"Die katholische Kirche und die Polarisation"

Allgemein Katholisches.
Bernd Heinrich Stein

Re: erbsündliche Triebe?

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Edith hat geschrieben:
Bernd Heinrich Stein hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben: In wie weit hat denn nun die Erbsünde mit der Triebstruktur zu tun?
Gar nicht!
ach?
Du fällt von der ursprünglichen Ganzheit ab... und das hat keine Konsequenzen? Jedenfalls nicht in Sachen Triebe?
Den Satz verstehe ich nicht so ganz! :ratlos:

Triebstruktur schon mal gar nicht. Das ist halt lediglich eine Beschreibung der Organisation, des Vorhandenseins. Über die Funktion sagt das nix aus.

Aaalso, gehen wir mal von der ursprünglichen Triebtheorie (Libidotheorie) aus. Die hat für mich keinen als solchen bösen Charakter. Das Problem ist das, der von außen kommenden Impulse (Verführung), die den Treib ansprich und dann durch Nachgeben (gegenüber der Verführung) zum sündigen Handeln führt.
Es geht nicht darum, den Trieb (die Motivation) zu "eleminieren (was gar nicht geht), sondern der Versuchung zu Widerstehen.

Bernd Heinrich

Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Fortsetzung:

#4
"...Es untersteht keinem Zweifel, daß die Katholische Kirche sich seit Pfingsten durch alle Zeiten als der Leib Christi erkannt und bekannt hat und sich als seine Braut sieht, deren magdlicher Treue Er seine göttliche Offenbarung und seine Gnadenkräfte anvertraut hat. Auch im Zweiten Vatikanum bezeugt die Kirche diesen Glauben und drückt dies an vielen Stellen in verschiedenen Zusammenhängen aus.

Wer diese Selbsterkenntnis und das Selbstzeugnis der Kirchen als irrig ablehnt, muß die Wahrheit als vielgestaltig und sich entwickelnd und die Kirche demnach als in ihrem Wesen veränderlich ansehen und sich entweder von der Katholischen Kirche trennen oder sie von innen her verändern wollen. ..."
(P. Eugen Mederlet OFM, Wiesenberg, Letztes Sendschreiben - Frühjahr 1992)

Fortsetzung folgt...

Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Fortsetzung:

#5
"...So ist eine latente Spaltung in die Kirche eingedrungen,
die ihr Wesen betrifft. Es geht nicht mehr darum, einzelne Irrtümer zu widerlegen;
es geht um das Geheimnis der Kirche selbst.
Eine Klärung der verworrenen Situation innerhalb der Katholischen Kirche ist nur möglich,
wenn die Unvereinbarkeit von Pluralismus und göttlich beglaubigtem Lehramt auf beiden
Seiten klar bewußt und anerkannt wird. Wie soll in einzelnen Glaubenswahrheiten
Einigkeit erlangt werden, wenn die eine Seite für wandelbar hält, was die Kirche auf
Grund göttlicher Offenbarung durch Christus als unwandelbar annimmt und verkündet?
Selbst bei verbaler Übereinstimmung bliebe im Motiv der Zustimmung die wesentliche
Spaltung bestehen; es würde nicht das gleiche ausgesagt. Es stehen sich Ideologie und
Glaubensgewißheit unvereinbar gegenüber. ..."
(P. Eugen Mederlet OFM, Wiesenberg, Letztes Sendschreiben - Frühjahr 1992)

Fortsetzung folgt...

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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

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#6
"Wir können eine Ideologie etwa folgendermaßen beschreiben:
Es wird eine unbewiesene Aussage pseudowissenschaftlich und schlagwortartig auf ein bestimmtes Ziel hin gewählt und als gewiß (Anm., ...als Wahrheit) gesetzt, nach welcher alles damit Zusammenhängende gedeutet und umgedeutet wird. So hat z.B. die Naturwissenschaft, entgegen ihrer Aufgabe, nur das objektiv Erkennbare zu erforschen, den unbewiesenen und nichts erklärenden Satz gesetzt (Anm., ...als Wahrheit verkündet), alle Formen, Gattungen und Arten seien durch zufällig entstandene Mutationen geworden. Nach diesem Satz wird das Nacheinander des geschichtlichen Werdens der sichtbaren Welt, entgegen der Sprache der Tatsachen und unter Ausschluß der Schöpfung durch Gott, erklärt und so als Wissenschaft in den Schulen gelehrt.
Ähnlich beeinflußt heute eine Ideologie die Öffentlichkeit der Katholischen Kirche, nach der der christliche Glaube keine von Christus geoffenbarte und der Kirche anvertraute göttliche Wahrheit ist, die alle Menschen verpflichtet; die Wahrheit sei vielmehr diffus in allen Religionen vorhanden und unterscheide sich nur durch verschiedene, wandelbare Konkretisierungen und Ausprägungen. Im Kulturwandel, in dem wir stehen, sei es nötig, die bisherigen Glaubensbekenntnisse, Dogmen und Sittenlehren und auch die Heilige Schrift selber zu hinterfragen; denn sie seien Denkformen und Ausprägungen, die früheren Kulturen entsprachen, heute aber von einer neuen Theologie der heutigen Denk- und Lebensweise gemäß umgeformt werden müssen. So verändere sich die Kirche ständig im Wandel der Kulturen...."
(P. Eugen Mederlet OFM, Wiesenberg, Letztes Sendschreiben - Frühjahr 1992)

Fortsetzung folgt...

Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

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#7
"Leonardo Boff schreibt in "Kirche: Charisma und Amt": "Was das Christentum sein soll, wissen wir nicht, wir wissen nur, als was es sich im historischen Prozeß erweist." Damit wird die göttliche Person Jesu Christi in Frage gestellt. Seine Offenbarung wird ihres ewigen göttlichen Wesens und ihrer Einzigkeit entkleidet und zu einer Stufe innermenschlicher Evolution gemacht. Von dieser Prämisse aus werden die ganze Heilige Schrift und alle bisherigen kirchlichen Verkündigungen hinterfragt.
Damit ist die Ökumene mit allen so Gesinnten problemlos geworden. Das Festhalten der Kirche an trennenden Glaubensunterschieden, aber auch das Glaubensbekenntnis der Reformation erscheint als beherrschender Zwang, der das Einswerden verhindert.

Es ist offensichtlich, daß in einer solchen Ideologie das Selbstzeugnis der Kirche, sie sei Verkünderin der göttlichen Wahrheit, als unerträgliche Anmaßung und überholter Starrsinn erscheint (Anm., ...ganz im Sinne der political correctness!) und eine Polarisierung bewirkt, welche Einheit zerstört und die Menschen in Unmündigkeit zurückhält. Damit ist von Seiten dieser Ideologie die Polarisierung klar gegeben, da sie die göttliche Verkündigungsvollmacht der Kirche vom Dialog ausschließt und mit allen Kommunikationsmiteln darum kämpft, die öffentliche Meinung dem katholischen Lehramt zu entfremden. Umgekehrt aber wird den glaubenden Katholiken nicht zugebilligt, sondern vorgeworfen.
Dieser Kampf ist so erfolgreich, daß die katholisch Glaubenden von Zweifeln und Ängsten befallen werden. Eingeschüchtert durch den Vorwurf, daß sie durch Polarisierung die Einheit stören, vermeiden viele jedes öffentliche Bekenntnis zur göttlichen
Vollmacht der Kirche, ja dieser Glaube hört unmerklich auf.

Unsere Zeit will die Gegensätzlichkeit von Wahrheit und Irrtum wegtäuschen und durch Anpassung die Einheit machen. Sie will den Frieden bringen, wie die Welt ihn gibt. Christus aber sagt, Er bringe das Schwert, nämlich das Schwert aus seinem Mund, das Wort der Wahrheit, das vom Irrtum scheidet. Sein Friede ist dieses Geschenk der göttlichen Wahrheit, die den frei macht, der sie annimmt.
..."

(P. Eugen Mederlet OFM, Wiesenberg, Letztes Sendschreiben - Frühjahr 1992)

Fortsetzung folgt..

Paul Heliosch
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Re: "Die katholische Kirche und die Polarisation"

Beitrag von Paul Heliosch »

...(räusper)... und wo bleibt die Fortsetzung? (wartend)

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