Den Glauben anbieten in der heutigen Gesellschaft

Allgemein Katholisches.
Geronimo

Beitrag von Geronimo »

In dem Fall jetzt den Link zu den Schriften der DBK - wobei dein blog auch eine Fundgrube ist, unbestritten ...


Geronimo

Ralf

Beitrag von Ralf »

Och schade,..... ;D

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Is die DBK nich ne Krankenkasse?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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spectator
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Beitrag von spectator »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Is die DBK nich ne Krankenkasse?
Meinst Du die
Deutsche Behinderten Krankenkasse
??

Wise Guy
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Beitrag von Wise Guy »

Liebe Leute, jetzt wird es wohl doch etwas banal.

Es scheint ich könnte hier keine Antwort auf meine Frage bekommen.

Anscheinend wird hier von ein paar immer denselben theologisch Interessierten (nicht unbedingt in diesem Thread, aber dafüer in fast allen anderen) lieber über die moderne Thelogie geschimpft und über Volksaltäre und Messmähler, als darüber wie nun mal ganz praktisch der Glaube weiterzugeben ist.

Also ich bin echt enttäuscht und melde mich ab! :motz:

Mit Gruß

Wise Guy
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)

Ralf

Beitrag von Ralf »

Naja, Wise Guy, Deine Frage ist auch einfach nicht zu beantworten, weil es für jeden Menschen eine andere Antwort geben muss.

Edith
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Re: Zurück zum Thema

Beitrag von Edith »

Wise Guy hat geschrieben: Meine Frage ist: Wie können wir Mittelstandschristen den Leidenden wirklich nahe sein? (ich sag mal wir, es müssen sich hier nicht alle angesprochen fühlen)
Leidende gibt es überall. Ich muß nicht unbedingt den Kontinent wechseln.
Ich sehe Leid alltäglich.... beruflich. Arbeitslose.... Leute in Arbeit, aber mit Sorgen bis über beide Ohren....
Wie ich denen nahe bin? Hm.... hinsehen... zuhören... erst mal... alles andere ist dann sehr individuell und persönlich.
Wise Guy hat geschrieben:Wie kann ich das Evangelium als "Kraft der Erneuerung" anbieten?
Gute Frage. Ich neige dazu, selbst aus dieser Kraft heraus zu leben.... und somit ein Beispiel zu geben, wie ich mit meinem Leben damit umgehe.

Manchmal wird man dann gefragt.... und dann kann man ja mal was andeuten....

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Wise Guy hat geschrieben:Liebe Leute, jetzt wird es wohl doch etwas banal.

Es scheint ich könnte hier keine Antwort auf meine Frage bekommen.

Anscheinend wird hier von ein paar immer denselben theologisch Interessierten (nicht unbedingt in diesem Thread, aber dafüer in fast allen anderen) lieber über die moderne Thelogie geschimpft und über Volksaltäre und Messmähler, als darüber wie nun mal ganz praktisch der Glaube weiterzugeben ist.

Also ich bin echt enttäuscht und melde mich ab! :motz:

Mit Gruß

Wise Guy

Mir geht es sehr ähnlich wie Wise Guy.

Was mich auch inzwischen ziemlich stört, ist, dass ich den Eindruck habe, hier "wissen" ziemlich viele, wie es mit dem Glauben anderer Menschen aussieht.
Ich glaube nicht, dass man das so leicht beurteilen kann.

Ich melde mich nicht ab, werde aber weniger lesen und schreiben. Ich werde obige Aussage jetzt auch nicht weiter diskutieren.

Viele Grüße
Julia
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Hallo, Julia,

Das finde ich etwas unfair ... :roll:

Hier haben wir ein Riesenthema auf dem Tisch, was eben nicht einfach mit ein paar Antworten einzukreisen ist - und es gab ja auch Resonanz. Da könnte man weitermachen.
Abgehoben ist an dieser Diskussion hier überhaupt nichts. Wise Guy hat eine Frage aufgeworfen, die von anderen differenziert worden ist. Und die Frage ist ja wirklich kompliziert ... und sehr vielschichtig.

Ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen - hast du den Link denn gelesen, den Wise Guy hier als Diskussionsgrundlage reingestellt hat? Da steht eine Menge interessantes Zeug drin, worüber wir wahrscheinlich jahrelang nachgrübeln könnten. Und darüber, wie das in Praktische umzusetzen ist.
Ebenso über die Erklärung der deutschen Bischofskonferenz.

Ich habe hier herausgehört, dass doch einigen die arm/reich Dritte Welt-Problematik zu einseitig ist ... mit Recht, wie ich meine. Hier stehen also schon zwei unterschiedliche Ansätze im Raum, über die es sich zu diskutieren lohnt. Ich weiß z.B., dass recht vielen Leuten diese Herumreiterei auf der Dritte-Welt-Problematik in den Gottesdiensten stinkt ...plakativ gesagt. Die haben eigene Probleme en masse und möchten die auch thematisiert wissen. Dies nur als Beispiel. Sollten wir nicht auch mal fragen, wie bieten wir den Mittelstandschristen den Glauben an? Wo sind die Ansatzpunkte, die aus ihrer Lethargie zu wecken?

Geronimo

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Ich kann nur sagen, wenn ich wirklich betroffen bin vom Leid anderer Menschen, weil ich mich auch berühren lasse, dann ist es für mich nicht mehr besonders wichtig, wie genau die Liturgie gefeiert wird, die kleineren Unterschiede sind dann nicht mehr wesentlich, das kann eine konservativ-lateinische Messe ganz alten Stils sein, das kann eine eventhafte Kinder- oder Jugendmesse sein: ich bete, ich bin Gott nahe, ich spüre seine Anwesenheit, kann das Leid anderer mit einbringen, kann mich einbringen, kann Gemeinschaft fühlen.

Ich verstehe viele Probleme hier im Forum einfach nicht.
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow

Stefan

Beitrag von Stefan »

Naja, ihr beiden (Wise Guy und Julia),

was erwartet ihr denn? Die Fragestellung ist berechtigt und interessant, aber eine Königsantwort gibt es nicht. Jeder antwortet - wenn er will und kann - nach seiner persönlichen Überzeugung, die von mehr oder weniger langen Erfahrung geprägt ist. Ich glaube auch nicht, daß jemand meint zu "wissen, wie es mit dem Glauben anderer Menschen aussieht." Das steht sowieso niemandem zu, weder Anwesenden noch Nicht-Anwesenden.

Es stimmt, daß die moderne Theologie hier recht oft kritisiert wird, oder zumindest einige ihrer Aspekte. Aber nicht von allen. Nur muß ich fragen: Ist denn die moderne Theologie selber nicht kritikwürdig - wo sie doch selber eine Kritik an der "unmodernen" Theologie ist? Hat sie denn nicht eigentlich den Anspruch, genau Deine Frage, Wise Guy, beantworten zu können, nämlich zu sagen, wie man den Glauben in der "heutigen Zeit" anbieten kann? Wenn aber diese Frage hochkommt, warum sollte dann nicht auch einmal die moderne Theologie kritisiert werden, um darüber vielleicht wieder zu Antworten zu kommen?

Das aber ist nach meinem Dafürhalten nie ein Urteil über den persönlichen Glauben Einzelner. Kardinal Ratzinger hat einmal gesagt, es gebe so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt.

Und ich habe den Eindruck, daß sich die Gemüter an der folgenden zentralen Botschaft Christi scheiden:
Mk 12,31 hat geschrieben:Und es trat zu ihm einer von den Schriftgelehrten, der ihnen zugehört hatte, wie sie miteinander stritten. Und als er sah, daß er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das höchste Gebot von allen? 29Jesus aber antwortete ihm: Das höchste Gebot ist das: «Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, 30und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften» (5. Mose 6,4-5). 31Das andre ist dies: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst» (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese.
Der christliche Glaube hat also zwei gleichgewichtige Schwerpunkte: Die Gottesverehrung und die Nächstenliebe. Und hier wird das Evangelium nach meiner Beobachtung oft nicht befolgt: Es werden Einseitigkeiten aufgestellt. Auf der einen Seiten, die Christsein als weltabgewandte Gottesverehrung in den Vordergrund stellen, so daß der Mensch nachrangig wird und auf der anderen Seite jene, die den Menschen in den Vordergrund stellen, so daß die Gottesverehrung dem unterzuordnen ist.

Beide Gewichtungen sind nicht evangeliumsgemäß, sondern vereinseitigen den Auftrag Christi.

Aber es gibt noch ein anderes Problem:
Nach meiner Erfahrung machen viele, die dem Glauben und der Kirche fernstehen den Fehler, den "Einstieg" in ein Gespräch über die katholische Morallehre zu beginnen (im einfachsten Fall: über die Nächstenliebe). Das ist m.E. schlicht zum Scheitern verurteilt, weil die Grundlagen nicht vorhanden sind. Ohne die Existenz und Personalität des Schöpfergottes Abrahams, Isaaks und Jakobs sowie die Erlösungstat Jesu Christi und aller Konsequenzen nachvollziehen und glauben zu können ist die Morallehre nicht verstehbar. Um dies nachvollziehen zu können, ist die Heilige Schrift als die Quelle des Glaubens unabdingbar.

Den Glauben anbieten in der heutigen Zeit, das heißt: Zuerst die Heilige Schrift (AT+NT) kennen und verstehen. Erst dann kann man anfangen, die daraus resultierenden Moralforderungen der Kirche einzuordnen - und nicht umgekehrt.

Damit reduziert sich die Ausgangsfrage: Wie kann ich die Heilige Schrift in der heutigen Zeit anbieten? Jeder weiß, daß das Buch in vielen Regalen steht - und stehenbleibt; sie erklärt sich nicht von alleine. Man muß schon darüber reden und schreiben, sie erläutern und verständlich machen.

Einer meiner inzwischen verstorbenen Religionslehrer kam einmal in den Unterricht mit einem riesigen Karton, und meinte, er habe jedem von uns Schülern ein spannendes Buch mitgebracht; spannender zu lesen als jeder Kriminalroman und es würde uns nicht mehr loslassen. Jeder bekam eine Bibel.

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spectator
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Beitrag von spectator »

Julia Wolf hat geschrieben:Was mich auch inzwischen ziemlich stört, ist, dass ich den Eindruck habe, hier "wissen" ziemlich viele, wie es mit dem Glauben anderer Menschen aussieht.
Natürlich wissen wir das. Der Unfug, den sie in der Liturgie veranstalten kommt aus ihrer Geselligkeit, nicht jedoch aus dem Glauben.
Wise Guy hat geschrieben:Wie können wir (einzelne, Pfarrgemeinde, Seelsorgebereiche, Gruppen und Vergände) heute den Glauben (und nicht nur die "wahre Heilslehre") den Menschen anbieten?
Den Glauben anbieten kann man nicht. Anbieten kann man das, woran man glaubt. In diesem Falle statt „anbieten“ müsste man besser „vorstellen“ sagen. In der heutigen Zeit kann sich jeder informieren auf verschieden Art und Weise, wer/was Gott (an den die Christen glauben), ist – Infos findet man in den Büchern, in den Medien... auch das Internet informiert allumfassend.
Aber allein die Vorstellung (Mitteilung) Gottes, des Schöpfers, ist nur der erste Schritt. Das persönliche an-Gott-glauben, ist ein Willensakt des Menschen.

Stefan

Beitrag von Stefan »

spectator hat geschrieben:Natürlich wissen wir das.
Wer ist "wir"? Ich jedenfalls nicht.

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spectator
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Beitrag von spectator »

Stefan hat geschrieben: Wer ist "wir"? Ich jedenfalls nicht.
das tut mir leid. ;)

Edith
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Beitrag von Edith »

spectator hat geschrieben: Den Glauben anbieten kann man nicht.
Hm... gilt das auch für Deine Homepage? 8)


Nun stör Dich doch nicht am Wort.....
ist doch völlig klar was gemeint ist, oder? Eben im Sinne von "komm und sieh" - somit "biete ich jemanden an" zu sehen, wie ich glaube.

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spectator
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Beitrag von spectator »

Edith hat geschrieben:
spectator hat geschrieben: Den Glauben anbieten kann man nicht.
Hm... gilt das auch für Deine Homepage? 8)
die untergeordnete Seite "der Glaube der deutschen Kirche" fehlt dort noch... aber es kommt. ;) - keine Panik.
Edith hat geschrieben:Nun stör Dich doch nicht am Wort.....
ich?
der Fragende benutzt die (falschen) Wörte - die von Menschen benutzten Wörte zeigen, wie die Menschen glauben.
Edith hat geschrieben:ist doch völlig klar was gemeint ist, oder?
für mich immer. :mrgreen:
Edith hat geschrieben:Eben im Sinne von "komm und sieh" - somit "biete ich jemanden an" zu sehen, wie ich glaube.
mit dem "komm und sieh" hat Christus etwas anderes gemeint.

Edith
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Beitrag von Edith »

spectator hat geschrieben: mit dem "komm und sieh" hat Christus etwas anderes gemeint.
erzähl! :)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ist zwar OFF-Topic, aber dennoch:

Ich verlese mich beim Titel immer:
Den Glauben anbiedern....
woher das wohl kommt? :kratz: :roll:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Edith
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Beitrag von Edith »

Juergen hat geschrieben:Ist zwar OFF-Topic, aber dennoch:

Ich verlese mich beim Titel immer:
Den Glauben anbiedern....
woher das wohl kommt? :kratz: :roll:
verstehe ich auch nicht. :nein:

Irgendwie scheinen einige unter uns "anbieten" nur im Zusammenhang mit Marktständen zu kennen. :kratz:

Ich definiere anbieten so: "eine Möglichkeit darstellen, ohne den anderen zu zwingen, sie annehmen zu müssen".....

wie zB "eine Zigarette anbieten"...... :mrgreen:

Petra
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Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Zu: Den Glauben anbieten.

Habe mein Lieblingsthema im Forum hier mal hoch gepostet.

Neben dem Sprechen über unsere Hoffnung gibt es viele andere Möglichkeiten, z.B. Diakonie (bedauerlich, dass so viel aus der Gemeinde herausgenommen und den Profis überlassen wurde, auch dass gemeindeinterne Diakonie selten der Gemeinde „vorgestellt“ wird). Unterschiedliche Gottesdienstformen. Offensiveres Auftreten in der Öffentlichkeit, also nicht die Defensivstrategie „Murren über vermeintliche Fehlentwicklungen in Gesellschaft und Kirche“, sondern Vorstellen von Inhalten. - Im Übrigen wird zu viel gebabbelt, man sollte mehr „tun“.
Just my two pence.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Ich habe da grade aus dem einen Text eine interessante Ausführung von Bischof Wanke aus Erfurt:

"Unserer katholischen Kirche in Deutschland fehlt etwas. Es ist nicht das Geld. Es sind auch nicht die Gläubigen.
Unserer katholischen Kirche in Deutschland fehlt die Überzeugung, neue Christen gewinnen zu können."

Geronimo

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spectator
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Beitrag von spectator »

Geronimo hat geschrieben:Unserer katholischen Kirche in Deutschland fehlt die Überzeugung, neue Christen gewinnen zu können."
Geronimo
Hat seine Exzellenz auch gesagt, wofür gewinnen?

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Wise Guy hat geschrieben:Liebe Leute, jetzt wird es wohl doch etwas banal.

Es scheint ich könnte hier keine Antwort auf meine Frage bekommen.

Anscheinend wird hier von ein paar immer denselben theologisch Interessierten (nicht unbedingt in diesem Thread, aber dafüer in fast allen anderen) lieber über die moderne Thelogie geschimpft und über Volksaltäre und Messmähler, als darüber wie nun mal ganz praktisch der Glaube weiterzugeben ist.

Also ich bin echt enttäuscht und melde mich ab! :motz:

Mit Gruß

Wise Guy
Danke für diesen deinen sechsten Beitrag im Forum.

Du hast hier nach Vorschlägen gefragt, auf keinen Ansatz kam ein Feedback von dir, bis jetzt auf dieses.

Wirklich toll :roll:
Zuletzt geändert von Juergen am Montag 8. März 2004, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Ralf

Re: Zurück zum Thema

Beitrag von Ralf »

Wise Guy hat geschrieben: Meine Frage ist: Wie können wir Mittelstandschristen den Leidenden wirklich nahe sein?


Lebe unter ihnen, richte nicht, reiße die Mauer der Trennung nieder, frage sie, was sie wollen, kein Paternalismus!

Wie kann ich das Evangelium als "Kraft der Erneuerung" anbieten?

Mit Gruß

Wise Guy
Heilige Dich. Lebe heilig. Versuche vollkommen zu sein.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Juergen hat geschrieben:Ist zwar OFF-Topic, aber dennoch:

Ich verlese mich beim Titel immer:
Den Glauben anbiedern....
woher das wohl kommt? :kratz: :roll:
Wenn ihr die Franzosen kennen würdet, würdet ihr wissen, dass sie den Glauben keineswegs anbiedern. Die sind so katholisch und überzeugt, dass es kracht. Es gibt ja dort auch viele Bekehrungen von Erwachsenen, die danach umso ferventer für den Glauben eintreten. Dort haben wir es mittlerweile eher mit einem Überzeugungschristentum zu tun denn mit der Volkskirche bzw. einem Kulturchristentum, wie es in Deutschland - zumindest in den katholischen Gegenden - immer noch vorherrscht.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Nochmal zum Thema: Wie den Glauben in der heutigen Gesellschaft vorschlagen?

Zunächst einmal ist eine kairologische Standortbestimmung angesagt, d.h. die Frage: Welche Gesellschaft haben wir? Antwort: Individualisierung (katholischen "Milieus" sind abgebrochen; die Zeiten, wo die Gesellschaft und die Kirche die Ordnung vorgibt, sind vorbei; Jeder muss sich seinen Weg selber suchen, sein Leben konstruieren, Entscheidungen treffen; die "Normal"biographie gibt es nicht mehr; auch Individualisierung auf religiösem Gebiet: "Bastelreligion"...; ausserdem: Das Leben der Menschen spielt sich nicht mehr im Dorf ab: Dort wird nur noch geschlafen; der Rest des Lebens spielt sich an den verschiedensten Orten statt: Arbeit am Ort A, Freizeit am Ort B und C, Schlafen am Ort D usw. --> Frage: Haben die traditionellen Pfarreistrukturen, die davon ausgehen, dass sich das ganze Leben der Menschen in der Pfarrei abspielt, noch einen Sinn? ... ), Digitalisierung (Internet...), Globalisierung (Grenzen verschwinden...).

Deshalb:
- Dortgin gehen, wo die Menschen sind (z.B. Citypastoral)
- Dorthin gehen, wo die Menschen in Leidsituationen sind (Kategorielle Seelsorge, z.B. Krankenhauspastoral)
- Trotzdem nicht das Leid als Jagdrevier für die Seelsorge sein, sondern: Die Seelsorge soll in der Mitte des Lebens stattfinden, so wie die Kirche auch in der Mitte des Dorfes steht (vgl. Bonhoeffer)
- Eine professionnelle Internetpräsenz der Kirche (Das Internet ist ein Pfarrhaus des 21. Jahrhunderts)
- Dabei trotzdem nicht aus dem Blick verlieren, dass nicht jeder Internetzugang hat, sondern vor allem die Bedürftigen auf uns angewiesen sind und wir bei diesen einen Auftrag haben.
- ...

So, das reicht mal zunächst.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

cathol01 hat geschrieben:Wenn ihr die Franzosen kennen würdet, würdet ihr wissen, dass sie den Glauben keineswegs anbiedern. Die sind so katholisch und überzeugt, dass es kracht. Es gibt ja dort auch viele Bekehrungen von Erwachsenen, die danach umso ferventer für den Glauben eintreten. Dort haben wir es mittlerweile eher mit einem Überzeugungschristentum zu tun denn mit der Volkskirche bzw. einem Kulturchristentum, wie es in Deutschland - zumindest in den katholischen Gegenden - immer noch vorherrscht.
Als der Vergleich der bloßen Zahlen der Erwachsenentaufen zwischen Frankfreich und Deutschland zeigt sich, daß es m.E. keine großen Unterschiede gibt:
http://www.katechumenat.de/begleiter/ma ... 080503.pdf
Gruß Jürgen

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Ralf

Beitrag von Ralf »

Wenn es darum geht, den Glauben anzubieten, dass ist meines Erachtens der absolute Verzicht auf ein "alles oder nichts" wichtig. Es geht also nicht darum bzw. darf nicht darum gehen, dass jemand erst dann akzeptiert wird, wenn er den Katechismus sofort zu 100% unterschreibt.
Glauben ist ein Weg und niemand ist schon angekommen. Niemand im irdischen Leben, niemand.
Hier befinden wir uns zwar in einem Diskussionsforum, als solches fungiert es ja auch und Diskussionen haben eben auch mal eine nicht so weiche Gangart, das muss ein Teilnehmer wissen, aber nichtsdestotrotz kann man auch mit so einem Medium zumindest die Theoretika des Glaubens anbieten.

Dazu gehört, dass alle schon Diskussionserfahrenen und eingesessene Katholiken sich eben nicht betriebsblind geben. Ich kann mich zwar noch gut an die Zeit erinnnern, als ich (mit 21!) das Apostolische Glaubensbekenntnis auswendig und den Verlauf einer Messe (wann kommt welche Lesung, was ist ein Gloria) gelernt habe - denn schließlich wohnte ich in einer Katholischen Hochschulgemeinde - aber diese Erinnerung kann auch manchmal verblassen.

Wer aber alles mit der Muttermilch aufgesogen hat, für den mag vieles einfach nur total weltfremd vorkommen. Voraussetzen dürfen wir aber gar nichts.

Und auch wenn jemand sich bei manchen Glaubensaussagen sträubt und sich selbst dennoch am Ziel des Glaubens- (nicht Lebens-)Weges wähnt (tun wir das nicht manchmal auch?), so darf dieser nicht niedergebügelt werden. Anstelle eines Anschnauzens, trotz des Daseins in einem Diskussionsforum, wäre ein stilles Gebet oft angebrachter. Denn ein christliches Forum sollte eben sich nicht nur durch christliche Themen auszeichnen.

Wenn es darum geht, im reellen Leben den Glauben im täglichen Umgang anzubieten, so müssen wir alle theoretischen Überlegungen vielleicht einfach mal ad acta legen und das leben, was uns trägt. Nicht pastoral denken (Thierry!), keine Strukturdebatten, sondern jeder Gläubige da wo er ist. Egal wo. Es gibt keinen gottleeren Raum.

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Ralf hat geschrieben:Wer aber alles mit der Muttermilch aufgesogen hat, für den mag vieles einfach nur total weltfremd vorkommen. Voraussetzen dürfen wir aber gar nichts.

Und auch wenn jemand sich bei manchen Glaubensaussagen sträubt und sich selbst dennoch am Ziel des Glaubens- (nicht Lebens-)Weges wähnt (tun wir das nicht manchmal auch?), so darf dieser nicht niedergebügelt werden. Anstelle eines Anschnauzens, trotz des Daseins in einem Diskussionsforum, wäre ein stilles Gebet oft angebrachter. Denn ein christliches Forum sollte eben sich nicht nur durch christliche Themen auszeichnen.

Wenn es darum geht, im reellen Leben den Glauben im täglichen Umgang anzubieten, so müssen wir alle theoretischen Überlegungen vielleicht einfach mal ad acta legen und das leben, was uns trägt. Nicht pastoral denken (Thierry!), keine Strukturdebatten, sondern jeder Gläubige da wo er ist. Egal wo. Es gibt keinen gottleeren Raum.
Volle, dicke, fette, umfassende Zustimmung! Wobei ich mir allerdings nur schwer jemanden vorstellen kann, für den Leute mit Glaubensschwierigkeiten "weltfremd" erscheinen. Sooooo sehr im christlichen Ghetto kann doch heutzutage keiner leben! Viel häufiger erlebe ich es umgekehrt, dass gläubige Christen der ungläubigen Mehrheit im Lande "weltfremd" erscheinen.

Allerdings würde ich mir für ein christliches Forum schon eine gewisse Offenheit für den Glauben wünschen. Wer dezidiert atheistisch ist und bleiben will und hier nur einen Raum für Provokationen sucht, hat m.E. hier nichts verloren.

LG
Biggi

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Biggi hat geschrieben:...Allerdings würde ich mir für ein christliches Forum schon eine gewisse Offenheit für den Glauben wünschen. Wer dezidiert atheistisch ist und bleiben will und hier nur einen Raum für Provokationen sucht, hat m.E. hier nichts verloren.
So versteht sich dies Forum auch.
Daher ist es eben in die verschiedenen Bereich unterteilt.
Einige sind für alle offen: (Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen / Stil, Spaß, Forentechnik)
andere für alle Christen: (Fragen, Antworten, Nachrichten / Theologie, Ökumene)
oder auch nur für Katholiken: (Katholikengespräche).
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Beitrag von cathol01 »

Ralf hat geschrieben: Nicht pastoral denken (Thierry!)
Sorry, ich bin Berufschrist... Aber wieso sind pastorale oder gar strukturelle Überlegungen hier nicht angebracht?? Ich denke, gerade den "einfachen Laien" muss auch einmal diese Problematik vor Augen geführt werden; die sind nämlich oft blind in Bezug auf den enormen Priestermangel und für die Tatsache, dass das Tuch in dieser Hinsicht wirklich am Zerreissen ist. Und darunter leidet doch auch der Glaube und die Möglichkeiten, ihn "anzubieten".
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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