Das ist aber in Teilen der Pädagogik bis heute gelehrter Standard. Wohlgemerkt komme ich aus einer gänzlich anderen Schule. Aber diese Auffassungen gibt es, und sie sind stark. Der letzte Teil deiner Aussage ist richtig: wohin wir kommen, wenn jedes elterliche "Nein" erstmal stundenlang mit den Drei- bis Achtjährigen diskutiert und um Verständnis geworben wird, regiert das nackte Chaos. Da kommen wir an die Frage der natürlichen Autorität. Die ist von der Pädagogik nach 68 bis in die neuziger Jahre hinein den Eltern so gründlich ausgetrieben worden, dass Eltern nie zuvor so verunsichert waren, wie heute.Gamaliel hat geschrieben:Das sieht nicht einmal das staatliche Recht so, geschweige denn der gesunde Hausverstand!Worin sehen Sie den größten Fortschritt in der Erziehung?
Hopmann: In der Anerkennung, dass Kinder vollwertige Persönlichkeiten eigenen Rechts sind. [...] Also schlicht und einfach in der Anerkennung der Kinder als mündige Personen – und dass diese Anerkennung dieser Mündigkeit der Kinder die Voraussetzung für das Gelingen von Erziehung ist.
Aber, wie gesagt: diese Denkweise ist immer noch sehr verbreitet und wird auch so schnell nicht aussterben.