Moralische Bewertung der "Pille danach"
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Gut, mein Bischof, Inhaber des ordentlichen Lehramtes und Stellvertreter Christi für das Erzbistum Köln, hat sich dazu geäußert, damit ist das Thema für mich durch. Die Bischofskonferenz hat sich ebenfalls geäußert, jetzt muß abgewartet werden (die Unterschiede in den Amtsblättern waren mir nicht bekannt) wie sich die anderen Bischöfe Deutschlands dazu äußern.
Aber wie erwähnt, für mich hat sich das Thema bis zu einer Meinungsänderung meines Bischofs erledigt.
Aber wie erwähnt, für mich hat sich das Thema bis zu einer Meinungsänderung meines Bischofs erledigt.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Solchen "Episkopalpositivismus" halte ich im konkreten Fall zwar für absolut unangebracht, aber das mußt Du selber wissen.
Ich persönlich sehe das Problem, daß die Äußerungen Deines Bischofs und seiner Kollegen (ob "mein" Bischof dabei ist, würde mich schon interessieren!) einen gewissen Bruch mit den herkömmlichen Grundsätzen der Moraltheologie bedeuten, für dessen Berechtigung bisher keinerlei Begründung geliefert wurde. In diesem Fall eine "Hermeneutik der Kontinuität" aufrechtzuerhalten, dürfte jedenfalls schwer sein.
Ich persönlich sehe das Problem, daß die Äußerungen Deines Bischofs und seiner Kollegen (ob "mein" Bischof dabei ist, würde mich schon interessieren!) einen gewissen Bruch mit den herkömmlichen Grundsätzen der Moraltheologie bedeuten, für dessen Berechtigung bisher keinerlei Begründung geliefert wurde. In diesem Fall eine "Hermeneutik der Kontinuität" aufrechtzuerhalten, dürfte jedenfalls schwer sein.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Gemeint war folgendes:ar26 hat geschrieben:@ Raphael
Die von Dir angesprochene medizinische Indikation, welche nach kirchlicher Lehre die Tötung eines unschuldigen Lebens zulässt, gibt es nicht. Eine Abtreibung ist niemals erlaubt, weil sie sich stets gegen einen Unschuldigen richtet, dessen Tötung nicht gerechtfertigt werden kann.
(Quelle)Was die Problematik bestimmter medizinischer Maßnahmen zur Bewahrung der Gesundheit der Mutter betrifft, muss man genau zwischen zwei Tatbeständen unterscheiden: auf der einen Seite dem Eingriff, der den Tod des Fötus direkt herbeiführt und manchmal auf unangemessene Weise als "therapeutische" Abtreibung beschrieben wird, was niemals erlaubt sein kann, da es sich um die direkte Tötung eines unschuldigen menschlichen Wesens handelt; auf der anderen Seite einem Eingriff, der in sich nicht die Abtreibung bezweckt, jedoch als Nebeneffekt den Tod des Kindes zur Folge haben kann: „Wenn z.B. die Rettung des Lebens der zukünftigen Mutter, unabhängig von ihrem Zustand der Schwangerschaft, dringend einen chirurgischen Eingriff oder eine andere therapeutische Behandlung erfordern würde, die als keineswegs gewollte oder beabsichtigte, aber unvermeidliche Nebenfolge den Tod des keimenden Lebens zur Folge hätte, könnte man einen solchen Eingriff nicht als einen direkten Angriff auf schuldloses Leben bezeichnen. Unter solchen Bedingungen kann die Operation erlaubt sein wie andere vergleichbare ärztliche Eingriffe, immer vorausgesetzt, dass ein hohes Gut, wie es das Leben ist, auf dem Spiele steht, dass der Eingriff nicht bis nach der Geburt des Kindes verschoben werden kann und kein anderer wirksamer Ausweg gangbar ist“ (Pius XII., Ansprache an die Teilnehmer des Kongresses der „Front der Familie“ und des Verbandes der kinderreichen Familien, 27. November 1951).
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Nicht mal die, das stimmt.Juergen hat geschrieben:Darf sie nicht.iustus hat geschrieben:Die Entscheidung, ob es besser wäre, dass jemand nie geboren worden wäre, darf einzig und allein diese Person selbst treffen!
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Der einzige, der das erlaubterweise getan hat, ist Christus selbst.iustus hat geschrieben:Nicht mal die, das stimmt.Juergen hat geschrieben:Darf sie nicht.iustus hat geschrieben:Die Entscheidung, ob es besser wäre, dass jemand nie geboren worden wäre, darf einzig und allein diese Person selbst treffen!
Mt 26, 24f., Hervorhebung von mir, Übersetzung von Luther hat geschrieben:Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch weh dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre ihm besser, daß er nie geboren wäre. Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich's Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
kath.net hat geschrieben:Der Präsident der «Päpstlichen Akademie für das Leben», Bischof Ignacio Carrasco de Paula, erklärte am Rande eines Kongresses seiner Akademie im Vatikan, die Linie von Kardinal Joachim Meisner und der deutschen Bischöfe in dieser Frage entspreche dem, was der Vatikan bereits seit 50 Jahren lehre. Allerdings sei diese Lehre offenbar vielfach falsch verstanden worden. [...]
Carrasco betonte, die Kirche akzeptiere Mittel zur Empfängnisverhütung auch weiterhin nicht als Mittel der ehelichen Familienplanung, weil die Ehe offen sein solle für die Weitergabe des Lebens. Eine mit Gewalt aufgezwungene sexuelle Vereinigung könne jedoch nicht als ein für das Leben offener Akt verstanden werden. Katholische Krankenhäuser verabreichten empfängnisverhütende Mittel daher bereits seit 50 Jahren, als es im Kongokrieg zu massenhaften Vergewaltigungen kam.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
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Gruß Jürgen
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Deine Richtigstellung bezog sich auf die Erklärung von Meisners Pressestelle, die Glaubenskongregation habe damals die Einnahme der Verhütungsmittel erlaubt.Juergen hat geschrieben:Alles Kongo, oder was?
Carrasco de Paula behauptet lediglich, katholische Krankenhäuser hätten die Mittel verabreicht. Ob sie das nun tatsächlich getan haben, wäre vielleicht historisch ganz interessant. Für die doktrinelle Entwicklung wesentlich relevanter ist, daß so viele so lange an die Geschichte geglaubt haben, ohne daran Anstoß zu nehmen.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Ja, womit du eine dritte Möglichkeit aufgezeigt hast: Nicht durch HV verboten, nicht erlaubt, sondern aus anderen Gründen verboten, z.B. einer proportionalen Folgeabwägung. (Ich hatte schon darauf hingewiesen, daß dies exakt die Argumentation ist, die sich das von dir selbst verlinkte Dokument der päpstl. Akademie für das Leben zu eigen macht).Juergen hat geschrieben:Da ja angeblich HV nur für Eheleute gültig sein soll und nicht für dieses Paar, dieser Akt aber eigentlich auch nicht als ein für das Leben offener Akt geplant und durchgeführt wurde, dürfte die Einnahme der Pille ja kein Problem sein. - Oder?
Es wäre sicher ein tolles Signal an alle Hedonisten, die dann sagen können: "Die Kirche verbietet uns zwar den Sex außerhalb der Ehe, aber wenn wir es doch tun, erlaubt sie dabei Verhütung und die Pille danach."
Der theologische Hintergrund dabei ist (sowie ich den personalistischen Ansatz verstehe), daß die "in sich schlechte" Handlung, welche HV verbietet -- die Zertrümmerung der Integrität des ehelichen Aktes -- bereits durch die Unehelichkeit des Verkehrs verwirklicht worden ist, sozusagen auf umgekehrte Weise: Eheleute, die verhüten, wollen die Vereinigung ohne die Fruchtbarkeit. Unverheiratete, die nicht verhüten, wollen die Fruchtbarkeit ohne die Vereinigung.
Vielleicht, fällt mir gerade ein, ist die Basis für dein Mißverständnis, daß du Vereinigung rein körperlich verstehst -- schriebst du oben nicht "Sex" statt "Vereinigung"? Das wäre ganz verkehrt. Hier ist das völlige Sich-Verschenken der Partner gemeint, welches ohne das eheliche Band nicht geschehen kann.
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Noch mal: Die Kirche wendet sich in HV an Eheleute. Hilfestellungen für besseres Sündigen bei Nichtehepaaren gibt die Kirche nicht.Juergen hat geschrieben:Da ja angeblich HV nur für Eheleute gültig sein soll und nicht für dieses Paar, dieser Akt aber eigentlich auch nicht als ein für das Leben offener Akt geplant und durchgeführt wurde, dürfte die Einnahme der Pille ja kein Problem sein. - Oder?
- Libertas Ecclesiae
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Gamaliel hat geschrieben:Im übrigen ist es eine arge Verkürzung der Frage, wenn in der moralischen Bewertung der "Pille danach" nur auf die mögliche abtreibende Wirkung abgestellt wird.
Selbst wenn es eine "Pille danach" gäbe, die zu 100% nicht abtreibend wirkte - was zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht der Fall ist -, müßten die dt. Bischöfe erst einmal moraltheologisch sauber begründen, warum der Einsatz eines solchen Verhütungsmittels erlaubt sein soll und wie sich diese Erlaubnis mit den kirchlichen Entscheidungen (Enzykliken, Entscheidungen des Hl. Offiziums, Erklärungen der Päpste,...) zu diesem Themenbereich vereinbaren läßt. - Davon ist weit und breit nichts zu lesen.
Pius.info am 23. Februar 2013 hat geschrieben:
Eine Frau, die vergewaltigt wird, darf sich gegen den ungerechten Angreifer wehren. Das bedeutet, sie darf auch alles unternehmen, um zu verhindern, dass es zur Befruchtung kommt.

„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)
(Jelena Tschudinowa)
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Gamaliel hat geschrieben:Im übrigen ist es eine arge Verkürzung der Frage, wenn in der moralischen Bewertung der "Pille danach" nur auf die mögliche abtreibende Wirkung abgestellt wird.
Selbst wenn es eine "Pille danach" gäbe, die zu 100% nicht abtreibend wirkte - was zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht der Fall ist -, müßten die dt. Bischöfe erst einmal moraltheologisch sauber begründen, warum der Einsatz eines solchen Verhütungsmittels erlaubt sein soll und wie sich diese Erlaubnis mit den kirchlichen Entscheidungen (Enzykliken, Entscheidungen des Hl. Offiziums, Erklärungen der Päpste,...) zu diesem Themenbereich vereinbaren läßt. - Davon ist weit und breit nichts zu lesen.Pius.info am 23. Februar 2013 hat geschrieben:
Eine Frau, die vergewaltigt wird, darf sich gegen den ungerechten Angreifer wehren. Das bedeutet, sie darf auch alles unternehmen, um zu verhindern, dass es zur Befruchtung kommt.

Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
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just to please the pelican

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Zuletzt geändert von Juergen am Sonntag 24. Februar 2013, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Bei dem Wettbewerb gewinnst du den ersten Preis. Ganze Postings nachträglich zu löschen, damit der Verlauf des Gesprächs nicht mehr nachvollzogen werden kann, wird in manchen weniger liberalen Foren als bewußter Sabotageakt geahndet.Juergen hat geschrieben:Um die ging es nicht.Pelikan hat geschrieben:Eheleute, die verhüten, wollen die Vereinigung ohne die Fruchtbarkeit.Um die ging es nicht.Pelikan hat geschrieben:Unverheiratete, die nicht verhüten, wollen die Fruchtbarkeit ohne die Vereinigung.Das hat auch keiner behauptet.Kirchenjahr hat geschrieben:Hilfestellungen für besseres Sündigen bei Nichtehepaaren gibt die Kirche nicht.
Da es, wie zu sehen, hier nur noch um bewußte oder ggf. unbewußte Mißverständnisse geht, und es zudem scheint, daß ein Wettbewerb ausgebrochen ist, wie man wem am besten etwas unterschieb und unterstellt, was er nicht gesagt hat, ist dies mein letztes Posting in diesem Thread.
Ich bin raus aus dem Thema.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Interessanter Begriff. Ich halte das einfach nur für katholisch.taddeo hat geschrieben:Solchen "Episkopalpositivismus" halte ich im konkreten Fall zwar für absolut unangebracht, aber das mußt Du selber wissen.
- Zarahfication
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- Registriert: Freitag 14. Januar 2011, 21:03
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Aber es urteilen immer Frauen über Leben und Tod von Ungeborene Kinder- und es urteilen immer Frauen darüber ob das Kind Kontakt zum getrennten unterhaltspflichtigen Vater haben darf oder nicht unabhängig vom Wohl des Kindes. Damit hast du keine Probleme. Also hast du auch kein Recht dich über die Katholische Kirche aufzuregen, wenn sie über Abtreibung urteilt. Mord ist immer verwerflich unabhängig von der aktuellen Lebenswirklichkeit: Nicht die aktuelle Lebenswirklichkeit ist maßgebend für die Katholische Kirche sondern Gott.lutherbeck hat geschrieben:Aber es urteilen immer Männer über das Wohl und Wehe von (vergewaltigten) Frauen - das hat mit der von dir angeführten "aktualen Lebenswirklichkeit" wohl nicht viel zu tun - und ist genau das, was der Kirche immer vorgeworfen wird!
- Zarahfication
- Beiträge: 259
- Registriert: Freitag 14. Januar 2011, 21:03
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Jetzt könnt ihr so richtig aufatmen und mal ein weinig stolz sein, weil euer toller Bischof eingeknickt ist um sich lieb Kind bei den Medien und die Öffentlichkeit zu machen. Jetzt könnt ihr ja für ein wenig Anerkennung in der aktuellen Lebenswirklichkeit auf die Heldentat eures Bischof verweisen.Raphael hat geschrieben:Tja, Ralf, Dein Bischof - der wohl auch der meine ist - hat sich aber (noch) nicht der Inquisition durch Gamaliel und Konsorten unterworfen!Ralf hat geschrieben:Wann wurde das denn verboten? Mein Bischof, für mich maßgebend, hält das für vertretbar.taddeo hat geschrieben:Von wegen. Das passiert ständig.Ralf hat geschrieben:All das passiert in der Ehe hoffentlich nichtWo kein Kläger ...(und wenn doch, gehlört das ebenso bestraftUnsinn. Das war noch niemals Lehre der Kirche.und dann ist ebenso die chem. Verhinderung der Befruchtung erlaubt).
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Diese Freigabe dieser Tötungspille durch die deutschen Konferenzbischöfe für den Fall, dass eine Frau vergewaltigt wurde, aber noch keine Befruchtung stattgefunden hat und auch in den nächsten Tagen nicht stattfinden wird, sodass ausschließlich eine Befruchtung, aber keine Einnistung verhindert wird, ist meiner Meinung nach ungefähr so vergleichbar (oder habe ich etwas falsch mitgeschnitten?):
Ist es erlaubt auf einen Menschen, dem es am Kopf juckt, der sich aber nicht selber kratzen kann, einen Schuß aus einer Waffe abzugeben? Ja, es ist erlaubt, aber nur wenn der, den es juckt, nicht verletzt oder getötet wird, noch werden soll, sondern nur, wenn das Jucken (und nur dieses) dadurch beendet wird. Theoretisch durchaus möglich.
Man kann die deutschen Bischöfe ja mal fragen, welcher von ihnen, wenn es am Kopf juckt, eine solche Hilfe wünscht.
Oder welcher Bischof bereit wäre mit einer 45-Magnum seinem Mitbruder in liebevoller Absicht vorsichtig am Kopf zu kratzen, damit es dem wieder besser geht.
Abgesehen davon ist doch in den Köpfen der Normalbürgerinnen nur hängengeblieben "Bischöfe erlauben die Pille danach". So ähnlich wie bei der Königsteiner Erklärung hängenblieb: "Die Pille ist erlaubt, wenn ich sie vor meinem Gewissen für gut halte."
Schafe, die solche Hirten haben, brauchen keine Wölfe mehr.
Ist es erlaubt auf einen Menschen, dem es am Kopf juckt, der sich aber nicht selber kratzen kann, einen Schuß aus einer Waffe abzugeben? Ja, es ist erlaubt, aber nur wenn der, den es juckt, nicht verletzt oder getötet wird, noch werden soll, sondern nur, wenn das Jucken (und nur dieses) dadurch beendet wird. Theoretisch durchaus möglich.
Man kann die deutschen Bischöfe ja mal fragen, welcher von ihnen, wenn es am Kopf juckt, eine solche Hilfe wünscht.
Oder welcher Bischof bereit wäre mit einer 45-Magnum seinem Mitbruder in liebevoller Absicht vorsichtig am Kopf zu kratzen, damit es dem wieder besser geht.
Abgesehen davon ist doch in den Köpfen der Normalbürgerinnen nur hängengeblieben "Bischöfe erlauben die Pille danach". So ähnlich wie bei der Königsteiner Erklärung hängenblieb: "Die Pille ist erlaubt, wenn ich sie vor meinem Gewissen für gut halte."
Schafe, die solche Hirten haben, brauchen keine Wölfe mehr.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Zarahfication hat geschrieben:Dein feiger Bischof ...



Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Ein interessanter Artikel in der FAZ zum Thema levonorgestrel
, ulipristal
und mifepriston



PigRaceFAZ vom 19.03.2014 hat geschrieben:Was tut die "Pille danach"?
Die Ankündigung der europäischen Zulassungsbehörde EMA, für die neue "Pille danach", Ulipristal, zu prüfen, ob sie in Europa ohne Rezept erhältlich sein soll, hat für eine kurze Strohfeuerdebatte gesorgt.
[...] Eine Pille danach wirkt so, dass sie den Eisprung verhindert oder hinauszögert. Das monatlich in den Eierstöcken heranreifende Ei soll nicht weiter reifen, und der Follikel, der das Ei enthält, soll nicht platzen. Sonst könnte das reife, gesprungene Ei in die Eileiter gelangen und dort von einer Samenzelle befruchtet werden. Die "Pille danach" kann nie sicher sein. Denn hatte eine Frau zum Zeitpunkt des Verkehrs gerade einen Eisprung, nützt die Notfallverhütung nichts.
[...] Ulipristal verändert die Gebärmutterschleimhaut so, dass der Embryo sich nicht mehr einnisten kann. [...] Ulipristal [führt] bei etwa der Hälfte der Frauen in der Zyklusphase, in der sich die Gebärmutterschleimhaut auf den Embryo vorbereitet, zu einer Blutung - mit der Menstruation würde so auch ein lebensfähiger Embryo abgehen. Das ist der gleiche Effekt wie bei der ausdrücklich als Abtreibungspille deklarierten Substanz Mifepriston. [...]
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Unabhängig von der Brisanz des Themas, über das ich glücklicherweise keine Entscheidung fällen muss, halte ich Begriffe wie Tötungspille für nicht angebracht. Sie unterstellt Frauen niedrige Beweggründe, zudem ist der Begriff inhaltlich schlichtweg falsch. Durch die Verzögerung des Eisprungs entsteht kein neues Leben, das getötet wird. Das ist eine ganz andere Situation als z.b. eine Abtreibung.Komtur hat geschrieben:Diese Freigabe dieser Tötungspill...
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Der Begriff ist nicht ganz falsch, da die Pille danach auch Einnistung verhindert und somit den Embryo aushungert.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Die Einnistung in die Gebärmutterwand beginnt ungefähr am fünften Tag nach der Befruchtung und ist dann nach ca. zwei Wochen abgeschlossen.Ralf hat geschrieben:Der Begriff ist nicht ganz falsch, da die Pille danach auch Einnistung verhindert und somit den Embryo aushungert.
Wer die Einnistung verhindert, verantwortet, dass der Embryo zu Grunde geht.
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Von einem Embryo sprechen wir ca. 8 Wochen nach der Befruchtung. Ein Embryo kann kaum mit einer Samenzelle gleichgesetzt werden.Ralf hat geschrieben:Der Begriff ist nicht ganz falsch, da die Pille danach auch Einnistung verhindert und somit den Embryo aushungert.
Für mich persönlich gilt: greift ein Medikament nach der Verschmelzunh von Ei- und Samenzelle, also nach der Befruchtung, lehne ich es ab, da bereits durch die Verschmelzung individuelle Merkmale durch die Anteile beider Elternteile entstanden sind.
Verhindert das Medikament die Verschmelzung, halte ich es für vertretbar.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Das ist nicht richtig.heiliger_raphael hat geschrieben:
Von einem Embryo sprechen wir ca. 8 Wochen nach der Befruchtung.
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Streiten wir nicht um Wochen, von einem Embryo sprechen wir aber in jedem Fall nicht vor der Befruchtung. Das ist der wichtige Punkt.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Du mußt mich nicht belehren (zumal der erste Satz falsch ist), ich habe den Kram studiert. Einnistung bezeichnet die Versorgung des Embryos durch die Gebärmutter via der entstehenden Plazenta (die ja genetisch Teil des Kindes ist).heiliger_raphael hat geschrieben:Von einem Embryo sprechen wir ca. 8 Wochen nach der Befruchtung. Ein Embryo kann kaum mit einer Samenzelle gleichgesetzt werden.Ralf hat geschrieben:Der Begriff ist nicht ganz falsch, da die Pille danach auch Einnistung verhindert und somit den Embryo aushungert.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Gibt es denn dann auch eine Definition von Fötus, die von Embryo unterschieden ist? Ich habe in der Schule gelernt, daß es erst ein Fötus ist, und danach (8 Wochen später kann sein, ist einige Jahre her) ein Embryo. Ein Studium dürfte da ja eine verläßlichere Quelle sein als Sexualkunde im Schulunterricht.Ralf hat geschrieben:Du mußt mich nicht belehren (zumal der erste Satz falsch ist), ich habe den Kram studiert. Einnistung bezeichnet die Versorgung des Embryos durch die Gebärmutter via der entstehenden Plazenta (die ja genetisch Teil des Kindes ist).heiliger_raphael hat geschrieben:Von einem Embryo sprechen wir ca. 8 Wochen nach der Befruchtung. Ein Embryo kann kaum mit einer Samenzelle gleichgesetzt werden.Ralf hat geschrieben:Der Begriff ist nicht ganz falsch, da die Pille danach auch Einnistung verhindert und somit den Embryo aushungert.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Die moralische Bewertung ist nicht abhängig von den Begrifflichkeiten für das menschliche Lebewesen im Mutterleib. Auch eine Blastozyste ist bereits ein Mensch. Der Mensch entwickelt sich als Mensch und nicht zum Menschen hin.Protasius hat geschrieben:Gibt es denn dann auch eine Definition von Fötus, die von Embryo unterschieden ist? Ich habe in der Schule gelernt, daß es erst ein Fötus ist, und danach (8 Wochen später kann sein, ist einige Jahre her) ein Embryo. Ein Studium dürfte da ja eine verläßlichere Quelle sein als Sexualkunde im Schulunterricht.Ralf hat geschrieben:Du mußt mich nicht belehren (zumal der erste Satz falsch ist), ich habe den Kram studiert. Einnistung bezeichnet die Versorgung des Embryos durch die Gebärmutter via der entstehenden Plazenta (die ja genetisch Teil des Kindes ist).heiliger_raphael hat geschrieben:Von einem Embryo sprechen wir ca. 8 Wochen nach der Befruchtung. Ein Embryo kann kaum mit einer Samenzelle gleichgesetzt werden.Ralf hat geschrieben:Der Begriff ist nicht ganz falsch, da die Pille danach auch Einnistung verhindert und somit den Embryo aushungert.
Der qualitative Sprung findet in dem Moment der Verschmelzung von Samen- und Eizelle statt.
Dies ist insbesondere im Zusammenhang mit der In-vitro-Fertilisation wichtig ...........
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Entschuldigung, wenn Du Dich belehrt gefühlt hast, das war nicht mein Ansinnen. Ich war mir mit den 8 Wochen nur sehr sicher, das wurde ja später durch einen Hinweis noch korrigiert. Ursprünglich war mein Stand, den auch Protasius benannte, dass es unterhalb von 8 Wochen ein Fötus ist, danach ein Embryo.Ralf hat geschrieben: Du mußt mich nicht belehren (zumal der erste Satz falsch ist), ich habe den Kram studiert. Einnistung bezeichnet die Versorgung des Embryos durch die Gebärmutter via der entstehenden Plazenta (die ja genetisch Teil des Kindes ist).
Die für mich wichtige Grenzlinie ist die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Leute.....es ist mit den Begriffen genau andersherum.Protasius hat geschrieben:Gibt es denn dann auch eine Definition von Fötus, die von Embryo unterschieden ist? Ich habe in der Schule gelernt, daß es erst ein Fötus ist, und danach (8 Wochen später kann sein, ist einige Jahre her) ein Embryo. Ein Studium dürfte da ja eine verläßlichere Quelle sein als Sexualkunde im Schulunterricht.Ralf hat geschrieben:Du mußt mich nicht belehren (zumal der erste Satz falsch ist), ich habe den Kram studiert. Einnistung bezeichnet die Versorgung des Embryos durch die Gebärmutter via der entstehenden Plazenta (die ja genetisch Teil des Kindes ist).heiliger_raphael hat geschrieben:Von einem Embryo sprechen wir ca. 8 Wochen nach der Befruchtung. Ein Embryo kann kaum mit einer Samenzelle gleichgesetzt werden.Ralf hat geschrieben:Der Begriff ist nicht ganz falsch, da die Pille danach auch Einnistung verhindert und somit den Embryo aushungert.
Erst Embryo, dann Fötus (oder Fetus).
Aber egal wie die Begriffe sind.