Re: Moderne Kirchenarchitektur II
Verfasst: Samstag 30. Juli 2011, 21:35
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://www.kreuzgang.org/
http://de.wikipedia.org/wiki/Gabriela_Dauerercivilisation hat geschrieben:Die Künstlerin Gabriela Dauerer:
Ach so nennt man das.Sie ist Vertreterin der radikalen Malerei.
Kann ich Dir sagen. Beide in Frankreich.Juergen hat geschrieben:Hatten wir die Kirchen schon?
Modell Mülleimer
Modell Schlumpf
Wo die stehen, weiß ich nicht. Die Bilder stammen von dort: http://kirchenachitektur.blogspot.com/
Die obere ist die Auferstehungskathedrale von Evry - einer ziemlich traurigen Vorstadt von Paris. Der Architekt ist Mario Botta. die untere wie schon angemerkt in Ronchamps, Architekt ist LeCorbusier .Juergen hat geschrieben:Hatten wir die Kirchen schon?
Modell Mülleimer
Modell Schlumpf
Wo die stehen, weiß ich nicht. Die Bilder stammen von dort: http://kirchenachitektur.blogspot.com/
Ich hatte das ceterum censeo-Thema variiert: Centerum censeo societatem Iesu esse dissoluendam. Kann auch ein anderes Verb gewesen sein.Niels hat geschrieben:Es hatte mit der Auflösung des Ordens zu tun... Bernado, hilf uns auf die Sprünge...
Die Evangelienprozession wird dort vermutlich in Form eines Seitwärts(wiege)schrittes gemacht - gleichsam eine Evangelienspringprozession.civilisation hat geschrieben:Und ausgerechnet am Sonntag wurde ich durch einen Bekannten auf diese Einheit von "Tisch des Wortes - Tisch des Mahles" hingewiesen.
Göttlicher Funkturm?civilisation hat geschrieben:Dominierend ist das rote "Kugelkreuz" im Chorraum:
Zur naturwissenschaftlichen Interpretation der Kugel passt auch der Altar in Form eines Pi!Juergen hat geschrieben:Göttlicher Funkturm?civilisation hat geschrieben:Dominierend ist das rote "Kugelkreuz" im Chorraum:
Oder vielleicht auch so erklärt: Gott wurde Mensch. Gott ist geerdet. Darauf weist Kugelkreuz hin, das den naturwissenschaflich geprägten Menschen der Neuzeit an ein Kohlenstoffatommodell denken läßt. Gott der Bausteingeber unseres Lebens... Am und im Kreuz holt er für uns die Kohlen aus dem Feuer...
Das finde ich insoweit interessant, weil sich hier anscheinend genau die Entwicklung wiederholt, die das Messbuch (als Zusammenbindung von Ordo und Lektorale usw.) hervorgebracht und auf den Altar gebracht hat. In der frühen Zeit gab es für jeden Dienst ein eigenes Buch, und die Prozession zum oft mitten in der Kirche stehenden Ambo hatte wirklichen Sinn. Mit dem Aufkommen der Privatmesse ohne oder mit minimaler Assistenz rückten dann diue Bücher (in einem langdauernden Prozess zusammenwachsend) an und schließlich auf den Altar - und genau das kann man hier sehr schön beobachten.civilisation hat geschrieben:
Nicht ganz. - Der GrundsteinJuergen hat geschrieben:Göttlicher Funkturm?civilisation hat geschrieben:Dominierend ist das rote "Kugelkreuz" im Chorraum:
Oder vielleicht auch so erklärt: Gott wurde Mensch. Gott ist geerdet. Darauf weist Kugelkreuz hin, das den naturwissenschaflich geprägten Menschen der Neuzeit an ein Kohlenstoffatommodell denken läßt. Gott der Bausteingeber unseres Lebens... Am und im Kreuz holt er für uns die Kohlen aus dem Feuer...
Quelle: http://impressionen.stanislaw-walczak.d ... erung.htmlZehn Jahre später lässt Pfarrer Mittrop an der linken Wand des Altarraumes der wiederaufgebauten Kirche, diese Worte in gelben Sandstein meißeln, umgeben von drei Jahreszahlen: 198 - Neubau der Kirche, 1944 - Zerstörung der Kirche, 1952 - Wiederaufbau der Kirche. Die einfache Symbolik dieser Tafel mit dem Schädel für den Tod und mit einem Schmetterling für die Auferstehung und für das neue Leben, bleibt als Schöpferkraft nicht nur für die neueste Geschichte der Josephgemeinde, sondern auch für ihre Zukunft wirksam.
Ich frage mich ohnehin, wie die Wendung vom "Tisch des Wortes" eine derartige Wirksamkeit entwickeln konnte. Mal unabhängig von allen theologischen Implikationen: Dieses Bild ist einfach schief. Wer bitteschön legt Worte auf Tische?Bernado hat geschrieben: Das finde ich insoweit interessant, weil sich hier anscheinend genau die Entwicklung wiederholt, die das Messbuch (als Zusammenbindung von Ordo und Lektorale usw.) hervorgebracht und auf den Altar gebracht hat. In der frühen Zeit gab es für jeden Dienst ein eigenes Buch, und die Prozession zum oft mitten in der Kirche stehenden Ambo hatte wirklichen Sinn. Mit dem Aufkommen der Privatmesse ohne oder mit minimaler Assistenz rückten dann diue Bücher (in einem langdauernden Prozess zusammenwachsend) an und schließlich auf den Altar - und genau das kann man hier sehr schön beobachten.
Wahrscheinlich fragt man sich als nächstes, warum man für den einen Tisch zwei Bücher braucht...
Buchstabensuppe?Kilianus hat geschrieben:Dieses Bild ist einfach schief. Wer bitteschön legt Worte auf Tische?
So sah sie vor dem Bombenangriff aus:civilisation hat geschrieben:![]()
"Entrümpelt und entschlackt kommt der romanische Bauwerk der St. Josephskirche zur Geltung. Altar und Ambo gehören zu einer konpositorischen Einheit, die der Bildhauer Heinz Hollenhost schuf."
So lautet die Bildunterschrift zu diesem Bild der 1998-2000 umgebauten St. Josephs-Kirche in Bielefeld im Westfalen-Blatt:
Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz wird sich vermutlich über Deine Anfrage freuen und sie gerne beantworten (oder auch nicht, denn die Anfrage zum Okkultismuskoffer aus Hamburg hat er nicht beantwortet).Kilianus hat geschrieben: Ich frage mich ohnehin, wie die Wendung vom "Tisch des Wortes" eine derartige Wirksamkeit entwickeln konnte. Mal unabhängig von allen theologischen Implikationen: Dieses Bild ist einfach schief. Wer bitteschön legt Worte auf Tische?
... Auf diesem Hintergrund steht auch das Bemühen der Liturgiereform, "die Riten mögen den Glanz edler Einfachheit an sich tragen" (SC 34). Alles soll hinlenken auf den einen Herrn, der uns immer wieder neu zu sich lädt, um uns am "Tisch des Wortes" und am Tisch des Brotes die Erfahrung seiner Nähe zu schenken. Alles soll uns darauf ausrichten anzubeten, Dank zu sagen, aber auch zu bitten und die Nöte dieser Welt vorzutragen. So wurden nach Jahrhunderten der Unterbrechung vor vierzig Jahren die Fürbitten wieder eingeführt. Durch eine neue Leseordnung, die die Schatzkammern der Bibel weit öffnet, ist der "Tisch des Wortes" wieder reich für uns gedeckt. ...
Wahrscheinlich wurde bei "Erfindung" des Begriffs ein Bild überstrapaziert.Kilianus hat geschrieben:Naja, ausnahmsweise sind ja nicht die deutschen Bischöfe schuld. Der "Tisch des Wortes", der reicher gedeckt werden soll, taucht ja schon in Sacrosanctum concilium auf. Aber, wie gesagt: Das Bild ist derart schief, daß mir unverständlich ist, wie man anschließend auf die Idee kommen kann, tatsächlich "Tische des Wortes" bauen zu wollen.
Ja.Juergen hat geschrieben:Wahrscheinlich wurde bei "Erfindung" des Begriffs ein Bild überstrapaziert.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.
Nun folgert man messerschaf: Brot ist was zu futtern, also ist das Wort auch was zu futtern. Beides gehört also auf den Tisch oder zwei Tische...
Quelle: http://www.sankt-albert.de/raum.htmAuf der anderen Seite sieht sie nach heutigem Liturgieverständnis den offenen Ring, die Gemeinde um den Altar; der Altar als Mitte und Heimat. Diese Heimat kann jedoch nur Station auf unserem Weg sein. Menschen erleben immer wieder das Paradox, wenn sie versuchen ihre menschlichen Erkenntnisse in eine endgültige Form zu bringen.
„Wenn es gelingt, die statio – den offenen Ring – an den „Anfang des Weges“ zu stellen, dann geben wir das Paradox auch nicht auf – aber es wird das Ganze dann doch eine existeziell nachvollziehbare Form. – aus der Heimat – auf den Weg – in die Heimat.“
Der vom hiesigen Schreinermeister Markus Schmidt ganz aus Eiche gefertigte Altar, ein würfelförmiger Hohlraum, nimmt in seiner Schlichtheit die vorgegebene Geradlinigkeit des großen, insgesamt nüchternen Raumes auf. Gleichsam als Brennpunkt einer durch die neue Bankanordnung angedeuteten Ellipse könnte er als ein Ort der Sammlung und Konzentration empfunden werden.