Maurus hat geschrieben:Juergen hat geschrieben:
…Hinzu kommt: Religiöse Gepflogenheiten wie Rosenkranzandachten und Kerzen vor dem Marienbild geraten immer mehr in Vergessenheit. Eine solche Volksfrömmigkeit ist den meisten Menschen heute fremd geworden…
Achwas!
Das ist der umhergreifende Wahn, das subjektive Erleben und Empfinden zu objektivieren.
Mir ist es fremd, also ist es
allen fremd. Schlechte Voraussetzungen für Journalismus...
Ich befürchte ganz was anderes:
Wir wollen einen neuen Aufbruch wagen und alles wegwerfen, was Generationen lieb war und so werden mutwillig irgendwelche Behauptungen in die Welt gesetzt und am besten noch solange wiederholt, bis jeder glaubt, daß es so ist.
Journalisten sind heutzutage in großem Maße in ihrer Branche selbstreferenziell. Einer schreibt was, ein anderer schreibt es ab, Wikipedia zitiert den ersten und verweist auch auf den zweiten und da es in mind. zwei Qualitätsmedien stand, ist es höchstwahrscheinlich auch richtig. Der nächste schreibt aus der Wikipedia ab und damit hat diese wieder einen Beleg… usw.
Dies scheint sich – so habe ich den Eindruck – auch langsam in der Kirche durchzusetzen: Irgendwer behauptet was, ein anderer greift es auf, ein dritte (am besten ein Bischof) verwendet es in der Predigt, es wird wieder darüber berichtet und am Ende glaubt es jeder, selbst wenn er mit eigenen Augen feststellt, daß es bei ihm, in seiner Gemeinde, in seiner Stadt, in seinem Bekanntenkreis,… nicht so ist. Er wird sich sagen: "NOCH ist es bei uns nicht so weit, aber es kommt sicher auch bald zu uns." — — Noch werden Kerzen angezündet, aber nicht mehr lange; noch gehen die Leute in Maiandachten, aber nicht mehr lange; noch…
Und der Pfarrer kommt dem ganzen zuvor und sagt: „Selbst die Bischöfe sagen, daß heute keiner mehr was mit Maiandachten anfangen kann. Ich schaff' die mal vorsorglich ab.“ — …mission accomplished…
