Er ist insgesamt sehr interessant, und ich möchte nur wenige Punkte herausgreifen:
Der Empfang eines Sakraments hängt also davon ab, ob mir der Spender genehm ist, oder nicht."Also, wir hatten das Problem der Firmung: Meine Älteste ist gefirmt worden. Dass wir dann schon gesagt haben: wenn der Herr Mixa bleibt, dass wir sie nicht firmen lassen. Er ist ja dann doch vorher zurückgetreten, und das war Bedingung."
Welcher Reformstau? Macht sich hier jemand Sorgen, weil immer mehr Katholiken begreifen, dass der Konzilsgeist mit dem Konzil nichts zu tun hat?"Diese Krise hat aber auch tiefere Ursachen, und sie hängt mit einem Reformstau zusammen, der schon seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil nicht wirklich in Angriff genommen worden ist."
Beide Sätze eine glatte Lüge."Die [Piusbruderschaft, Anm.] ja ihrerseits bedeutsame Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils komplett ablehnt. Das halte ich für einen solchen Versuch, das, was das Konzil gebracht hat, wieder zurückzunehmen."
Die Kirche als Verein, dessen Satzung man nach Mehrheitsbeschluss ändern kann..."Ich kann nur sagen, was ich einbringen werde als Forderung: Beteiligung von Laien nicht nur an der Arbeit, sondern auch an der Gestaltung an der Macht, die Frage nach der Rolle der Frauen, die Frage nach den Zulassungskriterien zum Priestertum, die Frage von Zentralismus und sozusagen Pluralität und Vielfalt, die Frage, wer bestimmt über das Geld, Arbeitsrecht, Transparenz der Entscheidungsstrukturen. Wahrlich, das sind keine neuen Themen. Aber dadurch, dass sie schon uralt sind, heißt das ja nicht, dass es nicht umso dringender ist, darüber zu diskutieren."
Die im deutschen Katholizismus mittlerweile vollkommen normale, defekte Ekklesiologie. Der dritte Satz schlägt natürlich dem Faß den Boden aus."Für mich ist meine Pfarrgemeinde mein katholischer Mittelpunkt. Der Bischof und Rom, die brauch ich nicht unbedingt für mein Katholischsein. Nur: ich erwarte von denen, dass die nicht gegen mein Verständnis von Katholizismus arbeiten. Und das hat Bischof Mixa zuletzt gemacht, indem er sich in eine solche Situation hineinmanövriert hat oder natürlich auch hinein manövrieren ließ."
Insgesamt natürlich kein repräsentativer Querschnitt, aber dennoch dürfte man aus diesen Aussagen eine Tendenz ablesen können.