Mund- und Handkommunion II

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iustus
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Beitrag von iustus »

maliems hat geschrieben: Es liegt in der Natur der Sache, dass das Messbuch von 1962 als gedruckter Text nur Rechtscharakter hat mit Bezug auf die Praxis, die 1962 vorlag und nicht auf die Praxis, die später mit eindeutigem Bezug auf ein anderes Messbuch gekommen ist.
Keineswegs. Es gelten die Regelungen die heute bestehen (auch z.B. bzgl. der Nüchternheit: 1 Stunde). Sollen andere gelten, dann müssen sie formuliert werden.

Daher ist der Hinweis auf das Rituale evtl. weiterführend: Wo und wie ist darin die Mundkommunion vorgeschrieben und durch welche Regelung in SP wurde der Gebrauch des Rituale gestattet?

iustus
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Beitrag von iustus »

cantus planus hat geschrieben: Da die Außerordentliche Form die Handkommunion - wie hier schon mehrfach erwähnt wurde - nicht kennt, wage ich es zu bezweifeln, dass Rom eine dementsprechende Neuregelung erlauben würde. Ich persönlich wäre jedenfalls dagegen.
Meines Erachtens ist diese Frage ja gerade nicht geregelt. Deshalb sollte Rom sie regeln.

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overkott
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Beitrag von overkott »

iustus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Da die Außerordentliche Form die Handkommunion - wie hier schon mehrfach erwähnt wurde - nicht kennt, wage ich es zu bezweifeln, dass Rom eine dementsprechende Neuregelung erlauben würde. Ich persönlich wäre jedenfalls dagegen.
Meines Erachtens ist diese Frage ja gerade nicht geregelt. Deshalb sollte Rom sie regeln.
Immerhin wäre für die Römer die Sache dann entschieden.

maliems
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Beitrag von maliems »

anneke6 hat geschrieben:Wenn er ein Priester ist, dann darf er sich selbst die Hostie nehmen. Das tun so ziemlich alle Priester bei Konzelebrationen.
aber nicht an der kommunionbank, wenn er in der gemeinde saß. wo kommen wir denn da hin?

maliems
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Beitrag von maliems »

iustus hat geschrieben:
maliems hat geschrieben: Es liegt in der Natur der Sache, dass das Messbuch von 1962 als gedruckter Text nur Rechtscharakter hat mit Bezug auf die Praxis, die 1962 vorlag und nicht auf die Praxis, die später mit eindeutigem Bezug auf ein anderes Messbuch gekommen ist.
Keineswegs. Es gelten die Regelungen die heute bestehen (auch z.B. bzgl. der Nüchternheit: 1 Stunde). Sollen andere gelten, dann müssen sie formuliert werden.

Daher ist der Hinweis auf das Rituale evtl. weiterführend: Wo und wie ist darin die Mundkommunion vorgeschrieben und durch welche Regelung in SP wurde der Gebrauch des Rituale gestattet?
wo steht denn geschrieben, dass dem so sein sollte? die praxis bei der fssp ist durchaus "nüchternheit von 1 stunde. davon halte ich persönlich nichts. aber das ist natürlich drittrangig.

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Linus
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Beitrag von Linus »

wie lang ist die eucharistische nüchtternheit in der aoF geboten ?
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iustus
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Beitrag von iustus »

Linus hat geschrieben:wie lang ist die eucharistische nüchtternheit in der aoF geboten ?
Die Nüchternheit ist im CIC normiert, nicht im Messbuch. Und deshalb gilt (bei beiden Formen): 1 Stunde.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Geboten ist aktuell nur eine Stunde.Dies hat nichts damit zu tun in welcher Form die Hl.Messe gefeiert wird.Die Anhänger der ao. Form praktizieren aber im allgemeinen freiwillig die früher geltenden Regeln: dh. bei Besuch einer Messe am Morgen Nüchternheit ab Mitternacht des Vortags,bei Abendmessen mindestens 3 Stunden .Ich finde man sollte das auch vor dem Kommunizieren in einer Messe der "o" Form so machen; 1 Stunde ist einfach zu kurz;man sollte sich schon vor Betreten des Gotteshauses zur Messe Gedanken machen,ob man reell kommunizieren will und kann.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

iustus
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Beitrag von iustus »

maliems hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
maliems hat geschrieben: Es liegt in der Natur der Sache, dass das Messbuch von 1962 als gedruckter Text nur Rechtscharakter hat mit Bezug auf die Praxis, die 1962 vorlag und nicht auf die Praxis, die später mit eindeutigem Bezug auf ein anderes Messbuch gekommen ist.
Keineswegs. Es gelten die Regelungen die heute bestehen (auch z.B. bzgl. der Nüchternheit: 1 Stunde). Sollen andere gelten, dann müssen sie formuliert werden.

Daher ist der Hinweis auf das Rituale evtl. weiterführend: Wo und wie ist darin die Mundkommunion vorgeschrieben und durch welche Regelung in SP wurde der Gebrauch des Rituale gestattet?
wo steht denn geschrieben, dass dem so sein sollte?
Das ist ja genau das Problem: Hier besteht meines Erachtens eine Regelungslücke, die geschlossen werden sollte.

Es sei denn jemand weist nach, dass in einer heute gültigen Vorschrift die MK für die außerordentliche Form vorgeschrieben ist - im Messbuch von 1962 steht davon ja anscheinend nichts.

maliems
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Beitrag von maliems »

sehe ich genau anders herum.

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Bischof Athanasius Schneider hat ein einstündiges Interview bei EWTN gegeben, über seine Kindheit in der Sowjetunion, und warum er die Handkommunion ablehnt.
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Knecht Ruprecht
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Die Entfernung der Mundkommunion in der Katholischen Kirche in Deutschland wird schon im Kindesalter vorrangetrieben.
Als ich in Deutschland meine Vorbereitung zur Erstommunion in den 90ern irgendwas hatte, wurde die Kommunionsprozedur ausschließlich anhand der Handkommunion durchgespielt.
Somit war es von lange Hand geplant, die Mundkommunion komplett aus dem Kommunionsprozess zu streichen.
Der Kommunionsprozess in Deutschland sieht auch nur die Handkommunion vor, weil alle Prozesse auf die Handkommunion angepasst sind.
Somit muss derjenige der die Mundkommunion haben will, Anstallten machen und aus dem Rahmen fallen.
In Deutschland ist die Ausrottung der Mundkommunion vollends gelungen.
Nur die die die Kirche ausserhalb Deutschland kennen oder kennenlernen konnten, wissen wie der richtige Kommunionsprozess aussieht.

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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Die Entfernung der Mundkommunion in der Katholischen Kirche in Deutschland wird schon im Kindesalter vorrangetrieben.
Als ich in Deutschland meine Vorbereitung zur Erstommunion in den 90ern irgendwas hatte, wurde die Kommunionsprozedur ausschließlich anhand der Handkommunion durchgespielt.
Somit war es von lange Hand geplant, die Mundkommunion komplett aus dem Kommunionsprozess zu streichen.
Der Kommunionsprozess in Deutschland sieht auch nur die Handkommunion vor, weil alle Prozesse auf die Handkommunion angepasst sind.
Somit muss derjenige der die Mundkommunion haben will, Anstallten machen und aus dem Rahmen fallen.
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Jacinta
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Jacinta »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:In Deutschland ist die Ausrottung der Mundkommunion vollends gelungen.
Ich habe bisher weder eine Mundkommunion gesehen, noch wurde ich von offizieller Seite jemals über diese Möglichkeit informiert. Ich bin jetzt schon gespannt, was passieren wird, wenn ich bei der Erskommunion auf die Mundkommunion bestehe... :panisch: :panisch: :panisch:
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holzi
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von holzi »

Jacinta hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:In Deutschland ist die Ausrottung der Mundkommunion vollends gelungen.
Ich habe bisher weder eine Mundkommunion gesehen, noch wurde ich von offizieller Seite jemals über diese Möglichkeit informiert. Ich bin jetzt schon gespannt, was passieren wird, wenn ich bei der Erskommunion auf die Mundkommunion bestehe... :panisch: :panisch: :panisch:
Nichts wird passieren, ggf. solltest du deinem Pfarrer vorher zur Sicherheit noch sagen, daß du Mundkommunion bevorzugst.

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Peregrin
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Peregrin »

holzi hat geschrieben:Nichts wird passieren, ggf. solltest du deinem Pfarrer vorher zur Sicherheit noch sagen, daß du Mundkommunion bevorzugst.
Vermute ich auch. Alle Priester, denen ich bisher begegnet bin, haben angesichts von Mundkommunikanten problemlos umgeschaltet, die scheinen das noch zu lernen. Das Problem sind die LaienhelferInnen, die verwirrt den Armen nach unten folgen, eine Weile den Hosenschlitz betrachten und dann versuchen, die Hostie da irgendwo hineinzustecken, während der Kommunikant oben den Mund offen hat und mit "äh, äh"-Lauten auf diesen Umstand aufmerksam zu machen sucht.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Linus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Linus »

julius echter hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Die Entfernung der Mundkommunion in der Katholischen Kirche in Deutschland wird schon im Kindesalter vorrangetrieben.
Als ich in Deutschland meine Vorbereitung zur Erstommunion in den 90ern irgendwas hatte, wurde die Kommunionsprozedur ausschließlich anhand der Handkommunion durchgespielt.
Somit war es von lange Hand geplant, die Mundkommunion komplett aus dem Kommunionsprozess zu streichen.
Der Kommunionsprozess in Deutschland sieht auch nur die Handkommunion vor, weil alle Prozesse auf die Handkommunion angepasst sind.
Somit muss derjenige der die Mundkommunion haben will, Anstallten machen und aus dem Rahmen fallen.
In Deutschland ist die Ausrottung der Mundkommunion vollends gelungen.
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Nein ernsthaft: Erlaubt, aber deshalb nicht unbedingt richtig
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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

Ich bin dienstlich auch mit Kommunionspendung beauftrag und mir ist echt wurst wie der Christ die Kommunion wünscht; nur für mich kommt nur die Handkommunion in Frage, denn ich muss oft erleben dass mir regelrecht die Finger abgeleckt werden und dass finde ich gelinde gesagt recht unangenehm. Die Art des Kommunionempfang doch für mein Glaubensleben nicht relevant, es ist für mich eher eine Frage der Hygiene.
Und die Kirche wird nicht wegen der Handkommunion untergehn.
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Linus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Linus »

julius echter hat geschrieben: Die Art des Kommunionempfang doch für mein Glaubensleben nicht relevant, es ist für mich eher eine Frage der Hygiene..
Genau deswegen bin ich für Mundkommunion. Denn es geht um die geistliche Hygiene, beim Empfang. Wir sollen werden wie die Kinder. Uns füttern lassen. In manchen Kulturen wird das Essen gar vorgekaut und dann (so entstand angeblich der Kuß) dem Kind weitergereicht.

Abgesehen davon, ist die Hand des Empfängers idR ungewaschener als Hand des Spenders
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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

Wie gesagt es ist jedem freigestellt die Kommunion zu empfangen wie er es wünscht und davon hängt das Heil oder Weh der Kirche nicht ab.
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Jacinta
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Jacinta »

Peregrin hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:Nichts wird passieren, ggf. solltest du deinem Pfarrer vorher zur Sicherheit noch sagen, daß du Mundkommunion bevorzugst.
Vermute ich auch. Alle Priester, denen ich bisher begegnet bin, haben angesichts von Mundkommunikanten problemlos umgeschaltet, die scheinen das noch zu lernen.
Der, den es treffen wird, hatte letztes Jahr sein 50jähriges Priesterjubiläum, also Weihe 1958. Der müßte er sich eigentlich damit noch gut auskennen. :ja:

Mich überkommt ein sehr untuges Gefühl bei dem Gedanken, den Leib des Herrn mit meinen dreckigen Fingern zu betatschen und ihn dann wie einen Keks aufzufuttern.
Das Problem sind die LaienhelferInnen, die verwirrt den Armen nach unten folgen, eine Weile den Hosenschlitz betrachten und dann versuchen, die Hostie da irgendwo hineinzustecken, während der Kommunikant oben den Mund offen hat und mit "äh, äh"-Lauten auf diesen Umstand aufmerksam zu machen sucht.
Ich gehe mal davon aus, dass ich dieses zweifelhafte "Vergnügen" bei der Erstkommunion nicht haben werde. Und sonst bin ich eher gegen die Teilnahme an der Kommunion wirklich in jeder Messe.
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anneke6
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von anneke6 »

Ein solches zweifelreiches Vergnügen wird es wohl nicht geben…ich gehe mal davon aus, daß während einer Aufnahmefeier für Erwachsene die Eucharistie von dem selben gespendet wird, der auch die Firmung spendet. Auch bei meiner Firmung, mit vielen anderen Jugendlichen zusammen, gab es nachher die Eucharistie aus der Hand des Bischofs.
Und mit demjenigen, ob nun Bischof oder Priester, wirst Du auch die Art des Kommunionsempfangs besprechen.
Ich möchte Dich aber vor Vorurteilen gegenüber der Handkommunion warnen. Kommunionempfang in die Hand (oder besser gesagt "die Hände") gab es schon, bevor bei uns im Westen die Mundkommunion zur Norm wurde — aber vielleicht weißt Du das aber schon. Schmutzig…hmm — also meiner Meinung nach sehen saubere Hände "appetitlicher" aus als der Schlund. Der zudem, wenn man tatsächlich viele Stunden nicht gegessen hat, meist unangenehm riecht. Die kleinen Rillen in den Handinnenflächen sind natürlich ein schöner Unterschlupf für Krankheitskeime…aber ich glaube, da sind Mund- und Speiseröhre auch nicht frei von.
Ich glaube, der Herr sieht uns ganz anders. Unsere Sündigkeit muß für den Allerheiligsten Herrn abstoßender sein als Dreck, Schleim und Bakterien. Aber er sieht uns mit dem Blick der Barmherzigkeit, und das macht alles anders. Jesus hat, als er auf der Erde gegangen ist, Menschen angefaßt und sich anfassen lassen. Und er war auch damals genauso sehr Gott wie Mensch.
Die Häufigkeit der hl. Kommunion, darüber entscheidest Du entsprechend Deines Gewissens, am Besten unter Beratung eines zuverlässigen Seelsorgers…
anneke6, Dir eine recht baldige und schöne Kommunion wünschend. :)
???

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Seraph
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Seraph »

Jacinta hat geschrieben: Mich überkommt ein sehr untuges Gefühl bei dem Gedanken, den Leib des Herrn mit meinen dreckigen Fingern zu betatschen und ihn dann wie einen Keks aufzufuttern.
Das ist jetzt aber Deine Assoziation und Wortwahl, gell? Man kann es auch ausdrücken wie Cyrill von Jerusalem: Da die rechte Hand den König in Empfang nehmen soll, so mache du die linke Hand zu einem Thron für ihn! Nimm den Leib Christi mit hohler Hand entgegen und erwidere: Amen!
Womöglich hat sich auch Cyrill vor der Hl. Messe die Hände gewaschen.
Zuletzt geändert von Seraph am Montag 9. Februar 2009, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

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Lutheraner
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Lutheraner »

anneke6 hat geschrieben:Kommunionempfang in die Hand (oder besser gesagt "die Hände") gab es schon, bevor bei uns im Westen die Mundkommunion zur Norm wurde — aber vielleicht weißt Du das aber schon.

"Nun, wiederum wissen wir, dass bis zum 9. Jahrhundert die Kommunion stehend in die Hand empfangen worden ist."

Joseph Ratzinger: Gott ist uns nah - Eucharistie: Mitte des Lebens
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Chrysostomus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Chrysostomus »

"Nun, wiederum wissen wir, dass bis zum 9. Jahrhundert die Kommunion stehend in die Hand empfangen worden ist."
Joseph Ratzinger: Gott ist uns nah - Eucharistie: Mitte des Lebens
Nun wissen wir wiederum auch, dass sich Verhaltens- und Empfindungsweisen stetig mit der Gesellschaft mitverändern. Auch unser verehrter Papst Benedikt weiß das.

Abgesehen davon ist die Darstellung, die hier durch das aus dem Kontext gerissene Zitat entsteht, "je älter desto besser" eine ziemlich beschränkte Betrachtungsweise.
Und sonst bin ich eher gegen die Teilnahme an der Kommunion wirklich in jeder Messe.
Nicht das dass, sondern das wie ist entscheidend. Zu verurteilen ist der gedankenlose Empfang des Leibes Christi, nicht aber der Wunsch, oft zu kommunizieren.
Auch bei meiner Firmung, mit vielen anderen Jugendlichen zusammen, gab es nachher die Eucharistie aus der Hand des Bischofs.
Und mit demjenigen, ob nun Bischof oder Priester, wirst Du auch die Art des Kommunionsempfangs besprechen.
So auch bei meiner Firmung mit anschließender Erstkommunion. Ich hätte allerdings kaum die Möglichkeit gehabt, vorher mit dem Bischof die Empfangsweise zu debattieren...

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Jacinta
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Jacinta »

Chrysostomus hat geschrieben: Nicht das dass, sondern das wie ist entscheidend. Zu verurteilen ist der gedankenlose Empfang des Leibes Christi, nicht aber der Wunsch, oft zu kommunizieren.
Ich will ja niemanden was unterstellen, aber bisher habe ich erlebt, das nahezu alle, bis auf 2-3 Personen vielleicht, an der Kommunion teilehmen. Und ich spreche hier nicht über eine Dorfkirche mit 20 Teilnehmern an der Hl. Messe.
So auch bei meiner Firmung mit anschließender Erstkommunion. Ich hätte allerdings kaum die Möglichkeit gehabt, vorher mit dem Bischof die Empfangsweise zu debattieren...
Soweit ich weiß, wird das hier recht genau vorher besprochen. Das haben mir Taufbewerber berichtet.
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von lifestylekatholik »

Lutheraner (Ratzinger zitierend) hat geschrieben:"Nun, wiederum wissen wir, dass bis zum 9. Jahrhundert die Kommunion stehend in die Hand empfangen worden ist."
Allerdings war die Form -- soweit ich informiert bin, bitte berichtigte mich, wenns nicht stimmt -- wesentlich anders als die heutige Form der Handkommunion: Die Hostie wurde nicht in die linke Hand gegeben, um dann mit der eigenen Rechten ergriffen und zum Mund geführt zu werden, sondern auf den Handteller der rechten Hand und dann direkt -- ohne Gott zu betatschen -- zum Mund geführt.

Letztendlich scheint mir das aber ziemlich egal. Der knieende Empfang direkt auf die Zunge ist eh angemessener. Es wäre schon ziemlich vermessen, jegliche Veränderung und Einsicht, die zu Veränderung führt, als schlecht zu verwerfen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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anneke6
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von anneke6 »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Lutheraner (Ratzinger zitierend) hat geschrieben:"Nun, wiederum wissen wir, dass bis zum 9. Jahrhundert die Kommunion stehend in die Hand empfangen worden ist."
Allerdings war die Form -- soweit ich informiert bin, bitte berichtigte mich, wenns nicht stimmt -- wesentlich anders als die heutige Form der Handkommunion: Die Hostie wurde nicht in die linke Hand gegeben, um dann mit der eigenen Rechten ergriffen und zum Mund geführt zu werden, sondern auf den Handteller der rechten Hand und dann direkt -- ohne Gott zu betatschen -- zum Mund geführt.
Ja, das stimmt, die Handhaltung meine ich. Und Frauen legten vorher ein weißes Tuch an die Hand. Aber "Gott betatschen" gefällt mir nicht. Man(n) betatscht eine Frau usw. Das hat mit Handkommunion in der modernen Form nichts zu tun.
???

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Knecht Ruprecht
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Offensichtlich wurde meine Aussage gar nicht richtig aufgenommen. :erschrocken:

Es geht nicht um die freie Wahl des Kommunionempfangs, die es in der Katholischen Kirche in Deutschland nicht gibt, sondern um die Ausschlöschung der Mundkommunion in der Katholischen Kirche in Deutschland.

Es ist nicht nur das Fehlen von Kniebänken vor dem Altar, selbst der Messdiener samt Tablett fehlt, der den Priester bei der Vergabe der Mundkommunion begleitet.

Wo soll den hier die freie Wahl zwischen Hand- und Mundkommunion sein? Der Mundkommunionsprozess wurde in der Katholischen Kirche in Deutschland ausgelöscht, daran sind im Endeffekt die deutschen Bischöfe schuld, da offensichtlich protestantisch geleitet.

So muss der katholische Rebell in Deutschland aus dem Handkommunionprozess ausbrechen und hartneckig die Mundkommunion fordern. Dieser Zustand ist für mich alles andere als freie Wahl. :ikb_gunsmilie:

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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Chrysostomus »

Jacinta hat geschrieben:Ich will ja niemanden was unterstellen, aber bisher habe ich erlebt, das nahezu alle, bis auf 2-3 Personen vielleicht, an der Kommunion teilehmen. Und ich spreche hier nicht über eine Dorfkirche mit 20 Teilnehmern an der Hl. Messe.
Ich sehe schon deine Bedenken. Dennoch sollten wir uns hüten, einem anderen den Glauben abzusprechen: Den kennt der Herr allein. Und ich glaube auch an Christi Wirkkraft; besonders durch Seine Hingabe an den Empfangenden der Kommunion kann Er Gutes bewirken.

Wenn wir nämlich anfangen darüber nachzudenken, ob die Leute eigentlich wissen, was sie da tun, sollten wir uns zum Beispiel auch gleich mal fragen, ob es richtig ist, 9jährige Kinder zur Kommunion zu schicken. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann empfange auch ich nicht jedes Mal Christus auf die gleiche Weise in Bezug auf meine geistige Verfassung; dennoch ist es gut, Ihn zu empfangen, denn Er wirkt auch dann, wenn ich gerade nicht in mystischer Ekstase versunken vor Ihn trete und mich von Ihm mit Ihm beschenken lasse.
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Wo soll den hier die freie Wahl zwischen Hand- und Mundkommunion sein? Der Mundkommunionsprozess wurde in der Katholischen Kirche in Deutschland ausgelöscht
Das stimmt durchaus. Schon gar nicht kann man die Mundkommunion kniend empfangen (ja, man ist sogar der einzige, der sich beim Hochgebet hinkniet, auch wenn man keinen Sitzplatz bekommen hat und folglich auf dem Boden kniet!). Wenn es noch die Kommunionbänke als Chorschranken gibt, so tritt der Priester entweder hindurch und steht vor ihnen, oder er tritt so nah hinter das Geländer, dass man sich nicht hinknien könnte, ohne mit dem Gesicht frontal in seiner Kasel zu kleben... :roll: Letztendlich hilft da aber nicht rummeckern in den Foren, sondern langsame Kontaktaufnahme und Bittenformulierung bei denjenigen Priestern, bei denen man weiß, dass man auf Verständnis wird stoßen können.

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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

Ob ich steh oder knie bei der Kommunion ist für die Kommunion doch zweitrangig, es ändert sich nichts am Geheimnis der Messe. Nur z.B. in der orthodoxen Kirche wird die Kommunion nur stehend empfangen.
Und ich habe schon mal gesagt dass dem kommunizierenden doch überlassen ist ob er sich hinkniet oder nicht, ich jedenfalls erlebe beide Formen bei meinen Dienst.
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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

Das stimmt durchaus. Schon gar nicht kann man die Mundkommunion kniend empfangen (ja, man ist sogar der einzige, der sich beim Hochgebet hinkniet, auch wenn man keinen Sitzplatz bekommen hat und folglich auf dem Boden kniet!). Wenn es noch die Kommunionbänke als Chorschranken gibt, so tritt der Priester entweder hindurch und steht vor ihnen, oder er tritt so nah hinter das Geländer, dass man sich nicht hinknien könnte, ohne mit dem Gesicht frontal in seiner Kasel zu kleben... :roll: Letztendlich hilft da aber nicht rummeckern in den Foren, sondern langsame Kontaktaufnahme und Bittenformulierung bei denjenigen Priestern, bei denen man weiß, dass man auf Verständnis wird stoßen können.
Man kann das Hochgebet auch stehend mitbeten; ich möchte nur daraufhinweisen dass es z.B. in der orthodoxen Kirche keine Kniebänke gibt und es im Mittelalter in den Kirchen auch keine Kniebänke gab, die kammen, glaube ich, erst mit der Reformation.
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