taddeo hat geschrieben:cantus planus hat geschrieben:Ävver et is jut för et Hätz!

Denkste. "Meine Jugendrorate" waren alle noch echte Votivmessen, die ausschließlich als gesungene Ämter mit gregorianischem Proprium und Ordinarium gefeiert wurden - und zwar täglich (gut, ist lange her ... aber schon "nach-vatikanisch"). Die Sänger hätten sich bedankt, wenn sie zu einer Uhrzeit, wo man grad so mal weiß, ob man Männlein oder Weiblein ist, auch noch bei einer Kerzen-Funzelbeleuchtung hätten aus dem Liber Usualis singen sollen. Nee, bei uns gabs immer elektrisches Licht - nicht taghell, aber wenigstens zweckdienlich. Erst ein späterer Pfarrer hat in den 1980ern solche "Schummermessen" eingeführt, die mich immer abgestoßen haben.
Der Gedanke bei den "Schummermessen" ist der, daß die Messe bei (völliger) Dunkelheit beginnt und es bis zum Ende hell genug ist, daß man die Kerzen nicht mehr braucht. Man feiert in den Sonnenaufgang hinein. Das betont sehr stark den Aspekt des Advents, der sich nicht auf das erste Kommen in Bethlehem, sondern auf die Wiederkehr am Ende der Zeit richtet:
Ecce Dominus veniet, et omnes sancti eius cum eo;
Et erit in die illa, lux magna halleluja.
Soweit ich weiß, greift das auf eine sehr alte Tradition zurück. Es gab zwar verschiedene sinnfällige Zeiten für die Feier der Messe, aber die Feier in den Sonnenaufgang hinein gehörte wohl immer zum Katalog der Möglichkeiten.