Jesaja 29 hat geschrieben:
Dieses Volk ehrt mich mit seinen Lippen, seine Herzen aber sind weit weg von mir.
Sinnvoller Hinweis,
Protasius. Entsprechendes findet sich ja auch im Evangelium.
taddeo hat geschrieben:Indem man mit gutem Willen dort ist, setzt man sich "in die Gegenwart Gottes". Das eigentliche Handeln muß eh von ihm kommen und nicht von dir. Aber durch die Anwesenheit gibt man ihm schon mal die Möglichkeit dazu.
Das beschreibt m. E. n. eine Einseitigkeit in der Gottesbeziehung, die dem inneren Mitvollzug abträglich ist. Es geht ja nicht nur darum, die liturgischen Texte innerlich nachzuplappern (wie die Heiden), sondern offenen Herzens dabei zu sein. Um offenen Herzens zu sein bzw. zu werden, muss der Mensch aus der Passivität heraus. Und zwar schon vor dem Gottesdienst. Das Handeln liegt auf beiden Seiten und ist aktiv. Den Prozess beschreibt beispielsweise
Franz von Sales:
„Wenn dein Herz wandert oder leidet,
bringe es behutsam an seinen Platz zurück
und versetze es sanft in die Gegenwart Gottes.
Und selbst, wenn du in deinem Leben nichts getan hast
außer dein Herz zurückzubringen,
um es wieder in die Gegenwart deines Gottes zu versetzen,
obwohl es jedes Mal wieder fortlief,
nachdem du es zurückgeholt hattest,
dann hat sich dein Leben wohl erfüllt.“