Raimund Josef H. hat geschrieben:Jacinta hat geschrieben: Ein ausführlicher Bericht folgt!
Wann denn?
Nicht so ungeduldig! Ich muss ja erst mal den ganzer Feier-Stress bewältigen, bevor ich für so profane Dinge Zeit habe.
Nun, ja. Also, zunächst gab es am Ostersonnabend am Nachmittag eine Vorfeier. Da wurde ich (und eine weitere Person) in die Kirche aufgenommen. Dazu wurden diese Abschwörungsfomeln wie bei der Taufe gesprochen, dazu noch eine gesonderte Erklärung, deren Wortlaut ich bei Bedarf gern nachreichen kann. Unterschreiben mussten wir auch. Die Paten ebenso. Das Ganze war in eine kleine Andacht eingebettet. Alles ohne Öffentlichkeit. Nur die Taufbewerber waren noch dabei, und hat Angehörige und Freunde, die man mitbringen konnte.
Anschließend an die Feier haben wir uns in den Altarraum begeben. (Es ist eine alte Kirche mir abgezäuntem Altarraum.) Da haben wir dann erklärt bekommen, wie die Feier der Osternacht und die Taufe, Firmung und Erstkommunion ablaufen werden. Wo wir zu stehen haben, was wir zu sagen haben. (Und dass wir uns zwischen Hand- und Mundkommunion nach persönlichem Belieben entscheiden können.)
Dann kam die Feier der Osternacht... Zum Glück hatten wir reservierte Plätze und damit schon ein großes Problem weniger. Erfahrungsgemäß muss man für einen guten Sizzplatz bei derartigen Ereignissen schon mindestens 2 Stunden vor Beginn der Messe da sein.
Die Feier der Osternacht selbst war einfach gigantisch. Selbst meine protstantische Mutter, die trotz erheblicher Bedenken (und trotz der angekündigten Dauer von über 2 Stunden) dann doch mitgekommen war, war begeistert. Meine Patin sowieso. Meine aktive Teilnahme lief auch problemlos. Von der Firmung habe ich noch jetzt den Geruch des Salböls in der Nase. Bei der Erstkommunion habe ich mich dann aus der Situation heraus für eine Mundkommunion im Stehen entschieden, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, zu knien. (Nähere Gründe siehe unten.) Es gab die Kommunion für uns in beider Gestalt. Mit dem Kelch hatte ich dann ein bischen ein Problem, da ich nicht sehen konnte, wie weit er gefüllt war. Das Blut Christi aka Weißwein in einem glänzend goldenen Gefäßt sieht man nämlich nicht. Ich habe da echt die Krise gekriegt, da ich vom ev. Abendmahl gewohnt war, dass der Kelch voll ist. Es ging aber trotzdem gut.
Alles in allem, war es trotz eiskalter und zugiger Kirche wundervoll. So richtig realisiert habe ich es wohl aber trotzdem noch nicht, dass ich jetzt endlich dazu gehöre. Heute war es schon irgendwie seltsam, sich da wie selbstverständlich mit in die Reihe zu stellen bei der Austeilug der Kommunion...
Über eine Sache war ich allerdings sehr erschrocken: die körperliche Verfassung unseres Bischofs. Er ist zwar schon über 70, aber mir ist es trotz regelmäßiger Besuche seiner Messen zum ersten Mal aufgefallen, dass es ihm offebbar körperlich gar nicht gut gehr und er extrem zittert. Er stand mir ja nun bei der Firmung und Kommunion unmittelbar gegenüber, so dass ich es mitbekommen habe. In letzter Zeit hatte es mich schon etwas verwundert, dass er kaum noch selbst predigt. Daher hatte ich dann auch meinen ursprünglichen Vorsatz wieder aufgegeben. (s. o.) Ich fands einfach der Situation unangemessen, da er schon so Mühe hatte, die Handlungen entsprechend auszuführen.