evangelisch hat geschrieben:Die spannende Frage ist, was passiert, wenn bezüglich der "heißen Eisen" [...] alles so bleibt, wie es ist? Für mich hätte die katholische Kirche dann endgültig ihre Reformunfähigkeit unter Beweis gestellt.
Die Sünde war schon immer im wahrsten Sinne des Wortes ein »heißes Eisen«. Bisher hat die Kirche aber gut geschafft, dem Herren der Erde mit einer ordentlichen Portion Weihwasser Abkühlung zu verschaffen.
Eine noch höhere Zahl an Kirchenaustritten wäre wohl die Folge.
Die evangelische Kirche scheint der Modernisierungswahn nicht vor Austritten zu bewahren. Wenn Menschen austreten, weil die Kirche ihrer Lehre treu bleibt, dann ist es ein Hinweis darauf, wie notwendig Katechesen für die heutigen Gläubigen sind, wie wichtig es ist, dass sie »religiös musikalisch« werden. Die Lehre der Heiligen Kirche ist in sich stimmig. Ihr die Wahrhaftigkeit zu nehmen und sie in Widersprüchlichkeiten zu stürzen, wird kaum dazu führen, dass sich mehr Menschen der Kirche zuwenden. Das größte Problem, das eine Institution, die die Wahrheit verkörpert, haben kann, ist diese Wahrheit zu relativieren und sich selbst unglaubwürdig zu machen.
evangelisch hat geschrieben:Gähn. Die Platte von der pöhsen EKD langweilt allmählich.
Die EKD ist ein Beweis dafür, dass Modernisierungseifer nicht mit einem Zustrom an Gläubigen belohnt wird. Da es objektiv an Kircheneintritten fehlt, ist wohl festzustellen, dass sich die Modernisierungseiferer selbst belohnen wollen. Das Credo verkommt zu »Mein Wille geschehe«.
Immerhin bringt jede "poplige" evangelische Bezirkssyode mehr konkrete Ergebnisse zustande als diese Synode der katholischen Weltkirche.
Die konkret popeligen Ergebnisse popeliger Synoden aus den evangelischen Kreisen sind ein anderes Thema.
Was Du als »alles [...] bleibt, wie es ist« siehst, wäre ein grundlegender Erfolg. Denn es würde nicht nur bedeuten, dass die Kirche ihrer Lehre treu bleibt und diese bestätigt, es würde zudem zeigen, wie weit die Kirche ist, dass sie im Festhalten an der Wahrheit die verschiedensten Meinungen in sich tragen kann. Sehr wohl auch Spannungen erträgt und verträgt.
Dennoch ist aber damit zu rechnen, dass die Synode konkrete Ergebnisse im Thema Familie bringt. Eine Ehevorbereitung ist genauso wichtig wie Katechesen in damit zusammenhängenden Thesen, damit die Menschen wieder verstehen können, was die Kirche lehrt. Denn wärest Du »wiederverheiratet geschiedener Katholik« und Dich »vera... vorkommen und [...][Dir] überlegen, ob [...][Du] in einer anderen Glaubensgemeinschaft nicht besser aufgehoben« wärest, dann stellt sich entweder die Frage, ob Du jemals hinter der katholischen Lehre gestanden hast oder warum Du glaubtest, die Kirche wolle Dich verarschen, wenn sie nichts weiter tut als an dem festzuhalten, was sie (vermutlich) schon zur Zeit Deiner Hochzeit gelehrt hat.
Der Papst ist ein Kind von Gott Vater und Mutter Kirche, es ist daher anzunehmen und zu hoffen, dass er im besten Bewusstsein von Gotteskundschaft und Gehorsam gegenüber Mutter Kirche von subjektivistischen Entscheidungen Abstand nimmt, sondern in Harmonie mit der Heiligen Familie denkt, handelt und fühlt.
In eine andere Glaubensgemeinschaft zu wechseln, steht jedem frei. Von der Sünde befreit es den Menschen nicht. Der Vorsatz, sich eine relativistische Umgebung zu suchen, um nicht mit seinen Sünden konfrontiert zu werden, könnte sogar zu einer Sünde führen, die noch schwerer wiegt. Darüber sollte man nachdenken, bevor man glaubt, sein Heil woanders zu suchen.
Bei den Leuten kommt es trotzdem so an, als wären sie nicht erwünscht und ausgestoßen.
»Die« Leute gibt es in dieser Frage nicht. Es ist nicht Aufgabe der Kirche, die Sünde zu verleugnen, nur damit die Menschen sich wohler fühlen. Was nutzt ihnen das irdische Wohlfühlen, wenn es sie in die Hölle führt? Wer glaubt, weil er Sünder ist aus der Kirche ausgeschlossen zu sein, dem fehlt es am Grundverständnis seines eigenen Glaubens.