endlich die Übersetzung macht … Danke!)
Verzicht auf Papsttitel »Patriarch des Abendlands«
- Robert Ketelhohn
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- Robert Ketelhohn
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Hilarion, Bischofs von Wien und Österreich, hat geschrieben:Es bleibt jedoch ein Rätsel, auf welche Weise der Verzicht auf diesen Titel die Beziehungen des Römischen Stuhles mit der Orthodoxie verbessern sollte. … eher umgekehrt …
Genau das ist es, was ich oben zu sagen versuchte.
(Und ich behaupte oder unterstelle: Silvestrini, der als erster nach
Bekanntwerden des „Titelverzichts“ das Maul aufriß, weiß das ge-
nau. Kasper hat wahrscheinlich wirklich keinen blassen Dunst.)
(Und ich behaupte oder unterstelle: Silvestrini, der als erster nach
Bekanntwerden des „Titelverzichts“ das Maul aufriß, weiß das ge-
nau. Kasper hat wahrscheinlich wirklich keinen blassen Dunst.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
- Knecht Ruprecht
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Ja, die Priorität der Mission sollte auch bei den Ungläubigen, Chindus, Moslems, Juden, Protestanten und dann den Orthodoxen liegen.Der Moskauer Patriarch Alexi (Aleksij) II. hat der römisch-katholischen Kirche erneut vorgeworfen, in Russland Gläubige abzuwerben. Der Proselytismus "besonders bei schon getauften orthodoxen Kindern, die katholische Kindergärten besuchen", sei eines der größten Hindernisse der Ökumene, sagte das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche in einem Interview für die italienische Nachrichtenagentur ANSA.
http://www.stanet.ch/APD/news/1115.html
Vielleicht sollten sie aber mit der „Mission“ ganz zuvor erst einmal bei dir anfangen, Ruprecht K.? Schließlich hast du als potentieller Kirchensteuerzahler eine Anrecht darauf.Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ja, die Priorität der Mission sollte auch bei den Ungläubigen, Chindus, Moslems, Juden, Protestanten und dann den Orthodoxen liegen.
γενηθήτω το θέλημά σου·
- Robert Ketelhohn
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Es fällt mir schwer, diesen geballten Unsinn zu lesen. – Nur einmal beispielshalber einen Satz:Linus hat geschrieben:Warum der Papst den Titel „Patriarch des Abendlandes“ aufgegeben hat
Der Liebesprimat des Papstes impft die Kirche gegen die Gefahren der Zeiten.
Dies hat spätestens Benedikts XVI. Vorgänger in Assisi schlüssig und überzeugend widerlegt.
Im übrigen ist der römische Bischof Patriarch, ob er den Titel nun vor sich herträgt oder nicht. Wäre er nicht mehr Patriarch, dann auch nicht mehr Bischof von Rom.
Die Leitungsgewalt, welche der römische Papst in der lateinischen Kirche ausübt, vom petrinischen Primat herzuleiten, wäre eine Geschichtsklitterung, ja -fälschung sonder gleichen. Es handelt sich dabei um Recht, die von der patriarchalen Funktion herrühren.
Unseligerweise ist es im Lauf der Jahrhunderte zu einer Vermischung patriarchaler und primatialer Funktionen des Bischofs von Rom gekommen. Äußerungen von Joseph Ratzinger schienen in der Vergangenheit klar zu zeigen, daß er dies Problem erkannt hatte, ebenso einschätzte und um Schritte zur Klärung sich mühen würde.
Der sogenannte „Verzicht auf den Patriarchentitel“ tut das genaue Gegenteil. Er konterkariert die klaren Aussagen der alten Konzilien – selbst noch in Florenz! – zur Rangordnung der Patriarchate. Er ist eine welthistorische Katastrophe, wenn er tatsächlich so gemeint ist, wie Armin Schwibachs Artikel es interpretiert, und wenn dies bei allfälligen Gesprächen mit östlichen Patriarchen nicht korrigiert, sondern so aufrecht erhalten wird.
Das wäre der wirklich große Verzicht – Cœlestin weit in den Schatten stellend –: der Verzicht auf die Wahrheit. Zugleich auch der Verzicht auf jede Möglichkeit, die Einheit wiederherzustellen. Er würde Rom aus der apostolischen Tradition werfen.
Im übrigen ist der römische Bischof Patriarch, ob er den Titel nun vor sich herträgt oder nicht. Wäre er nicht mehr Patriarch, dann auch nicht mehr Bischof von Rom.
Die Leitungsgewalt, welche der römische Papst in der lateinischen Kirche ausübt, vom petrinischen Primat herzuleiten, wäre eine Geschichtsklitterung, ja -fälschung sonder gleichen. Es handelt sich dabei um Recht, die von der patriarchalen Funktion herrühren.
Unseligerweise ist es im Lauf der Jahrhunderte zu einer Vermischung patriarchaler und primatialer Funktionen des Bischofs von Rom gekommen. Äußerungen von Joseph Ratzinger schienen in der Vergangenheit klar zu zeigen, daß er dies Problem erkannt hatte, ebenso einschätzte und um Schritte zur Klärung sich mühen würde.
Der sogenannte „Verzicht auf den Patriarchentitel“ tut das genaue Gegenteil. Er konterkariert die klaren Aussagen der alten Konzilien – selbst noch in Florenz! – zur Rangordnung der Patriarchate. Er ist eine welthistorische Katastrophe, wenn er tatsächlich so gemeint ist, wie Armin Schwibachs Artikel es interpretiert, und wenn dies bei allfälligen Gesprächen mit östlichen Patriarchen nicht korrigiert, sondern so aufrecht erhalten wird.
Das wäre der wirklich große Verzicht – Cœlestin weit in den Schatten stellend –: der Verzicht auf die Wahrheit. Zugleich auch der Verzicht auf jede Möglichkeit, die Einheit wiederherzustellen. Er würde Rom aus der apostolischen Tradition werfen.
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John Grantham
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Aaaaaber gut zu wissen, daß wir Anglikaner nicht missioniert werden müssen.Walter hat geschrieben:Vielleicht sollten sie aber mit der „Mission“ ganz zuvor erst einmal bei dir anfangen, Ruprecht K.? Schließlich hast du als potentieller Kirchensteuerzahler eine Anrecht darauf.Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ja, die Priorität der Mission sollte auch bei den Ungläubigen, Chindus, Moslems, Juden, Protestanten und dann den Orthodoxen liegen.
Cheers,
John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
[ Alt-Katholisch/Anglikanisch in Hannover ]
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John Grantham
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Aber ich würde immer noch gerne wissen, was der Verzicht auf den Titel zu bedeuten hat. Irgendwie macht das mir keinen Sinn, wenn er damit einen positiven ökumenischen Signal senden will.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es fällt mir schwer, diesen geballten Unsinn zu lesen. – Nur einmal beispielshalber einen Satz:Linus hat geschrieben:Warum der Papst den Titel „Patriarch des Abendlandes“ aufgegeben hat
Der Liebesprimat des Papstes impft die Kirche gegen die Gefahren der Zeiten.
Dies hat spätestens Benedikts XVI. Vorgänger in Assisi schlüssig und überzeugend widerlegt.
Im übrigen ist der römische Bischof Patriarch, ob er den Titel nun vor sich herträgt oder nicht. Wäre er nicht mehr Patriarch, dann auch nicht mehr Bischof von Rom.
Cheers,
John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
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Dann frage ich mal ganz naiv: Wozu braucht ein Bischof heute einen Patriarchen? Oder einen Primas? Oder einen Metropoliten?Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das wäre der wirklich große Verzicht – Cœlestin weit in den Schatten stellend –: der Verzicht auf die Wahrheit. Zugleich auch der Verzicht auf jede Möglichkeit, die Einheit wiederherzustellen. Er würde Rom aus der apostolischen Tradition werfen.
Dem göttlichen Recht entstammen diese Ämter, anders als das Petrusamt, sicherlich nicht. Die Umstände, aus denen diese Organisationsformen einmal hervorgegangen sind, sind Vergangenheit. Die vielen reinen Titel, die in der Hierarchie noch mit herumgeschleppt werden, oft ja sogar von untergegangenen Territorien, scheinen mir mehr folkloristisch angehaucht als juristisch notwendig. Die Struktur der Kirche folgt der Zeit, in der sie lebt, und die Ära der Nationalstaaten hat andere Erfordernisse als die des Reiches.
- Sebastian
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Magst du mir bitte erklären, wie du darauf kommst, dass Patriarchen, Metropoliten etc. (die im Übrigen ebenfalls Bischöfe sind) nicht dem göttlichen Recht entsprechen? Welche Bezeichnung wird denn z.B. Abraham (der aus dem AT *Gedächniseckewühl*) zuteil?Dann frage ich mal ganz naiv: Wozu braucht ein Bischof heute einen Patriarchen? Oder einen Primas? Oder einen Metropoliten?
Dem göttlichen Recht entstammen diese Ämter, anders als das Petrusamt, sicherlich nicht. Die Umstände, aus denen diese Organisationsformen einmal hervorgegangen sind, sind Vergangenheit.
Die Titelvergabe der Untergegangenen Bischofssitze ist auch ein Zeichen der Ekklesiologie, die Zeitumspannend und übergreifend ist: Selbst der Teil des Gottesvolks, der bereits bei Gott triumphiert hat noch einen Bischof auf Erden, der für sie betet und ihr Hirte zum Herrn hin ist.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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- Nietenolaf
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Man bräuchte mal eine offizielle Verlautbarung über die Gründe für den Verzicht*. Der Schluß des Artikels liest sich ganz besonders interessant:
* Tatsächlich scheine ich so etwas gefunden zu haben.. Das liest sich ja eigentlich ganz anders, als man sonst gewillt ist, es zu interpretieren. Man führt u.a. das System der lokalen Bischofskonferenzen als Begründung dafür an, daß der Titel nunmehr endgültig redundant ist. Vielleicht hat ja jemand einen kompetenten Kommentar dazu.
Letzten Endes kann man sich aber kaum eine andere Interpretation denken, als die eines Anspruchs auf Universalität. Ich schätze, das ist in etwa dasselbe, wenn sich Orthodoxe heute gegen den Begriff "Ostkirche" sträuben (ich glaube, Sebastian hat's hier irgendwo vorgemacht). Ich habe kein Problem mit "Ostkirche", ich weiß ja, was damit gemeint ist. Ähnlich bräuchte man wahrscheinlich die Sache mit dem Abendland beim Papsttitel nicht unbedingt abschaffen.Armin Schwibach hat geschrieben:Der Papst steht nicht nur für Petrus, er ist Petrus. Der mystische Leib Christi würde ohne seinen Liebesdienst im Nichts verrauchen.
* Tatsächlich scheine ich so etwas gefunden zu haben.. Das liest sich ja eigentlich ganz anders, als man sonst gewillt ist, es zu interpretieren. Man führt u.a. das System der lokalen Bischofskonferenzen als Begründung dafür an, daß der Titel nunmehr endgültig redundant ist. Vielleicht hat ja jemand einen kompetenten Kommentar dazu.
- Sebastian
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Vielleicht wundert es dich, aber mit dem Titel "Patriarch des Abendlandes" habe ich, als Ostkirchler, genausowenig Probleme wie mit der Bezeichnung Bischof von Rom (dieser Titel blieb dem Papst ja auch im allg. ostkirchlich, theologischen Sprachgebrauch richtigerweise erhalten.).Nietenolaf hat geschrieben: Ähnlich bräuchte man wahrscheinlich die Sache mit dem Abendland beim Papsttitel nicht unbedingt abschaffen.
(by the Way: Was zählt heute eigentlich alles so zum Abendland? )
Nur beim Herrn Schwibach hingegen, da raucht ... ach ich lass mal für heute meine Ostkirchenpolemikschublade zu... auch wenn ich damit meinem "Ostkirchenpendant zu Athanasius & Co." nicht gerecht werde. Muss ich ja auch zum Glück nicht.Armin Schwibach hat geschrieben:Der Papst steht nicht nur für Petrus, er ist Petrus. Der mystische Leib Christi würde ohne seinen Liebesdienst im Nichts verrauchen.
Allen, ob Ost oder West ein frohes Ausklingen des großen Festtages unserer Väter Petrus und Paulus !
Bei Fragen bezüglich des Prefixes "Ost, Ostkirche" bitte sich vertrauensvoll an Roman aka Nietenolaf wenden, der weiss was damit gemeint ist.