Katholikentag • Osnabrück 2008

Allgemein Katholisches.

Fahrt ihr zum nächsten Katholikentag?

Umfrage endete am Freitag 29. Februar 2008, 20:03

Ja!
4
19%
Nein, ich habe leider keine Zeit.
2
10%
Nein, aus Prinzip nicht.
10
48%
Weiss ich (noch) nicht.
5
24%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 21

John Grantham
Beiträge: 1678
Registriert: Mittwoch 5. Juli 2006, 17:45
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Beitrag von John Grantham »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Das übliche Spektakel
16:00 Prof'in Dr. Dr. Elisabeth Schüssler Fiorenza Neutestamentlerin Harvard Divinity School Cambridge/USA
„Warum sprechen wir nicht vom KathilikInnentag? – Theologische Aspekte der gerechten Sprache“
Ich frage mich gerade, wie sie das auf Englisch rüberbringen will. .... :D :D :D
"Why don't we refer to it as 'Convention of Catholics and Catholic-ettes'? Theological aspects of gender-neutral language"

(Macht mir umso deutlicher, was es für einen Segen ist, daß wir diesen Blödsinn mit den geschlechtspezifischen Wortendungen weitgehend abgeschafft haben, auch wenn's immer noch nicht vollendet ist)

Cheers,

John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
[ Alt-Katholisch/Anglikanisch in Hannover ]

Raphaela
Beiträge: 5453
Registriert: Dienstag 11. September 2007, 17:53
Wohnort: Erzbistum Freiburg;südlichster Südschwarzwald "Dreiland": CH-D-F

Beitrag von Raphaela »

Petra hat geschrieben: Leider kann ich nicht kommen. Der Katholikentag liegt zeitlich ungünstig und er ist auch immer so weit weg, dass man nicht für einen Tag fahren kann. Schade.

Gibt es sehr interessante Veranstaltungen?
Ich habe mir das Themenheft angesehen und habe bei einem Punkt doch etwas schlucken müssen, der ausgerechnet unter dem Bereich "Spiritualität/geistliches Zentrum" stand (Habe das Heft nur vor zwei Wochen bei einem Besuch kurz in der Hand gehabt, deshalb weiß ich nur noch ungefähr den Namen des Themenbereichs.
Der Titel lautet so ungefähr:
Schwul und lesbisch? - Respekt!
Das letzte Wort stimmt auf alle Fälle, die andern vom Inhalt her.

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

Allerdings...

...gäbe es da einen höchstinteressanten Programmpunkt, den | justus im Thread Martin Mosebach | gerade erwähnte:
iustus hat geschrieben:„Hat die Liturgie ihre Form verloren?“
Martin Mosebach in Osnabrück

Am Samstag (24. 5.) Abend um 20 Uhr findet unter diesem Titel im Rahmen des Katholikentags von Osnabrück ein Streitgespräch zwischen dem Schriftsteller Martin Mosebach und Prof. Dr. Hans Maier statt.

Ort: Stadthalle, OG, Niedersachsen-Saal, Schlosswall 1–9

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Zur Liturgie gibt es einige interessante Angebote beim Kirchentag, zu anderen Themen auch.

Aber wer nur auf der WsK-Seite nach Veranstaltungen sucht, wird die nicht so schnell finden. :roll:

Raphael

Beitrag von Raphael »

Raimund Josef H. zitiert das Programm des Katholikentages hat geschrieben:16:00 Prof'in Dr. Dr. Elisabeth Schüssler Fiorenza Neutestamentlerin Harvard Divinity School Cambridge/USA
„Warum sprechen wir nicht vom KathilikInnentag? – Theologische Aspekte der gerechten Sprache“
Zunächst stellt sich die Frage, was denn überhaupt eine "Kathilikin" sein soll? :roll:
Riecht das "o" jetzt schon so sehr nach Ordnung, daß man es schnellstens entsorgen will? :shock:
Wenn kath holon "das Ganze umfassend" bedeutet, bedeutet dann kath nihil "das Nichts umfassend"?
Ist die "gerechte Sprache" etwa nihilistisch?

Muß sich die "gerechte Sprache" auch an die Rechtschreibreform halten oder war die Rechtschreibreform etwa so ungerecht, daß sie überflüssig sein könnte?

Fragen über Fragen! Ich denke, ich gehe jetzt dazu über, mir darüber den Kopf zerbrechen .............

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Gerade läuft der große Gottesdienst (ARD).
Musik ist Geschmackssache...
Die erste Lesung hattegerade die Tochter des evangelischen Pfarrers.
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Beitrag von Raimund J. »

Ecce Homo hat geschrieben:Gerade läuft der große Gottesdienst (ARD).
Musik ist Geschmackssache...
Die erste Lesung hattegerade die Tochter des evangelischen Pfarrers.
Will die katholisch werden?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Ich würde mich auch mal fragen wollen, ob sie kommuniziert hat?
:hmm:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Mich hat die Kommunionspendung auch sehr irritiert, was da so im Fernsehen zu sehen war... ZU Beginn der Gabenbereitung haben (laut Sprecher) "die Kommunionhelfer" riesige Körbe mit Hostien angeschleppt und vor den Hauptaltar gestellt. Diese wurden dann nach dem Agnus wieder weggeschleppt. Bei den Kommunionspendern stand dann so ein Riesenkorb und jeder Austeiler hatte dann eine kleine Schale in der Hand, die er zwischendrin immer wieder aus dem Korb auffüllte... Allein die Priesterkommunion von den Priestern, die im Volk saßen, dauerte schon so eine ganze Weile - währenddessen wurde hinten schon ausgeteilt...

OK, war zeitlich schon ein Problem: Die ARD stellt nur eine Stunde (genau 60 MInuten zur Verfügung. Kommunionspendung begann neun Minuten vor Ende... War alles leicht blitzmäßig am Ende... ;)
Bin dafür, dass man so was nicht mehr im Fernsehen überträgt, dann kann man sich auch Zeit lassen... :hmm:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Bei den Übertragungen von orthodoxen Gottesdiensten geht die Übertragung auch mitten in den laufenden Gottesdienst und geht während des Gottesdienstes wieder raus, weil die sich vermutlich nicht auf die normalen 45 Minuten für den Sonntagsgottestdienst im ZDF beschränken lassen wollten. Die Katholiken haben aber offensichtlich leider mal wieder nicht den Mut, sowas auch zu machen.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Franziska
Beiträge: 45
Registriert: Mittwoch 14. Mai 2008, 19:20

Beitrag von Franziska »

Was hat das mit Mut zu tun? :hmm:

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Franziska hat geschrieben:Was hat das mit Mut zu tun? :hmm:
Er meint vielleicht, es fehlt an Mut, dass man einfach sagt, wir lassen uns nicht einfach in der Feier unseres Gottesdienstes beschränken - die sollten einfach die Kommunionspendung weniger aufdringlich übertragen [oder einfach auslassen nach dem Anfang, bis es zu Ende ist] und dann hinten das Ende wieder mitschneiden... aber nein, alles passt man an, dass man es so macht wie die Fernsehleute das wollen... :/
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3242
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Beitrag von ar26 »

Spiegel Online hat geschrieben:
FRUST ÜBER VATIKAN

"Welcher Teufel reitet Benedikt?"
Von Alexander Schwabe, Osnabrück

Enttäuscht, frustriert, wütend: Auf ihrem Glaubenstreffen in Osnabrück machen Deutschlands Katholiken gemeinsam mit Rabbinern Front gegen die umstrittene Karfreitagsfürbitte von Papst Benedikt XVI. Die Angreifer attackieren geschlossen - doch ihr Ziel ist unerreichbar.

Osnabrück - Ein Laie, ein einfacher Katholik aus Frankfurt am Main, bringt es auf den Punkt: "Welcher Teufel hat den Papst geritten?" - und erntet großen Beifall auf dem Katholikentag in Osnabrück. Was hat Benedikt XVI. getrieben, in der neuen, lateinischen Fassung der Karfreitagsfürbitten zu formulieren: "Lasset uns beten für die Juden, dass unser Gott und Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus als den Heiland aller Menschen erkennen"?

Vorsitzender der Deutschen Bischofkonferenz Zollitsch und Rabbiner Brandt: Verwundert über den Papst
Da ist sie wieder: Jene alte Vorstellung, der jüdische Glaube sei defizitär. Jene Geringschätzung des jüdischen Selbstverständnisses. Jene Obsession, die davon ausgeht, dass das Judentum - Volk Gottes - nur zu Gott kommt, wenn es an Jesus Christus glaubt. Jene Tradition der Missachtung, wonach Juden angeblich nicht mehr zur Gotteserkenntnis fähig sind, weil ihr Herz, so die Karfreitagsliturgie von 1570, nach der Jahrhunderte lang gebetet wurde, verschleiert sei. Jene bösen Schatten der Vergangenheit, in der Juden am Karfreitag im Namen Gottes verjagt und getötet wurden.

"Die Alarmglocken schrillten", sagt Henry Brandt, Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz, auf der "Christlich-jüdischen Gemeinschaftsfeier", wo er gestern Abend zusammen mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, auftrat - beide, um zu demonstrieren, dass der schwer in Mitleidenschaft gezogene Dialog nicht gänzlich verstummen darf.

"Enttäuschung, Frustration und Zorn", so hatte Brandt seine Gefühle nach Bekanntwerden der Karfreitagsfürbitte beschrieben. Und noch immer lässt der päpstliche Ratschluss den Rabbiner verständnislos, ratlos, leicht verzweifelt zurück: "Ohne Not und gegen die begründete Warnung von jüdischer und katholischer Seite ist eine neue Formulierung geschehen", klagt er in Osnabrück.

Dabei geht es nicht nur um eine Formulierung, um Marginalien und Wortklauberei. Es geht um nicht weniger als um die Heilsfrage, um die Sicherung der Ewigkeit, die der religiöse Mensch anstrebt: "Werde ich nach dem Tod das ewige Leben haben oder nicht?" Und der Papst sagt indirekt: Nein, ihr Juden werdet es nicht haben. Nicht, so lange ihr nicht an Jesus Christus glaubt. Er sagt dies ungeachtet der Erkenntnis seines Vorgängers und vieler anderer, wonach der mit Israel geschlossene Bund "von Gott nie gekündigt" worden sei. Juden bedürfen nach dieser Auffassung keiner Mission durch Christen, denn sie sind längst bei Gott.

Was ist los im Vatikan unter Benedikt? Auch Joseph Ratzinger hat als Papst den Kontakt zum Judentum gesucht. Mehrfach besuchte er Synagogen oder traf sich mit Rabbinern. Doch die Bewertung war nicht positiv. Die "New York Times" sah es so: "Symbolism yes, substance no". Gesten ja, Substantielles -Fehlanzeige!

Als ob es Johannes Paul II. nie gegeben hätte

Hat der Publizist Günther Ginzel Recht, wenn er schreibt: "Hatten wir denn in einer Schein-, in einer Wunschwelt gelebt, als wir Nähe, Freundschaft, Verstehen, ja Liebe zu spüren vermeinten? Viele Juden, die in den letzten Jahren zu Gesprächen im Vatikan waren, glaubten wirklich an den Beginn einer neuen Epoche in den jüdisch-katholischen Beziehungen. Zu eindrucksvoll waren die medienträchtigen Auftritte, die vielen Empfänge, Begegnungen, Konsultationen. Johannes XXIII. war wohl der erste Papst, bei dessen Tod auch Juden weinten. Johannes Paul II. war in seiner herzlichen Zuwendung so überzeugend, dass Teile der polnischen Kirche bereits darüber spekulierten, ob er nicht selbst "jüdischen Blutes" sei.

Und dann kam der deutsche Papst.

Johannes XXIII.? Als ob es ihn nie gegeben hätte! Johannes Paul II.? Als ob es ihn nie gegeben hätte! Hatte nicht das von Johannes XXIII. einberufene Zweite Vatikanische Konzil in der Erklärung "Nostra Aetate" vom 28. Oktober 1965 festgestellt, dass "die Juden nach dem Zeugnis der Apostel immer noch von Gott geliebt" sind? Hatte nicht Johannes Paul II. 1986 bei seinem Besuch der Großen Synagoge in Rom gesagt: "Die jüdische Religion ist für uns nicht etwas 'Äußerliches', sondern gehört in gewisser Weise zum 'Inneren' unserer Religion, ihr seid unsere bevorzugten Brüder"?

Benedikt XVI. sei die "substantielle Fortentwicklung der Israeltheologie" durch Johannes Paul II. nicht mitgegangen, sagt Theologieprofessor Heinz-Günther Schöttler, Mitglied jener Regensburger Fakultät, in der auch Ratzinger einst lehrte. "Er hat die Israel-Theologie von Johannes Paul II. in der inneren Emigration verfolgt."

Rabbi Brandt dürfte es ähnlich sehen. In seiner Ansprache erinnert auch er an die positive Entwicklung im Verhältnis zwischen Judentum und Katholizismus. Jahrelang habe er mit Kardinal Karl Lehmann die katholisch-jüdische Feierstunde gehalten, nun mit Zollitsch. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg sei eine solche Zusammenkunft überhaupt nicht denkbar gewesen. Erst nach der Shoah habe es ein "erschrecktes Erwachen der Kirche" gegeben und "eine dramatische Wende" in der Beziehung zwischen Christen und Juden. Es sei ein gewaltiger Rückschritt, dass nun wieder von der Kirche legitimiert für die Erleuchtung der Juden gebetet werden könne. Betrübnis und Furcht schwingen in Brandts Fragen mit: "Ist es doch ein verkappter Auftrag zur Judenmission?" "Ist es eine Wende der Wende?"

Nur einmal erhält der Pontifex Zustimmung

Zollitsch antwortet auf die zweite der beiden Fragen. "Es wird keine Wende der Wende geben. Der Weg geht nach vorne, und dafür stehe ich hier!" Sein Statement findet in der Stadthalle zu Osnabrück starke Zustimmung. Doch ist der Rückschritt, die Wende nicht bereits eingetreten? "Wir müssen die Gespräche nicht einfrieren, sondern vertiefen", sagt Zollitsch. Doch gehört dazu nicht, was Rabbiner Jonah Sievers als "Geschäftsgrundlage für einen Dialog auf Augenhöhe" fordert: die "Abwendung von der Annahme, Juden bräuchten Jesus als Heiland"? Von dieser Annahme distanziert sich Zollitsch nicht.

Die ausbleibende Antwort Zollitschs ist der erste und einzige Moment an diesem Tag, in dem dem Pontifex im fernen Rom nicht klar widersprochen wird. Unausgesprochen zeigt sich Zollitsch mit dem Mann auf dem Stuhl Petri solidarisch.

Diese Solidarität war sonst auf dem Katholikentag in der Frage der Karfreitagsfürbitten nirgends auszumachen - stattdessen jüdisch-katholische Einigkeit in der Front gegen das päpstliche Gebet. Theologieprofessor Schöttler und der Braunschweiger Rabbiner Sievers in einer Diskussion unisono: Juden müssen, sollen, dürfen nicht missioniert werden, die Missachtung des Judentums muss aufhören.

Der Papst hatte keinen Fürsprecher auf dem Podium. Der Veranstalter, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, wollte oder konnte in Deutschland keinen finden, der in dieser Frage papsttreu argumentiert hätte. Zunächst sollte Walter Kasper den Advocatus Papae geben, doch der römische Kurienkardinal sagte den deutschen katholischen Laien aus Termingründen ab.

Aus Rom war damit auch nichts über Benedikts Beweggründe zur neuen Liturgie zu erfahren. So spekulierte das Kirchenvolk: Er sitze eben im Elfenbeinturm und treibe eine abgehobene Theologie. Er sei eben Dogmatiker und somit einem gewissen Starrsinn verfallen. Er sei ein Traditionalist und versuche, konservative Kräfte wie die abtrünnigen Anhänger des verstorbenen Erzbischofs Levebre zurückzugewinnen.

Es müssen also verschiedene Teufel gewesen sein, die den Papst geritten haben.
Diese Hippies nerven nur noch!

Ich dachte außerdem, daß Kardinal Kasper jetzt der Judenbesänftiger des Vatikan ist, nachdem es ja keinen nennenswerten Dialog mehr mit den Gemeinschaften der Reformation gibt. Scheinbar hält man insgesamt im Vatikan den Katholikentag nicht mehr für eine wesentliche Veranstaltung. Mehr als ein schriftliches Grußwort ist da wohl nicht drin.

iustus
Beiträge: 7160
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Beitrag von iustus »

Doch gehört dazu nicht, was Rabbiner Jonah Sievers als "Geschäftsgrundlage für einen Dialog auf Augenhöhe" fordert: die "Abwendung von der Annahme, Juden bräuchten Jesus als Heiland"? Von dieser Annahme distanziert sich Zollitsch nicht.
Wenn man sich nicht von dieser Annahme distanziert, kann man auch nichts gegen die neue Formulierung (bzw. die alte, die inhaltlich nichts anderes aussagte) einwenden. Hört, hört. Das Gute ist, es kommt zum Schwur:

Brauchen alle Menschen, auch die Juden, den Heiland???

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Beitrag von Peregrin »

ar26 hat geschrieben:
Spiegel Online hat geschrieben: "Enttäuschung, Frustration und Zorn", so hatte Brandt seine Gefühle nach Bekanntwerden der Karfreitagsfürbitte beschrieben. Und noch immer lässt der päpstliche Ratschluss den Rabbiner verständnislos, ratlos, leicht verzweifelt zurück: "Ohne Not und gegen die begründete Warnung von jüdischer und katholischer Seite ist eine neue Formulierung geschehen", klagt er in Osnabrück.
Stimme völlig bei. Die neuen Fürbitten gehören wieder abgeschafft.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

Peregrin hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:
Spiegel Online hat geschrieben: "Enttäuschung, Frustration und Zorn", so hatte Brandt seine Gefühle nach Bekanntwerden der Karfreitagsfürbitte beschrieben. Und noch immer lässt der päpstliche Ratschluss den Rabbiner verständnislos, ratlos, leicht verzweifelt zurück: "Ohne Not und gegen die begründete Warnung von jüdischer und katholischer Seite ist eine neue Formulierung geschehen", klagt er in Osnabrück.
Stimme völlig bei. Die neuen Fürbitten gehören wieder abgeschafft.
...ähem (räusper): wieso sollen die Juden Jesus Christus als den Heiland aller Menschen eigentlich nicht erkennen? :roll:

iustus
Beiträge: 7160
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Beitrag von iustus »

Peregrin hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:
Spiegel Online hat geschrieben: "Enttäuschung, Frustration und Zorn", so hatte Brandt seine Gefühle nach Bekanntwerden der Karfreitagsfürbitte beschrieben. Und noch immer lässt der päpstliche Ratschluss den Rabbiner verständnislos, ratlos, leicht verzweifelt zurück: "Ohne Not und gegen die begründete Warnung von jüdischer und katholischer Seite ist eine neue Formulierung geschehen", klagt er in Osnabrück.
Stimme völlig bei. Die neuen Fürbitten gehören wieder abgeschafft.
Dann soll es Deiner Meinung nach also wieder heißen:
Lasset uns auch beten für die ungläubigen Juden: Gott, unser Herr, möge den Schleier von ihren Herzen wegnehmen, auf daß auch sie unsern Herrn Jesus Christus erkennen.

Allmächtiger ewiger Gott, du schließest sogar die ungläubigen Juden von Deiner Erbarmung nicht aus, erhöre unsere Gebete, die wir ob der Verblendung jenes Volkes vor Dich bringen: mögen sie das Licht Deiner Wahrheit, welches Christus ist, erkennen, und ihrer Finsternis entrissen werden. Durch ihn, unsern Herrn, Amen.

iustus
Beiträge: 7160
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Beitrag von iustus »

Paul Heliosch hat geschrieben: ...ähem (räusper): wieso sollen die Juden Jesus Christus als den Heiland aller Menschen eigentlich nicht erkennen? :roll:
Das mußt Du diejenigen fragen, die "Enttäuschung, Frustration und Zorn" empfinden.

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

iustus hat geschrieben:
Paul Heliosch hat geschrieben: ...ähem (räusper): wieso sollen die Juden Jesus Christus als den Heiland aller Menschen eigentlich nicht erkennen? :roll:
Das mußt Du diejenigen fragen, die "Enttäuschung, Frustration und Zorn" empfinden.
...jep... also, Peregrin?

iustus
Beiträge: 7160
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Beitrag von iustus »

Paul Heliosch hat geschrieben: ...jep... also, Peregrin?
Nein, Peregrin nicht. Der möchte ja, das die neuen Fürbitten (Mehrzahl, also die von 1970 für die ordentliche Form und die von 2008 für die außerordentliche Form) wieder abgeschafft werden.

Damit bliebe es bei der alten Fürbitte:

Lasset uns auch beten für die ungläubigen Juden: Gott, unser Herr, möge den Schleier von ihren Herzen wegnehmen, auf daß auch sie unsern Herrn Jesus Christus erkennen.

Allmächtiger ewiger Gott, du schließest sogar die ungläubigen Juden von Deiner Erbarmung nicht aus, erhöre unsere Gebete, die wir ob der Verblendung jenes Volkes vor Dich bringen: mögen sie das Licht Deiner Wahrheit, welches Christus ist, erkennen, und ihrer Finsternis entrissen werden. Durch ihn, unsern Herrn, Amen.

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

iustus hat geschrieben:
Paul Heliosch hat geschrieben: ...jep... also, Peregrin?
Nein, Peregrin nicht. Der möchte ja, das die neuen Fürbitten (Mehrzahl, also die von 1970 für die ordentliche Form und die von 2008 für die außerordentliche Form) wieder abgeschafft werden.
Ach so. O.K., Danke iustus.

Allerdings empfinde ich die neue Fürbitte schon als maximales Entgegenkommen durch PBXVI. Da bleibt kein bisschen Platz geschweige denn Verständnis für "Enttäuschung, Frustration und Zorn".

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Beitrag von Peregrin »

iustus hat geschrieben: Nein, Peregrin nicht. Der möchte ja, das die neuen Fürbitten (Mehrzahl, also die von 1970 für die ordentliche Form und die von 2008 für die außerordentliche Form) wieder abgeschafft werden.
Perfekt dekodiert! ;)
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Katholikentag oder Hexensabbat der Gottesmörder?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Paul Heliosch hat geschrieben:Da bleibt kein bißchen Platz, geschweige denn Verständnis für "Enttäuschung, Frustration und Zorn".
Nun, »Enttäuschung, Frustration und Zorn« sind doch wohl dieselben wie vor zweitausend Jahren. Dafür ist stets reichlich Platz. Der Herr ist ja nicht aus Versehen gekreuzigt worden.

Was mich allerdings baß erstaunt, das ist, wie auf dem sogenannten „Katholikentag“ Scharen von Rabbinern gegen den Glauben der Kirche toben können. Was haben die da überhaupt verloren?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Ob jetzt die alte oder die neue Formulierung besser ist, sei jetzt mal dahingestellt. Die wesentlich wichtigere, fundamentale Frage ist doch: kann jemand, der Jesus Christus ausdrücklich nicht als Heiland und Sohn Gottes ansieht, sondern ihn ablehnt, das ewige Leben erlangen? Wurde dies von Rom seit dem 2. Vatikanischen Konzil tatsächlich so vertreten? Natürlich sind die Juden aufgrund des ersten Bundes nicht ohne weiteres mit jedem x-beliebigen sonstigen Nichtchristen vergleichbar. Aber es muss doch verbindlich die Frage beantwortet werden: glauben wir, dass der erste Bund noch Gültigkeit hat oder nicht. Dies zu bejahen würde ich angesichts der recht eindeutigen Aussagen der Evangelien aber doch für schwierig halten.

Anstatt dies aber vernünftig in innerkirchlichen Gremien zu diskutieren, diskutiert man es öffentlich mit den Betroffenen, die verständlicherweise eine relativ eindeutige Meinung dazu haben. All dies wahrscheinlich in der ängstlichen Hoffnung, dass bloß niemand das Wort Antisemitismus in den Mund nimmt.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:...
Was mich allerdings baß erstaunt, das ist, wie auf dem sogenannten „Katholikentag“ Scharen von Rabbinern gegen den Glauben der Kirche toben können. Was haben die da überhaupt verloren?
... nicht nur das, es sollen sogar "tobernde Rabbienen" dabei sein... :ikb_tomato:

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Beitrag von Peregrin »

HeGe hat geschrieben:Aber es muss doch verbindlich die Frage beantwortet werden: glauben wir, dass der erste Bund noch Gültigkeit hat oder nicht. Dies zu bejahen würde ich angesichts der recht eindeutigen Aussagen der Evangelien aber doch für schwierig halten.
Auch denen, die sich für die Evangelien nicht interessieren, sollte die "historische Zufälligkeit", daß die vorgeschriebenen Opfer seit fast 2000 Jahren mangels Örtlichkeit nicht mehr dargebracht werden können, ein wenig zu denken geben.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
Pelikan
Beiträge: 1149
Registriert: Mittwoch 7. Juli 2004, 17:09

Beitrag von Pelikan »

Damit ist eigentlich auch die Frage beantwortet, ob die Änderung der Fürbitte eine gute Idee war, oder? Ohne die Änderung wäre es den Modernisten ein leichtes, die außerordentliche Form für die weiterhin erfolgreich marginalisierte Spielwiese einiger Spinner zu halten. Jetzt ist sie aktueller als die ordentliche Form, und die Theologie, die sie ausdrückt, steht auf der Tagesordnung selbst eines betulichen Katholikentages, der sonst nur nichtssagende Diplomatie erlebt hätte.

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

ieromonach
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 542
Registriert: Montag 27. August 2007, 20:26
Kontaktdaten:

Der Gemüsegarten

Beitrag von ieromonach »

N U R die Kirche ist ISRAEL. + pth

iustus
Beiträge: 7160
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Beitrag von iustus »

Pelikan hat geschrieben:Damit ist eigentlich auch die Frage beantwortet, ob die Änderung der Fürbitte eine gute Idee war, oder? Ohne die Änderung wäre es den Modernisten ein leichtes, die außerordentliche Form für die weiterhin erfolgreich marginalisierte Spielwiese einiger Spinner zu halten. Jetzt ist sie aktueller als die ordentliche Form, und die Theologie, die sie ausdrückt, steht auf der Tagesordnung selbst eines betulichen Katholikentages, der sonst nur nichtssagende Diplomatie erlebt hätte.
Völlig richtig. Und ich wage zu behaupten, wir werden noch die Übernahme der neuen Fürbitte in die ordentliche Form diskutieren...

Wenn auch die Herren und Herrinnen vom ZdK heute gedanklich noch nicht so weit sind und theologisch derzeit noch sehr eng...

iustus
Beiträge: 7160
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Beitrag von iustus »

HeGe hat geschrieben:Ob jetzt die alte oder die neue Formulierung besser ist, sei jetzt mal dahingestellt. Die wesentlich wichtigere, fundamentale Frage ist doch: kann jemand, der Jesus Christus ausdrücklich nicht als Heiland und Sohn Gottes ansieht, sondern ihn ablehnt, das ewige Leben erlangen? Wurde dies von Rom seit dem 2. Vatikanischen Konzil tatsächlich so vertreten?
Ich würde sehr, sehr gerne erfahren, was Bischof Bode darüber denkt. Zollitsch hat diese Haltung ja zumindest nicht vertreten.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11362
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

Die deutschen Bischöfe sind doch mitschuld, dass das ZdK alles mögliche machen kann, nur nicht den christlichen Glauben fördern. Die geben doch dieser Bande noch Millionen.

Wenn ich Radio höre, dann kommen immer wieder Politiker, die auch Mitglied im ZdK sind, zu Wort und meist mit Stellungnahmen gegen die Kirche, z.B. der ehemalige bayrische Landtagspräsident und manche andere. Die sind alle gegen Rom und reine Mitläufer, und machen ihren verheerenden Einfluss im ZdK geltend.
Man muss doch irgendwie bescheuert sein, wenn man das Ganze noch finanziell unterstützt, nachdem seit Jahren bekannt ist, dass das ZdK den wahren Glauben zersetzt.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema