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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 06:06
von Hubertus
Und jetzt geht heuer der ganze Mist wieder los: http://www.wiesbadener-kurier.de/region ... 175136.htm
Närrische Reime am Altar

ST. GALLUS Fastnachtsgottesdienst verankert den Glauben in der fünften Jahreszeit
:ikb_kwasny:

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 09:55
von Johannes XXIII
Oh, mein Pfarrer hält fastnachts auch immer eine Reimpredigt aber auf einem theologischen Niveau, dass in den meisten Predigten nicht erreicht wird....

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 13:14
von lifestylekatholik
Johannes XXIII hat geschrieben:Oh, mein Pfarrer hält fastnachts auch immer eine Reimpredigt aber auf einem theologischen Niveau, dass in den meisten Predigten nicht erreicht wird....
Hannes, vielleicht hast du nicht mitbekommen, worum es ging? Ich darf den Beitrag, auf den du antwortest noch einmal zitieren:
Hubertus hat geschrieben:
Närrische Reime am Altar
Meinst du wirklich, dein Pfarrer predige mit närrischen Reimen am Altar? Und das erreiche dann auch noch ein nennenswertes theologisches Niveau? Und du hast mal in den verlinkten Artikel hineingeschaut und meinst, dass die Besucher auch bei euch bunt kostümiert zur heiligen Messe erscheinen? Und ihr singt auch in der Messe »Heile, heile, Gänschen«? Und ihr habt auch einen kostümierten Vorsänger, der Heimatschlager schmettert? Und zum Abschluss der Messe, nach dreifachem »Narri -- Narro«, oder was man bei euch da gröhlen mag, schunkelt ihr dann auch zu den Klängen von »So ein Tag, so wunderschön wie heute«?

Wenn nicht, was sollte dann dein Beitrag sagen?

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 13:31
von Pit
Johannes XXIII hat geschrieben:Oh, mein Pfarrer hält fastnachts auch immer eine Reimpredigt aber auf einem theologischen Niveau, dass in den meisten Predigten nicht erreicht wird....
Ich kenne auch einen Pfarrer, der eine theologisch niveauvolle, für Laien verständliche Predigt halten kann und es in der Karnevalsmesse auch macht, aber - und da greife ich den Beitrag des Vorschreibers auf -Heile,heile,Gänschen und Co. kämen bei ihm niemals in einer Karnevalsmesse vor, dafür sind ihm Liturgie und Karneval zu ernst.

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 13:36
von Pit
Hubertus hat geschrieben:Und jetzt geht heuer der ganze Mist wieder los: http://www.wiesbadener-kurier.de/region ... 175136.htm
Närrische Reime am Altar

ST. GALLUS Fastnachtsgottesdienst verankert den Glauben in der fünften Jahreszeit
:ikb_kwasny:
Ein guter Freund von mir ist katholischer Priester, gebürtiger Rheinländer und Fastelovendsjeck aus Überzeugung.
Karnevalslieder in der Messe- auf die Idee käme er nie!

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 13:57
von Benedikt
Johannes XXIII hat geschrieben:Oh, mein Pfarrer hält fastnachts auch immer eine Reimpredigt aber auf einem theologischen Niveau, dass in den meisten Predigten nicht erreicht wird....
http://www.st-andreas.eu/reimpredigten/

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 14:41
von holzi
Benedikt hat geschrieben:
Johannes XXIII hat geschrieben:Oh, mein Pfarrer hält fastnachts auch immer eine Reimpredigt aber auf einem theologischen Niveau, dass in den meisten Predigten nicht erreicht wird....
http://www.st-andreas.eu/reimpredigten/
Oha! Diese Predigten haben tatsächlich mehr Tiefgang als die meisten Prosapredigten.

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 14:55
von cantus planus
holzi hat geschrieben:
Benedikt hat geschrieben:
Johannes XXIII hat geschrieben:Oh, mein Pfarrer hält fastnachts auch immer eine Reimpredigt aber auf einem theologischen Niveau, dass in den meisten Predigten nicht erreicht wird....
http://www.st-andreas.eu/reimpredigten/
Oha! Diese Predigten haben tatsächlich mehr Tiefgang als die meisten Prosapredigten.
Auf humorvolle Weise kann man oft wesentlich unangenehmere Dinge an den Mann bringen, als im ernsten Ton. Daher halte ich eine Reimpredigt aus humorvolle, aber dennoch ernstzunehmende Ausnahme einmal im Jahr für legitim.

Die sonstigen Perversionen sogenannter "Faschingsmessen" sind natürlich zu verwerfen.

Im Erzbistum Köln sind Faschingsmessen übrigens durch Kardinal Höffner ausdrücklich verboten worden. Dieses Verbot wurde durch Kardinal Meisner ausdrücklich bestätigt. (Natürlich hält sich niemand daran.)

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 15:00
von HeGe
cantus planus hat geschrieben:Im Erzbistum Köln sind Faschingsmessen übrigens durch Kardinal Höffner ausdrücklich verboten worden. Dieses Verbot wurde durch Kardinal Meisner ausdrücklich bestätigt. (Natürlich hält sich niemand daran.)
Kardinal segnet Kölschfass

Köln - Karnevalisten im Dom: Joachim Kardinal Meisner hatte zum zweiten Pontifikalamt geladen. In der ersten Reihe: das große und das kleine Dreigestirn.[...]
Quelle: http://www.express.de/regional/koeln/ko ... index.html

Offensichtlich hält sich nicht einmal er selber an das Verbot. ;)

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 15:13
von Kermit
Unter den Bannern der fastnachtstreibenden Vereine erklangen die Fürbitten um Befreiung von Verkrampftheit, Befreiung vor der Furcht, wir könnten uns blamieren, zur Annahme unserer Schwächen und darum, dass wir uns zutiefst freuen können … blablabla
Zumindest diese Bitte scheint doch offensichtlich erhört worden zu sein.

:panisch: :panisch: :panisch: :zirkusdirektor: :panisch: :panisch: :panisch:

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 15:42
von Marion
holzi hat geschrieben:
Benedikt hat geschrieben:
Johannes XXIII hat geschrieben:Oh, mein Pfarrer hält fastnachts auch immer eine Reimpredigt aber auf einem theologischen Niveau, dass in den meisten Predigten nicht erreicht wird....
http://www.st-andreas.eu/reimpredigten/
Oha! Diese Predigten haben tatsächlich mehr Tiefgang als die meisten Prosapredigten.
Da sind wirklich schöne dabei :daumen-rauf:

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 15:50
von HeGe
Marion hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
Benedikt hat geschrieben:
Johannes XXIII hat geschrieben:Oh, mein Pfarrer hält fastnachts auch immer eine Reimpredigt aber auf einem theologischen Niveau, dass in den meisten Predigten nicht erreicht wird....
http://www.st-andreas.eu/reimpredigten/
Oha! Diese Predigten haben tatsächlich mehr Tiefgang als die meisten Prosapredigten.
Da sind wirklich schöne dabei :daumen-rauf:
Pfarrer Abel ist u.a. im Forum Deutscher Katholiken und bei Radio Horeb aktiv, so dass man ihn wohl eher in die konservative Ecke einordnen kann.

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 16:21
von Johannes XXIII
Er hält sich einfach an das, was die Kirche sagt....

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 16:22
von Niels
Hubertus hat geschrieben:Und jetzt geht heuer der ganze Mist wieder los: http://www.wiesbadener-kurier.de/region ... 175136.htm
Närrische Reime am Altar

ST. GALLUS Fastnachtsgottesdienst verankert den Glauben in der fünften Jahreszeit
:ikb_kwasny:
Eine gehaltvolle Predigt in Reimform ist m.E. einmal im Jahr in Ordnung (da stimme ich den Vorrednern zu), aber das hier ist eindeutig liturgischer Missbrauch:
(...) sorgten die Lieder für eine Mischung aus Andacht und närrischem Frohsinn. So verdeutlichte Rainer Mathes den Grundgedanken dieser Messe (sic!), als er in roter Glitzerweste zum Mikrofon griff und das bekannte Lied „Wir alle leben im Schatten des Doms, und Gott Jokus singt mit uns ein Halleluja“ anstimmte. (...)

Unter den Bannern der fastnachtstreibenden Vereine erklangen die Fürbitten um Befreiung von Verkrampftheit, Befreiung vor der Furcht, wir könnten uns blamieren ( :patsch: ), zur Annahme unserer Schwächen (...).

Bevor alle in das Lied „Ein Tag, so wunderschön wie heute“ einstimmten, hatte Pfarrer Beuler (...) der Gemeinde ein dreifach donnerndes „Hall die Gail“ zugerufen und alle zu geselligem Beisammensein anschließend ins Galluszentrum eingeladen.
:nein:

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 19:40
von HeGe
Johannes XXIII hat geschrieben:Er hält sich einfach an das, was die Kirche sagt....
Wenn das alle täten, wären wir schon viel weiter. :ja:

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 11:36
von Raphaela
Johannes XXIII hat geschrieben:Er hält sich einfach an das, was die Kirche sagt....
:ja: :ja: :ja:
Und ist zudem ein guter Beichtpriester! :ja:

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 21:41
von Grammi
WIe es schon viele andere gesagt haben, wenn sich jeder an das hält, was die Kirche sagt, dann wären wir weiter. Andererseits, die Kirche (Deutschland) hält sich ja nicht mal an das, was die Kirche (Rom) sagt, von dem her, frei nach FJS: "Dem großen Lumpen muss man härter auf den Kopf hauen, als dem kleinen Mann."

Und, nicht zu vergessen, wenn sich jeder an das hielte, was die Kirche (Rom) sagt, dann wären wohl gut die Hälfte der Beiträge in diesem Forum überflüssig, und dieses ganze Thema (was allerdings nicht weiter tragisch wäre).


Grammi

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Freitag 4. Februar 2011, 12:15
von Marion
Am 2. März dieses Jahres wird wiederholt die Katholische Kathedrale in Santa Maria (RS) Anglikanern zur Verfügung gestellt für ihre Weihen.
Bild
http://www.swbrazil.anglican.org/catedral/convite.htm

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Freitag 4. Februar 2011, 18:38
von Marion
Sagt mal, ist das erlaubt? Darf das ein Bischof?

Der zuständige Bischof wurde deswegen angeschrieben und hat auch geantwortet: Die Kirche von den Anglikanern ist zu klein und sie machen da schon viel Ökumene. Ökumenische Veranstaltungen im rotativen System in verschiedenen Tempeln. Zusammen beten , diagolisieren etc.
Es sind schon viele Mauern und Vorurteile zwischen den verschieden Gläubigen gefallen und sie lieben sich nun, respektierend die Unterschiede, ...

Er (der Bischof) möchte den Traum von Jesus erfüllen ( Joh. 17, 21.)

http://fratresinunum.com/211/2/3/res ... anglicana/

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Freitag 4. Februar 2011, 20:14
von Petra
Vielleicht handelt es sich um eine sehr "römische" anglikanische Gemeinschaft?

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Freitag 4. Februar 2011, 21:54
von Sempre
Petra hat geschrieben:Vielleicht handelt es sich um eine sehr "römische" anglikanische Gemeinschaft?
Klar, und der römische Bischof ist halt ein sehr "agnostischer" römischer Bischof, wie es heutzutage die meisten "Katholiken" sind.

:vogel: :panisch:

Gruß
Sempre

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Samstag 5. Februar 2011, 01:05
von Robert Ketelhohn
Sempre hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Vielleicht handelt es sich um eine sehr "römische" anglikanische Gemeinschaft?
Klar, und der römische Bischof ist halt ein sehr "agnostischer" römischer Bischof, wie es heutzutage die meisten "Katholiken" sind.
Das habe ich erst im x-ten Ablauf verstanden. Du meinst nicht den römischen Bischof, sondern den dortigen „römisch-katholischen“ Bischof von Santa Maria in Brasilien.

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Samstag 5. Februar 2011, 06:21
von Sempre
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Vielleicht handelt es sich um eine sehr "römische" anglikanische Gemeinschaft?
Klar, und der römische Bischof ist halt ein sehr "agnostischer" römischer Bischof, wie es heutzutage die meisten "Katholiken" sind.
Das habe ich erst im x-ten Ablauf verstanden. Du meinst nicht den römischen Bischof, sondern den dortigen „römisch-katholischen“ Bischof von Santa Maria in Brasilien.
Ja, den meinte ich. Wo Du ihn aber nun erwähnst: auch der der der römische Bischof präsentiert sich oftmals kaum anders.

Gruß
Sempre

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Samstag 5. Februar 2011, 23:46
von Niels
Petra hat geschrieben:Vielleicht handelt es sich um eine sehr "römische" anglikanische Gemeinschaft?
So "Anglicanorum coetibus"-mäßig?... dann hätte man wohl in der Presse irgendetwas erfahren, vermute ich...

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Montag 7. Februar 2011, 14:04
von ad-fontes
An einem Sonntagnachmittag in einer deutschen Kathedralkirche:

Verlesung der Seligpreisungen in einer anderen Übersetzung als der EÜ. Übersetzung von Mt 5, 12 (gaudete, et exsultate) mit "Freut euch und lacht".

War anscheinend nötig - ohne dies als nichtapprobierte Übersetzung zu kennzeichnen, um in des Domherren Predigt das seit dem Buch "Der Name der Rose" sattsam bekannte Thema "Hat Jesus gelacht?" abzuarbeiten.

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Samstag 12. Februar 2011, 19:52
von Gamaliel
Marion hat geschrieben:Am 20. März dieses Jahres wird wiederholt die Katholische Kathedrale in Santa Maria (RS) Anglikanern zur Verfügung gestellt für ihre Weihen.
Ähnliches gibt es offenbar auch in der Kathedrale von Liverpool:
METHODIST ORDINATION SERVICE

Sunday 3 July 2011
3.00pm
Venue: Cathedral

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Montag 14. Februar 2011, 15:37
von Hubertus
Ich glaub', ich bin im falschen Film :roll: : "Berlinale-Gottesdienst: Das Kino und die Kirche - in ihren Zielen vereint"
http://www.morgenpost.de/printarchiv/ku ... reint.html

Daraus:
Pfarrer Frank-Michael Scheele begrüßt die Zuschauer als "liebe Schwestern und Brüder" und sagt: "Filme halten uns einen Spiegel vor und genau das möchte Jesus auch." Gleich danach noch eine Film-Analogie: Jede einzelne solle doch überlegen, wo er das "Drehbuch seines Lebens" noch verbessern könne. [....]
In der Predigt dann zieht Pfarrer Scheele wieder routiniert einen Jesus-Film-Vergleich nach dem anderen.[...] Schließlich sagt er den Satz, für den er diese Predigt offenbar geschrieben hat: "Das Wort ist nicht nur Fleisch geworden, sondern auch Bild und Film." Jesus auf der Berlinale.

Der Gottesdienst wird danach gestrafft, weil das ZDF nur 45 Minuten vorsieht. Aber die wichtigsten Elemente sind da: Friedensgruß, Vater unser und die Kommunion. Während die Hostien ausgeteilt werde, erzählt ein Redner von dem Berlinale-Gewinner des vergangenen Jahres, dem türkischen Film "Bal" - der nebenbei auch den Preis der Ökumenischen Jury bekommen hat.

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Montag 14. Februar 2011, 16:43
von Gallus
Hubertus hat geschrieben:Ich glaub', ich bin im falschen Film :roll: : "Berlinale-Gottesdienst: Das Kino und die Kirche - in ihren Zielen vereint"
http://www.morgenpost.de/printarchiv/ku ... reint.html
So unnötig solche Mottogottesdienste auch sind - fairerweise sollte man erwähnen, daß es auf der anderen Seite u.a. das Credo in lateinischer Sprache gab. Soweit ich das im Schnelldurchlauf in der Mediathek gesehen habe, haben sie dort den Drahtseilakt zwischen würdiger Messe und Fernseh-Spezial-Gottesdienst gut hinbekommen.

Wobei die Frage natürlich ist, ob man sich auf diesen Drahtseilakt überhaupt einlassen soll, oder ob es nicht besser wäre, eine mottobefreite, einfache Hl. Messe zu feiern. Meine Präferenz wäre stets Letzteres.

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Montag 14. Februar 2011, 16:55
von Hubertus
Gallus hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Ich glaub', ich bin im falschen Film :roll: : "Berlinale-Gottesdienst: Das Kino und die Kirche - in ihren Zielen vereint"
http://www.morgenpost.de/printarchiv/ku ... reint.html
So unnötig solche Mottogottesdienste auch sind - fairerweise sollte man erwähnen, daß es auf der anderen Seite u.a. das Credo in lateinischer Sprache gab. Soweit ich das im Schnelldurchlauf in der Mediathek gesehen habe, haben sie dort den Drahtseilakt zwischen würdiger Messe und Fernseh-Spezial-Gottesdienst gut hinbekommen.

Wobei die Frage natürlich ist, ob man sich auf diesen Drahtseilakt überhaupt einlassen soll, oder ob es nicht besser wäre, eine mottobefreite, einfache Hl. Messe zu feiern. Meine Präferenz wäre stets Letzteres.
Ok, Danke für den Hinweis, Gallus!
Wobei man sich aber grundsätzlich hüten muß, eine "Positiv-Negativ-Bilanz" für Hl. Messen aufzustellen, so nach dem Motto: Ok, Bußakt war Freestyle, aber dafür gab es ein lateinisches Credo; Hochgebet frei formuliert, dafür wurde aber ein sehr passendes Lied zur Opferung gesungen etc. Das ist jetzt gar nicht speziell auf Deinen Beitrag bezogen, ich merk' ja selber so eine Tendenz, eine solche Rechnung aufzumachen. Liturgische Mißbräuche sind aber so nicht zu entschulden.

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 15. Februar 2011, 22:54
von Grammi
Eine Alkoholfahrt wird ja auch nicht dadurch aufgewogen, dass ich mich an das Tempolimit halte. Das Credo in Latein ist zwar lobenswert, aber in dem ganzen Kontext wohl doch eher ein Anfang, denn der Schlusspunkt einer möglicherweise erfreulichen Entwicklung.

Was mich an der ganzen Sache aber stutzig macht, ist das Zeitlimit, dass vom ZDF gesetzt wurde. Jetzt bin ich zwar kein Priester, aber ich kann mir doch ungefähr vorstellen, wie ich reagieren würde, wenn mir jemand versucht vorzuschreiben, wie lange meine Messe dauern darf. Sehr christlich wäre die Reaktion wohl nicht.

Gruß
Grammi

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Dienstag 15. Februar 2011, 23:55
von Kilianus
Grammi hat geschrieben: Was mich an der ganzen Sache aber stutzig macht, ist das Zeitlimit, dass vom ZDF gesetzt wurde. Jetzt bin ich zwar kein Priester, aber ich kann mir doch ungefähr vorstellen, wie ich reagieren würde, wenn mir jemand versucht vorzuschreiben, wie lange meine Messe dauern darf. Sehr christlich wäre die Reaktion wohl nicht.
Also, mit Verlaub: Daß Fernsehsender einem festen Programmschema folgen und Sendungen daher eine definierte Dauer haben, liegt in der Natur der Sache. Ich finde die 45-Minuten-Vorgabe zwar auch problematisch, weil eigentlich zu knapp. Aber: Wer nicht bereit ist, sich an eine Zeitvorgabe zu halten, der sollte halt auch keine Fernsehgottesdienste feiern. Es wird ja niemand dazu gezwungen.

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Verfasst: Sonntag 20. Februar 2011, 08:51
von iustus
Bei diesen ganzen Möglichkeiten, den NOM zu feiern, weiß man ja gar nicht mehr, was falsch und was richtig ist.

Wie schaut es mit folgenden hiesigen Gebräuchen aus:

- Tagesgebet, Gabengebet und Schlussgebet aus dem Ringbuch statt aus dem Messbuch? Können diese Messbuchtexte insoweit aus irgendwelchen "pastoralen Gründen" ersetzt werden?

- Weglassen der Vergebungsbitte nach dem Kyrie? Wohl kaum, oder?