Siard hat geschrieben:overkott hat geschrieben:Eine steuerliche Förderung der Ehe ist prinzipiell eine gute staatliche Maßnahme.
Nein. *)
Eine Förderung von Familien (mit Kindern) sehr wohl.
Die Mittelschicht – wie auch immer man sie definiert – schrumpft bereits sehr viel länger. Anfangs aber schleichender.
*) Es ist sonst auch eine Ungleichbehandlung von Eingetragenen Partnerschaften auf Dauer schlecht zu rechtfertigen.
Die Ehe ist als Institution die auf Zeugung gemeinsamer Kinder hin angelegte exklusive Gemeinschaft von Mann und Frau. Diese stellt das Grundgesetz unter besonderen Schutz.
Eine Gleichstellung mit Gemeinschaften, die nicht auf die Zeugung gemeinsamer Kinder hin angelegt sind, ist nicht vorgesehen. Das Eherecht ist insofern vom Vereins-, Unternehmens- oder Parteirecht zu unterscheiden. Personengesellschaften können sich jedoch auch als Gewinngemeinschaft organisieren.
Die Ehe ist als Institution auf Lebenszeit angelegt und keine zeitlich befristete Geschlechtsgemeinschaft. Zwar setzt die Ehe den Willen zu gemeinsamen Kindern voraus, stellt jedoch keine Garantie für Nachkommen dar.
Im Hinblick auf die Mittelschicht möchten wir keinen Unsinn erzählen. Sie ist über Schichtung von Einkommen definiert. Ein Anwachsen der Ober- und Unterschicht zulasten der Mittelschicht ist seit fünfzehn Jahren zu beobachten und deutet auf gesellschaftliche Zentrifugalkräfte. Die Tendenz ist bedenklich, weil sie auf Dauer den inneren Frieden der Gesellschaft gefährdet.
Soweit man Familie, also die Familie als Institution, als Ehe ohne und mit Kindern definiert, schließt der Familienlastenausgleich ( FLA ) die Ehe als institutionellen Rahmen für Kinder mit ein. Ziel des Familienlastenausgleichs ist der Ausgleich einer gravierenden Einkommensungleichheit bei gleichzeitiger Leistung für die Zukunftssicherung der Binnennachfrage, des Arbeitsmarktes, der Rente. Ohne Nachwuchssicherung durch Ehe und Familie ist auch die Eigenvorsorge der Person gefährdet, vor allem wenn Ehe und Familie in allen Industriegesellschaften schwächer werden. Die gesellschaftliche Integrationskraft der Familie ist durch Zuwanderung nur bedingt auszugleichen, weil die frühkindliche Sozialisation und ein Jahre langer Bildungsprozess nicht innerhalb weniger Wochen durch verpflichtende Integrationsseminare nachgeholt werden können. Gerade die SPD zeigt familienpolitische Schwächen durch Fehlförderung defizitärer und devianter Lebensentwürfe.