Vielleicht solltest du auch mal mit anderen als ahnungslosen Agnostikern darüber sprechen, z. B. mit gläubigen Katholiken.Asperges1976 hat geschrieben:http://cms.bistum-trier.de/bistum-trier ... t.PK=84015
Alle mit denen ich bisher darüber gesprochen hatte, finden sowas toll, prima, fantastisch....
Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
- cantus planus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Das Problem ist eben die Protestantisierung der Kirche nach dem Konzil. In der Tat sind die meisten Katholiken, auch die Mehrheit der gewohnheitsmäßigen Gottesdienstbesucher, längst Protestanten ohne es zu wissen. Die Zahl derer, die sich nicht nur als Katholiken bezeichnen, sondern auch wissen, was ein Katholik ist, wird immer verschwindender. Das gilt auch für die Herren in den Generalvikariaten, Kommissionen und auf den Bischofsstühlen. In diesem Klima kann natürlich jeder Unsinn gedeihen. Und obendrein gibt das noch eine gute Presse und gefällt den "getrennten Brüdern".lifestylekatholik hat geschrieben:Vielleicht solltest du auch mal mit anderen als ahnungslosen Agnostikern darüber sprechen, z. B. mit gläubigen Katholiken.Asperges1976 hat geschrieben:http://cms.bistum-trier.de/bistum-trier ... t.PK=84015
Alle mit denen ich bisher darüber gesprochen hatte, finden sowas toll, prima, fantastisch....
Wen wundert's also...
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Flashmob am Aschermittwoch:
http://all.gloria.tv/?media=13711
Und in Regensburg gibt's jetzt auch liturgischen Tanz:
http://www.bistum-regensburg.de/default ... ow&id=4538
http://all.gloria.tv/?media=13711
Und in Regensburg gibt's jetzt auch liturgischen Tanz:
http://www.bistum-regensburg.de/default ... ow&id=4538
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Ist bei Misereor verpflichtendes Element der Eigenliturgie.Gallus hat geschrieben:
Und in Regensburg gibt's jetzt auch liturgischen Tanz:
http://www.bistum-regensburg.de/default ... ow&id=4538
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Käme ich als afrikanischer Priester zu Besuch nach Europa, dann würde ich mich vermutlich freuen, in Europa verwurzelte Dinge zu erleben. Astreine Gregorianik beispielsweise. Weiße Mittelstandsmädels beim sub-saharischen Stammestanz fände ich dagegen eher befremdlich.Kilianus hat geschrieben:Ist bei Misereor verpflichtendes Element der Eigenliturgie.
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
So ungefähr hab ich das auch empfunden, als ich das gerade in den Nachrichten sah.Gallus hat geschrieben:Weiße Mittelstandsmädels beim sub-saharischen Stammestanz fände ich dagegen eher befremdlich.
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Ich hab ja nichts dagegen, wenn irgendwo in Afrika die Lieder etwas andere, eben zur Kultur passende sind. Aber genausowenig, wie ich Blaskapellen und Fahnenabordnungen nach Afrika schicken kann, kann ich auch in Europa keinen Gopsel und keine wie auch immer gearteten Tänze einführen. Das ist ähnlich sinnvoll, wie wenn Horst Seehofer nicht mehr im Trachtenjanker, sondern in einem afrikanischen Umhang auftaucht.
Das hat für mich auch nichts mehr mit Respekt oder Völkerverständigung zu tun, vielmehr ist es doch eine Herabwürdigung anderer Leute Brauch und Sitte, wenn ich Elmente ihrer Kultur nach eigenem Gutdünken mit Beschlag belegen. Aber ganz anscheinend ist der Geist des Mutikulti ganz tief in die Gedanken so mancher Verantwortlichen eingedrungen.
Gruß
Grammi
Das hat für mich auch nichts mehr mit Respekt oder Völkerverständigung zu tun, vielmehr ist es doch eine Herabwürdigung anderer Leute Brauch und Sitte, wenn ich Elmente ihrer Kultur nach eigenem Gutdünken mit Beschlag belegen. Aber ganz anscheinend ist der Geist des Mutikulti ganz tief in die Gedanken so mancher Verantwortlichen eingedrungen.
Gruß
Grammi
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Dem stimme ich zu, aber kann der umgekehrte Fall genauso gut eintreten:Grammi hat geschrieben:Ich hab ja nichts dagegen, wenn irgendwo in Afrika die Lieder etwas andere, eben zur Kultur passende sind. Aber genausowenig, wie ich Blaskapellen und Fahnenabordnungen nach Afrika schicken kann, kann ich auch in Europa keinen Gopsel und keine wie auch immer gearteten Tänze einführen.
Bei uns wurde einmal die erste Messe am Sonntag morgen (08:30 Uhr, fast ausschl. von Senioren besucht) von einem Priester aus Nigeria zelebriert, der Gast der Gemeinde war.
Statt mit dem Kreuzzeichen zu beginnen begrüßte er die Gläubigen mit: "Guten Morgen" und dann: "Wie geht es Ihnen?". Die Antworten wurden mehr gemurmelt als gesprochen.
Anschließend wollte er noch ein kurzes englisch-sprachiges Lied (Jesus in the family) einüben, das gelang allerdings nicht ganz....
Natürlich ist das kein liturgischer Mißbrauch; es zeigt nur die unterschiedlichen Vorstellungen und Erwartungen an eine Meßfeier.
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Natürlich ist das liturgischer Mißbrauch.Caviteño hat geschrieben: Bei uns wurde einmal die erste Messe am Sonntag morgen (08:30 Uhr, fast ausschl. von Senioren besucht) von einem Priester aus Nigeria zelebriert, der Gast der Gemeinde war.
Statt mit dem Kreuzzeichen zu beginnen begrüßte er die Gläubigen mit: "Guten Morgen" und dann: "Wie geht es Ihnen?". Die Antworten wurden mehr gemurmelt als gesprochen.
Anschließend wollte er noch ein kurzes englisch-sprachiges Lied (Jesus in the family) einüben, das gelang allerdings nicht ganz....
Natürlich ist das kein liturgischer Mißbrauch; es zeigt nur die unterschiedlichen Vorstellungen und Erwartungen an eine Meßfeier.
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Als Protestanten könnte man sie bezeichnen, wenn sie sich zur Rechtfertigung durch den Glauben bekennen würden, aber das Gegenteil scheint eher der Fall zu sein. Sie hängen indifferent einer "Allversöhnungslehre" an. Im Grunde liegt hier der Zustand vorreformatorischer Zeiten vor, nur dass zur Unwissenheit noch die Gleichgültigkeit hinzugekommen ist.cantus planus hat geschrieben:Das Problem ist eben die Protestantisierung der Kirche nach dem Konzil. In der Tat sind die meisten Katholiken, auch die Mehrheit der gewohnheitsmäßigen Gottesdienstbesucher, längst Protestanten ohne es zu wissen. Die Zahl derer, die sich nicht nur als Katholiken bezeichnen, sondern auch wissen, was ein Katholik ist, wird immer verschwindender.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
So? Dann mach` doch mal unter den Kirchenbesuchern der EKD eine Umfrage zu dem Thema. Da bin ich aber gespannt, wie viele "Protestanten" Du ausfindig machen kannst.Lutheraner hat geschrieben:Als Protestanten könnte man sie bezeichnen, wenn sie sich zur Rechtfertigung durch den Glauben bekennen würden, aber das Gegenteil scheint eher der Fall zu sein. Sie hängen indifferent einer "Allversöhnungslehre" an. Im Grunde liegt hier der Zustand vorreformatorischer Zeiten vor, nur dass zur Unwissenheit noch die Gleichgültigkeit hinzugekommen ist.cantus planus hat geschrieben:Das Problem ist eben die Protestantisierung der Kirche nach dem Konzil. In der Tat sind die meisten Katholiken, auch die Mehrheit der gewohnheitsmäßigen Gottesdienstbesucher, längst Protestanten ohne es zu wissen. Die Zahl derer, die sich nicht nur als Katholiken bezeichnen, sondern auch wissen, was ein Katholik ist, wird immer verschwindender.
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Betreff: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Dom José Alberto Moura (der Presidente da Comissão Episcopal Pastoral para o Ecumenismo e o Diálogo Inter-Religioso da Conferência Nacional dos Bispos do Brasil (CNBB)) hat sich bei den Anglikanern im Namen der Katholischen Kirche entschuldigt.
Eine Gruppe traditionalistischer Katholiken haben auf den Bischof von Santa Maria Druck ausgeübt.
http://www.ihu.unisinos.br/index.php?op ... e&id=41348
Hier hat sich etwas getan. Diese anglikanischen Weihen werden nun nicht in der Kathedral stattfinden.Marion hat geschrieben:Am 2. März dieses Jahres wird wiederholt die Katholische Kathedrale in Santa Maria (RS) Anglikanern zur Verfügung gestellt für ihre Weihen.
http://www.swbrazil.anglican.org/catedral/convite.htm
Dom José Alberto Moura (der Presidente da Comissão Episcopal Pastoral para o Ecumenismo e o Diálogo Inter-Religioso da Conferência Nacional dos Bispos do Brasil (CNBB)) hat sich bei den Anglikanern im Namen der Katholischen Kirche entschuldigt.
Eine Gruppe traditionalistischer Katholiken haben auf den Bischof von Santa Maria Druck ausgeübt.
http://www.ihu.unisinos.br/index.php?op ... e&id=41348
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
"Friedensgruß" der besonderen Art: http://www.youtube.com/watch?v=z7ln9krwRc
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Offenbar eine Werbeaktion für das im Hintergrund zu sehende "Hotel zur Sonne". Eine gänzlich asakrale Veranstaltung, bei der nur Bier und Würstchen fehlen.Niels hat geschrieben:"Friedensgruß" der besonderen Art: http://www.youtube.com/watch?v=z7ln9krwRc
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Mein Gott, bei so was merke ich immer, auf was für einem hohen Niveau ich hier manchmal jammere. Mal ehrlich, wie oft muss man seinen Kopf gegen die Wand geschlagen haben, damit einem so eine Scheiße gefällt? Alleine bei dieser Hippie-Musik kriege ich schon das Kotzen.Niels hat geschrieben:"Friedensgruß" der besonderen Art: http://www.youtube.com/watch?v=z7ln9krwRc
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Maurus hat geschrieben:Offenbar eine Werbeaktion für das im Hintergrund zu sehende "Hotel zur Sonne".Niels hat geschrieben:"Friedensgruß" der besonderen Art: http://www.youtube.com/watch?v=z7ln9krwRc
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Das Original finde ich schön. Aber die Kath. Kirche scheint eine Schwäche für das Verhunzen von Lieder der Beatles und von Beatles-Musikern zu haben. Vor ein paar Jahren besichtigte ich eine Kath. Kirche und es lief John Lennons Atheisten-Hymne "Imagine" in einer kitschigen instrumentalen Panflötenversion sanft im Hintergrund.HeGe hat geschrieben:Alleine bei dieser Hippie-Musik kriege ich schon das Kotzen.
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Die "Kath. Kirche" hat keine Schwäche für das Verhunzen von Liedern, ebenso wie sie keine Schuld an den Mißbrauchsfällen hat.Lutheraner hat geschrieben:Das Original finde ich schön. Aber die Kath. Kirche scheint eine Schwäche für das Verhunzen von Lieder der Beatles und von Beatles-Musikern zu haben. Vor ein paar Jahren besichtigte ich eine Kath. Kirche und es lief John Lennons Atheisten-Hymne "Imagine" in einer kitschigen instrumentalen Panflötenversion sanft im Hintergrund.HeGe hat geschrieben:Alleine bei dieser Hippie-Musik kriege ich schon das Kotzen.
Aber wenn Du bestimmte Personen des Bodenpersonals meinst, dann gebe ich Dir recht.
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Sowas hat dort durchaus Tradition:Niels hat geschrieben:"Friedensgruß" der besonderen Art: http://www.youtube.com/watch?v=z7ln9krwRc
http://www.krone.at/Nachrichten/Dechant ... ory-168887
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Das hat mit kath. Kirche nix zu tun, das ist STS die haben einige Lieder von den Beatles auf österreichisch gecovert: hier etwa http://www.youtube.com/watch?v=Sla3gP6GePk (typisch Austro-POP halt)Lutheraner hat geschrieben:Das Original finde ich schön. Aber die Kath. Kirche scheint eine Schwäche für das Verhunzen von Lieder der Beatles und von Beatles-Musikern zu haben.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Außerdem vermute ich, daß es sich nicht um die Originalmusik dieser "Messe" handelt, sondern eine Tonbeigabe des Videoschnitters.Linus hat geschrieben:Das hat mit kath. Kirche nix zu tun, das ist STS die haben einige Lieder von den Beatles auf österreichisch gecovert: hier etwa http://www.youtube.com/watch?v=Sla3gP6GePk (typisch Austro-POP halt)Lutheraner hat geschrieben:Das Original finde ich schön. Aber die Kath. Kirche scheint eine Schwäche für das Verhunzen von Lieder der Beatles und von Beatles-Musikern zu haben.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Gehen?
Stellt Euch folgende Situation vor: Sonntagsmesse in Eurer Gemeinde, aushilfsweise zelebriert von einem fremden Priester. Diverse liturgische Eigenmächtigkeiten nerven von Anfang an, sind aber noch erträglich.
Bei den Fürbitten wird i) für die armen Menschen gebetet, die in einem Glauben voller Angst vor Gottes Gericht aufgewachsen sind und ii) für die Menschen, die ihren Glauben als Freiheit verstehen, auf daß sie genug Überzeugungskraft haben um die Ängstlichen zu überzeugen. So langsam wird Eure Frustrationstoleranz auf eine harte Probe gestellt, aber Ihr denkt Euch: Na gut, jetzt haben wir die Eigenmächtigkeiten hinter uns, jetzt kommt die Eucharistiefeier, da kann ja nichts mehr schief gehen.
Ihr kniet Euch nach dem Sanctus hin und harrt der Dinge, die da kommen mögen. Es kommt ein selbst gedichtetes Hochgebet von so erschütternder Dämlichkeit und unvergleichlicher Idiotie, daß Ihr reflexhaft aufsteht und die Kirche verlasst.
Meine Frage: War das in Ordnung? Um nicht mißverstanden zu werden: Ich saß ohnehin am Rand, bin sehr leise und unauffällig durch den Seitengang verschwunden, es dürfte kaum jemandem aufgefallen sein und niemanden gestört haben. Aber generell: Ist es in Ordnung, zu diesem Zeitpunkt unter diesen Umständen die hl. Messe zu verlassen?
Bei den Fürbitten wird i) für die armen Menschen gebetet, die in einem Glauben voller Angst vor Gottes Gericht aufgewachsen sind und ii) für die Menschen, die ihren Glauben als Freiheit verstehen, auf daß sie genug Überzeugungskraft haben um die Ängstlichen zu überzeugen. So langsam wird Eure Frustrationstoleranz auf eine harte Probe gestellt, aber Ihr denkt Euch: Na gut, jetzt haben wir die Eigenmächtigkeiten hinter uns, jetzt kommt die Eucharistiefeier, da kann ja nichts mehr schief gehen.
Ihr kniet Euch nach dem Sanctus hin und harrt der Dinge, die da kommen mögen. Es kommt ein selbst gedichtetes Hochgebet von so erschütternder Dämlichkeit und unvergleichlicher Idiotie, daß Ihr reflexhaft aufsteht und die Kirche verlasst.
Meine Frage: War das in Ordnung? Um nicht mißverstanden zu werden: Ich saß ohnehin am Rand, bin sehr leise und unauffällig durch den Seitengang verschwunden, es dürfte kaum jemandem aufgefallen sein und niemanden gestört haben. Aber generell: Ist es in Ordnung, zu diesem Zeitpunkt unter diesen Umständen die hl. Messe zu verlassen?
Re: Gehen?
Ja, da wäre ich wohl auch gegangen.Gallus hat geschrieben:Stellt Euch folgende Situation vor: Sonntagsmesse in Eurer Gemeinde, aushilfsweise zelebriert von einem fremden Priester. Diverse liturgische Eigenmächtigkeiten nerven von Anfang an, sind aber noch erträglich.
Bei den Fürbitten wird i) für die armen Menschen gebetet, die in einem Glauben voller Angst vor Gottes Gericht aufgewachsen sind und ii) für die Menschen, die ihren Glauben als Freiheit verstehen, auf daß sie genug Überzeugungskraft haben um die Ängstlichen zu überzeugen. So langsam wird Eure Frustrationstoleranz auf eine harte Probe gestellt, aber Ihr denkt Euch: Na gut, jetzt haben wir die Eigenmächtigkeiten hinter uns, jetzt kommt die Eucharistiefeier, da kann ja nichts mehr schief gehen.
Ihr kniet Euch nach dem Sanctus hin und harrt der Dinge, die da kommen mögen. Es kommt ein selbst gedichtetes Hochgebet von so erschütternder Dämlichkeit und unvergleichlicher Idiotie, daß Ihr reflexhaft aufsteht und die Kirche verlasst.
Meine Frage: War das in Ordnung? Um nicht mißverstanden zu werden: Ich saß ohnehin am Rand, bin sehr leise und unauffällig durch den Seitengang verschwunden, es dürfte kaum jemandem aufgefallen sein und niemanden gestört haben. Aber generell: Ist es in Ordnung, zu diesem Zeitpunkt unter diesen Umständen die hl. Messe zu verlassen?
Re: Gehen?
Ja, das kann man vertreten, finde ich. Wenn die Gründe dafür nicht in der persönlichen Eitelkeit liegen, sondern aufgrund gravierender objektiver Mißstände feststellbar sind.Gallus hat geschrieben:Ist es in Ordnung, zu diesem Zeitpunkt unter diesen Umständen die hl. Messe zu verlassen?
(Ich hab das sogar mal im Priesterseminar gemacht. )
Re: Gehen?
Mich ärgert immer wieder diese Verkennung der Zeichen der Zeit. Wer wird denn heute noch geängstigt in seiner Glaubenserziehung? Das Problem ist die übertriebene Freiheit und Gleichgültigkeit. Beide sind viel, viel verbreiteter als eine ungerechtferigte Angst.Gallus hat geschrieben: Bei den Fürbitten wird i) für die armen Menschen gebetet, die in einem Glauben voller Angst vor Gottes Gericht aufgewachsen sind und ii) für die Menschen, die ihren Glauben als Freiheit verstehen, auf daß sie genug Überzeugungskraft haben um die Ängstlichen zu überzeugen.
Das ist so absurd wie der Pfarrer gestern in seiner Predigt zum Josefstag:
"Es lassen nur sehr wenige Eltern ihre Söhne auf den Namen Josef taufen. Das könnte daran liegen, dass ihnen ihrer Kindheit ein völlig verkitschtes Josefbild vermittelt wurde."
So ein Quark. Diejenigen, die heute Eltern werden, sind zwischen 25 und 35 und haben vom hl. Josef gar nichts gehört, und wenn doch, dann nichts Verkitschtes. Und diejenigen, denen der hl. Josef so vorgestellt wurde, wie es dieser modernistische Pfarrer als "verkitscht" bezeichnen wurde, gerade die gehören zu den wenigen, die tatsächlich einen Sohn namens Josef haben.
Re: Gehen?
Ich auch.holzi hat geschrieben:Ja, da wäre ich wohl auch gegangen.Gallus hat geschrieben: Ist es in Ordnung, zu diesem Zeitpunkt unter diesen Umständen die hl. Messe zu verlassen?
Re: Gehen?
Ja, das ist dein gutes Recht und - ich würde sagen - auch deine Pflicht (andernfalls wäre der Verbleib, dein "Amen" und ggf. die Kommunion) Zustimmung zum dortigen Akt.taddeo hat geschrieben:Ja, das kann man vertreten, finde ich. Wenn die Gründe dafür nicht in der persönlichen Eitelkeit liegen, sondern aufgrund gravierender objektiver Mißstände feststellbar sind.Gallus hat geschrieben:Ist es in Ordnung, zu diesem Zeitpunkt unter diesen Umständen die hl. Messe zu verlassen?
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Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Gehen?
Es ist schon einige Male vorgekommen, daß ich zwar nicht gegangen, aber aus Verärgerung lieber nicht zur Kommunion gegangen bin.ad-fontes hat geschrieben:Ja, das ist dein gutes Recht und - ich würde sagen - auch deine Pflicht (andernfalls wäre der Verbleib, dein "Amen" und ggf. die Kommunion) Zustimmung zum dortigen Akt.
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Re: Gehen?
Irgendwie kann ich diese Fürbitten verstehen, seitdem letztens ein befreudeter Priester über seine Gemeinde erzählt hat. Und er macht folgende Erfahrung: Menschen, die in ihrem Glauben eng sind, werden fast immer krank, weil sie Angst haben.Gallus hat geschrieben:Bei den Fürbitten wird i) für die armen Menschen gebetet, die in einem Glauben voller Angst vor Gottes Gericht aufgewachsen sind und ii) für die Menschen, die ihren Glauben als Freiheit verstehen, auf daß sie genug Überzeugungskraft haben um die Ängstlichen zu überzeugen.
Diejenigen, die aber freier sind, haben keine Angst und bewirken mehr.
Vielleicht kannst du aufgrund dieses Hintergrundes die Fürbitten auch verstehen.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!
Re: Gehen?
Wenn es denn so gemeint gewesen wäre. Den Eindruck hatte ich aufgrund des Gesamtbildes dieser Messe allerdings nicht. Zumal diese Fürbitten sprachlich doch recht nah am Theologenmemorandum formuliert waren mit seiner Aufforderung, die "Freiheitsbotschaft" in den Mittelpunkt der Verkündigung zu stellen.Raphaela hat geschrieben:Irgendwie kann ich diese Fürbitten verstehen, seitdem letztens ein befreudeter Priester über seine Gemeinde erzählt hat. Und er macht folgende Erfahrung: Menschen, die in ihrem Glauben eng sind, werden fast immer krank, weil sie Angst haben.
Diejenigen, die aber freier sind, haben keine Angst und bewirken mehr.
Vielleicht kannst du aufgrund dieses Hintergrundes die Fürbitten auch verstehen.
Ich will ja auch gar keinem "engen" Glauben das Wort reden, aber nach meinem Verständnis gehört zum katholischen Glauben beides: Das Bewußtsein, Sünder zu sein und eines Tages mit seinen Sünden vor Christus treten zu müssen und die Hoffnung, dann in ihm einen gnädigen Richter zu finden. Wenn in Fürbitten aber beides gegeneinander ausgespielt wird und so getan wird, als wären alle arme Irre, die noch von Sünde reden und ein Gericht erwarten, dann finde ich das höchst problematisch.
- Melody
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- Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Grässlich, ich wäre auch gegangen.
Ein offensichtlich selbstgestricktes Hochgebet hab ich zum Glück nur einmal in meinem Leben erleben müssen.
Ich hörte auch mal so eine "lustige" Fürbitte, es war 2005:
"Für die Konservativen, die dem Alten hinterhertrauern und sich notwendigen Neuerungen verschließen..."
Hätte mich damals doch sehr interessiert, wer oder was damit wohl gemeint war...
Ein offensichtlich selbstgestricktes Hochgebet hab ich zum Glück nur einmal in meinem Leben erleben müssen.
Ich hörte auch mal so eine "lustige" Fürbitte, es war 2005:
"Für die Konservativen, die dem Alten hinterhertrauern und sich notwendigen Neuerungen verschließen..."
Hätte mich damals doch sehr interessiert, wer oder was damit wohl gemeint war...
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»
Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Wir sind auch schon mal gegangen, früher noch. Da sollte am Ostermontag statt dem Emmausevangelium ein Auszug aus einem modernen Roman verlesen werden.
Da der Diakon die Gemeinde aufforderte, dazu Platz zu nehmen (stehen wäre ja noch unangemessener gewesen) und wir mit Kinderwagen in der Kirche waren, ist das schon aufgefallen, aber das war mir damals egal. Sogar meiner Frau, die bei liturgischen Mißbräuchen weit leidensfähiger ist als ich, ging das zu weit.
Da der Diakon die Gemeinde aufforderte, dazu Platz zu nehmen (stehen wäre ja noch unangemessener gewesen) und wir mit Kinderwagen in der Kirche waren, ist das schon aufgefallen, aber das war mir damals egal. Sogar meiner Frau, die bei liturgischen Mißbräuchen weit leidensfähiger ist als ich, ging das zu weit.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)