Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Allgemein Katholisches.
Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Torsten hat geschrieben:
„Die Zensur ist der Macht eigen“

Ein Interview mit Pascual Serrano -

Von MANOLA ROMALO, 21. April 2010 -

Manola Romalo: Nach jahrelanger Analyse der internationalen Mainstream-Medien kommen Sie zu dem Schluss, dass deren Hauptfunktion sei, „ die Völker von ihrer Zustimmung zu den Ideen der herrschenden Klassen zu überzeugen.“ Wie kamen Sie zu diesem Ergebnis?

Pascual Serrano: Dazu benutzen die Medien zahlreiche Mittel, es hängt von jedem Ereignis ab und vom sozialen Profil der Gruppe, an die sie sich wenden. Am erfolgreichsten sind sie, indem sie uns überzeugen wollen, dass ihre Inhalte „neutral, objektiv und unparteiisch“ sind. Das Publikum denkt, dass es etwas Aseptisches, „Cleanes“ vor sich hat. Das Geheimnis der Manipulation besteht darin, eine „informationelle Absicht“ zu schaffen ohne dass der Bürger das merkt.
[...]
Die großen Kommunikationsmedien sind lediglich Spiegelbild-Abteilungen der mächtigen wirtschaftlichen Gruppen. Deren Interessen, Werte und Prinzipien sind die Filter, die entscheiden, was veröffentlicht wird und was nicht.
Schaut man, wer letztlich hinter der "Augsburger-Allgemeine" oder der "Sueddeutschen", dann sind das Patriarchen von Familienunternehmen. Im Fall der AA ist es eine Patriarchin, die nicht den Eindruck macht, dass ihr die Ausrichtung ihrer Zeitung egal ist, Hauptsache das Geld fließt aufs Konto. Diese Verlegergrößen, ob nun AA oder SZ, das sind modern und wirtschaftlich denkende Menschen. Vermute ich mal. Die es maßlos ärgert, wenn z.B. Frauen durch eine ungewollte Schwangerschaft vom Heilsgeschehen des Erwerbsberufes und Unternehmenserfolges ausgeschlossen sind, weil sie nicht abtreiben dürfen. Und die es maßlos ärgert, wenn das Sinnbild für soziale Verantwortung eins Unternehmens schlechthin - die Kinderkrippe, der Kindergarten für die Angestellten - in der politischen Diskussion von manchem nicht nur hinterfragt, sondern scharf angegriffen wird. Und die Angestellten sind in solchen Fragen in Einmütigkeit mit dem Besitzer. Weil das auch modern und wirtschaftlich denkende Menschen sind.

Schaut euch die Verlage an. Die haben jeder mindestens eine Stiftung, die sich der sozialen Verantwortung für die Gesellschaft verschreibt. Das beste Beispiel ist Bertelsmann. Die wollen "Menschen bewegen und Zukunft gestalten". Die Gegenwart scheint nur interessant für die Umsetzung von Reformprozessen. Weil auch in Zukunft alles bleibt wie es ist. Nur immer schärfer und immer schneller. Diese Zukunft braucht immer weniger Menschen. Und vor allem immer weniger Menschen, die wie Schafe hinter einem Hirten hertrotten. Diese Zukunft braucht Menschen, die sich ihr gerüstet zeigen. Durch ein erhebliches Maß an Verantwortungs- und Risikobereitschaft. Durch ein erhebliches Maß an geistiger Flexibilität und ... Mobilität. Die Zukunft ist ein Superraubtier. Wenn ihr nicht ein Knüppel zwischen die Beine geworfen wird. Oder ein Stein auf den Kopf. Oder ganz einfach der Boden entzogen, auf dem sie fortschreitet.
Interessant :hmm:

Benutzeravatar
Pilger
Beiträge: 395
Registriert: Mittwoch 13. September 2006, 01:59

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Pilger »

Petra hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Wer meint, es nicht mehr aushalten zu können, der kann doch zu Altkatholikens oder Anglikanern?
Nein, man will den eigenen Laden verändern. Die, die zu Altkatholens rüber machen (und inzwischen zu 99% übernommen haben), werden vom links-liberalen römisch-katholischen Lager, aus dem sie kommen, als Verräter an der (revolutionären) Sache betrachtet.
Meine Frage bezog sich übrigens auf die "Trennungsfantasien" eines Beitrags, der kurz davor stand. Sinngemäß: jetzt würden sich wieder welche abspalten etc.
Übrigens wird das nicht geschehen, dass sich welche abtrennen. Denn die sind ja nicht so blöd und glauben alles, was in der Zeitung oder in Foren steht. :blinker:
Petra, rein hypothetisch gefragt was passiert wenn Papst Benedikt XVI. den Rücktritt von Bischof Mixa nicht annehmen sollte?
Gehen dann alle zur Tagesordnung über?
Komm bald Herr Jesu
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach,
der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von ad-fontes »

Gehört auch hier hin (und Jaschke und Deckers bestätigen Roberts Analyse):
http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/nm1334.html (ab 7.57)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Pilger hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Wer meint, es nicht mehr aushalten zu können, der kann doch zu Altkatholikens oder Anglikanern?
Nein, man will den eigenen Laden verändern. Die, die zu Altkatholens rüber machen (und inzwischen zu 99% übernommen haben), werden vom links-liberalen römisch-katholischen Lager, aus dem sie kommen, als Verräter an der (revolutionären) Sache betrachtet.
Meine Frage bezog sich übrigens auf die "Trennungsfantasien" eines Beitrags, der kurz davor stand. Sinngemäß: jetzt würden sich wieder welche abspalten etc.
Übrigens wird das nicht geschehen, dass sich welche abtrennen. Denn die sind ja nicht so blöd und glauben alles, was in der Zeitung oder in Foren steht. :blinker:
Petra, rein hypothetisch gefragt was passiert wenn Papst Benedikt XVI. den Rücktritt von Bischof Mixa nicht annehmen sollte?
Gehen dann alle zur Tagesordnung über?
Das weiß ich nicht, was dann geschieht. Vielleicht wird sich Papst Benedikt ja auch viel Zeit lassen und dann bekommt man ja schon mal einen Vorgeschmack, was geschehen könnte. Denn bestimmt können sie nicht warten und müssen alles gleich entschieden haben.

Falls sie wirklich als Gruppe die Trennung wollen, bitte schön. Aber selbst wenn sie eigenen Priester weihen, könnte es sein, dass sie in wenigen Jahren doch wieder zurück sind. So ähnlich wie die Tradis. ;D

Meine Hoffnung ist wirklich, dass diejenigen, die nicht anders können, weil sie sonst platzen würden, in andere Konfessionen konvertieren. Und die anderen erhalten vielleicht Stärkung durch ihr und unser Gebet und das Lesen von Heiligenbiografien (unter den Heiligen hatten auch einige ihren Stress mit der Kirche bevor es besser wurde, z.B. Pater Pio oder Teresa von Avila).

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8750
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Marion »

Pilger hat geschrieben:Wenn Medien permanent berichten würden der Schnee sei "grün" dann würden in Umfragen eine erhebliche Anzahl der Befragten diesen zustimmen. Das ist das Ergebnis der medialen Dauerberieselung. Die Wahrheit wird nicht mehr erworben, erfahren oder erlebt sondern von anderen gemacht, gestaltet und geglaubt.
Genau so schaut es aus. Dann entschuldigt sich die Kirche noch dafür, daß sie früher mal gesagt habe, daß der Schnee weiß ist. Somit bleibt nur noch ein kleiner Haufen von "bekloppten" die sagen daß der Schnee weiß ist. Diese "Bekloppten" werden dann von den Medien zu gefährden Fundamentalisten gemacht, genauso wie sie den weißen Schnee begrünt haben.

Die ganze Presse gehört langsam auf den Index!
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von taddeo »

Pilger hat geschrieben:Petra, rein hypothetisch gefragt was passiert wenn Papst Benedikt XVI. den Rücktritt von Bischof Mixa nicht annehmen sollte?
Gehen dann alle zur Tagesordnung über?
Diese Frage halte ich für alles andere als hypothetisch - je nachdem, welche nachweisbaren Fakten die derzeitigen "Ermittlungen" zu den Vorwürfen gegen Bischof Mixa an den Tag bringen werden.

Sollte dabei nichts Handfestes rauskommen - was ziemlich wahrscheinlich ist -, dann könnte ich mir gut ein Szenario vorstellen, in dem der Papst das Rücktrittsgesuch Mixas ablehnt, ihn bis zum 75. Geburtstag (also noch ca. 6 Jahre) im Amt beläßt und ihm gleichzeitig einen Koadjutor zur Seite stellt, der ein bißchen den "Prellbock" zwischen dem Bischof und der meuternden Klerisei abgibt. Der Bischof könnte nach wie vor die "repräsentativen" Aufgaben übernehmen, die administrativen Geschäfte der Koadjutor.

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Kilianus »

Wann ist denn in Deutschland zum letzten Mal ein Koadjutor ernannt worden?

Ich würde mit erheblichem Widerstand rechnen, weil damit das Wahlrecht des Domkapitels unter den Tisch fällt.

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von taddeo »

Kilianus hat geschrieben:Wann ist denn in Deutschland zum letzten Mal ein Koadjutor ernannt worden?

Ich würde mit erheblichem Widerstand rechnen, weil damit das Wahlrecht des Domkapitels unter den Tisch fällt.
Das wäre ein Grund mehr. Wann ist denn in Deutschland zum letzten Mal ein Bischof so von den eigenen Leuten abgesägt worden? Besondere Umstände erfordern besondere Antworten.

Den klerikalen Hofschranzen, die schon am Donnerstag in den Medien über das weitere Procedere und die Nachfolge für Mixa spekuliert haben, gehört kräftig eine aufs Maul, wenn Du mich fragst. Daß der eine oder andere (oder beide) über einen Abgang Mixas nicht unglücklich ist, sei jedem unbenommen - aber wer sich das so widerwärtigerweise raushängen läßt, obwohl das Rücktrittsgesuch des Bischofs noch nicht mal im Vatikan ist, dem sollte man nicht auch noch das Recht einräumen, selber zu wählen, welchen Bischof er als nächsten ignoriert.

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8617
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Kilianus hat geschrieben:Ich würde mit erheblichem Widerstand rechnen, weil damit das Wahlrecht des Domkapitels unter den Tisch fällt.
Was unter den gegenwärtigen Verhältnissen ein große Segen wäre.

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8617
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Als Zwischenbemerkung ein Zitat aus der Enzyklika "Vehementer nos" von Papst Pius X. (über die Trennung von Kirche und Staat in Frankreich).

Würde Papst Benedikt, wenn er in der aktuellen Verfolgung Ähnliches einforderte - ich würde es mir dringend wünschen - nicht schallendes Gelächter ernten? Wie weit ist es mit der Kirche nach Vatikanum II nur gekommen!? :heul:
Ihr, Ehrwürdige Bruder, werdet als Lehrer und Führer der andern in diesem Kampf alle Unerschrockenheit, Regsamkeit und Standhaftigkeit an den Tag legen, wovon die französischen Bischöfe ruhmvol­les Zeugnis gaben.

Unser innigster Wunsch ist dabei vor allem, daß ihr bei allen Maßnahmen zum Schutze der Kirche entsprechend der großen Bedeutung der Sache nach Übereinstimmung in Euren Urteilen und Entschließungen trachtet. Wir haben es wohl überlegt und erkennen klar, daß es Unsere Aufgabe ist, Euch in geeigneter Weise vorzuschreiben, wie Ihr in diesen schwie­rigen Verhältnissen vorgehen sollt, und Wir zweifeln nicht daran, daß Ihr Unsere Vorschriften mit aller Sorgfalt beachten werdet.
Fahrt zunächst, wie Ihr schon begonnen habt, fort, den Geist der Frömmigkeit im Volk zu vertiefen, die Unterweisung in der christlichen Glaubenslehre zu fördern und in weitere Kreise zu tragen, Eure Herden vor den Fallstricken der Irrlehren und den verderblichen Lockungen, denen sie heutzutage überall ausgesetzt sind, zu behüten, ihnen mit Belehrung, Ermutigung, Ermahnung und Trost zur Seite zu stehen, kurz, alle Pflichten der liebreichen Hirtensorge zu erfüllen.

In Euren Bemühungen wird Euch Euer Klerus als kraftvol­ler Helfer behilflich sein. Wir wissen, wie reich an ausgezeichneten, frommen, gebildeten und dem Apostolischen Stuhl ergebenen Männern er ist und wie fest entschlossen er ist, Euch für das Wohl der Kirche und das ewige Heil der Seelen zur Seite zu stehen. Gewiß werden alle, die diesem Stand angehören, es fühlen, daß sie bei dem gegenwärtigen Sturm so gesinnt sein müssen, wie wir es von den Aposteln lesen: „Sie freuten sich..., daß sie gewürdigt wurden, für den Namen Jesu Unbilden zu erdulden“. Mögen sie daher tapfer für die Rechte und Freihei­ten der Kirche eintreten, ohne jedoch dabei gegen andere gehässig zu werden; ja im Gegen­teil: als Diener Christi ziemt es sich für sie in erster Linie, dem Unrecht mit gerechtem Verhal­ten, dem Trotz mit Milde, den Benachteiligungen mit Wohltaten zu begegnen.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Niels »

taddeo hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:Wann ist denn in Deutschland zum letzten Mal ein Koadjutor ernannt worden?

Ich würde mit erheblichem Widerstand rechnen, weil damit das Wahlrecht des Domkapitels unter den Tisch fällt.
Das wäre ein Grund mehr. Wann ist denn in Deutschland zum letzten Mal ein Bischof so von den eigenen Leuten abgesägt worden? Besondere Umstände erfordern besondere Antworten.

Den klerikalen Hofschranzen, die schon am Donnerstag in den Medien über das weitere Procedere und die Nachfolge für Mixa spekuliert haben, gehört kräftig eine aufs Maul, wenn Du mich fragst. Daß der eine oder andere (oder beide) über einen Abgang Mixas nicht unglücklich ist, sei jedem unbenommen - aber wer sich das so widerwärtigerweise raushängen läßt, obwohl das Rücktrittsgesuch des Bischofs noch nicht mal im Vatikan ist, dem sollte man nicht auch noch das Recht einräumen, selber zu wählen, welchen Bischof er als nächsten ignoriert.
Exakt.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8617
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Mixas Pressechef Voß entlassen

:klatsch:


(vgl. dazu schon die Bemerkung von ar26: viewtopic.php?p=376350#p376350)

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Gamaliel hat geschrieben:Mixas Pressechef Voß entlassen

:klatsch:


(vgl. dazu schon die Bemerkung von ar26: viewtopic.php?p=376350#p376350)
Warum sollte das ein Grund zur Freude sein?

Edit: Aha, habe ar26 Beitrag gelesen und nehme die Frage zurück.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Niels »

Ich bin mir da auch nicht so sicher.

http://www.faz.net/s/Rub79FAD9952A1B487 ... ntent.html
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8617
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Petra hat geschrieben:Warum sollte das ein Grund zur Freude sein?
Da gäb's für mich mehrere, ein Wesentlicher steht aber sinngemäß bei ar26 - Unfähigkeit. Und unfähige Leute gehören entfernt, sonst richten sie nur noch mehr Schaden an.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Staatsanwaltschaft lehnt Strafverfahren gegen 'Titanic' ab

Beitrag von Niels »

http://www.kath.net/detail.php?id=26478

Interessante Logik: "Der öffentliche Frieden wird durch die Zeichnung nicht gestört, da dieser durch den Missbrauchsskandal bereits gestört worden ist"
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Sehr erfreulich. Jetzt müsste man nur noch die Pressesprecher von Freiburg und München, Marx und Zollitsch, disziplinieren, und man könnte wieder leicht aufatmen. Insbesondere Marx hat bei mir jeglichen Kredit verspielt. Was er sich seit Beginn der aktuellen Mißbrauchswelle leistet, ist kaum noch in Worte zu fassen.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Oh, das bezog sich jetzt auf die Beiträge vor dem letzten von Niels.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

obsculta
Beiträge: 2300
Registriert: Sonntag 7. September 2008, 22:16

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von obsculta »

Ich hätte mir mehr Standfestigkeit von Seiten Bischof Mixas
erwartet.Erst in der Krise erweisen sich die wahren Qualitäten.
Er ist schließlich kein Provinzkaplan sondern einer der ganz
wenigen deutschen Bischöfe,die ich,mit Verlaub,noch als
katholisch bezeichnen möchte.Da kann man doch nicht sein
Täschchen zusammenpacken,wenn der Wind heftig weht. :nein:
Da fehlt der Mumm und der Biß!Schade!

obsculta
Beiträge: 2300
Registriert: Sonntag 7. September 2008, 22:16

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von obsculta »

cantus planus hat geschrieben:Sehr erfreulich. Jetzt müsste man nur noch die Pressesprecher von Freiburg und München, Marx und Zollitsch, disziplinieren, und man könnte wieder leicht aufatmen. Insbesondere Marx hat bei mir jeglichen Kredit verspielt. Was er sich seit Beginn der aktuellen Mißbrauchswelle leistet, ist kaum noch in Worte zu fassen.

Der Münchner Obermarxist hat schönbornsche Qualitäten.
Er sieht nur rustikaler aus.

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Torsten »

Sonderbewusstsein eines katholischen Bischofs / SPD-Politiker Thierse kritisiert Mixa
Thierse: Im Übrigen: Ein Verhalten wie das von Bischof Mixa gibt es ja nun wahrlich auch in Politik, in vielen Bereichen des öffentlichen oder privaten Lebens, so spät wie möglich nur etwas zugeben, erst unter Druck etwas zugeben und Konsequenzen ziehen. Das ist uns doch vertraut aus vielen Bereichen.

Ostermann: Einverstanden. Aber von einem Bischof, von einem Würdenträger einer großen Kirche erwarte ich eine andere Haltung.

Thierse: Das habe ich ja gerade gesagt.

Ostermann: Wie groß ist der Vertrauensverlust für die Amtskirche, Herr Thierse? Wie groß ist der Schaden?

Thierse: Der Schaden ist erheblich, denn das eine sind die Taten, die begangen worden sind, zum größten Teil Jahrzehnte zurück, und das andere, was für die Institution genauso schlimm, wenn nicht noch schlimmer ist, ist das jahrzehntelange Vertuschen und Verschweigen und Zudecken, und das ist das Unerträgliche.
Jahrzehntelang hat Bischof Mixa vertuscht. Die Ohrfeigen die er verteilt hat. Die Fehler beim Kunstkauf. Über allem lag der unerträgliche Deckmantel des Schweigens. Oder worum ging es nochmal?
Ostermann: Also darf man davon ausgehen, dass es weitere Kirchenaustritte geben wird? Rechnen Sie damit?

Thierse: Wir erleben ja gerade, dass es viele Kirchenaustritte gibt.
[...]
Es waren Geweihte, die sich an dem kostbarsten vergangen haben, was wir haben, nämlich an Kindern. Es waren Geweihte, die gewissermaßen in den Opfern sexueller Gewalt Jesus Christus noch einmal ans Kreuz geschlagen haben.

Ostermann: Die Frage ist ja nur, wie lernfähig sind die Bischöfe? Wenn jetzt Erzbischof Zollitsch beispielsweise zwei, drei Wochen nach den Ereignissen, nach den Vorwürfen zu dem Ergebnis kommt, dass sich Walter Mixa eine Auszeit nehmen sollte, dann dauerte dieser Prozess zwei bis drei Wochen. Ist das ein Zeichen von Lernfähigkeit, oder nicht doch Ausdruck einer gewissen Schwerfälligkeit an der Spitze?
Und plötzlich stehst du in der Anklage um sexuellen Missbrauch. Stellvertretend für alles und jeden. Da werden Erinnerungen wach.

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Linus »

Petra hat geschrieben:Wer meint, es nicht mehr aushalten zu können, der kann doch zu Altkatholikens oder Anglikanern?
Beide genannten sind keine alternative. Ohne Rom gehts nicht. (ob es das Rom am Vatikanischen Hügel allein ist, ist ne andere Frage)
Zuletzt geändert von Linus am Freitag 23. April 2010, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Thierse ist nicht nur optisch ein Wirrkopf, sondern auch als Laien-Funktionär eine Zumutung.
Im Verhältnis zu dem Unsinn, der er sonst in theologischen Fragen von sich gibt, ist das noch harmlos.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von taddeo »

obsculta hat geschrieben:Ich hätte mir mehr Standfestigkeit von Seiten Bischof Mixas
erwartet.Erst in der Krise erweisen sich die wahren Qualitäten.
Er ist schließlich kein Provinzkaplan sondern einer der ganz
wenigen deutschen Bischöfe,die ich,mit Verlaub,noch als
katholisch bezeichnen möchte.Da kann man doch nicht sein
Täschchen zusammenpacken,wenn der Wind heftig weht. :nein:
Da fehlt der Mumm und der Biß!Schade!
So schaut es vordergründig aus - ähnlich wie beim ernannten Weihbischof Wagner in Linz, der ja auch für seinen mangelnden Mumm geprügelt wurde.

Allerdings: Als Bischof hast Du nicht die geringste Chance, irgendwie Rückgrat zu bewahren, wenn sich "Mitbrüder" wie die beiden Vorsitzenden der Deutschen und der Bayerischen Bischofskonferenz offen gegen Dich stellen. Das ist so gut wie ein Genickschuß. Du bist damit tot - Du kannst Dir nur noch aussuchen, ob Du es selber bemerkst oder nicht.

Und das ist ja gerade das Widerliche an dieser ganzen Sache. Wer solche "Mitbrüder" hat, braucht gar keine Feinde mehr.
Es gibt kein Wort, das unsere Oberhirten öfter im Munde führen, als "Solidarität". Wie es mit ihrer eigenen ausschaut, dafür haben die beiden oben genannten Exemplare ein Musterbeispiel geliefert.

Benutzeravatar
Libertas Ecclesiae
Moderator
Beiträge: 3075
Registriert: Montag 15. Juni 2009, 10:46

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Durch Unterwerfung unter die Rituale der ideologisch-antichristlichen Zivilgesellschaft begeht die Kirche Selbstmord.
Da könnte Robert jetzt Schützenhilfe von ganz unerwarteter Seite bekommen:

http://kath.net/detail.php?id=26479 :kussmund:

Daraus:
Dem BR sagte der frühere SPD-Politiker [Albert Schmid], die Kirche müsse lernen, mit eigener Schuld und auch mit dem Versagen von Bischöfen umzugehen, «ohne sie gleich abzustellen und nach einer Methode zu verfahren, die wir aus der Politik alle kennen».
Möge die Libertas Ecclesiae in Deutschland wieder leben! :breitgrins:
Zuletzt geändert von Libertas Ecclesiae am Freitag 23. April 2010, 16:46, insgesamt 2-mal geändert.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Niels »

Schützenhilfe für den Papst gibt es auch von unerwarteter Seite:
http://www.piusbruderschaft.de/componen ... eter-seite
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Torsten »

Das ist der Fingerzeig:
Thierse: Im Übrigen: Ein Verhalten wie das von Bischof Mixa gibt es ja nun wahrlich auch in Politik
Und das sind die, die zurückzeigen:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Dem BR sagte der frühere SPD-Politiker [Albert Schmid], die Kirche müsse lernen, mit eigener Schuld und auch mit dem Versagen von Bischöfen umzugehen, «ohne sie gleich abzustellen und nach einer Methode zu verfahren, die wir aus der Politik alle kennen».

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8750
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Marion »

taddeo hat geschrieben:
obsculta hat geschrieben:Ich hätte mir mehr Standfestigkeit von Seiten Bischof Mixas
erwartet.Erst in der Krise erweisen sich die wahren Qualitäten.
Er ist schließlich kein Provinzkaplan sondern einer der ganz
wenigen deutschen Bischöfe,die ich,mit Verlaub,noch als
katholisch bezeichnen möchte.Da kann man doch nicht sein
Täschchen zusammenpacken,wenn der Wind heftig weht. :nein:
Da fehlt der Mumm und der Biß!Schade!
So schaut es vordergründig aus - ähnlich wie beim ernannten Weihbischof Wagner in Linz, der ja auch für seinen mangelnden Mumm geprügelt wurde.

Allerdings: Als Bischof hast Du nicht die geringste Chance, irgendwie Rückgrat zu bewahren, wenn sich "Mitbrüder" wie die beiden Vorsitzenden der Deutschen und der Bayerischen Bischofskonferenz offen gegen Dich stellen. Das ist so gut wie ein Genickschuß. Du bist damit tot - Du kannst Dir nur noch aussuchen, ob Du es selber bemerkst oder nicht.

Und das ist ja gerade das Widerliche an dieser ganzen Sache. Wer solche "Mitbrüder" hat, braucht gar keine Feinde mehr.
Es gibt kein Wort, das unsere Oberhirten öfter im Munde führen, als "Solidarität". Wie es mit ihrer eigenen ausschaut, dafür haben die beiden oben genannten Exemplare ein Musterbeispiel geliefert.
Ich habe auch vermutet und gehofft, daß sich noch 1 oder 2 Brüder rechtzeitig dazu stellen, damit es einfach für den Rest wird sich auch noch dazuzustellen. Alleine ist die Standhaftigkeit gegen diesen Wind nur für nen Heiligen machbar.

Offenbarung 3,14-16 Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.

Diese Gemeinde kennzeichnet sich dadurch aus, dass sie lau ist, weder kalt noch warm. Die christliche Gemeinde ist nicht mehr warm, sondern hat sich mit der Kälte der Welt verbündet und ist dadurch lau geworden. Viele haben sich der Welt gleichgestellt und haben damit ihre Kraft verloren. Wenn sie warm wären, dann könnten sie in der Kraft Gottes ihr Werk verrichten. Wenn sie kalt wären, dann könnten sie bekehrt werden. Weil sie aber lau sind, werden sie ausgespiehen werden.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Als arbeitender Mensch, der von seinem Lohn nichts hat, weil der Staat diesen an die Arbeitslosen und Rentner weitergibt, bekomme ich im Autoradio nur kurze Sätzchen mit. Daraus setze ich mit zusammen, dass Bischof Mixa sein Bischofsamt verlieren wird, weil er in der Verganheit 3 Schüler geohrfeigt haben soll und von Spendengeldern sich Bilder gekauft hat.
Unterm Strich sollte ein Bischof natürlich keine Kinder Ohrfeigen und von Spendengeldern keine Bilder kaufen, wenn dass so stimmt, dann braucht die Kirche natürlich so einen nicht als Bischof. lieber einen der in seiner Freizeit Bankdrücken oder Boxen betreibt.
Die andere Sache ist, dass von den Medien kirchenfeindliche Positionen, dazu zähle ich Forderungen der Diozösenrats und Wir sind Kirche mehr Sendezeit bekommen als die Kirche oder deren Mitglieder. Ich finde es ersteunlich, dass ich durchs Autoradio erfahre, was der Diozösenrat und Wir sind Kirche fordert. Komischer weise werden in Deutschland Aussagen der Kriche, deren Bischöfe und so weiter nicht so medial an die Zuhörer transportiert, wie die Aussagen kirchenfeindlicher Organisationen.

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Kilianus »


civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Ein "rustikales Aussehen" schafft noch lange keinen Bischof.

Den "Bischof" Marx bzw. seine Person kenne ich schon aus eigener Anschauung aus 1995 bzw. 1997. Er stellte sich schon immer als ein "Feudalherr" dar.

Man möge meine Meinung zu Marx in diesem Forum mal anschauen. Nicht nur seit den kürzlichen Ereignissen war ich immer ein erklärter Feind des derzeitigen Oberhirten von München und Freising.

Und meine Prognose: Der wurde dort nur "geparkt". Wenn das Erzbistum Köln zu besetzen sein wird, wird der Marx wohl dort eine "erste Wahl" sein.

[Einen Satz zensiert. cantus planus, Mod.]
Zuletzt geändert von civilisation am Freitag 23. April 2010, 19:37, insgesamt 2-mal geändert.

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Gibt es eigentlich einen deutschen (lebenden) Bischof, der von mehreren der Foranten geschätzt wird?

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema