Re: Warum römisch-katholisch statt altorientalisch-katholisch?
Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2020, 21:16
In der Tat.RomanesEuntDomus hat geschrieben: ↑Donnerstag 1. Oktober 2020, 13:36Dass die Firmung "anderswo im NT öfter erwähnt wird", muss mir bisher entgangen sein.
Ich bin allerdings verwundert, hier "entgangene" Tatbestände erläutern zu müssen, die in jeder Dogmatik, und auch in jedem im guten Sinne vulgarisierenden Werk zu den Sakramenten, in aller Ausführlichkeit stehen.
Die Firmung, als wirksames, die Gnade des Hl. Geistes bewirkendes, von der Taufe zu unterscheidendes Zeichen, wird im NT zumindest dreimal erwähnt, als existent vorausgesetzt, als praktiziert geschildert.
Zweimal in der Apostelgeschichte, einmal in den Briefen des Völkerapostels.
Das Florentinum hat sich, dem Väterkonsens folgend, in seinen Erörterungen selbstverständlich auch darauf berufen, es gibt also keinen möglichen Zweifel an ihrer Interpretation.
Ein Katholik nimmt das NT aus der Hand seiner Urheberin, der Kirche, an. Der Kirche, die zunächst die Niederschrift des NT veranlaßt (Apostel und Evangelisten), und es dann beglaubigt hat (Lehramt, Festsetzung des Kanons, verbindliche Interpretation in Konzilien usw.). Erst kommt die Kirche, der ihr geoffenbarte und zueigen gegebene Glaube, ihr Lehramt, dann die Tradition, die teilweise im NT ihren Niederschlag fand.RomanesEuntDomus hat geschrieben: ↑Donnerstag 1. Oktober 2020, 13:36Die gibt es erst recht nicht, wenn jemand nachträglich Aussagen ins NT hineinbastelt. (Siehe oben.)
Eine nicht-kirchliche Interpretation der Schrift ist daher ein Widerspruch in sich, ein Absurdum, da sie sich gegen ihre Urheberin selbst richtet, ist demnach moralisch unzulässig und insofern sie der beglaubigten kirchlichen Exegese zuwiderläuft, notwendigerweise immer falsch.
Wer, wie bereits gesagt, in eigener Überheblichkeit und Selbstüberschätzung den Boden der kirchlichen Exegese verläßt, die sich auf den Väterkonsens und das Lehramt stützt, sägt den Ast ab, auf dem er sitzen bleiben sollte, und ist in Gefahr im Glauben Schiffbruch zu erleiden.
Das bitte ich, zu bedenken!