Heilige des Tages

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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Ninus und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Ninus et Soc. M. M. (17. Oct.), die hhl. Victoria (Victor), Nobilitanus (Jubilitanus), Mauritanus (Marianus), Lucius, Cettinus (Timus), Crescentianus, Russinianus, Donatus, Defensor, Rusticianus, Servilianus, Socratus (Socrates), Veneria (Venerius), Januarius, Mustolus (Neustolus), Quintasius, Memma (Memmia), Heitianus (Zidiaeus), Prima, Donata, Severa, Victoria, Basilla, Magnilius, litten in Mauritanien um d.J. 304. (VIII. 38.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Nothelm, Erzbischof von Canterbury
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Nothelmus, Ep. Conf. (17. Oct.) Dieser Bekenner und Erzbischof von Canterbury in England wurde im J. 1087 zum ersten Male und im J. 1091 zugleich mit dem hl. Augustin und andern transferirt. Von Geburt war er ein Engländer oder vielmehr ein Sachse; ob er zu London geboren war, ist nicht ausgemacht. Dem ehrwürdigen Beda war er behilflich in Abfassung seiner Geschichte, zu welchem Behufe er in Rom selbst Actenstücke sammelte. Wie angesehen er bei seinen Zeitgenossen gewesen, ersehen wir aus einem Briefe des hl. Bonifacius an ihn. Dem hl. Nothelmus werden auch selbst einige Schriften zugeschrieben. Er war niemals Bischof von London, wie man irrig geglaubt hat, wohl aber Priester daselbst. Da es in der Kirche von Canterbury ein fast zum Gesetze gewordenes Herkommen war, nur Mönche auf den erzbischöflichen Stuhl zu befördern, mag der Schluß erlaubt seyn, daß er Mönch in dem Kloster des hl. Augustin zu Canterbury gewesen ist, und von da zur Aushilfe nach London gesandt wurde. Im J. 735 erhielt er die Bischofsweihe und im Jahre darauf das Pallium durch den Papst. (Shirburniae.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Solina, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Solina, V. M. (17. Oct. al. 11. Febr., 13. März). Diese hl. Jungfrau und Martyrin zu Chartres (Carnutum) (frz. Solenne, Zelie, Zeline genannt) stammte nach der Legende im Brevier dieser Kirche, welche die Boll. in Ermangelung geschichtlicher Nachrichten als Lückenbüßer abdrucken, von vornehmen aber heidnischen Eltern in Aquitanien (Poitou). Sie hatte schon in zarter Jugend das Christenthum kennen gelernt, und als Braut Christi sich Ihm versprochen. Um dem Zudringen ihrer Eltern zu entgehen, welche sie mit Gewalt verehelichen wollten, ging sie nach Chartres, wo sie in einem der jungfräulichen Gottesgebärerin geweihten, klösterlich eingerichteten Hause wohnte. Damals entstand zu Chartres durch den Präfecten Quirinus eine grausame Verfolgung der Christen. (Vgl. S. S. Savinianus und Potentianus). Dem grausamen Tyrannen war auch diese Jungfrau als Christin angezeigt worden, weßhalb er sie vor seinen Richterstuhl führen ließ. Kaum hatte Quirinus sie über Namen, Stand und Herkommmen befragt, als sie mit männlichen Muthe sich als Christin und Braut des Erlösers bekannte. Da sie ebenso seine Schmeicheleien wie seine Drohungen verlachte, ließ er die zarte Jungfrau in das Gefängniß werfen. Am folgenden Tage wurde sie wieder vor den Richterstuhl gestellt, aber ebenso standhaft wie am vorigen Tage befunden. Freudig neigte sie, als das Todesurtheil über sie gefällt war, ihren Nacken unter das Schwert. Die Christen begruben ihre heil. Ueberreste an dem Orte, wo später die Abtei des hl. Petrus im Thale von Chartres (monasterium S. Petri in valle Carnuti) entstand. Dieselben befanden sich daselbst in einem vergoldeten Kasten und wurden in hoher Verehrung gehalten, ob der vielen Wunder, welche durch ihre Fürsprache dasebst gewirkt wurden. Sie ist bei den Boll. (Febr. II. 507) auch zum 11. Febr. genannt. Auch am 3. März (festum repositionis) wird sie in alten Kalendern aufgeführt. Im Bisthum Poitiers begeht man ihr Andenken am 16. October. (VIII. 9–13)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Victor, Bischof von Capua
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Victor, Ep. Conf. (17. Oct. al. 2. Apr.). Dieser hl. Bekenner und Bischof von Capua, welcher, wie das Mart. Rom. rühmt, durch Gelehrsamkeit und Heiligkeit sich auszeichnete, blühte um die Mitte des 6. Jahrh. (nicht schon um das J. 480), und war Nachfolger des gleichfalls zu den Heiligen gezählten Bischofs Germanus. Im J. 500 schrieb er auf Veranlassung des Papstes Hilarus einen Paschalcyclus, in welchem er manche Verbesserungen des von Victorius Aquitanus gefertigten anbrachte. Dieser Cyclus wurde, wie Baronius bemerkt, in der vierten Synode von Orleans gut geheißen. Er übertrug auch die Evangelien-Harmonie des Tatianus (Ammonius) aus dem Griechischen ins Lateinische. Den 541 und starb am 2. April des J. 554 nach einer reich gesegneten Wirksamkeit. Sein Grab befindet sich auf Monte Vergine, wo im J. 1490 eine Erhebungsfeier stattfand. (VIII. 81.)
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Beitrag von HeGe »

18. Oktober: Hl. Lukas, Evangelist
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Lucas Evangelista, (18. Oct.), der Verfasser unsers dritten heil. Evangeliums und der Apostelgeschichte, gebürtig aus Antiochia in Syrien, heißt in einigen Handschriften auch Lucanus, wovon der Name Lucas nach den Meisten nur eine Abkürzung ist. Nach Anderen wäre er auch jener Lucius, von welchem der hl. Paulus (Rom. 16, 21) Grüße an die Römer sendet, und welcher bei Einigen auch unter dem Namen Lucas vorkommt, während man diesen, den der hl. Paulus seinen Verwandten nennt, gewöhnlich für den Bischof von Laodicea hält (s. S. Lucas). Daß der hl. Evangelist Lucas von Antiochia in Syrien, der Hauptstadt von ganz Asien, gebürtig war, wird von allen alten Quellen, namentlich von Hieronymus und Eusebius, bezeugt, und es ist daher unrichtig, wenn Andere die Stadt Cyrene in Libyen als seinen Geburtsort nennen, indem sie unseren hl. Lucas mit dem hl. Lucius aus Cyrene, einem andern Gefährten des dl. Paulus, von welchem in der Apostelgeschichte (13, 1) die Rede ist, verwechseln (vgl. S. Lucius). Daß unser hl. Lucas ein Arzt war, wird vom hl. Paulus (Col. 4, 14) selbst angegeben, und der Bollandist Joseph van Hecke führt (Nr. 13) auch mehrere Stellen aus seinem Evangelium an, in welchem medicinische Ausdrücke vorkommen, die von andern Evangelisten nicht gebraucht werden. Ob er auch ein Maler gewesen, ist nicht so gewiß, weil bedeutendere Quellen darüber nichts melden, und nur Theodorus Lector und Nicephorus angeben, daß die Kaiserin Eudocia das Bild der Mutter Christi, »welches der hl. Evangelist Lucas gemalt hatte«, von Jerusalem nach Constantinopel an die Kaiserin Pulcheria geschickt habe, die dann dasselbe in einer zu Ehren der Gottesmutter erbauten Kirche aufbewahrt habe. Da die seligste Jungfrau noch lange nach der Bekehrung des hl. Lucas lebte, so konnte derselbe allerdings sie persönlich kennen. Der Bollandist ist auch dieser Tradition nicht entgegen; nur will er nicht so viele Bilder, als manche Andere annehmen, aus des hl. Lucas eigener Hand gekommen erachten, sondern die Vervielfältigung fremder Nachbildung zuschreiben. Nach der Annahme der Meisten war der hl. Lucas ein Heide und um das I. 43 zum Christenthum bekehrt worden. Wer ihn bekehrte, ist nicht gesagt; aber nach der Apostelgeschichte (11, 19. 26) ist es bekannt, daß schon um das I. 41 oder 42 in Antiochia Jünger Jesu waren, die dort zuerst Christen genannt wurden, und da war es wohl möglich, daß unser hl. Lucas schon frühzeitig mit denselben bekannt wurde. Doch meinen Einige, daß der hl. Paulus selbst, der nach obiger Stelle ein Jahr in Antiochia zubrachte, ihn bekehrt habe, obwohl er ihn nirgends seinen »Sohn« nennt, wie das bei andern von ihm Bekehrten der Fall ist. Wenn übrigens spätere Griechen meinen, er sei ein unmittelbarer Jünger Jesu und namentlich jener andere gewesen, der mit dem hl. Kleophas den Herrn Jesus nach Emmaus begleitete (Luc. 24, 18), was auch sogar der hl. Papst Gregorius der Große als die Meinung Einiger anführt; so ist dieses wohl schon deßwegen unrichtig, weil der hl. Evangelist Lucas in seinem Evangelium selbst sagt, er habe Alles das, was er schreibe. durch die Ueberlieferung Anderer erhalten, die vom Anfange an beim Herrn gewesen (Luc. 1, 2). Gewiß ist, daß er später der beständige treue Gefährte des hl. Paulus war. Dieser schreibt in Bezug auf ihn an die Kolosser (4, 14): »Grüße von Demas und dem lieben und theuern Lucas, dem Arzte«; er nennt ihn und Demas (Philem. 24) nebst noch Andern unter den Mitarbeitern, und wenn er sich (2. Tim. 4, 9) darüber beklagt, daß Demas ihn in seiner zweiten Gefangenschaft zu Rom verlassen habe, so sagt er gleich darauf (V. 11), daß Lucas allein bei ihm sei. In der ersten Zeit seiner Bekehrung scheint jedoch der hl. Lucas in Philippi oder der Umgegend sich aufgehalten zu haben, wo er dann mit dem hl. Paulus in Berührung kam, mit welchem er nach der Apostelgeschichte (16, 10 ff.) nach Macedonien zu reisen suchte. Er ist zwar da nicht ausdrücklich genannt; aber da er den Ausdruck »wir«gebraucht, so folgt daraus, daß auch er mitgereist sei. Doch erst später, nachdem nämlich der hl. Paulus von Philippi aus zum zweiten Male nach Troas kam und von da über Miletus je. nach Jerusalem reiste (Apstg. 20, 6 ff.), war unser hl. Lucas immer bei ihm und ließ sich durch keine Schiksalslage mehr von dem Apostel abwenden; denn er war, wie bereits angegeben wurde, auch in Rom dem gefangenen hl. Paulus mit getreuester Thätigkeit ergeben. Ueber die Zeit, wann er seine Schriften verfaßte, läßt sich als gewiß feststellen, daß er das Evangelium vor der Apostelgeschichte, beide aber bald nacheinander geschrieben habe. Wo er sie schrieb, ist ebenfalls nicht sicher zu bestimmen; indessen hat es Vieles für sich, wenn man annimmt, daß er sie zu Rom verfaßt habe und zwar zur Zeit, als er mit dem gefangenen Paulus dort verweilte, oder nach Allioli nicht vor dem J. 60 und nicht nach dem J. 70 n. Chr., während nach W.W. (III. 788) die Abfassung dieser Schriften zwischen die Jahre 59–62 fiele. Er verfaßte seine Schriften in der griechischen Sprache und widmete sie einem gewissen Theophilus, welcher wahrscheinlich in Antiochia einen ansehnlichen Posten, wohl unter römischer Autorität, bekleidet hat. Angriffe auf dieselben sind erst in neuester Zeit von Frisch und Strauß gemacht worden, während sie bis daher immer unangetastet geblieben waren. Die alten Kirchenschriftsteller geben an, der hl. Lucas habe bereits die Evangelien des Matthäus und Marcus vor sich gehabt und sie benützt, oder vielmehr in Manchem vervollständigt. Dabei schrieb er nur das, was er von Augenzeugen, die vom Anfange an bei Jesus waren, gehört hatte, wie er im Anfange seines Evangeliums (1, 2) selbst sagt; daher zeichnet er sich durch große Genauigkeit aus. Dabei ist ihm wohl auch der hl. Apostel Paulus, der seine Offenbarungen vom Herrn selbst erhalten, an die Hand gegangen, wie aus der Aehnlichkeit der Ausdrücke hervorgeht, welche Paulus und Lucas öfter, z.B. bei der Einsetzung des heil. Adendmahls, bei der dem hl. Petrus zu Theil gewordenen Erscheinung des Herrn etc., gebrauchen. Uebrigens gibt der hl. Lucas in seinem Evangelium Manches, was in den ersten zwei Evangelien sich nicht findet. Ihm verdanken wir z.B. die meisten Nachrichten von der jungfräulichen Mutter des Herrn, die Geburt des hl. Johannes des Täufers, die Erweckung des verstorbenen Sohnes der Wittwe von Naim, die Gleichnisse vom barmherzigen Samaritan, vom reichen Manne und dem armen Lazarus, vom verlornen Sohne, vom betenden Pharisäer und Zöllner und manches Andere. Was die Apostelgeschichte betrifft, so ist sie eine Fortsetzung seines Evangeliums. In den ersten 12 Kapiteln erzählt er die Wirksamkeit der vorzüglichsten Apostel zur Verbreitung des heil. Glaubens von der Himmelfahrt des Herrn an. In den übrigen Kapiteln beschränkt er sich fast ausschließlich auf die Thaten und Wunder des hl. Paulus, deren Augenzeuge er gewesen. Die Apostelgeschichte enthält die Geschichte der aufsprossenden Kirche durch einen Zeitraum von 30 Jahren, von der Himmelfahrt Christi bis zur ersten Gefangenschaft des Apostels Paulus in Rom, welche 2 Jahre (bis zum I. 63 oder 64 n. Chr.) dauerte. Warum er hier plötzlich abbricht und die so interessante Geschichte nicht noch weiter fortsetzt, läßt sich angeben, sowie man auch über die weiteren Lebensverhältnisse des hl. Lucas keine bestimmten Nachrichten hat. Nach Epiphanius soll er in Dalmatien, Gallien (nämlich in Gallia cisalpina, dem heutigen Oberitalien), Italien und Macedonien die Lehre Christi verkündet haben; Hansizius gibt in seiner Germania sacra (T. I. p. 15) auch Noricum an, wo er nach Lorch (Laureacum) gekommen sei. Letzteres und die Wanderung des Heiligen nach Pannonien wird bei W.W. (VIII. 72. 171) wohl mit Recht beanstandet. Die nähern Umstände seines spätern Wirkens sind ganz und gar unbekannt. Nach Einigen beschloß er sein Leben im Frieden zu Theben in Böotien; Andere sagen, er habe zu Patras (Patrae) in Achaja als Martyrer sein Blut vergossen. Bei Zedler findet sich (18, 645) sogar angegeben, daß man behaupten wollte, er habe zu Rom den Martertod gelitten. Der Bollandist wagt die Todeszeit des Heiligen nicht näher anzugeben, wie er sich überhaupt bei der Bearbeitung der Geschichte dieses hl. Evangelisten wenig in chronologische Erörterungen eingelassen hat und dafür die verschiedenen bezüglichen Daten, die oft von Verschiedenen sehr verschieden angegeben werden, in einer übersichtlichen Tabelle nach nicht weniger als 14 biblischen Autoritäten auf pag. 285 darstellt. Er setzt darum für das Jahr seines Todes eine sehr allgemeine Grenze, nämlich zwischen die Jahre 75 und 100 n. Chr. Eben so wenig ist das Alter sicher; Einige lassen ihn 80, Andere 70 Jahre alt werden. Er war beständig unverheirathet geblieben. Im I. 357 wurden seine Reliquien nach Constantinopel gebracht. Im I. 542 wurden sie unter Kaiser Justinian I. neu aufgefunden. Mehrere Kirchen beanspruchten den Leib des hl. Evangelisten. So die Klosterkirche S. Salvator de Gulleto oder des hl. Guielmus, der in seinem Kloster zu Goglieto starb, dort begraben liegt und den aus dem Oriente gekommenen Leib des hl. Lucas in Empfang genommen haben soll. Für diesen Besitz kann jedoch der Bolländist keine starken Beweisgründe finden. Sowohl die Minoriten der Observanz im Kloster St. Job zu Venedig, als die Benedictiner bei St. Justina in Padua wollen im Besitze des hl. Leibes seyn. Padua hat jedoch eine ältere Tradition für sich, und es sind Nachrichten vom I. 1127 vorhanden, während die Venetianer erst ein Jahrhundert später den kostbaren Schatz durch Kauf von Seite dreier venetianischer Handelsleute erhalten hätten. Verschiedene Reliquien vom hl. Lucas finden sich als früher oder jetzt noch existirend an noch andern Orten angezeigt, z.B. auf dem Berge Athos in Griechenland, zu Oviedo (Ovetum) in Spanien, ferner bei Valladolid im Cistercienserkloster Espina, in Barcelona, in Valencia, in einigen französischen Städten, wie in der Kathedrale zu Sens, wo sie aber im J. 1793 abhanden kamen, zu Valence, Douai in der Abtei Lissies; in Belgien sind es die Städte Mecheln und Tournai, welche Reliquien von ihm zu haben angeben. Jedoch fehlt beinahe Allen die hinreichende Beglaubigung. Nicht zu vergessen ist der hl. Kriegsoberste Artemius, der im Auftrage des Kaisers Constantius II. im Jahre 357 den hl. Leib von Patras nach Constantinopel förderte. Der hl. Evangelist Lucas wird als Patron der Aerzte und auch der Maler angegeben. Als Symbol ist ihm (nach Ezech. 1, 10 und Apocal. 4, 7) ein Stier oder Rind beigegeben, weil er sein Evangelium mit dem Priesterthume beginnt, nämlich dem Priesterdienste des Zacharias. Oft hat er auf Gemälden das Buch auf dem Kopfe des Stiers. Nach Migne's Dict. iconogr. S. 366 wird er oft sitzend dargestellt, im Begriffe das Evangelium zu schreiben; oder er malt das Bild der Mutter des Herrn; oder es ist eine Staffelei, Malergeräthe, das Bild der hl. Jungfrau etc. vor ihm. Sonderbare Mittheilungen gibt uns Katharina Emmerich in dem Leben Christi (I. 151), denen zufolge der hl. Lucas, dem es schon gar nicht einleuchten wollte, daß Jesus mit so geringen Leuten umging, weder ein Jude noch ein Heide war; wie sie ihn sah, war er ein Gelehrter, der überall herumhorchte; er war mehr römisch als jüdisch gekleidet, hatte in Aegypten studirt, war Arzt, sammelte Kräuter, malte auch Götzenbilder, die er nach Aegypten schickte; trat aber nach vielem Umgang mit den Jüngern Jesu kurz nach Jesu Tod fest zu ihrer Schaar über. Erinnerungen an den hl. Lucas finden sich bei den Bollandisten am 14. März (II 343), auch am 15. März (II. 374), dann am 21., 26. Sept., 13. Oct., 27. Nov. Ausführlich aber behandeln sie ihn am 18. October. Nach dem Mart. Rom., in welchem sein Name auch am 18. Oct. steht, starb der hl. Lucas in Bithynien; seine Gebeine, heißt es dann, wurden nach Constantinopel und von dort nach Padua gebracht. Nach Menzel (Symb. II. 43) soll er auch Patron der Glaser seyn; aber den Grund kann er nicht angeben. (VIII. 282–313).

Herr, unser Gott, du hast den Evangelisten Lukas auserwählt, in Wort und Schrift das Geheimnis deiner Liebe zu den Armen zu verkünden. Gib, dass alle, die sich Christen nennen, ein Herz und eine Seele sind, und lass alle Völker der Erde das Heil schauen, das du ihnen bereitet hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Intervéniat pro nobis, quaesumus, Dómine, sanctus tuus Lucas Evangélista: qui crucis mortificatiónem iúgiter in suo córpore, pro tui nóminis honóre, portávit.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

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18. Oktober: Hl. Asclepiades, Bischof von Antiochia, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:Asclepiades, Ep. (18. Oct. al. 6. Juni). Der hl. Asclepiades war Bischof von Antiochia und regierte vom J. 211–217 oder 218. Einige (wie das Mart. Rom.) rechnen ihn unter die eigentlichen Martyrer, die unter dem Kaiser Macrinus um des Glaubens willen gelitten haben; Andere aber halten ihn nur für einen Bekenner, d.h. für einen solchen, der um des Glaubens willen wohl Vieles gelitten hat, der aber sein Bekenntniß nicht mit dem Martyrtod vollenden konnte. Von einigen Martyrologen wird sein Andenken am 6. Juni gefeiert.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

18. Oktober: Hl. Athenodorus, Bischof von Pontus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Athenodorus, (9. Febr. al. 18. Oct. 3. Juli, 7. Nov.) Griech. ᾽Αϑηνοδῶρος = Geschenk der Athene (Minerva). – Der hl. Athenodorus, ein Bischof in Pontus, war der Bruder des hl. Gregorius des »Wunderthäters«, und wie dieser aus Neucäsarea gebürtig. In seiner Jugend erlernte er die lateinische Sprache und studirte nicht nur zu Athen und Berytus, sondern auch zu Cäsarea, wo er von Origenes zum christlichen Glauben bekehrt ward, und zu Alexandria. Zum Bischof erwählt, nahm er Theil an dem Concil, welches im J. 264 (oder Anfangs 265) zu Antiochia gegen Paul von Samosata, der die Gottheit Christi und die Trinität läugnete, gehalten wurde. Ob er, wie Baronius meint, des Martyrtodes gestorben sei, ist nicht ganz ausgemacht, wenigstens sind die Bollandisten dagegen, die ihm zwar in der Aufschrift den Titel eines Martyrers geben, im Contexte aber bemerken, er sei wahrscheinlich als Bekenner gestorben. Bei den Griechen wird er am 7. Nov. verehrt, bei den Lateinern aber am 18. Oct., wie aus dem Mart. Rom. hervorgeht, wo zugleich gesagt wird, daß er in der Verfolgung des Aurelianus das Martyrthum vollendet habe.
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Beitrag von HeGe »

18. Oktober: Hl. Justus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Justus, (18. Oct.), ein 9jähriger Knabe und Martyrer bei Beauvais (Bellovacum) in der franz. Provinz Isle de France, Dep. Oise, zwischen Paris und Amiens, wurde schon bei S. Justinus erwähnt, und von ihm gesagt, daß seine Lebensgeschichte, wie sie ganz kurz in dem alten Beauvaiser Breviere vom J. 1618 sich findet, die ursprüngliche sei, die dann auf andere Heilige mit dem Namen Justinus und Justus übertragen wurde etc. Doch diese Erzählung selbst wurde mit der Zeit weiter ausgeführt, und so geben denn die Bollandisten am 18. Oct. (VIII. 338 ff.) nach zwei verschiedenen Handschriften eine doppelte »Passio S. Justi Pueri«, welche im Wesentlichen Folgendes enthält: Der hl. Justus war zu Auxerre (Autissiodorum) in der franz. Provinz Burgund von christlichen Eltern geboren und schon frühzeitig mit verschiedenen Gnaden, namentlich mit der Gabe der Weissagung, ausgezeichnet. Man zeigt nach den Boll. (330. nr. 32) dort in der Rue de temple noch das Haus, wo er geboren seyn soll. Seine Mutter hieß Felicia, sein Vater Justinus, der einen Bruder, Namens Justinianus, hatte, welcher als Knabe heimlich geraubt und in Amiens an einen Kaufmann, Namens Lupus, als Sklave verkauft worden war. Niemand wußte mehr etwas von demselben, bis endlich der hl. Justus als Knabe von 9 Jahren eine höhere Erleuchtung darüber erhielt, wo sein Onkel sich befinde, und wie er ihn retten solle. Er theilte dieses seinen Eltern mit, die jedoch seinen Planen Widerstand leisteten, aus Furcht, ihren einzigen Sohn auf dieser beschwerlichen Reise zu verlieren. Da er aber auf seinem Vorhaben bestand und dabei seinen Vater aufmunterte, ihn zu begleiten, entschloß sich dieser, der denn auch eine höhere Fügung darin fand, endlich zu dieser Reise, die er nun nach einigen Tagen mit seinem Sohne antrat. Auf dem Wege kamen sie nach Melun (Milido, Militunense castrum), wo sie mehrere Arme speisten, und der hl. Justus seine eigene Tunica an einen Bedürftigen verschenkte. In Paris wurden sie von einem frommen Manne, Namens Hippolytus freundlich beherbergt, dann auf der Weiterreise von einem brave Fährmann umsonst über den Fluß Oise (Isore, ara, Oesia) gesetzt und kamen so nach Amiens (Ambianum), wo sie von dem Kaufmanne Lupus, der ein heimlicher Christ, war, und bei welchem Iustinianus sich befand, ebenfalls gütig aufgenommen wurden. Als sie ihm ihr Anliegen mittheilten und ihn baten, daß er ihnen ihren Verwandten gegen Lösegeld überlassen möchte, erklärte er gerne seine Einwilligung und stellte ihnen seine Diener vor, unter welchen der Knabe Justus sogleich seinen Oheim erkannte, während der Vater selbst seinen eigenen Bruder nicht mehr erkannt hatte. Inzwischen hatte der bekannte Christenfeind Rictiovarus, welcher als Präfect des Kaisers Diokletian in Trier viele Christen hatte hinrichten lassen und damals (im J. 287) eben in Amiens sich befand, durch seine Kundschafter davon Kenntniß erlangt, daß im Hause des Lupus Christen seien, und gab daher den strengsten Befehl, dieselben lebendig oder todt ihm zu bringen. Als Lupus dieses erfuhr, gab er seinen Gästen den Rath, noch während der Nacht sich auf den Weg zu machen, wobei er ihnen ihren Verwandten ohne Lösegeld überließ. Justus, Justinus und Justinianus traten daher sogleich die Rückreise an und kamen auf dem Territorium von Beauvais zu einem Orte, Namens Sinomovicus, wo eine Quelle, Namens Syrique (Syrica) entspringt, die dann von dem Flüßchen Arre oder Aire (Araja) auf. genommen wird. Hier wollten sie sich mit Speise und Trank erquicken; aber Justus erkannte durch höhere Eingebung, daß nun die Verfolger kommen, und bat daher seinen Vater und Onkel, sich in der nahen Höhle zu verbergen. Kaum war dieses geschehen, so kamen vier von Rictiovarus abgesendete Reiter, und fragten den Knaben, wer er sei und wo seine Gefährten sich befinden. Da nun Justus freudig als einen Christen sich bekannte und seine Verwandten zu verrathen sich weigerte, wurde ihm von den Henkern das Haupt abgeschlagen, welches er dann in seinen Händen zu seinen Verwandten hingetragen haben soll, worauf die Henker erschreckt davon eilten. Dieses geschah am 18. Oct. 287. Justinus bestattete nun den Leib seines Sohnes, wie er es selbst verlangt hatte, in einer nahen Höhle und brachte sein Haupt nach Auxerre zu seiner Mutter, welche dasselbe auf die Erzählung des Vaters freudig empfing und hoch verehrte. Dort blieb es verborgen, bis der hl. Amator, welcher vom J. 388–418 Bischof von Auxerre war, dasselbe in die Kirche des hl. Symphorianus übertrug, die dann später den Namen des hl. Amator erhielt. Ein Theil desselben wurde nach den Bollandisten (329. nr. 28 f.) im J. 949 nach Corvey in Westphalen gebracht, während der übrige Theil um das J. 1163 in die Kathedralkirche von Auxerre kam etc. Sein Leib wurde, wie oben bemerkt, bei dem Flecken Sinomovicus nahe bei Beauvais in einer Höhle, wo sein Vater die Fundamente eines alten Gebäudes entdeckt hatte, einem Monumente übergeben, wo man dann später eine größere Kirche baute, bei welcher immer viel andächtiges Volk sich zusammenfand. Nach vielen Jahren (um das J. 851) wurde sein Leib nach Beauvais übertragen und in der Basilica des hl. Petrus beigesetzt, wo er von den Gläubigen noch verehrt wird. Im Beauvaiser Brevier vom J. 1828 steht sein Fest als dupl. maj. am 18. Oct. Aber auch nach dieser Uebertragung wurde der Ort seines Begräbnisses, der schon im J. 1051 von ihm den Namen St. Just (Villa S. Justi) trägt, nicht vernachläßigt. Es sendeten nämlich die Bischöfe von Beauvais anfangs einen Kaplan dorthin; später bauten sie dort ein Kloster, welches zuerst Canonici saeculares, dann regulares S. Quentini und vom J. 1147 bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Prämonstratenser inne hatten, während jetzt keine Spur mehr von demselben übrig ist. Im J. 1674 wurde vom Bischofe Nikolaus von Beauvais ein ansehnliches Stück von einem Schulterbeine des hl. Justus dahin gegeben, während um das J. 866 einige Reliquien von ihm nach St. Riquier (Centula S. Richarii) in der Diöcese Amiens und um das J. 942 nach Poitiers (Pictavium) gekommen waren. Aber auch noch andere Orte rühmten und rühmen sich, größere oder kleinere Reliquien von unserm hl. Knaben und Martyrer Justus zu haben, so z.B. das ehemalige Kloster Malmedy (Malmundarium) im preußischen Regierungsbezirke Aachen, wo sein Haupt und sein ganzer Leib sich befunden haben soll; dann die Stiftskirche in Einsiedeln, wohin der nachmalige Bischof Hartmann I. von Chur bei einer Sendung nach Frankreich das Haupt und einige Reliquien des hl. Justus von Auxerre gebracht haben soll, während sein Haupt nach Andern in dem schweizerischen Dorfe Flumsim Canton St. Gallen sich befinden soll; ferner die niederländische Stadt Zütphen an der Yssel (Isala), wo man auch den Leib unsers hl. Justus, dessen Fest aber dort am 11. Oct. gefeiert wird, haben will, während sein Haupt in Trier seyn soll etc.; endlich Antwerpen, wo ein Theil des Hauptes unseres hl. Justus verehrt wird. – Während nun der Bollandist Carpentier (333. nr. 46) sich bezüglich dieser Reliquien auf die oben bei S. Justinus angeführte Aeußerung des Sollerius beruft, daß oft die Thaten eines Heiligen auf einen Andern übertragen wurden, und daß man namentlich die vielen hhl. Justinus und Justus leicht habe verwechseln können etc., bemerkt er besonders bezüglich des in Zütphen am 11. Oct. verehrten hl. Justus, daß dieser wahrscheinlich der hl. Justus von Arras sei, welcher mit dem hl. Artemius wirklich bei einigen Hagiologen am 11. Oct. vorkommt, während unser hl. Justus von Beauvais oder Auxerre immer nur am 18. Oct. verehrt wurde. Wie sehr übrigens die Verehrung unseres hl. Knaben Justus, der in so früher Zeit durch so großen Muth sich auszeichnet hat, verbreitet war, geht auch daraus hervor, daß in einem englischen Missale vom Anfange des 11. Jahrhunderts ihm zu Ehren am 18. Oct. eine Messe vorkommt, wo nicht blos in der ersten Oration, sondern auch sogar in der Präfation sein Glaubensmuth in einem so zarten Alter hervorgehoben wird. Daher konnte es um so leichter geschehen, daß, wenn man an andern Orten Reliquien eines hl. Justinus oder Justus hatte, derselbe im Laufe der Zeiten für den so berühmten hl. Justus von Beauvais gehalten oder ausgegeben wurde, ohne daß man deßwegen an eine absichtliche Täuschung zu denken hat. Im Mart. Rom. steht sein Fest ebenfalls am 18. Oct.; aber bei Butler haben wir von ihm nichts finden können. Vgl. übrigens S. Justinus. (VIII. 323–342).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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18. Oktober: Hl. Justus, hl. Artemius und hl. Honesta, Jungfrau, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Justus, Artemius et Honesta V. MM. (18. al. 11. 17. Oct.). Von diesen Heiligen der Diöcese Arras (Atrebatenses), welche bei Usuard und Andern am 11. Oct. und in einem alten Brevier von Amiens am 17. Oct. vorkommen, wurde schon bei S. Justinus Erwähnung gethan. Die Neobollandisten geben am 18. Oct. (VIII. 369–372) ihr Leben nach einem Arraser Proprium vom J. 1817, in welchem Folgendes enthalten ist: Die hhl. Brüder Justus und Arthemius erlitten in dem zur Provinz Artois und zur Diöcese Arras gehörigen Orte, welcher Monchel, auch Monciel oder Moncels (Monticellus, auch Mons coeli) genannt wird und am Flüßchen la Canche (Quantia) liegt, für den Namen Christi einen glorreichen Tod. Sie hatten nämlich ohne Wissen ihres sehr mächtigen, aber heidnischen Vaters den christlichen Glauben angenommen und sich dann, um Gott freier dienen zu können, nach Frankreich geflüchtet, wo sie in der Nähe von Arras sich niederließen und ein einsames Leben führten. Nachdem der Vater von ihrer Flucht Kenntniß erhalten, schickte er Leute ab, welche sie aufsuchen und zur Rückkehr auffordern oder im Weigerungsfalle tödten sollten. Als diese die frommen Brüder endlich fanden und ihnen den Befehl des Vaters mittheilten, weigerten sie sich, dahin zurück zu kehren, wo man den wahren Gott nicht kannte, und so wurden sie denn getödtet, wie man glaubt, im 8. Jahrhunderte. Sie wurden dann auf dem nämlichen Platze begraben, und über ihrem Grabe baute man später eine dem hl. Justus geweihte Kirche, wo die heil. Martyrer verehrt werden. Nach einem andern alten Breviere von Abbeville und Amiens waren sie aus der Gegend von Toulouse, und hatten die beiden Brüder auch noch eine Schwester, Namens Honesta, die ebenfalls mit ihnen gemartert wurde und auch bei andern Hagiologen genannt ist. Bei Malbrancq, der ihr Leben ausführlicher beschrieben, hat diese Schwester den Namen Constantia. Nach ihm war ihr Vater der persische Monarch Aaron, der an den Kaiser Karl den Großen eine Gesandtschaft schickte, mit welcher die drei Geschwisterte unter dem Vorwande, sich noch mehr auszubilden, nach Frankreich reisten und dort dann heimlich in die Einsamkeit sich begaben, wo sie endlich aufgefunden und auf Befehl des heidnischen Vaters getödtet wurden. Jedenfalls ist die Verehrung dieser heil. Martyrer in Frankreich sehr alt, und es finden sich an verschiedenen Orten Reliquien von ihnen. Wahrscheinlich sind auch die in Zütphen verehrten Relianien des hl. Justus von unserm hl. Justus. Die in Monchel über ihrem Grabe erbaute Kirche wurde im 18. Jahrhundert zerstört, aber im J. 1828 wieder aufgebaut und im J. 1840 erweitert. Nicht weit davon ist mitten auf dem Felde ein Hügel, welchen man, weil diese Heiligen dort zuerst begraben worden seyn sollen, »Grab des hl. Justus« (tumba S. Justi, franz. tombe de St-Just) nennt, wohin jährlich am Sonntage nach dem 18. October, der ihr eigentlicher Festtag ist, eine feierliche Procession von Monchel aus stattfindet. (VIII. 369–372).
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Re: Heilige des Tages

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18. Oktober: Hl. Justus, hl. Flavianus und 90 Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Justus, Flavianus et 90 Soc. MM. (18. Oct.). Dieser hl. Justus von Novalese (Novalicium) soll zu Oulx (Ulcium) bei Susa (Secusia) an der Dora-Ripera in Piemont an der Gränze der Dauphiné gemartert worden seyn, und mit ihm auch der hl. Flavianus, so wie 90 Andere, die sich von den heidnischen Longobarden in das im J. 726 gegründete Benedictinerkloster von Novalese, wo die hhl. Justus und Flavianus als Mönche gelebt haben sollen, geflüchtet hatten. Nach Einigen wäre der hl. Justus der Bruder eines Papstes Leo, nach Andern der des hl. Turiner Martyrers Maximus gewesen, was aber von dem Neobollandisten Carpentier widerlegt wird. Ueberhaupt ist nach ihm die Geschichte dieser heil. Martyrer so unklar und verwickelt, daß er nur die Meinung beider Parteien, von welchen die Eine (unter diesen sogar Baronius) den Cult dieser Heiligen ganz läugnet, nach verschiedenen Quellen anführt und das Urtheil darüber der kirchlichen Autorität überläßt, was auch wir thun wollen. Nur das sei hier noch bemerkt, daß der längere Zeit verborgen gebliebene Leib des hl. Justus später von einem gewissen Stephanus wieder aufgefunden und im J. 1027 mit großer Feierlichkeit in das neue Kloster von Susa, welches dann den Namen des hl. Justus erhielt, übertragen worden ist. Um das J. 1050 wurde zu Oulx eine neue Congregation von Regular-Kanonikern gegründet und im J. 1073 dort eine Kirche gebaut. Auch werden mehrere Wunder angeführt, die auf die Fürbitte dieser Heiligen geschehen seyn sollen. (VIII. 373–377).
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18. Oktober: Hl. Tryphonia, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Tryphonia (18. Oct.), eine Wittwe und Martyrin, vielleicht eine Verwandte, sicherlich aber nicht Gattin des Kaisers Decius, wurde mit ihrer Tochter Cyrilla vom hl. Priester Justinus getauft und nach ihrem schon am folgenden Tage eingetretenen Tode beerdigt. Das Mart. Rom.. erwähnt ihrer am heutigen Tage als einer frühern Gemahlin des Kaisers Decius. (VIII. 313.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

19. Oktober: Hl. Johannes de Brébeuf, hl. Isaak Jogues, Priester, und Gefährten, Märtyrer in Nordamerika
Wikipedia hat geschrieben:Der heilige Jean de Brébeuf (* 25. März 1593 in Condé-sur-Vire, Normandie; † 16. März 1649 in St. Ignace) war ein französischer Jesuit, der im Gebiet der Wyandot am Huronsee in Kanada das Evangelium verkündete. [...]

Mit 24 Jahren trat er ins Seminar der Jesuiten in Rom ein, im Februar 1622 wurde er zum Priester geweiht. Am 19. Juni 1625 erreichte P. de Brébeuf Québec in Kanada.

1626 brach er zu dem Indianerstamm der Wyandot (Huronen) auf, bei denen er mit Unterbrechungen bis an sein Lebensende blieb. Er starb nach Folterungen am Marterpfahl durch Irokesen, nachdem diese bei einem Kampf mit den Wyandot die Missionsstation überfallen hatten.

Durch seine Aufenthalte bei den Indianern und seine langen Berichte über deren Leben wurde P. de Brébeuf zum ersten Ethnologen der französischen Kolonie. Auf ihn gehen detaillierte Beschreibungen von Sprache und Gebräuchen zurück, einschließlich der heute noch für Indianer als stereotyp geltende Floskel Howgh. Sein Weihnachtslied, Jesous Ahatonhia (Jesus, he is born) ist in huronischer Sprache verfasst und wird heute noch gesungen, es gilt als das erste kanadische Weihnachtslied überhaupt. Dabei wird Gott mit dem Ausdruck Manitu bezeichnet, was weit über die Huronen Verbreitung fand. Das Jesuskind liegt dabei in einem Stück Birkenrinde und in Windeln aus Hasenfell, statt Schäfer sind Jäger auf dem Felde und die Heiligen aus dem Morgenland sind durch Häuptlinge von Nachbargebieten ersetzt, die ihm als Geschenke Fuchs- und Biberpelze darbringen.

Die Bezeichnung des indianischen Spiels Lacrosse soll auf Jean de Brébeuf zurückgehen, den die verwendeten Schläger an einen Krummstab (frz. la crosse) erinnerten.

Am 29. Juni 1930 wurde er nebst anderen Kanadischen Märtyrern durch Papst Pius XI. heiliggesprochen, der Gedenktag P. Brébeufs und seiner Gefährten ist der 19. Oktober. Er ist der Schutzheilige Kanadas.

Gütiger Gott, du hast durch die Predigt und das Martyrium des heiligen Johannes und seiner Gefährten die Anfänge der Kirche in Nordamerika geheiligt. Lass auf ihre Fürsprache in der ganzen Welt die Saat des Glaubens aufblühen und reifen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

19. Oktober: Hl. Paul vom Kreuz, Priester, Ordensgründer
Wikipedia hat geschrieben:Der Heilige Paul (oder Paulus) vom Kreuz, geboren als Paolo Francesco Danei (* 3. Januar 1694 in Ovada; † 18. Oktober 1775) war ein italienischer Mystiker und der Gründer der Kongregation vom Leiden Jesu Christi.

Der Heilige Paul vom Kreuz, ursprünglich Paolo Francesco Danei, wurde am 3. Januar 1694 in Ovada, einer zwischen Turin und Genua gelegenen norditalienischen Stadt, geboren. Er gilt als einer der größten katholischen Mystiker des achtzehnten Jahrhunderts.

Paul, der aus einer reichen Kaufmannsfamilie stammte, hatte mit 19 Jahren eine Bekehrungserfahrung hin zu einem dem Gebet gewidmeten Leben. Davor hatte er ein sehr normales, frommes Leben geführt. Die frühe Lektüre der »Abhandlung über die Gottesliebe« (Theotimus) des Heiligen Franz von Sales und die geistliche Leitung durch einen Priester des Ordens der Kapuziner lehrten ihn das Primat der Liebe und gleichzeitig die Notwendigkeit, unsere eigenen Gottesbilder hinter uns zu lassen. Die Überzeugung, dass Gott am leichtesten in der Passion Jesus Christi gefunden werden kann, begleitete ihn von da an durch sein ganzes Leben. Er sah das Leiden Christi als das überwältigendste Zeichen der Liebe Gottes und zugleich als die Tür zur Vereinigung mit Gott. Sein Leben widmete der Aufgabe, diese Botschaft zu verbreiten und eine Gemeinschaft zu gründen, deren Mitglieder dies ebenfalls tun würden.

„Ich bin Paul vom Kreuz, den Jesus gekreuzigt hat.“

-St. Paul vom Kreuz

Im Alter von 26 Jahren hatte Paul eine Reihe von Gebetserfahrungen, die ihn davon überzeugten, dass Gott ihn dazu einlud, eine Gemeinschaft zu gründen, die ein evangelisches Leben führen und die im Leiden Jesu offenbarte Liebe Gottes verkünden würde. In einer Vision sah er sich selbst und seine Gefährten im Habit, den sie tragen würden: eine lange, schwarze Tunika, auf deren Vorderseite, unter einem weißen Kreuz, sich ein Herz mit der Inschrift »Das Leiden Jesu Christi« befindet. Während er diese Vision sah, hörte er die Worte: »Das soll zeigen, wie rein ein Herz sein muss, in das der heiligen Namen Jesu eingeprägt ist. Der erste Name der neuen Gemeinschaft war »die Armen Jesu«. Später wurde sie unter dem Namen »Kongregation vom Leiden Jesu Christi« oder Passionisten bekannt.

Ermuntert von seinem Bischof, der ihn in das schwarze Habit eines Einsiedlers einkleidete, schrieb Paul Ende 1720 während vierzigtägiger Besinnungstage die Regel der neuen Gemeinschaft, deren einziges Mitglied er damals war. Die Gemeinschaft sollte ein Leben der Buße, in Einsamkeit und Armut führen, und die Menschen die einfachste Weise lehren, das Leiden Jesu zu betrachten.

Sein erster Gefährte war sein eigener Bruder, Johannes Baptist, der zusammen mit Paul am 7. Juni 1727 im Petersdom in Rom von Papst Benedikt XIII. zum Priester geweiht wurde. Nach der Weihe widmeten sie sich der Predigt in Pfarreien, vor allem in entlegenen Gegenden, wo es nicht genügend pastoral tätige Priester gab. Ihre Predigttätigkeit und die Besinnungstage, die sie in Seminarien und Ordenshäuser gaben, machten ihre Sendung bekannt, und die Gemeinschaft begann zu wachsen.

Da entbehrungsreiche Leben der ersten Passionisten zog keine großen Mengen an, aber Paul zog ein langsames, manchmal schmerzhaftes Wachstum einem spektakulären vor. Sein wichtigstes war in seinen eigenen Worten, einen »ausschließlich auf Gott ausgerichteten, vollständig apostolischen Menschen« zu formen »einen Mann des Gebets, losgelöst von der Welt, von den Dingen, von sich selbst, sodass er den Namen eines Jünger Jesu Christi zu recht trägt.«

Das erste Kloster wurde 1737 auf dem Monte Argentario (Provinz Grosseto) gegründet; die Gemeinschaft hatte neun Mitglieder. Paul nannte seine Klöster „ritiro“ (Rückzug), um das Leben der Einsamkeit und Kontemplation zu betonen, das er für diejenigen als notwendig erachtete, die die Botschaft des Kreuzes verkünden wollten. Neben dem gemeinsamen Stundengebet sollten die Mitglieder seiner Gemeinschaft mindestens drei Stunden jeden Tag dem kontemplativen Gebet widmen.

Während seiner Lebenszeit war Paul vom Kreuz vor allem als Prediger und geistlicher Begleiter bekannt. Mehr als zweitausend seiner Briefe, die meistens der geistlichen Begleitung gewidmet waren, sind erhalten.

Paul vom Kreuz starb am 18. Oktober im Kloster der Heiligen Johannes und Paul (bei Santi Giovanni e Paolo). Seine Kongregation umfasste damals 180 Priester und Brüder, die in zwölf Klöstern vor allem im Gebiet des Kirchenstaats lebten. Außerdem gab es ein Kloster kontemplativer Schwestern in Corneto (heute Tarquinia), das Paul einige wenige Jahre vor seinem Tod gegründet hatte, um das Gedächtnis des Leidens Jesus in einem Leben des Gebets und der Busse zu fördern, und das bis heute besteht.

Paul vom Kreuz wurde am 1. Oktober 1852 seliggesprochen und am 29. Juni 1867 von Papst Pius IX. heiliggesprochen. Sein Fest wird heute am 19. Oktober gefeiert, früher am 28. April.

Barmherziger Gott, du hast dem heiligen Paul vom Kreuz eine außergewöhnliche Liebe zum Leiden Christi gegeben. Hilf uns, nach seinem Vorbild den Erlöser zu lieben und unser eigenes Kreuz mit Geduld zu tragen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Dómine Iesu Christe, qui, ad mystérium Crucis prædicándum, sanctum Paulum singulári caritáte donásti, et per eum novam in Ecclésia famíliam floréscere voluísti: ipsíus nobis intercessióne concéde; ut, passiónem tuam iúgiter recoléntes in terris, eiúsdem fructum cónsequi mereámur in coelis:
Qui vivis et regnas cum Deo Patre, in unitate Spiritus Sancti, Deus, per omnia saecula saeculorum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

19. Oktober: Hl. Amabilis, Priester
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Amabilis, Presb. et Conf. (11. Juni, al. 19. Oct.) Aus dem Lat. = Liebenswürdig. – Der hl. Amabilis, Priester und Bekenner, aus Riom (Ricomagum) in der Auvergne gebürtig, bezeigte gleich in seiner Jugend großen Abscheu vor der Welt, und trat noch sehr jung in den geistlichen Stand, indem er sich durch seine Gottesfurcht auszeichnete. Alle Schlangen um Riom herum wurden von ihm vertrieben; auch wurde seine Sterbstunde von ihm vorhergesagt. Bei seinem Grabe in der Kirche des hl. Benignus zu Riom wurden viele Gebrechliche gesund gemacht; und wenn in der Stadt eine Feuersbrunst entstand, wurde sie früher jedesmal gestillt, so oft man seine Fürbitte anrief. Er lebte im 5. Jahrhundert. Früher wurde er am 19. Oct. verehrt, jetzt aber am 11. Juni, als dem Tage seiner Translation. Butler meint, sein Tod dürfte am 1. Nov. erfolgt seyn; er sei aber wegen des Festes aller Heiligen an diesem Tage nie gefeiert worden. Vom hl. Amabilis sagt die Legende, er habe seine Handschuhe an einen Sonnenstrahl gehängt. In der Legende der Heiligen deutet der Sonnenstrahl die Verbindung an, in welcher der Heilige, wenn er auch niedern Standes, ja in Knechts- und Magdgestalt auf Erden wandelt, dennoch mit dem Himmel und seiner Macht und Herrlichkeit steht. Zuweilen geschieht es, um in einem besondern Falle das Wort des Heiligen zu bekräftigen oder seine Unschuld und Heiligkeit zu bewähren. Außerdem ereignete es sich als etwas Gewöhnliches, das nur gemeinen, sündigen Menschen ungewöhnlich erscheint. Es verhält sich mit den Sonnenstrahlen wie mit dem Lichte. Sie stehen in einem ganz eigenthümlichen Verhältnisse zur Jungfräulichkeit, sie gehorchen der Unschuld und geben sie zu erkennen. (Menzel Symb. II. 394).
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

19. Oktober: Hl. Aquilin, Bischof von Evreux
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Aquilinus, Ep. (19. Oct. al. 15. Febr.) Der hl. Aquilin, Bischof von Evreux (Ebroicum, Mediolanum Aulercorum), wurde zu Bayeux um das J. 620 von vornehmen Eltern geboren. In das Mannesalter eingetreten, verband er sich mit einer würdigen Gemahlin, deren Name nicht genannt wird (in art. Gyn. heißt sie Anonyma). Er diente in den Heeren, welche Chlodowäus II. im J. 640 den Barbaren (Venedi, Winidi = Wenden, Winden) entgegengeschickt hatte, als sie in die fernen Gränzen seiner Staaten eingefallen waren. Bei seiner Rückkunft aus dem Kriege traf er zu Chartres (Carnotum) seine Gemahlin, die ihm bis dahin entgegengekommen war. Beide dankten Gott für die Erhaltung des Lebens, und faßten den Entschluß, ihre Lebenstage in der Enthaltsamkeit zuzubringen. Nach Evreux sich zurückziehend, weihten sie sich ganz den Werken der Tugend, und machten aus ihrem Hause gleichsam ein Spital. Nach dem Tode des hl. Bischofs Aeternus von Evreux wurde der hl. Aquilinus zu dessen Nachfolger erwählt. – Ueber die Zeit, wann dieses geschehen, herrscht Meinungsverschiedenheit. Nach den Einen regierte er 34, nach den Andern nur 24 Jahre, während er nach einer alten auf uns gekommene Lebensbeschreibung (Vita S. Aquilini) 42 Jahre dem Bisthume vorgestanden ist, und hienach berechnet sich denn auch die Zeit seines Bisthums-Antrittes und seines Todes auf verschiedene Weise. Die früheren Bollandisten, welche den auf den 15. Juli fallenden hl. Aeternus bearbeitet haben, nehmen nach Saussayus und Castellanus an, daß er um das J. 660 gestorben sei. Allein der neuere Bollandist Benj. Bossue, welcher den hl. Aquilinus bearbeitet hat, weist historisch nach, daß kein Grund vorhanden sei, von der Zeitangabe der gründlich geschriebenen Vita abzugehen, weßhalb die Erwählung des hl. Aquilin in das Jahr 653 gesetzt werden muß. – Mit aller Treue erfüllte dieser, auf den bischöflichen Stuhl erhoben, seine Pflichten; damit er aber durch die verschiedenen Amtsverrichtungen in seinem Eifer nicht geschwächt werde, baute er sich unweit seiner Kirche eine Zelle, in die er sich zuweilen verschloß, um den Geist der Frömmigkeit wieder zu beleben und desto eifriger für das Heil der Seelen wirken zu können. Im J. 688 oder 689 wohnte er dem Concil von Rouen bei, das sein Metropolite, der hl. Ansbert, zusammenberufen hatte. In den letzten Jahren seines Lebens verlor er das Augenlicht, welchen Unfall er als eine Gnade um so mehr betrachtete, als er den Herrn öfters um eine Heimsuchung gebeten hatte. Endlich starb er zu Ende des 7. Jahrh. (um das J. 695), nachdem er 42 Jahre seinem Bisthume als guter Hirte vorgestanden, und wurde außerhalb Evreux in einer Kapelle begraben, die er hatte erbauen lassen. Kaum aber war er zur Ruhe gelegt, als man schon anfing, ihn öffentlich zu verehren. Es geschahen im Laufe der Zeit mehrere Uebertragungen seiner heil. Ueberreste. Im J. 942 kamen sie in das Kloster Gigniac in Burgund, aber am 11. Sept. 1794 wurden sie am Freiheitsbaume (ad radices arboris libertatis) von dem aufgewiegelten Volke verbrannt. Im Mart. Rom. steht sein Name am 19. Oct.; dagegen scheint es, daß in der Kirche zu Evreux, wo seine Gebeine ruhten, sein Andenken am 15. Febr. gefeiert worden. Jetzt dient diese Kirche, die, früher Pfarrkirche, im J. 1792 aufgehoben, im Jahre 1839 aber vom Bischof du Chatellier angekauft worden war, zum Oratorium eines kleinen bischöflichen Seminars.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

19. Oktober: Hl. Beronicus, hl. Pelagia und 49 Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Beronicus, Pelagia et 49 Soc. MM. (19. Oct.) Die hhl. Beronicus, Pelagia und 49 Gefährten waren Martyrer zu Antiochia und kommen am nämlichen Tage im Mart. Rom. vor.
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Re: Heilige des Tages

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19. Oktober: Hl. Ethbin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ethbinus (Egbinus), C. (19. Oct.) Vielleicht von Eth (Ead, Od) = Glück, und win = Gewinner, Sieger; also: Gewinner des Glücks, glücklicher Sieger etc. (Edwin.) – Der hl. Ethbin ist nach Einigen in England, nach Andern aber in Frankreich (in der Bretagne) geboren. Jedenfalls war er noch sehr jung, als er nach Frankreich kam; denn er war erst 15 Jahre alt, als er nach dem Tode seines Vaters Eutin von seiner Mutter Eula dem hl. Bischof Samson von Dol übergeben wurde, unter dessen Leitung der frommsinnige Jüngling schnelle Fortschritte in der Tugend machte. Als Diakon faßte er den Entschluß, die Welt ganz zu verlassen, wozu ihn vornehmlich das Wort der heil. Schrift veranlaßte, das er während der heil. Messe lesen hörte: »Keiner von euch kann mein Jünger seyn, der nicht Allem entsagt, was er besitzt.« Luk. 14,33. Sein geistlicher Vater billigte sein Vorhaben und brachte ihn in die Abtei Taurac, wo er im J. 554 seine Gelübde ablegte und unter die Leitung des hl. Mönches Winwaloäus (frz. St-Guignolé) sich begab. Um das J. 593 aber wurden in einem ausgebrochenen Kriege die Mönche zerstreut, und Ethbin zog mit Anfang des 7. Jahrhunderts nach Irland, baute sich in einem Walde eine Zelle, und brachte in ihr noch volle 20 Jahre zu. Sein heiliges Leben und seine Wunder machten ihn weithin berühmt. Er starb im J. 625, nach Andern im J. 610, in seinem 83. Lebensjahre. Sein Name steht auch im Mart. Rom. am 19. Oct. (VIII. 474.)
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Re: Heilige des Tages

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19. Oktober: Hl. Frideswida, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Frideswida (Fredeswinda), V. (19. Oct.) Vom Altd. = geschwind, rasch zum Schutze, zum Frieden etc. – Die hl. Frideswida, frz. St-Frevisse, war die Tochter des Fürsten Didan von Oxford und seiner Gemahlin Safrida. Sie diente dem Herrn von Jugend auf. Die Sorge ihrer Erziehung überließ man einer tugendhaften Hauslehrerin, Namens Algiva. Da sie sich entschloß, in das Kloster zu gehen, gab ihr frommer Vater nicht nur gerne seine Einwilligung, sondern stiftete sogar im J. 750 zu Oxford ein Kloster, dessen Leitung sie übernehmen sollte. In dieser Stellung war sie aus allen Kräften bestrebt, auf dem Wege der Vollkommenheit voranzuschreiten. Während sie die Süße der Einsamkeit verkostete, ward ihre Tugend schwer geprüft. Fürst Algar von Mercia entbrannte von heftiger Leidenschaft gegen sie und sann auf Mittel, sie mit Gewalt zu entführen. Da ließ Gott ihn erblinden in dem Augenblicke, als sie in seine Hände fallen sollte, gab ihm aber auf das Gebet der hl. Jungfrau das Augenlicht wieder. Um nun verborgener und ungetheilter ihrem Bräutigam Jesus leben zu können, ließ sie sich in einiger Entfernung zu Thornbury ein Bethaus errichten, wo sie nur allein der Beschauung lebte, bis sie der Herr gegen das Ende des achten Jahrhunderts zum ewigen Lohne rief. Die Kirche, in der sie begraben worden, erhielt in der Folge ihren Namen. Bei einigen engl. Schriftstellern liest man, daß unter der Regierung der Königin Elisabeth die Frau des Martin Bucer an der Stelle begraben worden, an welcher man die Reliquien der Heiligen unter Heinrich VIII. entweiht hatte. Frideswida war Patronin von Oxford; das Fest der Uebertragung ihrer Reliquien ist im Martyrologium Englands am 12. Febr. verzeichnet. – Während die Meisten den Namen der Heiligen »Frideswida« schreiben, kommen mehrere andere Lesearten vor, wie: Frewissa, Fridiswida, Fritheswitha, Fredeswytha, Fredeswinda, welch letztere Leseart auch im Mart. Rom. am 19. Oct. vorkommt. (VIII. 533.)
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Re: Heilige des Tages

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19. Oktober: Hl. Johannes von Rila, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Johannes, (22. al. 19. Oct.), ein Abt und Bekenner zu Rylo, einem Dorfe in Bulgarien, dessen Fest eigentlich am 19. Oct. trifft, am 22. Oct. aber von dem Neo-Bollandisten Victor de Buck aus dem Grunde behandelt wurde, weil Papebroch in seinen griechisch-russischen Tafeln (Maji I. XLIX.) ihn an diesem 22. Oct. angibt. Papebroch selbst kannte ihn aber noch nicht, sondern nahm ihn für Johannes Chozebita, welcher am 28. Oct. im Elenchus steht. Dagegen hatten die Neo-Bollandisten von dem russischen Jesuiten P. Joh. Martinof viele Notizen über ihn und auch eine Vita erhalten, wonach sich Folgendes sagen läßt: Unser hl. Johannes mag etwas vor der Mitte des 9. Jahrhunderts geboren seyn und erreichte ein Alter von mehr als 100 Jahren. Sein Geburtsort ist in Bulgarien, doch scheint sein Vater, der ein sehr frommer Christ war, kein Eingeborner dieses Landes gewesen zu seyn. In dem Dorfe Scrin bei Sofia (Triaditza, Sredetz, lat. Sardica, auch Stralizia) erblickte der Knabe zuerst das Licht der Welt. Nachdem seine Eltern das Zeitliche gesegnet hatten, vertheilte er das Wenige, was von ihrem nicht großen Besitzthume ihm zum Eigenthum geworden war, unter die Armen und begab sich in ein Kloster. Nach einiger Zeit ging er auf einen ihm in einem Gesichte gewiesenen Berg, wo er sich aus Zweigen eine Hütte baute. Diese Hütte vertauschte er später mit einer Höhle, vielleicht der Kälte wegen, da Bulgarien, wie der Bollandist angibt, sehr rauh ist und strenge Winter hat. Sein Leben fristete er nach Art der Einsiedler überhaupt mit Kräutern, Waldfrüchten und Wasser. Von Räubern vertrieben, die sich seiner Höhle zu ihrem eigenen Gebrauche bemächtigten, kam er von da in eine abgelegene, düstere Gegend bei einem Dorfe, welches Rylo heißt. In jener einsamen Gegend liegt noch heut zu Tage das Kloster »Sveti Otatz,« d.i. das Kloster »des heiligen Vaters,« welches von diesem hl. Abte Johannes den Namen hat. Es ist gelegen in einem Thale des Ryloberges (Rylo-Dagh), der zur Provinz Despoto-Dagh (das alte Rhodope) gehört. Zuerst wohnte er in einem hohlen Baume, dann aber, um dem zahlreichen Zulauf des Volkes, wie z.B. der hl. Hilarion zu entgehen, auf einem steilen Felsen, wo er der Kälte und der Hitze trotzte. Dort erhielt er, da der hl. Mann fortan immer mehr bekannt wurde, und sein Ruf manchen Besuch herbeizog, beiläufig im J. 939 einen solchen Besuch von dem Bulgarenkönig Petrus, welcher von 927 bis 969 regierte und viel Trauriges erlebte (vgl. Pierer VI. 6) Der König aber fand den hohen Felsen für seine Person zu steil, den zwei jungen Männern aber, die der König an den hl. Eremiten absandte, damit derselbe seinestheils herabkommen möchte, willfuhr der Heilige nicht, so daß also Peter wieder traurig von dannen ziehen mußte, ohne das ehrwürdige Antlitz gesehen zu haben. Der Heilige aber lebte dort noch 7, im Ganzen daselbst an 60 Jahre, und es sammelten sich um ihn viele Schüler, welche eine Kirche und ein Kloster an jener Stelle gründeten. Dasselbe erlitt namentlich unter der Herrschaft der Türken üble Schicksale; immer aber wurde es wieder aufgebaut, da die Türken Pilger und Mönche bedürfen, um von ihnen Geld zu erpressen. Erst vom Jahre 1835 bis 1837 wurde es von Grund aus neu gebaut; die Kirche wurde im J. 1839 fertig. Der Bau kostete gegen eine Million Francs, die größtentheils durch Collecte in Rußland erworben wurde. Die Reliquien des Heiligen, welcher am 18. August 946 seinen frommen Lauf endete, besitzt aber das Kloster nicht; es ist auch, wo sie seien, nicht anzugeben. Der hl. Leib fand die Ruhestätte im Kloster, kam dann, weil der Heilige in einer Erscheinung es selber so gebot, nach Sofia (Triaditza, Sredetz, Sardica) in die Kirche des hl. Evangelisten Lukas und wurde darauf von den Ungarn, deren König Stephanus II. mit dem griechischen Kaiser Johannes Comnenus II. einen Krieg siegreich führte, bei der Plünderung Sofia's mit erbeutet und nach Gran (lat. Strigonium, slavisch Ostrogom, ungarisch Esztergom) im J. 1128 abgeführt, wo er in der Kirche des hl. Adalbert beigesetzt wurde. Doch schon im J. 1137 sandte ihn König Bela II. im prächtig mit Gold und Silber verzierten Schranke nach Sofia zurück. Um das J. 1226 nahm ihn hierauf der Bulgarenkönig Johannes Asanes II. (reg. 1215–1241) nach Ternova oder Tirnova (Ternobum) aus einem Feldzuge mit, von dem er über Sofia heimzog. Der bulgarische Patriarch Basilius († 1237) setzte ihn in Tirnova in einer eilfertig, also wahrscheinlich aus geringem Materiale aufgebauten Kirche bei. Dort ruhte nur unter fortwährend gewirkten Wundern der hl. Leichnam, dessen heutiges Dasein ganz in Frage steht. Den Heiligen verehren noch heut zu Tage alle Slaven, seien es österreichische oder russische oder türkische. (IX. 683–692.)
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Re: Heilige des Tages

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19. Oktober: Hl. Lupus, Bischof von Soissons
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Lupus (19. Oct. al. 1. Juni), der dreizehnte Bischof (Gall. chr.) von Soissons (Suessiones). Er war ein Enkel (nicht Sohn) des hl. Principius (St. Prince) und hatte zum Vater einen andern Bruder des hl. Bischofs Remigius von Rheims, dessen Name aber nicht bekannt ist. Im J. 511 saß er bereits auf dem Bischofsstuhle; er fertigte damals seine Unterschrift unter die Acten des ersten Conciliums von Orleans. Er scheint nahezu 40 Jahre die Bischofswürde inne gehabt zu haben. Seine Ordination scheint der hl. Remigius vollzogen zu haben. Der hl. Remigius setzte ihn, »den er jederzeit besonders geliebt«, auch im Testamente, welches nach Einigen im J. 533 aufgesetzt wurde, unter seine Erben ein. Die Reliquien des hl. Lupus befanden sich in der Kathedrale zu Soissons. Die Häretiker verbrannten die hhl. Gebeine im J. 1568. Am 1. Juni findet man in der Kirche von Soissons eine Erhebung seiner hl. Reliquien angezeigt. Der hl. Bischof starb um das J. 535 (nach Gall. chr. beiläufig zwei Jahre früher). (VIII. 448–451).
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Re: Heilige des Tages

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19. Oktober: Hl. Maximus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Maximus, Lev. M. (19. al. 20. Oct., cf. 20. April u. 29. Mai). Dieser hl. Martyrer litt gegen das Ende des J. 249 oder am Anfange des J. 250 unter dem Kaiser Decius, dessen Beschluß, den Namen Christi gänzlich von der Erde zu vertilgen, bekannt ist. Er war Levite in Avia, einer nun zerstörten Stadt, aus deren Trümmern die jetzige Neapolitanische Stadt Aquilo entstanden ist (Avia, Havia in Vestinis), und stand im Rufe eines eifrigen Predigers der Wahrheit, der dem Dienste Gottes mit Andacht oblag, und die Heerde Christi sorgsam weidete. Der Präses (andere Quellen nennen ihn Proconsul) Optimus ließ Häscher ausgehen, ihn aufzusuchen. Kaum hatte der Heilige dieses erfahren, als er sich ihnen freiwillig mit den Worten vorstellte: »Sehet ich, den ihr suchet, bin hier.« Als er dann vor den Präses geführt wurde, gab er auf die Frage, wie er heiße und wer er sey, zur Antwort: »Ich bin ein Diener meines Herrn Jesu Christi und heiße Maximus.« Er sey, setzte er hinzu, von einem Geschlechte, das viele Ahnen zähle. Die Götzen bete er nicht an, weil er wisse, daß sie eitle und stumme Dämonen, nicht aber Götter seyen. Er sey aus der Ordnung der Leviten und habe kein Amt als das der Sorge für das christliche Volk. Er bekenne sich offen als einen Christen, und obwohl als Sünder dieser Gnade unwürdig, rufe er ohne Unterlaß den heiligen Namen Christi an, den er fortwährend predige, ehre und verherrliche. Als ihm hierauf der Präses den Willen des Kaisers, dessen strengste Handhabung er gewärtigen solle, vor Augen hielt, entgegnete der Kämpfer Christi: »In diesem Willen des Kaisers erkenne ich eine durchaus ungerechte Sache. Aber deßhalb eben habe ich mich vor dir gestellt, daß ich durch die Hingabe dieses zeitlichen Lebens in die Qualen die Vergeltung des ewigen Lebens empfangen möge.« Nun versprach ihm der Präses neben andern Dingen seine Tochter Cäsaria zur Frau geben zu wollen, wenn er dem Befehl des Kaisers sich fügen würde; auch von den allmächtigen Göttern dürfe er sich, wenn er sie ehre, wieder Ehre hoffen. Diese Rede, welche von christlichem Standpunkte eine Gotteslästerung ist, erheischte eine scharfe Rüge: »Nein, ich folge deinem Rathe nicht; ich bete deine goldenen und steinernen Götter nicht an, ich opfere ihnen nicht, denn sie sind Dämonen und nicht Götter. Ich opfere aber dem einigen und wahren Gott, der dich und deinen Vater, den Teufel, zu nichte machen wird. Auch deine Tochter und ihre Dienerinnen werden bei mir keinen Eingang finden, denn ich habe eine unsterbliche Braut in meinem Innern.« Neuerdings mahnte der über solche Seelengröße erstaunte Präses: »Maximus, opfere den allmächtigen Göttern und genieße die Gnade des Kaisers.« Der Bekenner Christi antwortete: »Ich habe schon gesagt, daß ich nicht opfere; ich wünsche mir Glück, alle Tage dem einzigen Gott, dem lebendigen und wahren Gott, unter dem Beistande des hl. Geistes mich selbst als lebendiges Opfer dargebracht zu haben; die Gnade des Kaisers und die deinige kann ich nicht annehmen, weil ihr mich von der Liebe meines ewigen Königs trennen wollet.« Vielleicht ist aus dieser Antwort der Schluß, unser Heiliger sey von Kindheit an Christ gewesen, nicht zu gewagt. Sicherlich hätte er an dieser Stelle seiner frühern Verirrungen gedacht, wie er auch ohne diese Voraussetzung von einer täglichen Aufopferung seiner selbst so unbedingt nicht hätte sprechen können. Nun drohete der Präses, aber ohne Erfolg; fürchtete er das Leiden für Christus, so hätte er sich ihm nicht freiwillig ausgeliefert. Auf die Frage, auf wessen Beistand er rechne, gab er zur Antwort: »Ich habe keinen andern Helfer als den ich bekenne.« Und wen bekennst du? fragte der Richter: »Ich bekenne als meinen einzigen und wahren Gott den Herrn Jesus Christus.« Nun wurde er auf die Folter gespannt und mit Prügeln geschlagen. Während dieser Marter sprach der Heilige unter Anderm: »Ich danke dir, Herr Jesus Christus, daß du dich gewürdiget hast, mich denen, die für dich gelitten, beizuzählen.« Und: »die Qualen, die des Herrn wegen über uns kommen, sind keine Qualen, sondern eine Vorbedeutung des ewigen Sieges.« Darüber entbrannten die umstehenden Heiden in Wuth, sie rissen den Heiligen auf den die Stadt im Umkreis überragenden Felsen (auf welchem setzt, nach der Vermuthung der Boll. das Castell die Ocre steht) und stürzten ihn hinab. Da er noch Lebenszeichen gab, warf man ihn mit Steinen vollends zu todt. Die Christen nahmen seinen Leichnam bei der Nachtzeit weg und bestatteten ihn. Sicherlich ist der hl. Maximus apud Aviam identisch mit dem apud Asiam, von welchem Ruinart dieselben Acten veröffentlicht hat, nur daß er in denselben als ein »Plebeier« dargestellt und sein Tod einfach als Steinigung geschildert wird. Diese zwei Unterschiede abgerechnet, sind die Acten vollständig, man darf sagen, von Wort zu Wort gleich, so weit nämlich die von Ruinart herausgegebenen nicht Kürzungen haben, welche indessen an der Hauptsache nichts ändern. Es ist ohnedem einleuchtend, daß statt Avia von einem ortsunkundigen. Abschreiber sehr leicht Asia geschrieben oder corrigirt werden konnte. Auch die neuern Boll. theilen deßhalb die Meinung von der Identität dieses hl. Maximus mit den am 20. April und 29. Mai verehrten. Sein heiliger Leib wurde durch Kaiser Otto II. nach Merseburg transferirt. Er ist daher Patron der dortigen sog. Stadtkirche, welche auch seinen Namen trägt. (VIII. 400).
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19. Oktober: Hl. Petrus von Alcantara, Priester
Wikipedia hat geschrieben:Petrus von Alcantara (vor dem Ordenseintritt: Juan de Garavito y Vilela de Sanabria) (* 1499 in Alcántara, Spanien; † 18. Oktober 1562 in Arenas de San Pedro bei Ávila) war ein spanischer Mystiker, Bußprediger und franziskanischer Ordensreformator. 1669 wurde er heiliggesprochen.

Juan stammte aus einer Adelsfamilie der Extremadura. Er übte von frühester Jugend an härteste Askese. Nach zweijähriger Ausbildung an der Universität Salamanca trat er mit 15 Jahren in den Franziskanerorden ein und war zunächst Pförtner in dem kleinen Kloster San Francisco de los Majarretes in der Nähe von Valencia de Alcántara. Im Jahr 1524 wurde er zum Priester geweiht. Er wirkte als Priester und Oberer in verschiedenen Klöstern und war bald ein gefragter Prediger. Als solcher wurde er von König Johann dem Frommen an den portugiesischen Königshof gerufen, wo er prominente Höflinge, darunter Mitglieder der königlichen Familie, zu Umkehr und Buße bewegt haben soll und hohes Ansehen gewann.

Nach seiner Rückkehr nach Spanien setzte er sich für die Reform des Franziskanerordens ein und war ab 1557 als Generalkommissar für die von ihm betreuten Reformklöster in Spanien zuständig.

1540 Verschärfung der Konstitutionen der Provinz St. Gabriel, 1555 Gründung einer Reformkongregation, aus der die 1561 gegründete und 1563 päpstlich approbierte Provinz St. Joseph erwuchs, daneben zahlreiche Klostergründungen, u. a. Pedroso.

Daraus gingen die Alcantariner - auch spanische Discalceaten und Minoriten der strengsten Observanz genannt - hervor, ein bis 1897 selbständiger Zweig der Franziskaner.

Die Alcantarinerinnen existierten in Spanien und Portugal seit dem 17. Jahrhundert.

In der Frage der Verfasserschaft des nachhaltig auf Frömmigkeit und Mystik wirkenden Tratado de la oración y meditación, der auch Ludwig von Granada zugeschrieben wurde, kommt Petrus wohl die Priorität zu.

In hohem Alter lernte ihn die heilige Teresa von Ávila kennen und schätzte ihn als Ratgeber. Als Beichtvater des zurückgetretenen Kaisers wurde er auch an das Refugium von Karl V. im Kloster von Yuste gerufen.

1622 wurde er von Papst Gregor XV. selig- und 1669 von Papst Clemens IX. heiliggesprochen. Sein Fest wird in der katholischen Kirche am 19. Oktober begangen. Er gilt als Schutzpatron Brasiliens und Beschützer der Nachtwächter und Nachtarbeiter; Letzteres wird damit begründet, dass er die Nächte häufig im Gebet durchwacht haben soll. Außerdem wird er gegen Fieberkrankheiten angerufen.

Deus, qui beátum Petrum Confessórem tuum admirábilis poeniténtiæ et altíssimæ contemplatiónis múnere illustráre dignátus es: da nobis, quaesumus; ut, eius suffragántibus méritis, carne mortificáti, facílius coeléstia capiámus.
Per Dominum.
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19. Oktober: Hl. Phillip Howard
Wikipedia hat geschrieben:Philip Howard, 20. Earl of Arundel (* 28. Juni 1557 in London; † 19. Oktober 1595 in London) war ein englischer Adliger und Märtyrer.

Philip Howard wurde 1557 als Sohn von Thomas Howard, 4. Duke of Norfolk, und Lady Mary FitzAlan, Tochter von Henry FitzAlan, 19. Earl of Arundel aus dem Haus FitzAlan, geboren. Sein Patenonkel war Philipp II. Sein Vater unterrichtete Howard nach den Grundsätzen von John Foxe und schickte ihn anschließend an die Universität Cambridge.

1580 wurde Philip Howard Earl of Arundel. In dieser Funktion nahm er an den Verhören von Edmund Campion im Tower of London teil. Nachdem seine Frau Anna Dacre bereits 1581 zum Katholizismus übergetreten war, tat dies 1584 Howard ebenso. Am Hof in London wurde dies mit Misstrauen betrachtet, und Howard war gezwungen zu fliehen. Er wurde jedoch schon ein paar Tage später verhaftet und als Gefangener von Elizabeth I. in den Tower gebracht. 1589 wurde er beschuldigt, eine Messe für den Sieg der Spanier gegen England gehalten zu haben, und er wurde zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde aber nicht vollstreckt, und Howard blieb bis zu seinem natürlichen Tod 1595 im Tower gefangen gehalten und ebenda bestattet. 1624 erreichte Howards Witwe bei James I. die Überführung der Gebeine nach Arundel Castle. Von dort wurden sie 1971 in die Kathedrale von Arundel übertragen, die zugleich das Nebenpatrozinium des neu kanonisierten Heiligen erhielt.

Philip Howard wurde 1920 von Pius XI. selig gesprochen, 1970 folgte die Heiligsprechung durch Paul VI. zusammen mit den Vierzig Märtyrern von England und Wales. Sein Gedenktag ist der 19. Oktober.
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19. Oktober: Hl. Theofrid, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Theofridus (Theofredus), Abb. M. (19. Oct.) Dieser heil. Abt, vom Volke St. Chaffre, sonst auch Theoffroy genannt, war der Sohn eines Beamten, Namens Leufredus, in Orange (Arausio, Colonia Aurosionum). Er gab frühzeitig eine große Frömmigkeit und Weltverachtung zu erkennen, und trat mit Zustimmung des Vaters in das Kloster Carmeliacum, auch unter dem Namen monasterium apud Velaunos bekannt. welches später seinen Namen (Monastier-St.-Chaffre) annahm. Sein Oheim Eudo war daselbst Abt, und wünschte ihn zum Nachfolger zu erhalten. Da die Führung des Neffen eine ganz vorzügliche war, willigte die Klostergemeinde gerne ein. Längere Zeit war er ihr Lehrer und Vorbild, wirkte aber auch durch seine Predigten und sein Beispiel auf das umwohnende Volk. Da Frauen die Klosterkirche nicht betreten durften, bestimmte er einen Raum außerhalb der Pforte zu ihrem Unterrichte. Der eifrige Mann starb in Folge der ihm von den Saracenen zugefügten schweren Mißhandlungen am 19. Oct. des J. 728 (die Boll. setzen beiläufig 732). Die Mönche hatten sich bei dem Herannahen der Barbaren in die Wälder geflüchtet. Um das Kloster herum entstand später das gleichnamige Städtchen. (VIII. 515–533.)
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19. Oktober: Hl. Varus und Gefährten, Märtyrer, und sel. Cleopatra, Witwe, und ihr Sohn
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Varus et Soc. M. M. et B. Cleopatra Vid. et Filius ejus Confessor (19. al. 25. Oct.). Der hl. Varus steht im Mart. Rom. als Martyrer in Agypten. Er diente als Kriegsmann im Heere des Kaisers Maximianus Galerius, und suchte in der Verborgenheit die Peinen und Leiden der eingekerkerten Christen zu lindern. Im J. 307 wurden 6 (nach dem Mart. Rom. 7) Einsiedler oder Mönche in Fesseln gelegt. Der hl. Varus besuchte sie in ihrem Kerker, nahm ihnen die Ketten ab, und reichte ihnen auch Nahrungsmittel. Als Einer derselben starb, wollte er seinen Platz ein. nehmen, und bekannte sich offen zu Christus. Der Statthalter ließ ihn auf die Folter spannen, von vier Schergen grausam schlagen, die Seiten mit Krallen zerreißen und aus dem noch lebenden Körper die Eingeweide herausschneiden. Als er unter diesen Leiden den Geist aufgegeben hatte, wurde sein Leib als Fraß für die wilden Thiere und Hunde auf den Schindanger geworfen, blieb jedoch von denselben unberührt, und wurde zur Nachtzeit von einer frommen Wittwe, Cleopatra mit Namen, in Begleitung ihres 12jährigen Sohnes und ihrer Diener hinweggetragen und in ihre Wohnung gebracht, wo sie ihn bestattete. Am folgenden Tage wurden auch die sechs Mönche zuerst auf alle Weise gepeinigt und dann enthauptet. Auch ihre öffentlich zum Fraße der wilden Thiere hingeworfenen Leiber wurden von den Christen hinweggenommen und beerdigt. Dag Menologium des hl. Basilius nennt den hl. Varus und seine Gefährten zum 25. October. (VIII. 423–436.)
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Re: Heilige des Tages

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19. Oktober: Hl. Veranus, Bischof von Cavaillon
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Veranus, Ep. Conf. (19. Oct.). Dieser hl. Bekenner und Bischof von Cavaillon (Cavallicensis), einer Stadt im Dep. Vaucluse in Frankreich, gegenwärtig zum Bisthume Avignon gehörig, war zu Javols (ex pago Gabalitano sagt die Gallia chr.) nach Andern aber zu Jargeau geboren, und erhielt zu Mende die Priesterweihe. Nachdem er einige Jahre als Einsiedler gelebt und eine Wallfahrt nach Rom gemacht hatte, verlangten ihn die Einwohner von Cavaillon, durch den Ruf seines heiligen Lebens und seiner Wunder angezogen, zum Bischofe. Als solcher wohnte er im J. 585 dem Concil von Macon bei, und lebte nach der Gall. chr. bis zum J. 580. Seine Verehrung gewann eine weite Verbreitung. Das spätere Priorat St. Verain (Dep. Nievre) erhielt seinen Namen. Dort befand sich lange Zeit ein werthvolles Reliquiarium, welches im Jahre 1793 eingeschmolzen wurde; die heiligen Gebeine wurden gerettet. Der heil. Bischof gehört zu den sogenannten Drachenheiligen.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Oktober: Hl. Wendelin, Einsiedler im Saarland
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Wendelinus, Abb. Conf. (20. al. 21., 22. Oct.) Der Name dieses allbekannten und viel verehrten hl. Abtes wird verschieden geschrieben; er heißt Wendelinus, Vandelinus, Wandalinus, Wyndelinus. Alte und zuverlässige Lebensbeschreibungen gibt es von ihm nicht; die ältesten – zwei lateinische und zwei deutsche – sind aus dem 15. Jahrh. Das unbestreitbare Zeugniß seiner unvordenklichen Verehrung und Anrufung ist desto älter und gewichtiger. Eben dieses Zeugniß bestätigt seine große Heiligkeit. Eine Urkunde aus dem J. 1466 im Pfarrarchiv St. Wendel besagt, daß in alten schottischen Chroniken, sowie in den Kathedralkirchen dieses Landes eines schottischen Königssohnes dieses Namens. der nach einer frommen Jugend heimlich das Vaterland verließ, nach Rom pilgerte, und sich der freiwilligen Armuth um Christi willen weihte, gedacht werde. Dasselbe berichtet die deutsche Legende. Die Namen seiner Eltern waren Frochard und Joelina. Daß er eine fromme Erziehung genoß, wie die Legende erzählt, braucht nicht besonders bezeugt zu sein; keine edle Frucht wächst von selbst. Zum Jüngling herangereift, faßte er, wie weiterhin erzählt wird, den großmüthigen Entschluß, der Krone und allen Freuden der Welt zu entsagen, und als Einsiedler in Verborgenheit und Demuth Gott zu dienen. In schlichtem Pilgergewande besuchte er nach der frommen Sitte der damaligen Zeit verschiedene Gnadenorte, namentlich die Stadt Rom, und kam nach langer, mühseliger Wanderung auf der Rückkehr in die Landschaft im Trierer Bisthume, welche das Westrich genannt wird. Die Legende erzählt weiter, daß er hier eine Zeit lang in einer Klause als Einsiedler gelebt und gebetet, hernach bei einem Gutsherrn, der ihn wegen seines, wie er meinte, unthätigen Lebens tadelte, – man glaubt von Schaumburg – Dienste genommen, und zu seiner Selbstverdemüthigung anfänglich die Schweine, hernach die Rinder und zuletzt die Schafe desselben gehütet, zugleich aber in der Einsamkeit des Feldes und Waldes einer beständigen Beschaulichkeit sich hingegeben habe, und nach einiger Zeit aber wieder in seine Klause zurückgekehrt sei. Die Veranlassung zur Rückkehr war aber diese: Seit längerer Zeit war der hl. Hirte bei seinem Herrn verdächtigt worden, daß er seine Heerden zu weit vom Hause weg in abgelegene Einöden treibe, wo sie nur spärliches Futter finden und zur rechten Zeit nicht heimkehren könnten. Nun war der Edelmann eines Tags auf einen Streifzug ausgezogen; der Heimweg führte ihn durch die Wildniß, in welcher der heil. Wendelinus sich eben aufhielt. Wie staunte er, als er hier, mehrere Stunden von der Heimat, seinen Schäfer antraf. Er ließ ihn hart an, weil er so weit fortgezogen sei, und meinte, es sei nicht möglich, noch vor Einbruch der Nacht mit der Heerde nach Hause zu kommen, da er dies zu Pferde kaum fertig bringe. Der Heilige erwiederte: »Darüber sei unbesorgt, Gott wird Alles wohl lenken.« Zornig gab der Herr seinem Pferde die Sporen und ritt von dannen. Als er aber in die Burg einritt, war der heil. Wendelinus mit seinen Schafen bereits daheim. Darüber aufs höchste verwundert, beschenkte er ihn, und gab ihm die Erlaubniß, wieder als Einsiedler zu leben, da er einen so heiligen Mann nicht länger als Hirten behalten wolle. Daß er hierauf zu Tholey Aufnahme gesucht und gefunden habe, ist nicht zu glauben, denn dieses Kloster wurde erst nach dem Hinscheiden unsers Heiligen erbaut. Das schließt aber nicht aus, daß er eine klösterliche Genossenschaft in der Gegend, wo er später starb, gegründet und geleitet habe. Vielmehr wird die Stiftung des nahe gelegenen Tholey und dessen Dotirung mit liegenden Gütern durch den Diacon Grimo oder Adalgisil von Verdun, welcher ein Neffe des Königs Dagobert I. gewesen sein soll, jedenfalls aber sehr begütert war, durch das fromme Leben des heil. Wendelinus und seiner Mönche veranlaßt worden sein. Die Lebensbeschreibung des heil. Paulus von Verdun, welcher bei ihm einige Zeit als Gast zubrachte, ist hiefür ein vollgültiger Beweis. Er wurde nämlich nicht bloß von dem Abte und den Brüdern mit der größten Freundlichkeit aufgenommen, sondern dieselben vollzogen auch in aller Demuth die übliche Fußwaschung an dem Ankömmlinge. Ebendort (Mab. Acta S. S. o. S. Ben. Saec. II. 259 ed. Venet.) wird auch der Eifer gerühmt, mit welchem der Heilige in Allen, welche seine Genossenschaft besuchten, den Geist der Weltverachtung und der Bußfertigkeit zu wecken bemüht war. Sein Kloster wurde (Friedrich K.-G. Deutschl. II. 225) die Pflanzschule der Bischöfe von Verdun. Sein seliges Hinscheiden erfolgte im J. 617, worauf er unfern von seiner ersten Klause beigesetzt wurde. Das erste Kloster wird also aus einer größern Zahl einzeln stehender Eremitenwohnungen mit einem gemeinsamen Capitelhause bestanden haben. Da man meinte, der Heilige sei im Kloster Tholey gestorben, bildete sich aus seinem Begräbnisse zu St. Wendel die Sage, seine Leiche habe nicht bestattet werden können, bis sie auf wunderbare Weise durch zwei ohne Führer gelassene Ochsen zu seiner Klause gebracht wurde. An seinem mit einem Eisengitter umschlossenen Grabe ereigneten sich bald zahlreiche Wunder; über demselben wurde eine Kapelle erbaut. Der Ort wuchs aus einem Wallfahrtsorte allmälig zu einer Stadt heran, welche nach ihm St. Wendel genannt wurde. Im J. 1304 befand sich daselbst bereits eine Einigung der angesehensten Bürger, welche die Pflicht hatten, für die ankommenden Pilger zu sorgen. Als im J. 1320 auf die Anrufung des Heiligen die Pest plötzlich aufhörte, ließ Churfürst Balduin von Trier die Kapelle umbauen und den hl. Leib in dieselbe übertragen. Sein Nachfolger Boëmund II. ließ neben dieser Kapelle eine geräumige Kirche zu seiner Ehre erbauen, welche noch jetzt ein herrliches Denkmal der gothischen Baukunst ist. Die Einweihung des neuen Gotteshauses geschah am Pfingstfeste d. J. 1360. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Reliquien des Heiligen dahin übertragen. Seit dieser Zeit ruhen sie hier in einem mit den Bildern der zwölf Apostel und dem des hl. Wendelinus geschmückten Sarkophage. Die letzte Besichtigung der Reliquien hat im J. 1699 der Weihbischof Petrus Verhorst vorgenommen. Noch immer schmücken zahlreiche Votivtafeln und Weihegeschenke das Gotteshaus. In alter Zeit pilgerten sogar aus Schottland Andächtige zu dieser Gnadenstätte und opferten eine Kerze in der Größe eines kleinen Masibaumes, von denen noch zwei zu beiden Seiten des Hochaltars zu sehen sind. Von den vielen Wundern, welche Gott auf die Fürbitte dieses Heiligen gewirkt hat, erzählen wir (nach dem St. Wendelinusbüchlein S. 20) das folgende: Am 4. Dec. des J. 1417 drohte eine gewaltige Feuersbrunst die Stadt Saarbrücken zu zerstören. Schon waren viele Gebäude eingeäschert und die anbrechende Nacht vermehrte noch den Schrecken der Bürger, die sich vergeblich anstrengten, das verheerende Element zu bewältigen. Da nahm die Gräfin Mechtildis, eine Frau von großer Frömmigkeit, mit ihren Angehörigen ihre Zuflucht zum hl. Wendelinus; sie gelobte, jährlich ein Opfer an seinem Grabe darzubringen, und siehe, so plötzlich brach sich die Gewalt des Feuers, daß ein Gebäude, welches schon in Flammen stand, und dessen Untergang das Verderben der ganzen Stadt nach sich gezogen hätte, nur halb verbrannt stehen blieb. Das Opfer bestand in einem Lamme; statt dessen wurde alljährlich aus der Nassau-Saarbrück'schen Amtskellerei einige Albus (Weißpfennige) an die Pfarrkirche St. Wendel entrichtet. Das Städtchen Butzbach in der Wetterau hat eine ihm seit Alters geweihte Kirche, was wir deßhalb hervorheben, weil hier auch nach der Einführung des Protestantismus sein Fest noch lange Zeit feierlich begangen wurde. Nach der Ueberlieferung hat der Heilige, die Lahn heraufkommend, den dortigen Umwohnern das Evangelium gepredigt. Auch hier befindet sich ein Schrein mit seinen Reliquien, der seine Predigten und Wunder (er heilt einen Blinden und befreit einen Besessenen) darstellt. Er ist (vgl. das Büchlein Solitudo) abgebildet, wie er in Einsiedlerkleidung und in Betrachtung versunken, ein Buch in der einen, den Hirtenstab in der andern Hand vor seiner Clause sitzt. Um ihn her weiden in nächster Nähe Lämmer, weiter weg Rinder und in weitester Entfernung Schweine (vgl. die Legende). Hinter dem Waldesdickicht sieht man die Thürme von Tholey oder St. Wendel hervorragen. Manchmal wird ihm auch sein hl. Schutzengel beigegeben, der über ihn und seine Heerde wacht. Er ist Patron der Landleute und Hirten. (VIII. 814. IX. 342.)

Gott unser Ursprung und Ziel, du hast deinen Knecht, den heiligen Einsiedler Wendelin, auf dem Weg der evangelischen Armut zur Freiheit des Geistes geführt und ihn zu unserem Fürsprecher bestellt. Hilf uns, dass wir in allen Sorgen dieses Lebens stets das eine Notwendige suchen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Oktober: Hl. Aderald, Erzdiakon
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Aderaldus (Aderardus, Adraldus, Adroldus, Alderaldus, Arraldus), Archidiac. (20. Okt. al.22. Mai). Altd. Adherold, – vortrefflicher Herold (Prediger). Der hl. Aderaldus, Archidiakon von Troyes, stammte aus einer sehr vornehmen Familie und war der Sohn des Walo (d.i. Gut) und der Odrada. Nachdem er in einem Kloster Erziehung und Bildung erhalten hatte, wurde ihm frühzeitig ein Kanonikat an der Kirche des hl. Petrus daselbst zu Theil. Der Bischof Manasses von Troyes wußte seine Verdienste der Art zu schätzen, daß er ihn zu seinem Archidiakon machte und ihm einen großen Theil der Bisthums-Administration übertrug. Hier geschah es, daß auf seinen Rath von Seite des Bischofs unter den Kanonikern der Cathedrale eine gemeinsame Lebensweise eingeführt wurde. Auch stiftete der hl. Aderaldus selbst ein Kloster. und zwar das des hl. Grabes unweit der Stadt Troyes, wo er die Reliquienschätze niederlegte, welche er von seiner Wallfahrt nach Jerusalem mitgebracht hatte. Er starb im Jahre 1004. In dem von ihm gestifteten Kloster des hl. Grabes wird am 22. Mai seine Translation gefeiert, während sein Andenken auf den 20. October fällt.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Oktober: Hl. Artemius, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Artemius, M. (20. Oct.) Da Aegypten ein reiches fruchtbares Land war und zum Theil das für die Stadt Rom nöthige Getreide lieferte, behielten die Kaiser dieses Land für sich bevor und übertrugen die Civilverwaltung desselben einem römischen Ritter, der den Namen eines »kaiserlichen Präfecten« trug, die Befehligung des Heeres aber einem Obersten, den man »kaiserlicher Heerführer von Aegypten« nannte. Ein solcher »Dux augustalis« war der hl. Artemius, der am 20. Oct. verehrt wird. Er erhielt diese Würde nach dem Mart. Rom. von Kaiser Constantin dem Großen, nach der Vita des Heiligen aber, die von Johannes Damascenus herrührt, von dem Sohne desselben, dem Kaiser Constantius. Im Leben dieses Heiligen, der wegen seiner Rechtschaffenheit und Tugend in allgemeiner Achtung stand, ist besonders dieses merkwürdig, daß er von Constantius den Befehl erhielt, von Patras in Achaia die Leiber des hl. Apostels Andreas und des hl. Evangelisten Lucas nach Konstantinopel zu übertragen. Die Bollandisten sehen sich gleich im Beginne ihrer Untersuchung genöthigt, eine weitläufige Vertheidigung dieses Heiligen vorauszuschicken, indem einige Historiker, wie Tillemont, die Behauptung aufstellten, er sei dem Arianismus zugethan gewesen und darum nicht unter die Heiligen der katholischen Kirche zu rechnen. An der Rechtgläubigkeit desselben kann, abgesehen von allem Andern, schon aus dem Grunde kein Zweifel seyn, da er ein unerschütterliches Bekenntniß seines Glaubens vor Julian dem Apostaten ablegte. Denn als dieser Fürst in den Krieg wider Persien zog, beschied er seine Feldherren, und also auch den hl. Artemius, der vielleicht auch die Verwaltung von Syrien zu besorgen hatte, nach Antiochia. Daselbst wüthete der Kaiser auf das Grausamste gegen die Christen, was den hl. Artemius bewog, dieser Verfolgung wegen dem Kaiser Vorstellungen zu machen. Die Folge davon war, daß er in's Gefängniß geworfen und nach vielen Martern zum Tode mit dem Schwerte verurtheilt wurde. Nach Andern geschah diese Verurtheilung deßwegen, weil die Heiden in Aegypten ihn verklagten, daß er ihre Tempel niedergerissen und ihre Götzenbilder zertrümmert habe. Freudig ging unser Heiliger dem Tode entgegen und besiegelte seine Standhaftigkeit und Treue mit seinem Blute im Juni des Jahres 363. Die Griechen zählen ihn denjenigen bei, welche sie »Großmärtyrer« (Μεγαλομάρτυρες) nennen. – Warum sein Fest am 20. Oct. gefeiert wird, darüber haben wir keine Aufschlüsse finden können.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20 Oktober: Hl. Cornelius, Bischof von Cäsarea
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Cornelius, Centurio, Ep. [...]. Dieser hl. Cornelius, welcher nach den Bollandisten nach seiner Bekehrung Bischof von Cäsarea geworden seyn soll, ist der Hauptmann, von dessen Bekehrung und Taufe durch den hl. Apostel Petrus die Apostelgeschichte Cap. 10 und 11 berichtet. Er war Hauptmann in der Heerschaar, welche die italische hieß (weil sie aus lauter in Italien gebornen Soldaten zusammengesetzt war), und lebte zu Cäsarea in Palästina unter der Regierung des Kaisers Tiberius. Wie die Schrift sagt, war er, obwohl ein Heide, fromm und gottesfürchtig und, was noch mehr ist, sein ganzes Haus, seine Verwandten und vertrauten Freunde waren es ebenfalls. Namentlich wird von ihm bemerkt, daß er viel Almosen gegeben habe. Es scheint sogar, daß er bestimmte Stunden des Tages dem Gebete widmete. Denn als er einst um die neunte Stunde (3 Uhr Nachmittags) betete (Cap. 10,3–48), erschien ihm ein Engel und wies ihn an Petrus zu Joppe, wo dieser bei einem Gerber wohnte. Cornelius ließ sofort den hl. Petrus zu sich bitten. Petrus, durch ein himmlisches Gesicht darauf vorbereitet, kam mit einigen Freunden nach Cäsarea, wurde von Cornelius ehrfurchtsvoll empfangen, und als dann während seiner Rede der hl. Geist über die Anwesenden kam, ließ er sie Alle taufen im Namen des Herrn. So war der hl. Cornelius der Erstling der Heidenwelt, der in das Christenthum eintrat, und Petrus, das Haupt der Kirche, nahm so den ersten Heiden in die Kirche auf, wie er beim Pfingstfeste der Erste war, welcher die Gemeinde des Herrn mit Gläubigen aus dem Judenthume vermehrte. Die Art und Weise der Bekehrung des hl. Cornelius läßt schließen, daß sein übriges Leben auch einer solchen wunderbaren Bekehrung entsprochen habe, wenn wir auch gleich nichts Näheres davon wissen. Wie bemerkt, halten ihn die Bollandisten für einen Bischof von Cäsarea; Andere glauben, er sei im kleinasiatischen Phrygien, oder noch anderswo Bischof gewesen; auch das Mart. Rom. spricht sich für seine bischöfliche Würde in Cäsarea aus. [...] Was von der Auffindung und Uebertragung seines Leibes, die unter Theodosius dem Jüngern von Bischof Silvanus in Phrygien geschehen seyn soll, erzählt wird, ist ebenso ungewiß, als Alles, was von seinen weiteren Lebensverhältnissen nach seiner Bekehrung sich vorfindet.
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Re: Heilige des Tages

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20. Oktober: Hl. Irene von Portugal, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Irene, V. M. (20. Oct.), auch Irenaea, span. und portug. Iria, Eyria genannt, erlitt im J. 653 am Flusse Nabâo (Nabanis) in Portugal den Martertod. Sie lebte nicht weit von dem Städtchen Thomar (Nabantia) in einer Art Jungfrauenkloster unter Leitung des Abtes Selius, des Bruders ihrer Mutter Eugenia, wurde aber durch einen Meuchelmörder getödtet, welcher von einem vornehmen Jünglinge, Namens Castinaldus, abgesandt war. Dieser Jüngling hatte nämlich gegen die Heilige wegen ihrer Schönheit unreine Begierden gefaßt und war von ihr mit sanften Worten zurecht gewiesen worden. Einige Zeit nachher aber entzündete sich sein Verlangen aufs Neue, ja er glaubte selbst Ursache zur Eifersucht zu haben, und so veranstaltete er den Tod der Unschuldigen. Ihr heil. Leichnam wurde vom Mörder in den Fluß geworfen und trieb, wie die Legende angibt, den Nabâo und von diesem den Zezere (Ozecarus), dann den Tejo (Tajo) hinab, und man fand ihn bei dem heutigen Santarem (Irenopolis), welches nach Bruzen (IX. 1954) so viel ist als Sancta Irene und somit nach unserer Heiligen benannt ist. Ihr Name steht auch im Mart. Rom. am 20. October. Dargestellt wird sie nach Migne als eine Palme tragend. (VIII. 909.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

20. Oktober: Hl. Maria Bertilla Boscardin
Wikipedia hat geschrieben:Maria Bertilla Boscardin, mit bürgerlichem Namen Anna Francesca Boscardin (* 6. Oktober 1888 in Goia di Brendola, Vicenza; † 20. Oktober 1922 in Treviso) wird in der katholischen Kirche als Heilige verehrt.

Maria Bertilla stammt aus einer bescheidenen bäuerlichen Familie und trat schon in jugendlichem Alter in die Gemeinschaft der Dorotheenschwestern ein. Sie arbeitete zunächst in der Küche und schloss später in Treviso eine Ausbildung zur Krankenschwester ab. Aufgrund von Konflikten mit ihren Vorgesetzten wurde sie dann aber mit anderen Aufgaben betreut.

Schließlich fand sie ihre Berufung im Dienst an den Kranken, besonders kranken Kindern, während des Ersten Weltkriegs.

Schon mit 22 Jahren wurde sie wegen eines Tumor operiert. Sie starb mit 34 Jahren nach einer erfolglosen weiteren Operation, nachdem der Tumor wiedergekehrt war.

Maria Bertilla Boscardin wurde von Papst Johannes XXIII. am 11. Mai 1961 heiliggesprochen.
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