Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

maliems hat geschrieben:Habe am Sonntag einen Limburger Seminaristen getroffen. Sie schätzen ihn sehr. Seit TvE gibt es dort wieder Seminaristen.
Das wird immer wieder so gesagt, ist aber nicht ganz richtig. Beispiel: Die beiden großen Jahrgänge 2012 und 2013 müssen logischerweise aus Kandidaten bestehen, die vor 2008 ihre Ausbildung begonnen haben. Das Programm mit der Ausbildung von Kandidaten aus Polen und der Slowakei, die sich für einen Dienst im Bistum Limburg interessieren, ist von Kamphaus initiiert, von Tebartz freilich auch mit Verve weitergeführt worden.
Nächstes Jahr gibt es zum ersten Mal seit 2003(?) keine Diakonenweihe.

Kirchenjahr
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Kirchenjahr »

Maurus hat geschrieben:
ElizaDoolittle hat geschrieben:Wer hatte sich 2007 ausgerechnet für die Wahl dieses Herrn auf diesem Bischofsstuhl eingesetzt? Ist das bekannt?
Der Bischof ist vom Limburger Domkapitel aus einer Dreierliste des Apostolischen Stuhls gewählt worden.
Zwei Dinge / Fragen möchte ich anmerken:

1. Wer stand wohl noch auf der Dreierlist? Schließlich haben sich die Mitglieder des Domkapitels für Bischof Franz-Peter entschieden. Standen da Kandidaten auf der Liste, die den Niedergang in Etappen (wie jetzt) hätten kurzerhand zu einer Bombe werden lassen? Kapitel hin oder her: Der neue Bischof hätte den ganzen Bau samt Kapitel ins ökumenische Nirvana jagen können. Dabei würde mich mal interessieren, ob der Prachtbau den Kirchensteuer zahlenden Katholiken teurer zu stehen kommt, als die Jahrzehnte lang gepflegte Kirchenpolitik der Kapital-, Diözesan-, Laien-, u.ä. Pastoralräte.
2. Letztendlich sucht sich Gott die Hirten für das Gottesvolk selbst aus. Bei aller persönlicher Schuld von Bischof Franz-Peter, sollte sich jeder selbst fragen, wie es um ihn selbst bestellt ist, und ob er sich dem Bischof gegenüber angemessen verhält. Nun, man kann bei der Sündhaftigkeit des Daseins der Menschen eben keine perfekte Kirche erwarten. Selbst Bischof Martin von Tours (der vom "Sankt Martinstag"), der starke Mann Gottes , asketischer Bischof, Heiliger, hatte seine Schwächen.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Kirchenjahr hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
ElizaDoolittle hat geschrieben:Wer hatte sich 2007 ausgerechnet für die Wahl dieses Herrn auf diesem Bischofsstuhl eingesetzt? Ist das bekannt?
Der Bischof ist vom Limburger Domkapitel aus einer Dreierliste des Apostolischen Stuhls gewählt worden.
Zwei Dinge / Fragen möchte ich anmerken:

1. Wer stand wohl noch auf der Dreierlist? Schließlich haben sich die Mitglieder des Domkapitels für Bischof Franz-Peter entschieden. Standen da Kandidaten auf der Liste, die den Niedergang in Etappen (wie jetzt) hätten kurzerhand zu einer Bombe werden lassen? Kapitel hin oder her: Der neue Bischof hätte den ganzen Bau samt Kapitel ins ökumenische Nirvana jagen können. Dabei würde mich mal interessieren, ob der Prachtbau den Kirchensteuer zahlenden Katholiken teurer zu stehen kommt, als die Jahrzehnte lang gepflegte Kirchenpolitik der Kapital-, Diözesan-, Laien-, u.ä. Pastoralräte.
2. Letztendlich sucht sich Gott die Hirten für das Gottesvolk selbst aus. Bei aller persönlicher Schuld von Bischof Franz-Peter, sollte sich jeder selbst fragen, wie es um ihn selbst bestellt ist, und ob er sich dem Bischog gegenüber angemessen verhält. Nun, man kann bei der Sündhaftigkeit des Daseins der Menschen eben keine perfekte Kirche erwarten. Selbst Bischof Martin von Tours (der vom "Sankt Martinstag"), der starke Mann Gottes , asketischer Bischof, Heiliger, hatte seine Schwächen.
Tebartz ist vom Münsteraner Bischof Lettmann bewusst gefördert worden. Zudem hatte er sich durchaus Meriten auf dem Gebiet der Pastoraltheologie erworden, etwa was die Taufpastoral bei Erwachsenen angeht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass er den Limburger Kapitularen als passender Mann erschienen ist. Warum dann so vieles schiefgelaufen ist, darüber kann man nur spekulieren. Ich glaube, dass die Limburger Mentalitäten doch etwas unterschätzt worden sind, nicht nur vom Bischof, der die Diözese ja gar nicht kannte, sondern auch von den Kapitularen, die vielleicht hätten ahnen können, was der Baubeschluss in der Diözese für ein Echo auslösen würde. Jedenfalls war die Stimmung damit schon einigermaßen vorbelastet.

Was das Bischofshaus angeht, so ist bis heute nicht an der Aussage gerüttelt worden, der kirchensteuerfinanzierte Anteil sei gedeckelt, der Rest (also auch alle Kostensteigerungen) würde vom Bischöflichen Stuhl übernommen. Wie finanzstark diese Stiftung ist, weiß allerdings in der Öffentlichkeit keiner.

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Yeti
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Yeti »

#gottmensch statt #gutmensch


Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

Ich würde es begrüßen, wenn in ganz Deutschland dies zum Anlaß genommen würde, das Finanzgebaren der Kirche
sorgfältigst zu prüfen. Das ist keine arme Kirche! Nicht 30 Millionen, nicht 3 Millionen schon 30000 € sind zu viel.

(Naja, bei 5 Milliarden sind 30 Mio Peanuts)

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Thomas Morus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Thomas Morus »

http://www.kath.net/news/43171 hier klingt das schon sachlicher
Qui Mariam absolvisti, et latronem exaudisti, mihi quoque spem dedisti.

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

31 Millionen? :auweia:

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umusungu
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von umusungu »

Hallo Stefan, in Deiner Gemeinde wird jedes Jahr die Kirchenrechnung 2 wochen öffentlich ausgelegt... schau sie Dir an .....

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Thomas Morus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Thomas Morus »

Denkmalschutz ist teuer. Ich wohne in einem Haus, daß nur etwas über 100 Jahre alt ist. Einmal Fassaden renovieren und nur an den Längsseiten...30.000€ (müssen wir zum Glück nicht allein hinblättern), aber da wundert mich der Aufwand für ein so altes Haus nicht.
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umusungu
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von umusungu »

Das war es wohl ............. wie kann ein Bischof die Kirche nur so diskreditieren?

Die Kirche kann sehr wohl mit dem ihr anvertrauten Geld umgehen - einige Amtsträger wohl nicht.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Thomas Morus hat geschrieben:Denkmalschutz ist teuer. Ich wohne in einem Haus, daß nur etwas über 100 Jahre alt ist. Einmal Fassaden renovieren und nur an den Längsseiten...30.000€ (müssen wir zum Glück nicht allein hinblättern), aber da wundert mich der Aufwand für ein so altes Haus nicht.
Die Denkmalschutzkosten wurden vom Bistum vor einigen Monaten auf etwa 10 Mio € beziffert. Das war der Betrag, von dem man anfangs annahm, er sei die Schlussrechnung. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, was an dem kleinen Kasten weitere 20 Mio gekostet haben soll. Fachmann bin ich halt auch nicht. Vielleicht sollte das Bistum die Einzelkosten für die unterschiedlichen Gewerke offenlegen.

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

umusungu hat geschrieben:Hallo Stefan, in Deiner Gemeinde wird jedes Jahr die Kirchenrechnung 2 wochen öffentlich ausgelegt... schau sie Dir an .....
Ich weiss, das Bistum Aachen ist hochgradig verschuldet.
Ich denke es wäre gut, wenn mal alles auf den Tisch kommt,
Und man sich nicht nur mit einem Sündenbock begnügt.

Denk dran: Bischof Franz von Rom wollte eine arme Kirche.

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Gallus »

Stefan hat geschrieben:Denk dran: Bischof Franz von Rom wollte eine arme Kirche.
Dann ist doch alles in Butter. Arm wird man, indem man Geld ausgibt.

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Yeti
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Yeti »

Apollonia hat geschrieben:
31 Millionen? :auweia:
40 Millionen? (Nicht Limburg, sondern Rottenburg) :auweia:
#gottmensch statt #gutmensch

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Gallus »

Apollonia hat geschrieben:
31 Millionen? :auweia:
Schauen wir mal. Man wird ja wohl auch nachverfolgen können, für welche Leistungen Rechnungen in welcher Höhe bezahlt wurden. Aber bisher hat noch keiner der Kritiker nachgewiesen, daß das Geld für unangemessene Dinge rausgeschmissen oder verschwendet wurde.

Es kann sich immer noch herausstellen, daß eine fachgerechte Sanierung der Gebäude einfach nicht billiger zu machen war.

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Yeti
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Yeti »

Gallus hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Denk dran: Bischof Franz von Rom wollte eine arme Kirche.
Dann ist doch alles in Butter. Arm wird man, indem man Geld ausgibt.
Ja, aber das Geld soll nach dem Willen der Modernisten nicht in Gebäude, sondern in Personalkosten gesteckt werden, damit die Defaitisten alle gut versorgt sind. Und natürlich in Reisen in "Partnerbistümer" (samt Pressestab und Defaitisten, s.o.), um die Weltkirche zu "stärken".
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Yeti
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Yeti »

Gallus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:
31 Millionen? :auweia:
Schauen wir mal. Man wird ja wohl auch nachverfolgen können, für welche Leistungen Rechnungen in welcher Höhe bezahlt wurden. Aber bisher hat noch keiner der Kritiker nachgewiesen, daß das Geld für unangemessene Dinge rausgeschmissen oder verschwendet wurde.

Es kann sich immer noch herausstellen, daß eine fachgerechte Sanierung der Gebäude einfach nicht billiger zu machen war.
Und selbst wenn. Sollte das Geld etwa in irgendeine "Daniel-Cohn-Bendit-Fummel-Versuchs-Kita" gesteckt werden? Wohin sollt's denn gehen, wenn nicht damit gebaut werden soll?
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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Gallus »

Yeti hat geschrieben:Und selbst wenn. Sollte das Geld etwa in irgendeine "Daniel-Cohn-Bendit-Fummel-Versuchs-Kita" gesteckt werden? Wohin sollt's denn gehen, wenn nicht damit gebaut werden soll?
Man hätte von dem Geld doch so viele Beton-, Keramik- oder Glasmahltische in barocke und gotische Kirchen setzen können! :breitgrins:

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Yeti
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Yeti »

Gallus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Und selbst wenn. Sollte das Geld etwa in irgendeine "Daniel-Cohn-Bendit-Fummel-Versuchs-Kita" gesteckt werden? Wohin sollt's denn gehen, wenn nicht damit gebaut werden soll?
Man hätte von dem Geld doch so viele Beton-, Keramik- oder Glasmahltische in barocke und gotische Kirchen setzen können! :breitgrins:
Richtig, das hat ja das Robertle in Freiburg gegen Widerstand von Denkmalschutzamt und Bürger getan, war sicher teurer als läppische 30 Millionen. Und wenn man all die unsinnigen pseudo-liturgischen Sakral-Architektur-Anpassungen bzw. deren Kosten zusammennimmt, hätten die deutschen Ortskirchen heute einen Betrag beisammen, den sie sicher gerne ihren Partnerbistümern in Südamerika aus lauter "Solidarität" gespendet hätten. Oder jede Gemeinde hätte drei Pastoralreferenten, die sich gegenseitig in Schach halten - ok, der Gedanke hat tatsächlich was für sich...Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, soll ja Dserschinski gesagt haben.
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Raphael

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Raphael »

Nicht so schnell die Flinte ins Korn schmeißen! 8)

Die Zahl von 31 Mio. wird - wenn sie denn überhaupt richtig ist ( :detektiv: ) - wohl eher die gesamten Projektkosten umfassen.
Damit ist jedoch zweierlei noch nicht gesagt:
1. Was waren die Finanzierungsquellen?
2. Hätte das Projekt auch kostengünstiger durchgeführt werden können? Oder sind die Kosten nicht zuletzt wegen Auflagen des Denkmalschutzamtes so stark gestiegen? Oder hat man die Bausubstanz beim Start des Projektes überschätzt und mußte dann unvorhergesehene und aufwendige Sanierungsarbeiten leisten?

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Raphael hat geschrieben:
Nicht so schnell die Flinte ins Korn schmeißen! 8)

Die Zahl von 31 Mio. wird - wenn sie denn überhaupt richtig ist ( :detektiv: ) - wohl eher die gesamten Projektkosten umfassen.
Die Zahl ist von der Diözese betätigt worden: http://www.bistumlimburg.de/meldungen/m ... -fest.html

Und natürlich, das wird der Gesamtrahmen sein.
Raphael hat geschrieben:Damit ist jedoch zweierlei noch nicht gesagt:
1. Was waren die Finanzierungsquellen?
Nach jeder mir bekannten Meldung ist der aus Kirchensteuermittel aufzubringende Anteil gedeckelt, und zwar auf 2,5 Mio €. Den Rest trägt der Bischöfliche Stuhl, wobei man sich da jetzt schon fragen kann, woher diese Stiftung 28,5 Mio € liquide Mittel hat. Das wird sicher auch ein Thema werden.
Raphael hat geschrieben:2. Hätte das Projekt auch kostengünstiger durchgeführt werden können? Oder sind die Kosten nicht zuletzt wegen Auflagen des Denkmalschutzamtes so stark gestiegen? Oder hat man die Bausubstanz beim Start des Projektes überschätzt und mußte dann unvorhergesehene und aufwendige Sanierungsarbeiten leisten?
Das ist doch alles längst bekannt. Nach Abschluss der Bauarbeiten gab es eine Pressekonferenz, bei der gesagt wurde, dass das Projekt 9,85 Mio € kostet. Einen Tag später veröffentlichte das Bistum eine Richtigstellung, wonach die 9,85 Mio € der Betrag für die Sanierung des Altbestands sind: http://www.bistumlimburg.de/meldungen/m ... olaus.html

Zitat: "Die im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen am Diözesanen Zentrum St. Nikolaus genannten Kosten von 9,85 Millionen Euro beziehen sich auf die Arbeiten am historischen Bestand des Komplexes, nämlich an der historischen Stadtmauer, dem ehemaligen Küsterhaus und der Alten Vikarie mit den zusätzlichen Räumen für Verwaltung."

Demnach hat der Rest also nochmal rund 21 Mio € gekostet und genau das ist mir persönlich etwas rätselhaft, denn das weitere ist ja lediglich ein winziges Säulenattrium, um das sich einige nicht besonders große Räume und die Kapelle gliedern, alles einstöckig, wie wohl unterkellert (der Keller dürfte wegen des Lahnfelsens nicht ganz einfach gewesen sein, aber durch ihn konnte man Reste eine alten Wehranlage aus der Urzeit der Stadt konservieren). Billig war das sicher alles nicht, aber 21 Mio?

Die Pressemitteilung des Bistums hätte auf jeden Fall noch einmal die Information erhalten müssen, dass 9,85 Mio €, also immerhin 1/3 der Gesamtkosten schon auf die Sanierung denkmalgeschützter Bauteile zurückgeht. So fehlt diese Information in allen Medienberichten, die jetzt herausgehen. Außerdem hätte man gleich eine Einzelaufstellung veröffentlichen sollen, etwa für die Tiefbauten, notwendige Straßensanierungen, Büroteile, Haustechnik (zB barrierefreier Zugang zum Keller + Notausgänge für öffentliche Nutzung). So liest sich das, als sei das alles für die Wohnung des Bischofs und seine Kapelle draufgegangen. Wieso die Verantwortlichen auch jetzt nicht verstehen, dass das Fehlen solcher Infos alles nur noch ärger macht, kann ich persönlich nicht nachvollziehen.

Raphael

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Raphael »

Maurus hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Damit ist jedoch zweierlei noch nicht gesagt:
1. Was waren die Finanzierungsquellen?
Nach jeder mir bekannten Meldung ist der aus Kirchensteuermittel aufzubringende Anteil gedeckelt, und zwar auf 2,5 Mio €. Den Rest trägt der Bischöfliche Stuhl, wobei man sich da jetzt schon fragen kann, woher diese Stiftung 28,5 Mio € liquide Mittel hat. Das wird sicher auch ein Thema werden.
Meines Wissen gibt es jedoch in der Regel bei Auflagen durch das Denkmalschutzamt auch Zuschüsse durch das Denkmalschutzamt. In NRW werden hier bspw. die üppigen Erlöse aus der staatlichen Lotterie "verbraucht".
Die liquiden Mittel hat man sich möglicherweise durch die Aufnahme von Krediten beschafft, denn 28,5 Mio. € hatte man sicherlich nicht "in der Portokasse".

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Raphael hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Damit ist jedoch zweierlei noch nicht gesagt:
1. Was waren die Finanzierungsquellen?
Nach jeder mir bekannten Meldung ist der aus Kirchensteuermittel aufzubringende Anteil gedeckelt, und zwar auf 2,5 Mio €. Den Rest trägt der Bischöfliche Stuhl, wobei man sich da jetzt schon fragen kann, woher diese Stiftung 28,5 Mio € liquide Mittel hat. Das wird sicher auch ein Thema werden.
Meines Wissen gibt es jedoch in der Regel bei Auflagen durch das Denkmalschutzamt auch Zuschüsse durch das Denkmalschutzamt. In NRW werden hier bspw. die üppigen Erlöse aus der staatlichen Lotterie "verbraucht".
Davon war nie irgendwo die Rede.
Raphael hat geschrieben:Die liquiden Mittel hat man sich möglicherweise durch die Aufnahme von Krediten beschafft, denn 28,5 Mio. € hatte man sicherlich nicht "in der Portokasse".
Ja, sicherlich. Nur setzt auch das eben voraus, dass der Bischöfliche Stuhl solche Kredite auch stemmen, bzw entsprechende Sicherheiten bieten kann.

Raphael

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Raphael »

Maurus hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Damit ist jedoch zweierlei noch nicht gesagt:
1. Was waren die Finanzierungsquellen?
Nach jeder mir bekannten Meldung ist der aus Kirchensteuermittel aufzubringende Anteil gedeckelt, und zwar auf 2,5 Mio €. Den Rest trägt der Bischöfliche Stuhl, wobei man sich da jetzt schon fragen kann, woher diese Stiftung 28,5 Mio € liquide Mittel hat. Das wird sicher auch ein Thema werden.
Meines Wissen gibt es jedoch in der Regel bei Auflagen durch das Denkmalschutzamt auch Zuschüsse durch das Denkmalschutzamt. In NRW werden hier bspw. die üppigen Erlöse aus der staatlichen Lotterie "verbraucht".
Davon war nie irgendwo die Rede.
In dieser causa hat die Sonne noch nicht alles an den Tag gebracht! :roll:
Maurus hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Die liquiden Mittel hat man sich möglicherweise durch die Aufnahme von Krediten beschafft, denn 28,5 Mio. € hatte man sicherlich nicht "in der Portokasse".
Ja, sicherlich. Nur setzt auch das eben voraus, dass der Bischöfliche Stuhl solche Kredite auch stemmen, bzw entsprechende Sicherheiten bieten kann.
Auch hier kann man als Nicht-Insider nur spekulieren! :tuete:

Was mich wundert ist, daß jetzt der Vermögensverwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls sich dahingehend äußert, er wäre vom Bischof hinter das Licht geführt worden.
Was haben die denn die ganzen Jahre über gemacht? Kaffee getrunken? Reden die in den Sitzungen des Vermögensverwaltungsrat nicht über Mittelherkunft und Mittelverwendung?

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Raphael hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Davon war nie irgendwo die Rede.
In dieser causa hat die Sonne noch nicht alles an den Tag gebracht! :roll:
Die Frage ist, aus welchem Grund man hätte das verschweigen sollen. Es sind über die Jahre ständig Meldungen über das Bischofshaus publiziert wurden, etliche Male mit einer Angabe des Finanzierungsrahmens. Dabei war immer nur von dem gedeckelten Kirchensteueranteil und der Restfinanzierung durch den Bischöflichen Stuhl die Rede. Als die Zahl 5,5 Mio noch aktuell war, hieß es demgemäß 2,5 Mio Kirchensteueranteil, 3 Mio Bischöflicher Stuhl. Das ergibt schon zusammen 5,5 Mio, ergo waren in diese Pläne keine öffentlichen Zuschüsse eingeplant.
Raphael hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Die liquiden Mittel hat man sich möglicherweise durch die Aufnahme von Krediten beschafft, denn 28,5 Mio. € hatte man sicherlich nicht "in der Portokasse".
Ja, sicherlich. Nur setzt auch das eben voraus, dass der Bischöfliche Stuhl solche Kredite auch stemmen, bzw entsprechende Sicherheiten bieten kann.
Auch hier kann man als Nicht-Insider nur spekulieren! :tuete:
Und genau das wird getan werden, und zwar nach Kräften.
Raphael hat geschrieben:Was mich wundert ist, daß jetzt der Vermögensverwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls sich dahingehend äußert, er wäre vom Bischof hinter das Licht geführt worden.
Was haben die denn die ganzen Jahre über gemacht? Kaffee getrunken? Reden die in den Sitzungen des Vermögensverwaltungsrat nicht über Mittelherkunft und Mittelverwendung?
Über die Arbeitsweise des Rates kann man allerdings auch nur spekulieren :breitgrins:.

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Es geht ja noch weiter:
Die Kosten für die Limburger Bischofsresidenz betragen nicht wie ursprünglich geplant etwa drei Millionen Euro, sondern mindestens 31 Millionen. Das geht aus einer Erklärung des Vermögensverwaltungsrats hervor, der die Finanzen des Bischöflichen Stuhls beaufsichtigen soll.
Die drei Mitglieder des Gremiums erklärten am Montagnachmittag: „Wir sind durch den Bischof von Limburg hinter das Licht geführt worden.“ Die Mitglieder sind der ehemalige Chef der Wiesbadener Staatskanzlei und Träger des Gregoriusordens Jochen Riebel, der Geschäftsführer der Josefs-Gesellschaft Theodor-Michael Lucas und der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Professor Carl-Friedrich Leuschner.
In ihrer Erklärung heißt es: „Die bisher aufgelaufenen Kosten des Diözesanen Zentrums St. Nikolaus mit der Bischofswohnung, der Alten Vikarie, des Schwesternhauses und den damit verbundenen weiteren Einzelprojekten auf dem Domberg in Limburg betragen bis heute rund 31 Millionen Euro. Uns Mitgliedern des Vermögensverwaltungsrats waren bis zur Stunde die Gesamtkosten nicht bekannt. In Einzelheiten zu gehen verbietet sich. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass gemäß des Statutes des Bischöflichen Stuhles zu Limburg weder Haushaltspläne für die Jahre 212 und 213 vorgelegt noch dass entsprechende Einzelprojekte genehmigt worden sind.“
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung erfuhr, hat der Bischof die Veröffentlichung der Erklärung durch die Pressestelle des Bistums verhindert.
(Hervorhebung von mir)

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 817.html

Wenn das stimmen sollte (woran ich - im Gegensatz zu den Angaben des Bischofs - keinen Zweifel habe), dürfte der Bischof es sehr, sehr schwer haben.

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

Raphael hat geschrieben:
Nicht so schnell die Flinte ins Korn schmeißen! 8)

Die Zahl von 31 Mio. wird - wenn sie denn überhaupt richtig ist ( :detektiv: ) - wohl eher die gesamten Projektkosten umfassen.
Damit ist jedoch zweierlei noch nicht gesagt:
1. Was waren die Finanzierungsquellen?
2. Hätte das Projekt auch kostengünstiger durchgeführt werden können? Oder sind die Kosten nicht zuletzt wegen Auflagen des Denkmalschutzamtes so stark gestiegen? Oder hat man die Bausubstanz beim Start des Projektes überschätzt und mußte dann unvorhergesehene und aufwendige Sanierungsarbeiten leisten?
Wenn der Verwaltungsrat (oder grundsätzlich ein Kontrollorgan) keine Kenntnis von Kostensteigerungen in diesem Maße hat,
kann er keine Ausgaben legitimieren oder ablehnen. Das ist so ähnlich wie beim Berliner Flughafen, auch dort haben die Kontrollorgane versagt.
Es spricht ja erstmal nichts gegen Investitionen in dieser Höhe (außer daß die Kirche eine arme sein soll), sofern
- die zuständigen Funktionsträger dies befürworten
- und die Finanzierung gesichert ist.

Man wird die Hintergründe nun wohl aufdecken, ein größeres Fiasko aber war die beinahe-Pleite im Bistum Berlin und Aachen vor einigen Jahren.
Auch dort hat man versucht im Blindflug durchzukommen.
Und als es zu spät war, haben interessierte Kreise eher Eigeninteressen gewahrt als die der Gläubigen (Kirchenverkauf statt Personalabbau).

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Stefan hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Hallo Stefan, in Deiner Gemeinde wird jedes Jahr die Kirchenrechnung 2 wochen öffentlich ausgelegt... schau sie Dir an .....
Ich weiss, das Bistum Aachen ist hochgradig verschuldet.
Das wird zumindest immer behauptet. Seitdem mir die Existenz der sog. "Bischöflichen Stühle" bekannt wurde, bei denen wohl ein nicht geringes Vermögen verwaltet wird, möchte ich zunächst einmal die Zahlen sehen. Aber die werden nicht veröffentlicht.
Daher sind für die mich die ganzen Behauptungen über die angebliche Verschuldung nur leeres Geschwätz.

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

Caviteño hat geschrieben:Wenn das stimmen sollte (woran ich - im Gegensatz zu den Angaben des Bischofs - keinen Zweifel habe), dürfte der Bischof es sehr, sehr schwer haben.
Nicht nur der Bischof, sondern insbesondere der Verwaltungsrat, der offenkundig tatenlos war.
Diese Leute haben die Aufgabe und die Möglichkeit zu einer umfassenden Aufklärung, aber meistens nicht die Sachkompetenz.
Weiß jemand, wer im Verwaltungsrat sitzt?
So wie es sich darstellt, scheint es nicht um eine Unterfinanzierung zu gehen, sondern Versäumnisse in den Abläufen.

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

Caviteño hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Hallo Stefan, in Deiner Gemeinde wird jedes Jahr die Kirchenrechnung 2 wochen öffentlich ausgelegt... schau sie Dir an .....
Ich weiss, das Bistum Aachen ist hochgradig verschuldet.
Das wird zumindest immer behauptet. Seitdem mir die Existenz der sog. "Bischöflichen Stühle" bekannt wurde, bei denen wohl ein nicht geringes Vermögen verwaltet wird, möchte ich zunächst einmal die Zahlen sehen. Aber die werden nicht veröffentlicht.
Daher sind für die mich die ganzen Behauptungen über die angebliche Verschuldung nur leeres Geschwätz.
http://www.aachener-zeitung.de/lokales/ ... en-1.69655

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umusungu
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von umusungu »

Das ist zehn Jahre alter Schnee!

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