Mund- und Handkommunion II

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Chrysostomus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Chrysostomus »

julius echter hat geschrieben:Und ich habe schon mal gesagt dass dem kommunizierenden doch überlassen ist ob er sich hinkniet oder nicht, ich jedenfalls erlebe beide Formen bei meinen Dienst.
Eben, es soll dem Kommunizierenden überlassen sein. D.h. er muss Möglichkeit haben zu allen Formen:
Stehend Handkommunion,
stehend Mundkommunion,
kniend Mundkommunion.
Letzteres ist, wie ich oben ja versuchte darzustellen, nur eingeschränkt, manchmal gar nicht möglich. Und da fängt es an, dem Kommunizierenden eben nicht mehr überlassen zu sein.
Man kann das Hochgebet auch stehend mitbeten; ich möchte nur daraufhinweisen dass es z.B. in der orthodoxen Kirche keine Kniebänke gibt und es im Mittelalter in den Kirchen auch keine Kniebänke gab, die kammen, glaube ich, erst mit der Reformation.
Selbst dann sind die Kniebänke eine gute bald 500 Jahre alte Tradition der Kirche, die bis heute unsere Frömmigkeitswahrnehmung und -ausübung maßgeblich beeinflusst haben. Es ist nunmal das Knien der Ausdruck der Anbetung; und der Kniefall (und die Verneigung) der Ausdruck der Ehrfurchts- und Respekterweisung --- daran kommt man nunmal nicht vorbei.

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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

Es ist nunmal das Knien der Ausdruck der Anbetung; und der Kniefall (und die Verneigung) der Ausdruck der Ehrfurchts- und Respekterweisung --- daran kommt man nunmal nicht vorbei.
Man kann auch im stehen Anbeten und auch der Kniefall ist nicht überall üblich, z.B. die Benediktiner machen keine Kniebeuge beim Ein.- oder Auszug in die Kirche.
Un als Respektserweisung ist die Kniebeuge doch schon lange nicht mehr üblich, jedenfalls im weltlichen Leben.
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obsculta
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von obsculta »

julius echter hat geschrieben:

Man kann auch im stehen Anbeten und auch der Kniefall ist nicht überall üblich, z.B. die Benediktiner machen keine Kniebeuge beim Ein.- oder Auszug in die Kirche.
Un als Respektserweisung ist die Kniebeuge doch schon lange nicht mehr üblich, jedenfalls im weltlichen Leben.
...lieber J.E.,da widerspreche ich Ihnen.
Die benediktinischen Konvente,die ich kenne,
praktizieren durchaus die Kniebeuge.
Sowohl beim einzelnen Betreten der Kirche
während der kleinen Horen,sowie beim gemeinsamen
Einzug.

LG Obsculta

Chrysostomus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Chrysostomus »

julius echter hat geschrieben:Man kann auch im stehen Anbeten und auch der Kniefall ist nicht überall üblich, z.B. die Benediktiner machen keine Kniebeuge beim Ein.- oder Auszug in die Kirche.
Ja, anbeten kann man auch im Stehen. Das Hochgebet ist allerdings mehr als Anbetung... nämlich die Epiphanie des Herrn. Und bei einer Epiphanie war es schon bei den "billigsten" Kaisern in der Spätantike so, dass das Volk auf die Knie sank. Wie viel mehr also ist es angebracht, vor dem Herrn schlechthin in die Knie zu sinken.

Im Übrigen habe ich Kniebeuge und Verneigung bewusst in meinem obigen Beitrag zusammen gezogen, nicht allein in Anbetracht mancher Orden, sondern auch in Anbetracht alter Menschen, die nun ihr Knie wirklich nicht mehr beugen können.
Un als Respektserweisung ist die Kniebeuge doch schon lange nicht mehr üblich, jedenfalls im weltlichen Leben.
Deswegen sind wir ja auch in der Kirche! :breitgrins:

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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

obsculta hat geschrieben:
julius echter hat geschrieben:

Man kann auch im stehen Anbeten und auch der Kniefall ist nicht überall üblich, z.B. die Benediktiner machen keine Kniebeuge beim Ein.- oder Auszug in die Kirche.
Un als Respektserweisung ist die Kniebeuge doch schon lange nicht mehr üblich, jedenfalls im weltlichen Leben.
...lieber J.E.,da widerspreche ich Ihnen.
Die benediktinischen Konvente,die ich kenne,
praktizieren durchaus die Kniebeuge.
Sowohl beim einzelnen Betreten der Kirche
während der kleinen Horen,sowie beim gemeinsamen
Einzug.

LG Obsculta

Nun das bezog sich auf eigene Erlebnisse in Münsterschwarzach, wie es in anderen Abteien gehandhabt wird wiess ich ehrlich nicht; und mir ist auch Nachfrage gesagt worden dass es nur eine Inklination beim Ein.- und Auszug der Benediktiner in die Kirche gibt.
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anneke6
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von anneke6 »

Das Knien während des gesamten Hochgebets ist im NOM nicht geboten, lediglich zur Konsekration soll man knien. Ich halte mich da an die örtlichen Gebräuche. In der Kirche bei mir um die Ecke kniet nach beendetem Sanctus bis zum Amen nach der Doxologie. In der anderen Kirche kniet man bevor der Priester um die Sendung des heiligen Geistes bittet (das bedeutet, daß man beim 1. Hochgebet eine gewisse Weile stehenbleibt) und steht nach dem "Deinen Tod, o Herr" wieder auf.
Was die Kommunion angeht…in meiner Stadt hier in D gibt es keine einzige Kirche mit Kommunionsbänken, die nächste ist in einem Kaff ca 100 km weit. Da war ich auch schon einmal zur Kommunion. Die meisten knieten dort, einige wenige standen an der Kommunionsbank. Ich war mit von der Mundkommunion-Partie, einige empfingen aber auf kniend Handkommunion. Ja, auch das gibt es…
In der bereits erwähnten Kirche, wo beim Hochgebet kürzer gekniet wird, gibt es einige, die durch demonstratives auf den Boden Knien den Pfarrer zwingen wollen, Kommunionbänke aufzustellen. Glaube kaum, daß das was bringt. :roll: Und die allgemeine Haltung, den Pfarrer zu etwas zwingen zu wollen, gefällt mir auch nicht.
???

Raimund J.
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Raimund J. »

julius echter hat geschrieben:
Es ist nunmal das Knien der Ausdruck der Anbetung; und der Kniefall (und die Verneigung) der Ausdruck der Ehrfurchts- und Respekterweisung --- daran kommt man nunmal nicht vorbei.
Man kann auch im stehen Anbeten und auch der Kniefall ist nicht überall üblich, z.B. die Benediktiner machen keine Kniebeuge beim Ein.- oder Auszug in die Kirche.
Un als Respektserweisung ist die Kniebeuge doch schon lange nicht mehr üblich, jedenfalls im weltlichen Leben.
Während der Wandlung hat gem. Grundordnung des römischen Messbuchs das Volk zu knien und auch die jeweilige Kniebeuge des Priesters ist vorgeschrieben.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
julius echter hat geschrieben:
Es ist nunmal das Knien der Ausdruck der Anbetung; und der Kniefall (und die Verneigung) der Ausdruck der Ehrfurchts- und Respekterweisung --- daran kommt man nunmal nicht vorbei.
Man kann auch im stehen Anbeten und auch der Kniefall ist nicht überall üblich, z.B. die Benediktiner machen keine Kniebeuge beim Ein.- oder Auszug in die Kirche.
Un als Respektserweisung ist die Kniebeuge doch schon lange nicht mehr üblich, jedenfalls im weltlichen Leben.
Während der Wandlung hat gem. Grundordnung des römischen Messbuchs das Volk zu knien und auch die jeweilige Kniebeuge des Priesters ist vorgeschrieben.

Das Wort "hat" ist hier Fehl am Platze, es mag zwar so in irgendwelchen Büchern stehn aber das ist mir Wurst und ich schreibe es auch niemanden so vor .
Honi soit qui mal y pense

Raimund J.
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Raimund J. »

julius echter hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
Während der Wandlung hat gem. Grundordnung des römischen Messbuchs das Volk zu knien und auch die jeweilige Kniebeuge des Priesters ist vorgeschrieben.

Das Wort "hat" ist hier Fehl am Platze, es mag zwar so in irgendwelchen Büchern stehn aber das ist mir Wurst und ich schreibe es auch niemanden so vor .
D.h. das Meßbuch ist Dir wurst und jeder soll machen was er will, so wie bei Pfr. Breitenbach?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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ad_hoc
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von ad_hoc »

Den Julius Echter in seinem Lauf -
halten weder Ochs noch Esel auf
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Kilianus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Kilianus »

julius echter hat geschrieben: Nun das bezog sich auf eigene Erlebnisse in Münsterschwarzach, wie es in anderen Abteien gehandhabt wird wiess ich ehrlich nicht; und mir ist auch Nachfrage gesagt worden dass es nur eine Inklination beim Ein.- und Auszug der Benediktiner in die Kirche gibt.
Ich vermute, die Benediktiner machen das so, wie es vorgesehen ist: Kniebeuge, falls das Allerheiligste im Altarraum aufbewahrt wird; Verneigung, falls das Allerheiligste in einer eigenen Sakramentskapelle aufbewahrt wird.

Ich nehme weiterhin an, daß es in relativ vielen Abteikirchen separate Sakramentskapellen gibt, da dies bereits nach dem Konzil von Trient für solche Kirchen vorgeschrieben war, in denen das Chorgebet gefeiert wird. (Und das dürfen wir für benediktinische Abteikirchen ja mal voraussetzen...)

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anneke6
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von anneke6 »

Interessante Information, Kilianus.
Das nimmt denen ein bißchen den Wind aus den Segeln die glauben, die Sakramentskapellen seien eine Erfindung der Freimaurer…(habe ich bereits so gehört…)
???

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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

ad_hoc hat geschrieben:Den Julius Echter in seinem Lauf -
halten weder Ochs noch Esel auf
Den Sozialismus in seinem lauf halten weder Ochs noch Esel auf - bitte, wenn schon dann richtig :P :P :P :P
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Kilianus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Kilianus »

julius echter hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Den Julius Echter in seinem Lauf -
halten weder Ochs noch Esel auf
Den Sozialismus in seinem lauf halten weder Ochs noch Esel auf - bitte, wenn schon dann richtig :P :P :P :P
Das Zitat ist richtig nur mit einem falschen "hält". Merke zumindest für diesen Fall: Je richtiger desto falscher.

Paul Heliosch
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Paul Heliosch »

ad_hoc hat geschrieben:Den Julius Echter in seinem Lauf -
halten weder Ochs noch Esel auf
...auch die drei König' bis zur Stund'
knien sich vergeblich die Knie wund.

D'rum jener von Herbipolens' möge
achten auf des ad_hocs Rede

damit nicht eines Tag's er stumm
steh'n muss im "Foyer" herum...

:umkuck:

Kilianus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Kilianus »

anneke6 hat geschrieben:Interessante Information, Kilianus.
Das nimmt denen ein bißchen den Wind aus den Segeln die glauben, die Sakramentskapellen seien eine Erfindung der Freimaurer…(habe ich bereits so gehört…)
Schon das Konzil von Trient war von den Freimaurern [Punkt] :auweia:

Chrysostomus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Chrysostomus »

anneke6 hat geschrieben:In der bereits erwähnten Kirche, wo beim Hochgebet kürzer gekniet wird, gibt es einige, die durch demonstratives auf den Boden Knien den Pfarrer zwingen wollen, Kommunionbänke aufzustellen. Glaube kaum, daß das was bringt. :roll: Und die allgemeine Haltung, den Pfarrer zu etwas zwingen zu wollen, gefällt mir auch nicht.
Besser als zwingen ist immer reden. Auch wenn es, zugegebenermaßen, nicht immer hilft.

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Jacinta
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Jacinta »

anneke6 hat geschrieben:Interessante Information, Kilianus.
Das nimmt denen ein bißchen den Wind aus den Segeln die glauben, die Sakramentskapellen seien eine Erfindung der Freimaurer…(habe ich bereits so gehört…)
Also, bei uns gibts auch eine Sakramentskapelle (nix benediktinisch, auch nie gewesen). Allerdings ist trotzdem die Kniebeuge eigentlich trotzdem üblich. Ich kann mich daran erinnern, dass der Priester, der den Glaubenskurs leitet, mal gesagt hat, man mache die Kniebeuge zum Kreuz (welches auf dem nicht mehr benutzten Hochaltar steht) hin. Ich dachte eigentlich, dass man sich zum Tabernakel hin verbeugt.

Ich bin dadurch etwas verunsichert. Man müßte dann also in jeder Seitenkapelle vor dem Altar eine Kniebeuge machen, an der man vorbei geht? Oder jedes mal beim Betreten der Kirche in die Sakramentskapelle gehen und dort die Kniebeuge machen? so wirklich klar ist mir das nicht...

Und weil wir gerade dabei sind: Während der Aussetzung des Allerheiligsten wird doch auch die gesamte Zeit gekniet, oder?
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

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anneke6
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von anneke6 »

Hallo Jacinta!
Grundsätzlich muß man jedes Mal, wenn man am Tabernakel vorbeigeht, ob er sich nun auf dem Altar oder in einer Sakramentskapelle befindet, eine Kniebeuge machen. Küster usw. müssen nur vor und nach ihrer Arbeit im Altarraum eine Kniebeuge machen, ansonsten können sie sich auch verbeugen.
Vor dem Altar verneigt man sich immer, wenn man an ihm vorbeikommt, auch dann, wenn man schon im Altarraum ist. Auch der Priester macht das, wenn er z.B. vom Priestersitz aus zum Ambo geht.
Wenn das Altarsakrament ausgesetzt wird, kniet man sich in der Bank hin. Wenn es eine kurze Andacht ist, dann ist es üblich, in dieser Haltung zu verharren. Wenn aber das Sakrament mehrere Stunden zum stillen Gebet ausgesetzt wird, kann man sich nach dem Beweihräuchern auch setzen. Wenn die Andacht zu Ende ist, kniet man spätestens zum Tantum ergo wieder hin, während die Hostie noch einmal beweihräuchert wird.
Wenn man eine Kirche betritt, in der das Allerheiligste Sakrament ausgesetzt ist, macht man statt einer einfachen Kniebeuge eine Doppelkniebeuge, d.h. man fällt zuerst auf das rechte Knie und zieht das linke dann auch runter. Danach kann man, wie bei einer normalen Kniebeuge auch, wieder aufstehen und an seinen Platz gehen. Wenn man vor dem Schlußsegen geht, macht man es noch einmal genauso.
Das alles gilt selbstverständlich nur für diejenigen Gläubigen, die körperlich dazu in der Lage sind.
???

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Jacinta
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Jacinta »

anneke6 hat geschrieben:Hallo Jacinta!
Grundsätzlich muß man jedes Mal, wenn man am Tabernakel vorbeigeht, ob er sich nun auf dem Altar oder in einer Sakramentskapelle befindet, eine Kniebeuge machen. Küster usw. müssen nur vor und nach ihrer Arbeit im Altarraum eine Kniebeuge machen, ansonsten können sie sich auch verbeugen.
Vor dem Altar verneigt man sich immer, wenn man an ihm vorbeikommt, auch dann, wenn man schon im Altarraum ist. Auch der Priester macht das, wenn er z.B. vom Priestersitz aus zum Ambo geht.
Wenn das Altarsakrament ausgesetzt wird, kniet man sich in der Bank hin. Wenn es eine kurze Andacht ist, dann ist es üblich, in dieser Haltung zu verharren. Wenn aber das Sakrament mehrere Stunden zum stillen Gebet ausgesetzt wird, kann man sich nach dem Beweihräuchern auch setzen. Wenn die Andacht zu Ende ist, kniet man spätestens zum Tantum ergo wieder hin, während die Hostie noch einmal beweihräuchert wird.
Wenn man eine Kirche betritt, in der das Allerheiligste Sakrament ausgesetzt ist, macht man statt einer einfachen Kniebeuge eine Doppelkniebeuge, d.h. man fällt zuerst auf das rechte Knie und zieht das linke dann auch runter. Danach kann man, wie bei einer normalen Kniebeuge auch, wieder aufstehen und an seinen Platz gehen. Wenn man vor dem Schlußsegen geht, macht man es noch einmal genauso.
Das alles gilt selbstverständlich nur für diejenigen Gläubigen, die körperlich dazu in der Lage sind.
Herzlichen Dank!
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

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Seraph
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Seraph »

Jacinta hat geschrieben:Interessante Information, Kilianus.
Ich kann mich daran erinnern, dass der Priester, der den Glaubenskurs leitet, mal gesagt hat, man mache die Kniebeuge zum Kreuz (welches auf dem nicht mehr benutzten Hochaltar steht) hin. Ich dachte eigentlich, dass man sich zum Tabernakel hin verbeugt.
Ergänzend dazu sei gesagt: eine Kniebeuge vor dem Kruzifix macht man nur im Triduum Sacrum am Karfreitag und Karsamstag. Ansonsten ist die Kniebeuge dem Allerheiligsten vorbehalten.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

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Dottore Cusamano
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Kniender Empfang des allerheiligsten Sakraments

Beitrag von Dottore Cusamano »

Hallo liebe Rechtgläubige (d.h. röm.-kath. Christen im Stand der Gnade)!

Ich möchte Euch bitten, Euch hier zu beteiligen und uns allen mitzuteilen, wo es in Deutschland zz. möglich ist, die hl. Kommunion im Knien zu empfangen. Für mich – bzw. eventuell auch andere User – dürfte es von Interesse sein, wo man – egal, ob per Mund- oder Handkommunion - in dieser (knienden) Form das Altarssakrament empfangen darf.

Diese Form, die auch vom hl. Vater favorisiert wird, hat leider in Deutschland Seltenheitswert. Kommunionbänke werden leider oftmals nicht mehr benutzt bzw. sind breits demontiert . Deshalb ist es wichtig, dass all diejenigen unter uns, die das allerheiligste Sakrament in dieser würdigen Form empfangen wollen, einen Ort - der in erreichbarer Nähe liegt - kennen, so dass es ihnen möglich ist, in dieser Weise zu kommunizieren.

Bittte beteiligt Euch zahlreich (vorallem bezüglich hl. Messen in der ordentlichen Form). Im ao Usus ist diese Form ja ohnehin vorgesehen.

Vielen Dank im Voraus,

DC
Zuletzt geändert von Dottore Cusamano am Sonntag 22. März 2009, 11:34, insgesamt 3-mal geändert.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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Niels
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Re: Knieender Empfang des allerheiligsten Sakraments

Beitrag von Niels »

Problemlos die Mundkommunion empfangen kann man in der Anbetungskirche St. Johann Baptist in Essen (neben der Hohen Domkirche).
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

ad_hoc
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Re: Knieender Empfang des allerheiligsten Sakraments

Beitrag von ad_hoc »

Ich habe es mittlerweile schon mehrmals beobachtet, dass alle Pfarrer die Hl. Kommunion demjenigen in den Mund geben, der sich vor ihm einfach hinkniet.
Konsequenterweise bin ich in diesem Fall nicht bei einer Kommunionhelferin zugange; war ich noch nie gewesen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Niels
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Re: Knieender Empfang des allerheiligsten Sakraments

Beitrag von Niels »

ad_hoc hat geschrieben: Konsequenterweise bin ich in diesem Fall nicht bei einer Kommunionhelferin zugange; war ich noch nie gewesen.
Das ist eh klar. :breitgrins:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Raphaela
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Re: Knieender Empfang des allerheiligsten Sakraments

Beitrag von Raphaela »

Dottore Cusamano hat geschrieben: Ich möchte Euch bitten, Euch hier zu beteiligen und uns allen mitzuteilen, wo es in Deutschland zz. möglich ist, die hl. Kommunion im Knien zu empfangen. Für mich – bzw. eventuell auch andere User – dürfte es von Interesse sein, wo man – egal, ob per Mund- oder Handkommunion - in dieser (knieenden) Form das Altarssakrament empfangen darf.
Im Kloster Maria Bronnen kannst bekommst du auf alle Fälle( wenn du willst) während des Konventamtes die Kommunion im Knien. - Und wenn du gleichzeitig Mundkommunion machst, dann empfängst du die Kommunion in beiderlei Gestalten.
http://www.mariabronnen.de

iustus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

Im Kölner Dom kein Problem: Da finden auch die Kommunionbänke noch rege Verwendung!

Dem Vernehmen nach ist das auch im Benediktinerkloster Weltenburg der Fall:

http://www.urbanplus.com/weltenburg/index.html

Frank
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Re:

Beitrag von Frank »

Ecce Homo hat geschrieben:Ich frage mich gerade....


wo manche Leute in der Messe immer hinschauen... irgendwie meint jeder genau zu sehen, wie die anderen kommunizieren... komisch... :roll: man steht doch eigentlich (im NOM) entweder hinter jemandem (beim Gang in einer bis zwei Reihen nach vorne) oder neben jemandem (beim Stehen oder Knien an/auf einer Stufe) - wie kann ich dann wissen, wie der/die vor mir kommuniziert?
Und dann ist es immer noch die Frage, ob es mich interessiert, wie der vor mir kommuniziert... :roll:

Für einige (schon im letzten Thread) muss die Frage nach der Form des Kommunionempfanges des Nachbarn ja hochexistentiell sein...

:roll:
Und, wenn ich dich da ergänzen darf, es stellt sich die Frage nach deren EHRLICHEN Andacht.
Ist es nicht ehrlicher, HK zu praktizieren und mit der Birne beim Herrn zu sein, statt scheinbar fromm sich auf dem Boden zu schmeißen und in Gedanken den ungläubigen drei Reihen weiter vorn zu zerreißen?
Aber ich will hier nicht die Formel Aufmachen: Wer zur Mundkommunion geht sei heuchler. Nein, das würde ich umgekehrt auch von mir weisen.
Feststellen will ich aber eines: Wer beim Empfang des Herrn sowenig Andacht hat, das er (wohlwollend oder nicht) seine Mitchristen an der Art und weise des Kommunionempfang beurteilen (verurteilen?) kann, der wäre besser zuhause geblieben, unabbhängig von der Kommunion-Praxis.

Was mir aber schon auffällt: Die gegener von NOM oder von HK (manchmal auch in Personalunion) behaupten das diese dem Glauben des einzelnen und der Kirche eher abträglich sein, ihn aber zumindestens nicht fördern. Und das nuss mir einmal jemand Beweisen.
Nur altenpfleger machen frauen glücklich

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Nie wieder Krieg, Nie wieder Auschwitz, nie wieder Faschisten in deutsche Parlamente

HeGe
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von HeGe »

Ich habe es noch nie erlebt, dass jemandem die Mundkommunion verweigert wurde, der sich einfach vor den Priester hingekniet und den Mund aufgemacht hat.

Wenn du natürlich zwingend eine Kommunionbank haben willst, sieht die Sache schon etwas anders aus, aber das fände ich schon eine etwas merkwürdige Haltung. Ich habe kein Problem damit, meine Hose nötigenfalls etwas dreckig zu machen, wenn es darum geht, ihm Ehrfurcht zu erweisen.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Aletheia
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Aletheia »

Es geht hier in erster Linie um die Frage der Ehrfurcht beim Kommunion-Empfang, aber auch generell in der Feier der Eucharistie. Da mögen äußere Zeichen - wie das Knien - sicherlich von Wert sein - und wer das kann und will, sollte das auch tun. Dazu brauche ich keine Kommunion-Bank.
Andererseits beeinflusst mein Verhalten auch das der anderen und da ist eben auch die Rede von Jesus zu bedenken - nicht vor den anderen ist das Entscheidende, sondern vor Gott.
Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten.
Es kommt also vor allem auf die innere Einstellung an, mit der ich zum Kommunion-Empfang mich vorbereite und dann gehe. Mit meiner inneren Einstellung verträgt es sich nicht, im Gottesdienst herum zu gucken oder gar noch zu tuscheln. Es verträgt sich aber der Friedensgruß und ich freue mich immer sehr, meinen Bank-Nachbarn die Hand zu geben und zu sagen " Der Friede sei mit dir".

Die Handlungsweise im Gottesdienst sollte von Ehrfurcht bestimmt sein, doch es ist auch die Rückwirkung zu bedenken - zu viel Ehrfurcht im äußeren Verhalten führt zum Aufbau von Hürden und zum Rückgang des Kommunionempfangs, weil manche Gesten nicht mehr vollzogen werden wollen. Sie müssen ja schon auch in einem Verhältnis zur Gesellschaft stehen und die Menschen einladen und nicht abschrecken.

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holzi
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von holzi »

iustus hat geschrieben:Dem Vernehmen nach ist das auch im Benediktinerkloster Weltenburg der Fall:
Stimmt, und auch im Dominikanerinnenkloster Hl. Kreuz in Regensburg sind die Kommunionbänke in Verwendung. Stehende Handkommunion ist dort die große Ausnahme.

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Jacinta
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Jacinta »

holzi hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Dem Vernehmen nach ist das auch im Benediktinerkloster Weltenburg der Fall:
Stimmt, und auch im Dominikanerinnenkloster Hl. Kreuz in Regensburg sind die Kommunionbänke in Verwendung. Stehende Handkommunion ist dort die große Ausnahme.
Kaum zu glauben. Ich habe noch nie weiche in Benutzung gesehen.
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

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