taddeo hat geschrieben:Das ist eine Frage. Und zwar eine, auf die man nur mit "Nein" antworten kann. Man kann schlichtweg nicht die "homosexuelle Orientierung akzeptieren und wertschätzen", ohne die katholische Familien- und Ehelehre zu kompromittieren. Man kann Menschen mit homosexueller Orientierung als Personen akzeptieren und wertschätzen, aber nicht WEGEN dieser Eigenschaft - genauso wenig wie Heteros, nur weil sie Heteros sind.
Und in beiden Fällen kommt es ganz drauf an, wie die Betreffenden mit ihrer sexuellen Orientierung umgehen, ob das mit der kirchlichen Lehre in Einklang zu bringen ist.
Deine wohlwollende Interpretation in allen Ehren. Ich hoffe, Du behältst Recht. Aber meine Erfahrung mit politischen Positionspapieren sagt mir, daß das anders zu lesen ist: Als Aufforderung, irgendeinen Winkelzug zu finden, seine Wertschätzung zu äußern zu können, ohne explizit sagen zu müssen, daß man mit der Lehre der Kirche seit 2000 Jahren bricht.
Und so funktioniert ja auch schon jetzt, ein paar Stunden nach Veröffentlichung, die Deutung des Dokuments durch die Medien: Ein "pastorales Erdbeben"! Du kannst davon ausgehen, daß schon bald irgendein deutscher Pfarrer die Regenbogenfahne raushängen und Homo"ehen" segnen wird, weil die Synode ja gesagt hat, daß die Kirche ihre Wertschätzung äußern soll. Und glaub mir, die Bischöfe, die so etwas in den Text schreiben, die haben genau diese öffentliche Wirkung beabsichtigt.