestellt.
Herr, erbarme dich.
Ø Für die Menschen, die krank sind. Eine Diagnose verändert das Leben. Vertraute Sicherheiten fallen in sich zusammen. Neue Kräfte werden mobilisiert. Aber andere Menschen helfen mit ihrem Mut, ihrem Lächeln und ihrem Können, ärztlich und pflegerisch. Sie brauchen Zeit, Anerkennung und eine gute finanzielle Ausstattung.
Herr, erbarme dich.
Ø Die vielen Nöte, die wir sehen, von denen wir hören, können wir nicht einmal aufzählen. Wenn die Medien nicht mehr berichten, bleiben an vielen Stellen dieser Welt Menschen zurück in der Dunkelheit. Fern ab von der Weltöffentlichkeit kampieren Menschen in Lagern, verhungern Menschen, sterben Menschen erschöpft. In vielen Ländern regieren Rechtlosigkeit und Willkür.
Herr, erbarme dich.
In deinem Haus, Herr, finden die Völker einen Tisch, alte Geschichten zu erzählen, Brot und Wein zu teilen und sich auf Recht und Gerechtigkeit zu verständigen. Lasse über uns dein Angesicht leuchten, damit auf Erden dein Weg erkannt wird und unter allen Völkern dein Heil. - Amen.
Autor: Manfred Wussow, gefunden auf http://www.redemptoristen.com/index.php ... dt1376d9d1
[ergänzt durch Ecce Homo als Mod]