Die Macht der Gewohnheit

Allgemein Katholisches.
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Hubertus
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Re: Die Macht der Gewohnheit

Beitrag von Hubertus »

Juergen hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Man sollte nicht aus den Augen verlieren, daß das, was man früher unter 'Andacht' verstand, nämlich der gesammelte innere Mitvollzug der hl. Messe…
Der „gesammelte Mitvollzug“ ist natürlich auch so eine Sache in der außerordentlichen Form… Da passiert es dann schonmal, daß sich die Leute bekreuzigen, wenn der Priester die Kräuter auf Maria Himmelfahrt segnet. – Naja, bei dem ein oder anderen Mauerblümchen mag das ja vielleicht aus passend sein.
Ich weiß nicht, was das mit der aoF speziell zu tun haben soll. Ich habe Vergleichbares auch schon z.B. bei der Speisenweihe in der Osternacht erlebt - in der Volkssprache. :achselzuck:
In der aoF. verstehen die Leute nicht, was gesagt wird. In PB liegen zwar Zettel mit der Übersetzung aus, aber viele lesen nicht mit.
Und ich sagte eben, daß es selbst passiert, wenn die Leute die Worte verstehen. Also ... ? :achselzuck:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

PascalBlaise
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Re: Die Macht der Gewohnheit

Beitrag von PascalBlaise »

Hubertus hat geschrieben:
PascalBlaise hat geschrieben:... und wieder läuft es auf die wunderschöne, aber leider verkannte und von Modernisten gehasste alte Messe gegen den unzumutbaren und potentiell glaubensgefährdenden NOM hinaus. Gibt's überhaupt noch andere Themen?
Das Thema unseres Lebens ist: "Rette deine Seele!" Insofern gibt es keine größere Gefahr, als den Glauben zu verlieren. Alles zu meiden, was ihm zur Gefahr werden kann, ist daher kein Randthema, sondern von entscheidender Notwendigkeit.
Warum gibt es dann hier noch verschiedene Stränge und nicht nur mehr einen "Rette deine Seele" - Strang? Das andere lenkt doch alles nur ab. :achselzuck:
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

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Juergen
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Re: Die Macht der Gewohnheit

Beitrag von Juergen »

Hubertus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Man sollte nicht aus den Augen verlieren, daß das, was man früher unter 'Andacht' verstand, nämlich der gesammelte innere Mitvollzug der hl. Messe…
Der „gesammelte Mitvollzug“ ist natürlich auch so eine Sache in der außerordentlichen Form… Da passiert es dann schonmal, daß sich die Leute bekreuzigen, wenn der Priester die Kräuter auf Maria Himmelfahrt segnet. – Naja, bei dem ein oder anderen Mauerblümchen mag das ja vielleicht aus passend sein.
Ich weiß nicht, was das mit der aoF speziell zu tun haben soll. Ich habe Vergleichbares auch schon z.B. bei der Speisenweihe in der Osternacht erlebt - in der Volkssprache. :achselzuck:
In der aoF. verstehen die Leute nicht, was gesagt wird. In PB liegen zwar Zettel mit der Übersetzung aus, aber viele lesen nicht mit.
Und ich sagte eben, daß es selbst passiert, wenn die Leute die Worte verstehen. Also ... ? :achselzuck:
Ja gut, wir wissen ja: Sie haben Ohren zu hören und hören doch nicht. :unbeteiligttu:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Pirmin
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Re: Die Macht der Gewohnheit

Beitrag von Pirmin »

Jesaja 29 hat geschrieben:
Dieses Volk ehrt mich mit seinen Lippen, seine Herzen aber sind weit weg von mir.
Sinnvoller Hinweis, Protasius. Entsprechendes findet sich ja auch im Evangelium.
taddeo hat geschrieben:Indem man mit gutem Willen dort ist, setzt man sich "in die Gegenwart Gottes". Das eigentliche Handeln muß eh von ihm kommen und nicht von dir. Aber durch die Anwesenheit gibt man ihm schon mal die Möglichkeit dazu.
Das beschreibt m. E. n. eine Einseitigkeit in der Gottesbeziehung, die dem inneren Mitvollzug abträglich ist. Es geht ja nicht nur darum, die liturgischen Texte innerlich nachzuplappern (wie die Heiden), sondern offenen Herzens dabei zu sein. Um offenen Herzens zu sein bzw. zu werden, muss der Mensch aus der Passivität heraus. Und zwar schon vor dem Gottesdienst. Das Handeln liegt auf beiden Seiten und ist aktiv. Den Prozess beschreibt beispielsweise Franz von Sales:

„Wenn dein Herz wandert oder leidet,
bringe es behutsam an seinen Platz zurück
und versetze es sanft in die Gegenwart Gottes.
Und selbst, wenn du in deinem Leben nichts getan hast
außer dein Herz zurückzubringen,
um es wieder in die Gegenwart deines Gottes zu versetzen,
obwohl es jedes Mal wieder fortlief,
nachdem du es zurückgeholt hattest,
dann hat sich dein Leben wohl erfüllt.“

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Sempre
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Re: Die Macht der Gewohnheit

Beitrag von Sempre »

Pirmin hat geschrieben:Um offenen Herzens zu sein bzw. zu werden, muss der Mensch aus der Passivität heraus.
Was Du alles weißt! Die Kirche hat es Jahrhunderte lang anders gehalten.

Tatsächlich ist es eine Häresie, zu behaupten, die Kirche könne für den Glauben schädliche Liturgie anordnen.
Das betrifft NOM-Verteidiger genauso wie NOM-Ablehner, die den NOM für legitim halten.
Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
———
Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)

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Juergen
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Re: Die Macht der Gewohnheit

Beitrag von Juergen »

Sempre hat geschrieben:
Pirmin hat geschrieben:Um offenen Herzens zu sein bzw. zu werden, muss der Mensch aus der Passivität heraus.
Was Du alles weißt! Die Kirche hat es Jahrhunderte lang anders gehalten.
Genau. Sowas ist als Pelagianismus verurteilt worden.
Aber hier im Forum sind ja inzwischen die meisten Häresien salonfähig. :aergerlich:
Gruß Jürgen

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Sascha B.
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Re: Die Macht der Gewohnheit

Beitrag von Sascha B. »

Sempre hat geschrieben:Tatsächlich ist es eine Häresie, zu behaupten, die Kirche könne für den Glauben schädliche Liturgie anordnen.
Das betrifft NOM-Verteidiger genauso wie NOM-Ablehner, die den NOM für legitim halten.
Jetzt hat die RKK jedoch den NOM angeordnet.
Somit ergeben sich folgende Möglichkeiten:
a) Der NOM ist für den Glauben undschädlich und hier spinnt einfach nur die Hälfte der User
b) Ein solcher Notstand innerhalb der Kirche ist eben doch möglich und das ganze somit keine Häresie
c) Die RKK ist doch nicht die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche sondern eine Sekte welche man sofort verlassen sollte

Jetzt kann sich jeder was aussuchen.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Juergen
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Re: Die Macht der Gewohnheit

Beitrag von Juergen »

Sempre hat geschrieben:Tatsächlich ist es eine Häresie, zu behaupten, die Kirche könne für den Glauben schädliche Liturgie anordnen.
Achwas‽
Gruß Jürgen

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taddeo
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Re: Die Macht der Gewohnheit

Beitrag von taddeo »

Sascha B. hat geschrieben:Jetzt kann sich jeder was aussuchen.
Das ist doch die Grundbefindlichkeit aller Katholiken?! Egal von welcher Ausrichtung sie sind, jeder sucht sich nur das aus, was ihm persönlich in den Kram paßt. Modernisten, Tradis, Okis, Sedis, jeder will nur nach seinem Gusto katholisch sein.

Pirmin
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Re: Die Macht der Gewohnheit

Beitrag von Pirmin »

Sempre hat geschrieben:
Pirmin hat geschrieben:Um offenen Herzens zu sein bzw. zu werden, muss der Mensch aus der Passivität heraus.
Was Du alles weißt! Die Kirche hat es Jahrhunderte lang anders gehalten.
Welches „es“ hat die Kirche Jahrhunderte lang anders gehalten?

Zur Kirche zählen Heilige wie den weiter oben zitierten Franz von Sales, für die das Herz Jesu beim Gottesdienstvollzug und darüber hinaus zentral war. Dennoch missinterpretierst du mich und findest es offenkundig normal, wenn Menschen hartherzig im Gottesdienst sitzen, das Gegenteil davon, „offenen Herzens“ zu sein.

Für sein Herz, für seine Beziehungen und für seinen (mehr oder weniger sündigen) Lebensstil, muss jeder Mensch selbst sorgen: Die praktisch Veranlagten tragen anders dafür Sorge, beispielsweise im Dienst am Nächsten, als die geistig Veranlagten, beispielsweise im pastoralen Dialog. Nichts davon ist passiv, einseitig oder am Ende gar abhängig davon, ob ich gerade in eine Dorfkirche oder in einen Dom gehe, ob der Kelch, aus dem getrunken wird, im 17. 19. oder im 21. Jahrhundert gesegnet wurde. Wenn in der Eucharistie das Opfer Jesu gegenwärtig gesetzt wird, geschieht das im Hier und Jetzt und „am“ offenen Herzen. Das hat weder mit Selbsterlösung noch mit Häresien zu tun, sondern einzig und allein nur mit der inneren Haltung.

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