Alles zu Bußsakrament/Beichte

Allgemein Katholisches.
Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

In Google-Books etwas Geschichtliches zum Thema "Häufigkeit der Beichte":

Heilsungewissheit und Scrupulositas im späten Mittelalter
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Linus
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Beitrag von Linus »

Raphaela hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:hab ich doch eh
- mit dem Beichthäufigkeitshinweis in Polen. Und ja ich muß schon wieder beichten....
Gibts Eurer Meinung ein "zuviel"?

Linus
[Punkt]
Es gibt höchstens ein zuwenig.
Ich bin mir da nicht sooo sicher. Was ist mit Skruplanten (meinem Beichtvater zufolge etwas, was es nur mehr in der Litteratur gibt) Leute die mehrmals in der Woche gehen....
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

An dem Tag, an dem ich zur Beichte ging, obwohl die vorhergehende erst 4 Tage zurücklag, war gerade ein "großer Beichttag", den organisiert hier die Hauptkirche. Da wird den ganzen Tag über Beichte gehört, und es kommen viele, die sonst nicht zur Beichte kommen. Die Tatsache, daß man vorher ausführlich beten kann, und daß den ganzen Tag über Priester in den Beichtstühlen sind, schafft eine gelöste Atmosphäre.
Im Nachhinein denke ich, ich hätte wohl besser noch drei Tage warten können und den Beichttag lieber denen überlassen, die lange nicht mehr gebeichtet haben und viel zu erzählen haben.
Zu meiner Verteidigung kann ich aber nur sagen, daß es nicht eine reine "Andachtsbeichte" war, ich hatte tatsächlich etwas getan. Nichts gegen das 5., 6. oder 9. Gebot (jemand sagte mir mal, Verstöße gegen diese Gebote sind die schwersten und fast immer Todsünden)…aber trotzdem.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Anneke, das ist - pardon: blödsinn. Die schwersten Sünden sind die direkt gegen Gott gehen also eins bis drei des Dekalogs. Sonst wären die ja nicht eins bis drei sondern 5,6 und7. Sie dir mal darstellungen von den Steintafeln an: warum sind auf einer Steintafel immer I, II, III und auf der anderen immer IV-X aufgezeichnet?
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich habe diesen Spruch auch nie wirklich ernst genommen. Meiner Meinung nach steckt da vor allem paranoide Angst vor allem, was mit Sex zu tun hat drin. (Ned Flanders zu Reverend Lovejoy: "Ich glaube, ich begehre meine eigene Frau!")
Wann ein Gebot schwer verletzt wurde, kommt wohl auf den Fall drauf an.
Ich lege normalerweise großen Wert auf: "Du sollst den Namen Deines Herrn nicht mißbrauchen". Deshalb halte ich das Fluchen auch für eine Unart, die man sich abgewöhnen sollte. Aber trotzdem, als ich einmal feststellte, daß ich meine Medizin nicht genommen habe, da sagte ich: "O mein Gott!" und ich dachte…es ist nicht immer ein Fluch. Wenn die Situation ernst ist, kann es auch ein Hilferuf sein.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Mein Negativrekord liegt bei wenigen Stunden.Ich beichtete an einem Ort,wo
ich mich zufällig anlässlich eines medizinischen Seminars befand,der mir
aber einige Monate vorher an Fronleichnam durch gut katholischen Geist
traditioneller Prägung aufgefallen war(auch da war dort Seminar).Ein paar
Stunden später fuhr ich heim und überdachte nochmal meine Beichte.Dabei
fiel mir auf daß ich im Beichtstuhl in einem kleinen aber nicht ganz unwichtigen
Punkte die Unwahrheit gesagt hatte.Das fiel mir total auf die Seele sodaß ich das
große Bedürfnis hatte genau das gleich wieder zu beichten.In einem Dorf auf der
Heimfahrt läuteten die Glocken zur Vorabendmesse.Ich blieb dort;es war auch noch eine besonders schöne Messe,denn sie hatten Patrozinium(Johannes
der Täufer).Nach der Messe ging ich in die Sakristei;der Pfarrer trug
Soutane-und fand sich gleich bereit mit mir noch kurz in den Beichtstuhl zu
gehen:die Erleichterung nach der Lossprechung war ungeheuer-und dazu gab`s
auch noch einen wunderschönen Sonnenuntergang !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Linus
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Beitrag von Linus »

anneke6 hat geschrieben:Deshalb halte ich das Fluchen auch für eine Unart, die man sich abgewöhnen sollte. Aber trotzdem, als ich einmal feststellte, daß ich meine Medizin nicht genommen habe, da sagte ich: "O mein Gott!" und ich dachte…es ist nicht immer ein Fluch. Wenn die Situation ernst ist, kann es auch ein Hilferuf sein.
Das nennst du fluchen? Du bist aber heilig.... Ich hab ab und an mal richtige Fluchausfälle - als meine Frau den das erste mal mitbekam, war sie richtig Leichenblaß. :shock: :roll: (Davor hatte ich eigentlich nie mitbekommen, daß ich ordentrlich fluchen kann...)
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Was für ein Glück, daß ich nicht dabei war…
Überhaupt bin ich nicht der Typ für Streit…vor allem nicht für rhetorische Fragen beim Streit. Wenn jemand immer abwechselnd Co chcesz? ("Was willst Du überhaupt?") und Daj spokoj!("Halt's Maul!") ruft…schreit.
Aber auch sonst bin ich recht empfindlich. Ich kam einmal zurück aus der Kirche, ich hatte gebeichtet und mühte mich mit meinem alten Fahrrad ab. Plötzlich kamen drei Jungs, ebenfalls auf Fahrrädern, alle im frühpubertären Alter und fingen an, mich zu belästigen. Sie merkten, wie ich die Zähne zusammenbiß. Ich hatte gerade gebeichtet, jetzt wollte ich nicht wieder alles mit Groll rückgängig machen. "Was ist, kannst Du nicht aufstehen? Hast Du'n Bremsstreifen in der Hose? Hehehehe!" "Hehehe…"
Mir kamen fast die Tränen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ich fluche nicht beim Streiten (und auch nicht gegen Personen)- eher wenn mir was gegen den Strich geht: Wenn die Ampel rot ("Du saudeppats Birndl, glaubst aa dasd mi schikaniern kannst [die eigentlichen Fluchpassagen hab ich jetzt aus Gründen des decorums gestrichen])wird und ichs eilig hab, oder wenn der PC mal wieder spinnt - oder die Lehrveranstaltungsanmeldung (früher: wer zuerst kommt, mahlt zuerst, was in Serverabstürzen endete, oder 30 Sekunden nach Freischaltung mit total überbuchten LVs)... oder mir das Staubsaugerkabel um die Füße kommt und ich stolpere....
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Tja, den kabellosen WLAN-Staubsauger hat man noch nicht erfunden…

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Line, Line, magis magisque mihi similescis.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Line, Line, magis magisque mihi similescis.
;)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Linus
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Beitrag von Linus »

Wie ist das eigentlich - um mal wieder mehr zum Thema zu kommen - wenn man während der Beichte rausrennt - ohne Absolution, bzw deren expliziter Verweigerung? - und woanders nochmal beichtet (unmittelbar danach) Ottaviani meinte einmal im Gespräch, das gäbe ein interessantes Kirchenrechtliches Problem - wenn ich mich recht erinner. Leider hab ich da nicht nachgehakt... (oder besser ich habs schon wieder vergessen)
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ist mir mal so gegangen - der Jesuit hat sich in München geweigert mich loszusprechen... hat gemeint, das, was ich gebeichtet habe, bräuchte keine Absolution... und dann bin ich gegangen und habe woanders gesagt, ich möchte beichten - hab es erklärt und dann gebeichtet, und der Priester hat gesagt, was war das für ein Schwachsinn, was mir der Jesuit erzählt hat... :roll:

Zu Jesuiten zum Beichten war ich seitdem nicht mehr... weiß, warum...
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich habe mal gelesen, daß man, wenn man beichten will, mindestens eine läßliche Sünde bekennen muß, reine Schwächen ("Ich mag gregorianischen Choral nicht hören") sind keine Sünden.
Absolution ohne Sündenbekenntnis paßt auch nicht zur Natur der Beichte, und es könnte dazu verleiten, daß man sich "blanco" absolvieren läßt: Ich rede nur über geistliche Probleme und von den Sünden werde ich gleich mit losgesprochen.
Aber ich glaube das Problem hier war ein anderes. Manche (offenbar irregeführten) Priester meinen, das Beichten von läßlichen Sünden sei Unsinn. Letztendlich ist es wohl eine der schlimmsten Sachen überhaupt, die ein Priester innerhalb der Seelsorge machen kann: Einem Gläubigen, der beichten will, dies auszureden.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Genau das. Es war - nach meiner Gewissenserforschung schon einiges dabei, wo ich nicht mehr sagen würde, das sind lässliche Sünden.
Weder von der Materie her, noch von Vorsatz und freiem Willen...

Aber der Herr wusste es besser... :roll:
Ich war seitdem wirklich nicht mehr bei Jesuiten beichten...
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Sascha
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Nur katholiken zur Beichte?

Beitrag von Sascha »

Dürfen eigentlich nur katholiken zur Beichte oder darf dies jeder?
Gott ist allmächtig.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Grundsätzlich spendet die katholische Kirche die Sakramente der Beichte, der Eucharistie und der Krankensalbung nur denen, die sich zu ihr bekennen.
Unter bestimmten Bedingungen können sie auch den Orthodoxen gespendet werden — aber diese nehmen sie nicht an (es sei denn, sie heißen Vassula Rydén), also entfällt dies auch.
Ausnahmen sind in besonderen Lagen auch für andere Christen möglich.
Aber grundsätzlich gehört zum Empfang der Sakramente die Einheit mit der Kirche.
Es ist allerdings nicht verboten, daß ein Nicht-Katholik einem katholischen Priester seine Sünden im Rahmen eines Gesprächs erzählt, wenn er dies will.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

anneke6 hat geschrieben:Ich habe mal gelesen, daß man, wenn man beichten will, mindestens eine läßliche Sünde bekennen muß, reine Schwächen ("Ich mag gregorianischen Choral nicht hören") sind keine Sünden.
Das ist weder Sünde noch Schwäche, das ist bestenfalls Dummheit oder Unmusikalität ... :mrgreen:
Eine Frau beichtet: "Hochwürden, ich bin eitel. Jedesmal, wenn ich in den Spiegel schaue, denke ich mir, eigentlich bist du eine wirklich hübsche, gutaussehende Person." - Der Priester schiebt den Vorhang vor dem Beichtgitter etwas beiseite und mustert das Beichtkind: "Liebe Frau, das ist keine Sünde, das ist ein schwerer Irrtum!"

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ich würde als Beichtspiegel zunächst einmal das erste Gebot empfehlen.

Schließlich ist die Beichte in erster Linie ein Gebet.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ecce ich meinte eher davonrennen, weil der Priester völliges Nichtverstehen trotz Erklärung zeigt (ich sage bewußt nicht (emotionales) Verständnis) nicht um das "Nicht-Absolvieren wollen"...
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich würde wahrscheinlich nicht wegrennen…ich habe es zweimal erlebt, daß ich das Gefühl hatte, mein Beichtvater versteht (linguistisch gesehen) nicht so recht. Beim ersten Mal hat es dann irgendwann doch geklappt, und beim zweiten Mal hat er möglicherweise ein Detail nicht mitgekriegt, aber dann habe ich gedacht…naja, gesagt habe ich es ja.

Nachtrag: Habt ihr das schon mal erlebt, daß der Beichtvater euch so die Leviten gelesen hat, daß ihr gar nicht mehr weiter wußtet?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Das vorletzt mal beim Beichten: aber der Beichtvater hat sich hernach entschuldigt. (Und eigentlich war die beichte selbst sehr gut.) Es ging konkret um den Beginn der Beichte: Ich rein in den Beichtstuhl, hinknien, sehe daß er noch in einem Buch liest (ich dachte es sei das brevier) gut, also etwas warten, bis der Beichtvater fertig ist - und ich noch etwas Zeit zum nachdenken hab.. Plötzlich klingts von der andern seite barsch: "Muß ich immer beginnen, warum können Sie nicht einfach starten, sie wollen ja was ..." Ich war echt so baff , daß ich nur ein ÖÖÖÖÖÖÖ rausbrachte.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ja, aller Anfang ist schwer, auch in der Beichte.
anneke6 (auf polnisch, weibliche Form): Ich hahahabe…
Beichtvater (auf polnisch, männliche Form): Ich habe was?!
oder in englisch
Beichtvater: Will you speak clearly?
Gut ist auch immer ein Verhör:
Beichtvater: Bist Du eine verheiratete Frau oder eine Jungfrau?
oder:
Beichtvater: Wohnst Du jetzt für immer hier?
(Was soll das heißen, hier in der Kirche?)
Manchmal ist es wirklich hart, daß man während der Beichte nicht lachen darf. (Zumindest nicht, wenn man das Beichtkind ist.) Und manchmal möchte man vor Scham im Boden versinken…manchmal sogar nachder Beichte. Frei nach dem Motto: Das hättest Du nicht sagen dürfen, das war eine weitere Sünde!
Es gibt verschiedene Arten, beim "Sündenbekenntnis" neue Sünden zu begehen. Eine davon ist es, die Sünden anderer zu erwähnen oder anderen sogar die Schuld dafür zu geben, daß man gesündigt hat.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Nicht lachen dürfen während der Beichte? Aber geh, wer erzählt denn sowas. Die oben geschilderte Beichte verlief letztlich eigentlich ganz gelöst. Und ich hab auch lachen müssen. Die Frage nach dem Stand und den Umständen ist mM typisch, wenn dich der Priester nicht kennt.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Wenn man sich das erste Gebot als Beichtspiegel vornimmt, dann kann man auch über die Sakramente nachdenken:

Was bedeutet mir meine Taufe?

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

anneke6 hat geschrieben:Manchmal ist es wirklich hart, daß man während der Beichte nicht lachen darf. (Zumindest nicht, wenn man das Beichtkind ist.) .
Vor Weihnachten war ich bei einem Priester beichten, mit dem zusammen ich richtig viel und gut gelacht habe. - Im Beichtstuhl.

Der wird vor Ostern wieder bei uns Beichte hören

Als ich daraufhin zu unserm Pfarrer sagte, dass es so recht lustig zuging, meinte er: "Der fidele Beichtstuhl" :D

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

11. Gebot: Du sollst im Beichtstuhl keine Witze erzählen... :mrgreen: :kiss: ;) :D
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Ecce Homo hat geschrieben:11. Gebot: Du sollst im Beichtstuhl keine Witze erzählen... :mrgreen: :kiss: ;) :D
Gilt das für den Priester oder für den Pönitienten? :P ;D

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Ich kann mir nicht helfen. Ich denke eher: Alles zur richtigen Zeit und am richtigen Ort und vor allem in der entsprechenden und gebotenen Einstellung.
Wenn ich mir vorstelle, ein Angeklagter steht vor Gericht und, anstatt nach Bekenntnis und Reue auf Strafmilderung zu hoffen, den Richter mit Witzen zu begeistern versucht (noch doller wäre, wenn der Richter den Angeklagten durch Witze-Reißen vor der Urteilsverkündung etwas auflockern wollte), dann denke ich nur noch: verkehrte Welt....

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Grundsätzlich denke ich da ähnlich... im Grund bin ich, wenn ich beichte - und das ist oft genug - so zerknirscht, dass ich immer schauen muss, dass ich nicht allzuschlimm heule wie ein Schlosshund...
:/
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

ad_hoc hat geschrieben:Ich kann mir nicht helfen. Ich denke eher: Alles zur richtigen Zeit und am richtigen Ort und vor allem in der entsprechenden und gebotenen Einstellung.
Wenn ich mir vorstelle, ein Angeklagter steht vor Gericht und, anstatt nach Bekenntnis und Reue auf Strafmilderung zu hoffen, den Richter mit Witzen zu begeistern versucht (noch doller wäre, wenn der Richter den Angeklagten durch Witze-Reißen vor der Urteilsverkündung etwas auflockern wollte), dann denke ich nur noch: verkehrte Welt....

Gruß, ad_hoc
Auch ohne Witze zu erzählen, kann etwas vorkommen, worüber man dann gemeinsam lachen muss.


Soviel mir bekannt ist, ist dieser Priester übrigens ein Opus-Dei Mitglied. Glaubst du, der nimmt das nicht ernst?

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